Profilbild von aly53

aly53

Lesejury Star
offline

aly53 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit aly53 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.02.2021

Ein guter zweiter Band und perfekt für zwischendurch

The Secret Book Club – Die Liebesroman-Mission
0

Da mir der erste Band rund um den Secret Book Club wirklich gut gefallen hat, war ich enorm gespannt auf den zweiten Teil.

Hier stehen Braden Mack und Liv im Fokus. Zwei wirklich interessante und wandelbare ...

Da mir der erste Band rund um den Secret Book Club wirklich gut gefallen hat, war ich enorm gespannt auf den zweiten Teil.

Hier stehen Braden Mack und Liv im Fokus. Zwei wirklich interessante und wandelbare Charaktere, die mich wirklich überraschen konnten.
Aber auch die Nebencharaktere haben mich wieder sehr begeistert, auch wenn bei einigen die Charaktereigenschaften etwas anstrengend waren.
Dafür punktet hier der absolut geniale Humor, dem wir mitunter vor allem dem Russen zu verdanken haben. Definitiv einer meiner Lieblingscharaktere, weil er die Stimmung immer wieder anhebt und mit seinen Showeinlagen auflockert.

Natürlich geht es hier auch um unsere Männer aus dem Buchclub. Besonders die erste Szene war so genial,dass ich wieder schmunzeln musste. Der Buchclub ist kein unbedingt zentraler Teil der Handlung. Wirkt eher im Hintergrund und dennoch bekommt diese Geschichte dadurch ihren ganz eigenen Charme.
Es wäre von Vorteil, den ersten Band zuvor zu lesen, da auch Charaktere aus dem ersten Band auftauchen und man so die Zusammenhänge viel besser begreifen und nachvollziehen kann.
Doch in erster Linie geht es um Braden und Liv.
Beide mochte ich schon im ersten Band sehr gern. Braden ist in meinen Augen ein sehr sensibler Charakter, der nach außen hin aber eine sehr rauhe Art hat. Ganz einfach ,damit man nicht erkennt, wie es wirklich in ihm aussieht. Denn da brodelt es ordentlich. Der Blick auf die Hintergründe hat mir wirklich gut gefallen, weil es einen Hauch von Verletzlichkeit und Tragik aufzeigt, die man so nie vermutet hätte. Für mich hätte dieser Punkt gern noch mehr ausgeprägt sein können.
Liv dagegen ist hier die starke Figur. Die mit Sarkasmus und Kratzbürstigkeit von ihrem wahren inneren Kern abzulenken versucht.
Dabei ist Schwäche kein Makel. Dadurch begreift man, das Liv nicht ganz so selbstbewusst ist, wie man denkt.
Die Dialoge der beiden waren wahnsinnig schön zu verfolgen. Wie sie sich umkreist, weggestoßen und wieder vereint haben.
Ein stetiges Auf und Ab ,das kein Ende nehmen wollte und mich manches Mal schon zum Augen rollen brachte.

Aber was ich absolut großartig fand, dass Lyssa Kay Adams eine sehr wichtige Thematik eingewoben hat, die schier zum Brennpunkt wird.
Dabei geizt sie nicht mit Dramatik und Perfidität. Denn es geht ordentlich ab.
Man durchläuft ein wahres Meer aus Höhen und Tiefen.
Es gab Szenen, die haben mir schier Tränen in die Augen getrieben und pure Hilflosigkeit ausgelöst, weil so viel Schmerz und Verzweiflung darin liegt. Und daneben war ich unfassbar wütend ,wie leicht Machtmißbrauch vollzogen werden kann und die Opfer dabei meist keine Stimme haben.
Mich hat die Thematik unglaublich mitgerissen und gefordert.
So überrascht es auch nicht, dass selbst das Finale sehr dramatisch vollzogen wird. Was sich letztendlich aber sehr gut in die Geschichte einfügt und für ein hohes Maß an Trauer und Angst sorgt.

Insgesamt ein sehr guter zweiter Band. Der mich zwar emotional nicht ganz so packen konnte, da ich manche Charaktere einfach nicht so ernst nehmen konnte. Da sie teilweise zu überspitzt gehandelt haben.
Dafür liebe ich den Humor und die Thematik, die hier sehr gut aufgezeigt wird. Die unter die Haut geht, aufrüttelt und erschüttert.
Diese Geschichte ist einfach anders ,als der erste Band. Aber nicht schlechter, nur mit einem anderen Brennpunkt.

Fazit:
Der zweite Band der Secret Book Club Reihe punktet in erster Linie mit einer wahnsinnig wichtigen Thematik, die hier zum Brennpunkt wird und für einiges an Dramatik sorgt.
Aufgelockert wird das ganze mit herrlichem Humor.
Gott, ich liebe den Russen dafür.
Und eine Liebesgeschichte, die ein stetiges Auf und Ab bedeutet. Deswegen niemals langweilig, jedoch manches Mal etwas anstrengend ist.
Ein guter zweiter Band und perfekt für zwischendurch

Veröffentlicht am 16.01.2021

Ein Auftakt, den ich geliebt, aber teilweise auch verteufelt habe

Vicious Love
0

Lange habe ich einen Bogen um die Sinners of Saint Reihe von L.J. Shen Reihe gemacht, aber jetzt habe ich ganz spontan damit begonnen.
Von Anfang an standen die Zeichen gewaltig auf Sturm.
Denn das, was ...

Lange habe ich einen Bogen um die Sinners of Saint Reihe von L.J. Shen Reihe gemacht, aber jetzt habe ich ganz spontan damit begonnen.
Von Anfang an standen die Zeichen gewaltig auf Sturm.
Denn das, was ich hier bekam, wollte ich nicht. Ich verabscheute es ,weil es so grausam, kalt und niederträchtig war.
Ich war kurz davor, es abzubrechen, aber ich hielt durch. Womöglich dadurch, dass dieses Buch einen ungeheuren Sog in sich hat, dem man sich nicht entziehen kann. Auch wenn man es gern möchte.

Ich bin sicher kein Neuling ,was Bad Boys angeht. Aber was Baron “Vicious” Spencer angeht, so ist das eine ganz spezielle Hausnummer.
Er ist kein Bad Boy, wie man ihn kennt.
Er ist viel mehr. Er ist der Ursprung von allem.
Grausam, verstörend, kalt und niederträchtig.
Mag man ihn trotzdem?
Njein. Denn er vereint erstaunlich viele Facetten in sich, die mich enorm überrascht haben. Jedoch nicht sofort eine 90 Grad Wendung vollziehen konnten.
Er hat eine Präsenz an sich, der man sich unmöglich entziehen kann und auch wenn er alles ist, aber nicht sympathisch, so öffnet sich doch das Herz für ihn.

Emilia LeBlanc ist das komplette Gegenteil. Um ehrlich zu sein, war sie mir anfangs zu weich, zu unterwürfig, zu blauäugig. Es passierte nicht selten, dass sie mich genervt hat oder die Augen verdrehen ließ.
Aber ich mochte sie auch.
Ich mochte ihre Geschichte, aus der so viel Schmerz, so viel Wut sprach.
Ich konnte ihren Hunger nach Liebe, nach dem Leben verstehen. Aber nicht, warum es Vicious sein muss.
Denn hier prallen Welten aufeinander. Es scheppert regelrecht und das aus allen erdenklichen Richtungen.
Aber vielleicht ist es auch das, was diese Geschichte ausmacht.
Das es niemals leicht ist, keiner Kategorie zuzuordnen und vielleicht auch, dass die Charaktere einfach sehr speziell und dennoch tiefgründig sind.

L.J. Shen hat einen sehr einnehmenden Schreibstil, der regelrecht süchtig macht.
Leicht und locker flossen die Seiten an mir vorüber und überall schwoll Schmerz und Angst auf.
Wir erleben diese Geschichte aus den Perspektiven von Emilia und Vicious, was mir enorm gut gefallen hat. Weil man so lernt sie zu verstehen, als auch zu hinterfragen.
Wir tauchen dabei immer abwechselnd in Vergangenheit und Gegenwart ein. Was mir wirklich enorm gut gefallen hat.
Weil die Geschichte dahinter und auch der familiäre Hintergrund essentiell sind und dabei helfen, einiges zu verstehen, nicht aber gutzuheißen. Denn beide, das muss ich ganz klar sagen, benehmen sich in manchen Situationen schon sehr fragwürdig.
Besonders Vicious hat mich regelrecht in den Wahnsinn getrieben.
Es gibt nichts, was sein Verhalten rechtfertigt, auch wenn die Narben in seiner Seele noch so tief sind.
Und doch hat mich gerade das, nicht mehr losgelassen.
Es zeugt von Trauer, Wut , Hilflosigkeit und einer lähmenden Schwere, die wegschauen unmöglich macht.

Im Laufe des Geschehen,hat mir diese Story unglaublich viel Spaß gemacht.
Ich habe herzhaft gelacht bei den Dialogen, weil sie ihren ganz speziellen Humor haben, den man erstmal verstehen muss.
Und ich glaub, wenn man diese Geschichte überlebt hat, kann es nur noch besser werden.
Den hier findet man einfach alles, was man verabscheut, aber gleichzeitig so sehr möchte, dass es einen innerlich zerreißt.
Liebe und Hass, was so nah beieinander liegt, dass das eine ,ohne das andere nicht existieren kann.
Verletzlichkeit, die sich qualvoll durch jede einzelne Zeile zieht und eine Dunkelheit, die jede Grenze sprengt und dich vollends verschlingt.

Obwohl die Autorin sehr ausführlich auf die Hintergründe eingegangen ist, so hätte es trotz allem noch etwas mehr bei Vicious’ Eltern sein können.
L.J. Shen legt sehr viel Feingefühl zwischen die Zeilen, was mir enorm gut gefallen hat.
Schlussendlich ein sehr spezieller erster Band der HotHoles, den man liebt und hasst gleichermaßen, der aber so sehr in einem brennt, dass man sich nicht abwenden kann.
Ich bin schon immens gespannt auf die weiteren Bände

Fazit:
Emilia und Vicious bilden den Auftakt der Sinners of Saint Reihe von L.J. Shen.
Ein Auftakt ,der in mir so viel widersprüchliche Gefühle ausgelöst hat.
Den ich geliebt, aber teilweise auch verteufelt habe.
Aber das genau macht ihn auch aus.
Eine Dunkelheit, die sich voller Trauer und Tragik dahinter, über die Seiten zieht und psychologisches Feingefühl, dass man niemals erwarten würde.
Emilia und Vicious haben mich nicht gleich erobert. Aber diese Geschichte hat so sehr in mir gebrannt, dass ich sie nicht loslassen konnte.
Ich bin immens gespannt auf die weiteren Bände. Denn wenn man Vicious überlebt hat, kann es nur noch besser werden.

Veröffentlicht am 07.01.2021

Düster, gefährlich und unglaublich explosiv

Underground Princess
0

Hierbei handelt es sich um den ersten Band der Dilogie rund um Scarlett und Cal.
Es ist der dritte Band der New York Love Reihe, rund um die drei Freundinnen Helen, Scarlett und Cynthia.
Diese können jedoch ...

Hierbei handelt es sich um den ersten Band der Dilogie rund um Scarlett und Cal.
Es ist der dritte Band der New York Love Reihe, rund um die drei Freundinnen Helen, Scarlett und Cynthia.
Diese können jedoch unabhängig voneinander gelesen werden, da sie in sich abgeschlossen sind. Band 1 rund um Helen hab ich bereits verschlungen und war absolut begeistert.
Es war klar, dass es nicht bei einem Buch der Autorin bleiben würde, weil sie einfach unglaublich gut schreibt. Weshalb ich unglaublich gespannt auf Scarletts Story war.

Auch hier mochte ich ihren Schreibstil wieder unfassbar gern.
Sanft, gewaltig und auch dominant. Sie hat einfach eine sehr erfrischende Art an sich, die ich unglaublich gern mag.
Bei dieser Story wird sich in erster Linie auf Scarlett und Cal fokussiert, weshalb man auch von beiden die Perspektiven erfährt.
Dadurch erreichen sie enorm viel Raum und Tiefe.
Dadurch dass immer mehr die Hintergründe der beiden beleuchtet werden, kann man sich immer mehr auf die beiden einlassen und ihr Handeln nachvollziehen.
Sie sind einfach unglaublich einnehmend, erfrischend und absolut greifbar.
Auch die Nebencharaktere verstehen es zu punkten und hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Besonders Bo hat mir wirklich gut gefallen. Ich hoffe sehr, noch mehr von ihm zu erfahren. Da er es einfach schafft, dem Ganzen etwas die Schärfe zu nehmen und Leichtigkeit hineinzubringen.

Scarlett mochte ich sofort. Sie hat so eine natürliche und sinnliche Ausstrahlung, die einfach komplett gefangen nimmt. Scarlett ist aber kein beeinflussbares Püppchen.
Sie ist tough, teilt aus und gleichzeitig ist sie sehr sanft und verletzlich.
Sie ist niemand, der sich etwas vormachen lässt. Sie weiß, was sie will. In jeder Lebenslage.
Zu Cal hab ich eher ein zwiegespaltenes Verhältnis. Ich mochte ihn erst gar nicht.
Seine Arroganz hat mir sauer aufgestoßen und immer wieder die Augen verdrehen lassen.
Zudem mochte ich seine Art erst überhaupt nicht. Erst als er mir mehr von seiner Seele zeigte, konnte ich mich auf ihn einlassen. Und es lohnt sich so sehr. Denn der Schein trügt. Hinter der Fassade des knallharten Geschäftsmannes verbirgt sich mehr, als man für möglich halten würde. Und das hat mein Herz vor Wonne aufseufzen lassen.

Der Einstieg fiel mir gleich unglaublich leicht.
Es ist spannend, aber auch sehr geheimnisvoll und düster, was mir wahnsinnig gut gefallen hat.
Es gibt reichlich explizite Szenen und die Dialoge sind diesen angeglichen. Es ist nicht zuviel und nicht zu wenig. Emily Key schafft da die perfekte Balance, damit es nicht zuviel wird.
Wer allerdings damit nur schwer zurechtkommt, sollte direkt die Finger davon lassen.
Ich kann nicht sagen, dass mich dieser Roman wahnsinnig berührt hat.
Er hat mir einfach unglaublichen Spaß gemacht. Denn hier treffen die puren Gegensätze aufeinander und das ist eine absolute explosive Mischung.
Die Dialoge zwischen den beiden haben mich immer wieder zum Lachen gebracht.
Besonders am Ende musste ich bei Scarlett fast losbrüllen, weil ihr Temperament und ihre Leidenschaft komplett mit ihr durchgegangen sind. Sie ist einfach unglaublich impulsiv, schwer kontrollierbar und erst recht nicht zu durchschauen und das mag ich einfach so unfassbar gern an ihr.

Diese Story zeichnet sich durch einige Höhen und Tiefen aus. Ich hatte am Anfang keine Ahnung davon, wohin es mich führen würde und jetzt weiß ich es immernoch nicht.
Denn hier gibt es so unendlich viele Geheimnisse und Dunkelheit.
So viele Fragen in meinem Kopf, die Erlösung fordern und ich hoffe so sehr, dass diesbezüglich sehr detailliert zur Sache gegangen wird. Denn ich ahne, dass es schmerzhaft und dramatisch werden wird.
Auch wenn ich den Kern erahne, kann ich nicht behaupten, dass es mich komplett niedergeschmettert hat. Ja, ich war geschockt und trotzdem hat mir diese Wende unglaublich gut gefallen, weil es einfach perfekt passt.
Natürlich geht es hier um Leidenschaft, Liebe und Vertrauen.
Es geht aber auch darum herauszufinden, wer man tief im Inneren eigentlich ist.
Wir haben es hier mit zwei verdammt starken und unbeugsamen Charakteren zutun, die ordentlich Zunder ins Getriebe werfen.
Und trotzdem weiß man, dass es um mehr als Macht und Kontrolle geht.
Diese Geschichte geht so viel tiefer und ich bin so gespannt, ob im zweiten Band auch die Emotionen noch mehr vertieft werden. Denn das würde mir unglaublich gut gefallen.
Insgesamt ein verdammt guter erster Band der aber noch Luft nach oben hat.
Ich freue mich verdammt riesig auf die Fortsetzung.

Fazit:
Willkommen im Untergrund von Las Vegas.
“Underground Princess : Gefährliches Verlangen” ist Himmel und Hölle zugleich.
Düster, gefährlich und unglaublich explosiv.
Eine Story, die sich zwar auf die Hauptcharaktere fokussiert, dabei aber auch den Kern der Story nicht aus den Augen verliert.
Ein verdammt heißer, spannender und einfach guter erster Band. Bei dem ich jedoch noch Luft nach oben sehe.
Mir hat er unfassbar viel Spaß gemacht.
Ich bin schon riesig gespannt auf die Fortsetzung, von der ich mir erhoffe, dass die Emotionen noch mehr verstärkt werden.

Veröffentlicht am 01.01.2021

Sehr berührend, sehr erschütternd und emotional

Disney Villains 1: Die Schönste im ganzen Land
0

Die Villains Reihe befasst sich damit, Märchen noch einmal aus einer völlig anderen Perspektive zu betrachten.
Darin geht es um die Bösewichte und ob sie tatsächlich so bösartig und rachsüchtig sind, wie ...

Die Villains Reihe befasst sich damit, Märchen noch einmal aus einer völlig anderen Perspektive zu betrachten.
Darin geht es um die Bösewichte und ob sie tatsächlich so bösartig und rachsüchtig sind, wie man bisher glaubte.
Den Anfang macht “Die Schönste im ganzen Land”, auch besser bekannt als Schneewittchen.
Hierbei geht es um die böse Stiefmutter/Königin, die Schneewittchen einen zarten, rotglänzenden Apfel reicht, um sie ohne Skrupel aus ihrem Leben zu entfernen.
Doch was ist tatsächlich passiert?
Wie konnte es soweit kommen?
Handelt sie wirklich so niederträchtig und bösartig?
Was steckt hinter allem?

Zum ersten Mal erfahren wir die Geschichte der stolzen, unnahbaren und eiskalten Königin.
Und ehrlich, ich weiß gar nicht wohin mit meinen Worten, Gedanken und Gefühlen.
Durch den unglaublich schönen, sprachgewandten und bildhaften Schreibstil, hab ich es in einem Zug inhaliert.
Märchen üben seit jeher eine unglaubliche Faszination auf mich aus. Dabei bin ich besonders auf die Bösewichte fokussiert.
Denn die Geschichte, hat mich schon immer interessiert und endlich wurde ich erhört.

Das ganze beginnt mit unglaublich schönen und malerischen Beschreibungen. Sei es der Umgebung oder der Kleidung. Es übt einen sehr großen Zauber auf einen aus und lässt uns mitten in diese Welt hineinstürzen.
Dadurch das es die Geschichte der Königin ist, erhält sie besonders viel Raum und Tiefe.
Die meisten Charaktere bleiben hier relativ blass, was aber zu erwarten war. Da sich der Fokus tatsächlich nur auf die Königin richtet, die erstaunlich vielschichtig dargeboten wird und mit einer besonderen Aura sehr beeindruckend geschildert wird.

Dennoch waren für mich auch die Charaktere sehr gut greifbar. Da sie sehr authentisch und lebendig geschildert wurden.
Neben der Königin hat mir vor allem Verona unglaublich gut gefallen.
Da sie wie ein Fels in der Brandung agiert und die Königin immer wieder stützt, aber auch kritisiert.
Was hier von enormer und essentieller Bedeutung wird.
In der Königin selbst steckt so viel. Mehr als man definitiv erwarten würde.
Sanft, verletzlich, ungeschützt und lebensfroh. Das Leben formt sie und verändert ihr Wesen auf unaussprechliche Art und Weise.
Kummer, Einsamkeit und Trauer bringen ihr Herz zum bersten und machen sie blind für alles und jeden.
Der Keim des Verderbens wird früh gesät und man kann förmlich dabei zusehen, wie sie sich dagegen wehrt. Denn ein liebendes Herz ist nicht so einfach umzudrehen.
Wut, innere Zerrissenheit und eine schier unglaublich große Verzweiflung ergreifen von ihrer Seele Besitz und treiben sie an ihre Grenzen und darüber hinaus.
Natürlich ist nicht nur das Leben daran Schuld, dass sie geradewegs in den Abgrund schlittert.
Man erfährt sehr viel über ihre Vergangenheit und es ist ein Aspekt, der mich einerseits nicht losgelassen, aber andererseits auch sehr erschüttert hat.
Zweifel, Ängste und Unsicherheit verändern ihre ganze Natur.
Es wird Platz für Wahnsinn, Niedertracht, Missgunst und Eitelkeit gemacht.
Eine Kombination, die nicht ohne ist und zeigt, wie sehr Trauer und Verlust den Menschen verändern können.

Ich habe diese Geschichte wahnsinnig gern gelesen, weil mich die Schicksalsfäden, die miteinander verwoben wurden, ununterbrochen gefesselt haben.
Nicht ganz so gut hat mir gefallen, dass manche Charaktere sehr schwach rüberkommen, obwohl sie es gar nicht waren.
Ganz besonders fand ich die besondere Verbindung zwischen Schneewittchen und ihrer Stiefmutter. Das hat mein Herz wirklich fast bersten lassen vor Wonne.
Umso erschütternder war der nachfolgende Verlauf. Zudem die unterschiedlichsten Einflüsse und Begebenheiten beitragen.
Interessant fand ich auf jeden Fall den Spiegel, denn er wirft nochmal ein völlig neues Licht auf dieses ganze Märchen. Da hätte ich mir jedoch noch etwas intensivere Details gewünscht.

Insgesamt ein sehr schöner erster Band, der erschüttert ,aber auch zum schmunzeln bringt.
Die Geschichte einer Frau, die von Trauer zerstört wird und sich dadurch um 180 Grad dreht und ihr ganzes Umfeld mit in den Abgrund reißt.
Ich bin schon sehr gespannt, wie das nächste Märchen sein wird und freue mich sehr darauf, auch diesen Aspekt der Geschichte kennenzulernen.

Fazit:
Eins reichte sie einem wunderhübschen Mädchen einen zarten, saftigen, rotglänzenden Apfel, um sie aus ihrem Leben zu entfernen.
Doch warum handelt die Königin so niederträchtig und bösartig?
Aus purer Eitelkeit und Rachsucht oder steckt viel mehr dahinter, als man mit bloßen Augen erkennen kann?
“Die Schönste im ganzen Land ” punktet mit einem sehr sprachgewandten und bildhaften Schreibstil und einem Verlauf, der sehr viel Spaß macht, aber auch vieles besser nachvollziehen lässt.
Gutheißen aber auf gar keinen Fall.
Die Geschichte einer Frau, die sehr vielschichtig und wendungsreich ist und mit Abgründen punktet, in die man niemals gelangen möchte.
Sehr berührend, sehr erschütternd und emotional.
Ein Muss für Märchenfans.

Veröffentlicht am 01.01.2021

Ein Werk, das praktisch ein Eigenleben entwickelt und immer weiter in den Abgrund zieht

The Hurting
0

Als ich “The Hurting ” begonnen habe, hätte ich nie erwartet ,dass es mich so in den Bann ziehen könnte.
Denn zu Beginn hatte ich das Gefühl, es zerdrückt mich buchstäblich mit seiner Schwere und Stille.
Denn ...

Als ich “The Hurting ” begonnen habe, hätte ich nie erwartet ,dass es mich so in den Bann ziehen könnte.
Denn zu Beginn hatte ich das Gefühl, es zerdrückt mich buchstäblich mit seiner Schwere und Stille.
Denn das macht dieses Buch aus.
Es ist schwer und still, aber auch laut und tosend. Es raubt dir den Atem und du kannst nichts dagegen tun, als dich immer weiter fort tragen zu lassen.

Lucy Van Smit hat einen einzigartigen Schreibstil, an den ich mich erst gewöhnen musste.
Brennend, einnehmend , fast schon mit Magie behaftet. Sie zelebriert Wörter, die sich förmlich selbstständig machen und mich immer weiter in den Bann gezogen haben.
Genauso außergewöhnlich sind die Charaktere, die so viel Einsamkeit, Leere und Dunkelheit in sich vereinen.
Nell sticht besonders dabei hervor. Was vielleicht daran liegt, dass man ihre Perspektive erfährt und dadurch ein Teil ihres Universums wird.
Nell hat Träume, doch ihr familiäres Umfeld macht es ihr unmöglich diesen Traum zu leben .
Sie ist gefangen, gefesselt und nicht imstande sich zu lösen.
Sie kann nicht gehen. Aber selbst wenn , bezweifle ich, dass es sie glücklich machen würde.
Sie liebt ihre Familie und ohne es zu wissen, bedeutet sie ihr mehr als alles andere auf der Welt. Und dann trifft sie auf Lukas.
Ein Schlund öffnet sich und droht sie mitten in den Abgrund zu ziehen.
Doch ist Nell stark genug, um sich dagegen zu wehren?

Ich mochte Nell unglaublich gern. Ihre Wärme, ihren Stolz und ihren Mut.
Sie handelt menschlich, impulsiv und doch teilweise mit einer Blauäugigkeit, die mich die Augen verdrehen ließ.
Ich konnte mich wahnsinnig gut in sie hineinversetzen und ihr Handeln größtenteils nachvollziehen. Denn in ihrer Welt fühlt sie sich verloren, einsam. Und dann verliebt sie sich und endlich sieht jemand nur sie.
Und daneben Lukas, dem ich schon sofort eine unerklärliche Abneigung entgegenbrachte.
Zu düster, zu gequält, zu verheerend war seine Ausstrahlung, die dich förmlich zu verschlingen droht.
Insgesamt sind die Charaktere sehr lebendig, authentisch und tiefgründig ausgearbeitet, so das ich wirklich mit Ihnen fühlen konnte.
Nells Weg hat mir das Herz zerrissen, weil es immer weiter Abwärts ging und sie nichts dagegen tun konnte. Sie kämpft wie eine Löwin, erklimmt Grenzen und wächst über sich hinaus.
Wahnsinn und Besessenheit durchkreuzen ihren Weg und ziehen sie immer weiter hinunter. Teilweise musste ich wirklich die Luft anhalten, weil es sich so bittersüß und zugleich tragisch anfühlte.
Eine große Welle an Trauer und Wut erfasste mich und ließ mich nicht los.
Ich konnte diesem Sog nichts entgegensetzen, er erfasste mich und verbrannte mich innerlich.
Ohne Hoffnung, ohne Licht.

Die Idee dahinter finde ich einfach großartig. Und auch wenn ich zuerst skeptisch war, hat es mich absolut mitgerissen.
Die Autorin schafft hier eine unglaubliche Atmosphäre, die düster, melancholisch und beklemmend zugleich ist. Daneben das Setting Norwegens, das idyllisch und gleichzeitig so gefährlich ist. Kopfkino pur. Ein Setting, in das man sich hineinfallen lassen kann.
Die Handlung war durchweg mit einem hohen Spannungsbogen versehen und obwohl es schwer und drückend war, konnte ich nicht aufhören mit lesen.
Diese Dramatik des Ganzen hat mich unglaublich gepackt.
Dabei erfährt man auch viel über die Hintergründe, wodurch man vieles viel besser verstehen und nachvollziehen konnte.
Und dennoch ist es unbegreiflich welch Abgründe sich hier auftun.
Mehr als man als Mensch verkraften oder gar verstehen kann.

Es wurden Wendungen eingebaut, die mich absolut umgehauen haben und gleichzeitig mit einer Wortgewalt ,dass ich immer wieder verblüfft war, wie sich alles immer weiter entwickelte und zu einem großen Ganzen wurde.
Es ist ein Überlebenskampf und gleichzeitig beinhaltet es eine Stärke, die wahnsinnig beeindruckend und vielschichtig ist.
Ich weiß gar nicht ,was ich sagen soll. Dieses Buch besticht vor allem durch eine großartige Protagonistin und einem Kern, der atmen unmöglich macht.
Es ist kein Buch, das leicht und flocker einhergeht. Es ist ein Buch, dass dich fordert, auf Trab hält und immer wieder neue Wege entdecken lässt.
Eine Mischung zwischen Drama und Thriller, was vereint extrem explosiv ist und mitten in eine Abwärtsspirale mündet.
Absolut gelungen und empfehlenswert.

Fazit:
"The Hurting” besticht mit einer sehr großen Tragik und Dramatik.
Ein Werk, das praktisch ein Eigenleben entwickelt und immer weiter in den Abgrund zieht.
Lucy Van Smit hat eine unglaublich große Wortgewalt, was mich sehr beeindruckt hat.
Dazu noch das Setting Norwegens und eine Handlung, die einem schieren Überlebenskampf gleicht.
Adrenalin pur.
Ich bin sehr beeindruckt von dieser Fülle und Intensität, die mich förmlich in den Bann gezogen hat.
Unbedingt lesen.