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Veröffentlicht am 10.04.2017

Humorvolle, beschwingte Historical Romance mit liebeswerten Charakteren. Der Auftaktband zur „Rhymes with Love“ Reihe überzeugt auf ganzer Linie

Entflammt vor Begierde nach dem Duke
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Nachdem Lady Tabithas Mutter bereits vor Jahren starb und nun auch ihr Vater an einem Herzleiden verschied, ist die junge Frau eine Waise und fortan darauf angewiesen, dass sie von Onkel und Tante unterstützt ...

Nachdem Lady Tabithas Mutter bereits vor Jahren starb und nun auch ihr Vater an einem Herzleiden verschied, ist die junge Frau eine Waise und fortan darauf angewiesen, dass sie von Onkel und Tante unterstützt wird. Ihr Onkel, ebenfalls ein Pfarrer wie einst ihr Vater, zieht aus diesem Grund in das beschauliche Dörfchen Kempton, Sussex und übernimmt auch Tabithas bisheriges Elternhaus, das stets dem Dorfpfarrer zusteht.
Doch Tabitha wird lediglich wie eine Dienstmagd von Onkel und Tante behandelt, so dass sie insgeheim hofft, eines Tages frei zu sein.

Heiraten will sie jedenfalls auf keinen Fall; nie wieder will sie sich in eine weitere Abhängigkeit begeben. Dies teilt sie auch dem Duke of Preston unverblümt mit, als sie ihm und seinem Freund Roxley, zusammen mit ihren beiden Freundinnen Miss Harriet Hathaway, genannt „Harry“ und Miss Daphne Dale, während eines Spaziergangs beim Schmied begegnet, wo die Männer ihre lädierte Kutsche nach einem skandalösen Kutschenrennen reparieren lassen.

Preston amüsiert sich prächtig bei dem darauf folgenden Wortgeplänkel, doch nur wenig später, als seine Tante und sein Onkel ihn um eine ernste Unterredung bitten und ihm androhen, dass sie, sollte er seine skandalösen Taten, wie jüngst das Kutschenrennen nicht aufgeben und heiraten, aus seinem Haus ausziehen werden, holt ihn das wahre Leben wieder ein. Er ist über die Vorschläge betreffend möglicher Bräute, die ihm seine Tante macht überaus entsetzt, doch er erklärt sich schließlich bereit, sich ihren Wünschen zu fügen.

Währenddessen haben Tabitha gute Nachrichten ereilt. Der Bruder ihrer Mutter ist verstorben und hat Tabitha zu seiner Alleinerbin gemacht. Plötzlich ist Tabitha unermesslich reich und somit eine gute Partie. Doch einen gewaltigen Haken hat die Sache. Sie muss bis zu ihrem nächsten Geburtstag in ein paar Wochen verheiratet sein- sonst geht sie leer aus. Und zwar mit dem Mann, den ihr Onkel für sie vorgesehen hat. Einen Mann, den Tabitha noch nie zuvor in ihrem Leben gesehen hat.

Auf der Reise nach London mit ihren Freundinnen nebst Anstandsdame, wo Tabitha ihren Bräutigam in spe endlich kennenlernen soll, kreuzen sich aber auch die Wege des Dukes of Preston und Tabithas erneut und ihr erster leidenschaftlicher Kuss, lässt Tabitha rastlos und verwirrt zurück, denn Prestons Ruf ist alles andere als makellos und sie hat sich doch geschworen, niemals auf einen solchen Mann hereinzufallen. Zudem ist ihre Zukunft doch eigentlich schon verplant, oder?

Ungefähr 18 Jahre ist es her, dass ich die erste Historical Romance aus Elizabeth Boyles Feder las und seitdem bin ich ein großer Fan ihrer Romane, denn ich liebe ihren beschwingten Schreibstil, ihre zum Teil schrulligen aber liebenswerten Figuren und vor allem den Humor, der die Romane der Autorin so besonders macht. Zugegeben, die damaligen Romances, die in deutscher Übersetzung erschienen, waren nicht alle gleich gut, doch nur aufgrund der falschen Auswahl von Seiten deutscher Verlage, die Autorin dann so lange ganz zu übergehen, fand ich sehr schade; vor allem weil selbst ein schlechterer Boyle Roman noch so um Längen besser ist, als vieles, was in Sachen Historical Romance in den letzten Jahren so den Weg über den großen Teich fand. Gerade Romances von Debütautoren erhielten einfach viel mehr Aufmerksamkeit; etwas das ich in den seltensten Fällen nachvollziehen konnte, da ich in diesem Genre „alteingessene Autoren“ einfach mehr schätze, weil dort auch Ausdruck und Stil den richtigen historischen Anstrich besitzen.

Nun hat sich der CORA Verlag der Autorin angenommen, was mich sehr gefreut hat und den ersten Teil von Elizabeth Boyles momentan sechsteiliger „Rhymes with Love“ Reihe herausgegeben.

In „Entflammt vor Begierde nach dem Duke“ bekommt es der Leser mit einem sehr quirligen Heldenpaar zu tun, das sich zwar reichlich neckt, aber auch sehr mag, selbst wenn es zunächst keiner von beiden zugeben möchte. Sowohl Tabitha, als auch der Duke of Preston haben nach familiären Schicksalsschlägen lernen müssen, auf eigenen Beinen zu stehen. Aber beide haben auch liebe Freunde, die ihnen zur Seite stehen; wohingegen Prestons „Kumpel“ genauso die gleichen, verwegenen Haudegen sind, wie Preston selbst. Er ist ein Mann, der das Leben liebt, mit all seinen Facetten und Gefahren die es so mit sich bringt, was seinen Onkel und seine Tante zur Weißglut treibt. Sein Ruf eilt ihm voraus, doch wie so oft, verbirgt auch Preston einen weichen Kern im Inneren und natürlich ist er alles andere als schlecht. Vielleicht ein wenig gedankenlos ab und an, doch man kann ihm ob seiner Aktionen nicht lange böse sein. Das merkt auch die Heldin des Romans sehr schnell und ich fand es einfach wunderbar zu lesen, wie sich beide miteinander spritzige Wortgefechte liefern.

Aber auch Tabithas Freundinnen und ihren federnliebenden Hund Mr. Muggins habe ich schnell in mein Leserherz geschlossen und habe schmunzelnd die Romanpassagen verfolgt, in denen Mr. Muggins auf Federjagd geht.
Tabithas steifer Verlobter erinnerte mich dazu vom Verhalten her frappierend an Mr. Collins aus Jane Austens „Stolz und Vorurteil“, ein Umstand, der mich vergnügt weiterlesen lassen hat.

Die Liebesgeschichte zwischen Tabitha und dem Duke entwickelt sich recht langsam, was aber auch passend zum Aufbau der Story ist, jedoch sollte man hier gewarnt sein, dass man sehr explizit geschriebene Liebesszenen, hier nicht so oft bekommt, wie zum Beispiel in Romances von Stephanie Laurens. Hier stehen die Romantik, der Humor und eine süße Liebesgeschichte einfach mehr im Fokus, was mir aber auch gut gefallen hat. Wer Lust auf einen schönen, amüsanten, beschwingten und leichten historischen Liebesroman hat, sollte Elizabeth Boyle und dem ersten Teil ihrer „Rhymes with Love“ Reihe unbedingt eine Chance geben. Da ich mich perfekt unterhalten gefühlt habe, vergebe ich für den Roman und die wie ich fand sehr gute Übersetzung, die volle Punktzahl!

Kurz gefasst: Humorvolle, beschwingte Historical Romance mit liebeswerten Charakteren. Der Auftaktband zur „Rhymes with Love“ Reihe überzeugt auf ganzer Linie.

Veröffentlicht am 10.04.2017

Uneingeschränkte Leseempfehlung für den zweiten Teil der „Rhymes of Love“ Reihe

Verführt von dem falschen Lord?
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Daphne Dale hat sich dazu hinreißen lassen, auf eine Kontaktanzeige zu antworten, weil ihr der Text recht provokant erschien. Doch aus dem anfangs recht forsch geratenen Briefwechsel stellt sich schnell ...

Daphne Dale hat sich dazu hinreißen lassen, auf eine Kontaktanzeige zu antworten, weil ihr der Text recht provokant erschien. Doch aus dem anfangs recht forsch geratenen Briefwechsel stellt sich schnell eine gegenseitige Sympathie heraus, die Mr. Dishforth für Daphne zu hegen scheint. Und auch Daphne ist über alle Maßen daran interessiert, ihren Mr. Dishforth nun endlich kennenzulernen. Ausgerechnet auf dem Verlobungsball ihrer besten Freundin Tabitha soll es so weit sein, denn angeblich ist auch Mr. Dishforth dort zugegen, wie er es in seinem Brief an Daphne verlauten lassen hat.

Als Erkennungszeichen hat Daphne ihrerseits in ihrem Brief an Mr. Dishforth anklingen lassen, dass sie ein rotes Kleid tragen werde. Nur leider stellt sich am Tag der Entscheidung heraus, dass auch viele andere weibliche Gäste Roben in roter Farbe bevorzugt haben. Doch plötzlich steht ein ihr unbekannter, überaus attraktiver Mann vor ihr, der rein äußerlich gesehen, durchaus der Mann sein könnte, den sie treffen möchte. Und bei einem gemeinsamen Tanz mit ihm stellt sich heraus, dass dieser Mann auch überaus höflich, humorvoll und gentlemanlike ist. Wie ihr Mr. Dishforth!

Als Daphne jedoch nach dem Tanz erfährt, dass es sich bei dem Mann ausgerechnet um Lord Henry, dem Onkel des zukünftigen Mannes von Tabitha handelt, ist sie über alle Maßen entrüstet, denn Lord Henry entspringt der Seldon-Sippe; nämlich der Familie, mit denen die Dales schon seit langer, langer Zeit eine private, erbitterte Fehde führen.

Und auch Henry ist erschrocken, als er erfährt, dass er ausgerechnet mit einer Dale getanzt und sie insgeheim für ihre Schönheit und ihren Witz bewundert hat. Er muss anschließend viel Schelte von Seiten seiner Familie ertragen, doch geht ihm Daphne seitdem nicht aus dem Kopf. Was er ziemlich seltsam findet, schließlich ist er doch berühmt für seine zurückhaltende Art. Keinesfalls pflegt er einen solch lockeren Umgang wie einst sein Neffe. Daphne hält ihn jedoch für einen Wüstling, schließlich konnte bislang kein Seldon je aus seiner Haut und so lässt sie ihn ihre Verachtung bei jeder sich bietenden Gelegenheit spüren. Vor allem scheint ihr Tanz mit Henry, ihren Mr. Dishforth verstört zu haben. Warum sonst hat er sich ihr nicht gezeigt? Neue Hoffnungen auf ein gemeinsames Treffen ergeben sich, als sie von Mr. Dishforth einen weiteren Brief erhält. Er ist ebenfalls zu Tabithas Hochzeit eingeladen und so muss Daphne alle Register ziehen, um heimlich auf dem Familiensitz der Seldons erscheinen zu können. Würde ihre Familie davon erfahren, könnte es nämlich sein, dass sie schnurstracks mit einem, ihr ungeliebten Zeitgenossen, verheiratet würde, damit sie den Dales keine weitere Schande mehr bereitet…

Nachdem ich vor einiger Zeit den ersten Teil der „Rhymes with Love“ Reihe von Elizabeth Boyle „Entflammt vor Begierde nach dem Duke“ las, war ich schon überaus neugierig auf die Fortsetzung, denn in „Verführt von dem falschen Lord“, erzählt die Autorin nun endlich Daphnes und Henrys Story. Zwar mögen die Dales und die Seldons eine erbitterte Familienfehde austragen, die bereits mehrere Generationen umfasst, doch braucht man hier als Leser keinesfalls befürchten, in eine Art „Romeo und Julia“ Szenario zu geraten, denn die Autorin hat, statt alles in einer Tragödie entarten zu lassen, hier eine liebeswerte, sehr humorige und spritzige Liebeskomödie in Romanform geschaffen, die mich in beste Lesestimmung versetzt hat. Das Heldenpaar ist dabei sehr liebeswert, smart und brilliert mit viel Wortwitz, wenn es verbal die Klingen miteinander kreuzt.

In seiner Geschichte kann Henry nun zeigen, dass er alles andere als ein verstaubter, trockener und langweiliger Aristokrat ist und im Gegenzug erfährt man auch noch ein wenig mehr über Daphne und ihren frechen Humor. Wunderbar fand ich es zum Beispiel, wenn sie ungeliebten Personen im Geiste freche Dialoge erdacht und auf den Leib gedichtet hat. Zwar könnten strenge Kritiker bemängeln, dass die Handlung etwas dünn geraten ist, doch machte mir das in diesem Fall nichts aus, weil die Story nicht nur sehr humorig und warmherzig geraten ist, sondern zudem auch mit zahlreichen interessanten und zum Teil recht schrulligen Nebenfiguren aufwartet (siehe Tante Zillah, die ihren Neffen zu gerne immer wieder an den Fall diverser Seldons erinnert, die einst dem Ruf einer Dale folgten, welche die armen Seldons dann ins Verderben stürzten) die man genauso schnell in sein Leserherz schließen kann.

Elizabeth Boyle hat mich wieder einmal auf ganzer Linie überzeugt und begeistert, so dass sie auch weiterhin auf meiner „Autobuy- Autorinnenliste“ ganz oben steht. Wer humorige, beschwingte Historical Romances schätzt, sollte hier unbedingt mal einen Blick ins Buch riskieren. Es lohnt sich.

Kurz gefasst: Uneingeschränkte Leseempfehlung für den zweiten Teil der „Rhymes of Love“ Reihe. Aber Vorsicht! Akute Lachfältchengefahr! Ich bin begeistert und hoffe sehr, dass der CORA Verlag weitere Teile der Serie übersetzen wird. Besonders auf Harriets und Roxleys Story bin ich schon sehr gespannt.

Veröffentlicht am 10.04.2017

Auf ganzer Linie überzeugender Abschlussband der Reihe- ein Pageturner, der mich begeistert hat, denn Élise und Sam sind einfach ein tolles Heldenpaar

House of Trent - Der Spion
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Élise, die Ehefrau von Viscount Dunthorpe, ist zu Tode erschrocken, als sie ausgerechnet vom Mörder ihres Ehemanns entdeckt und entführt wird. Eigentlich wäre sie gar nicht zugegen gewesen, im Stadthaus ...

Élise, die Ehefrau von Viscount Dunthorpe, ist zu Tode erschrocken, als sie ausgerechnet vom Mörder ihres Ehemanns entdeckt und entführt wird. Eigentlich wäre sie gar nicht zugegen gewesen, im Stadthaus ihres Mannes, doch dessen finstere Ränkeschmiede, ließen sie nicht kalt und so hoffte sie, in ihrer Lauschposition etwas zu erfahren. Ihr Entführer, Sam Hawkins, ist jedoch keinesfalls ein einfacher, gedungener Mörder- das wird Élise schnell klar. Und auch seine Helfershelfer sind keine gewöhnlichen Männer des Volkes.

Bei einem Fluchtversuch wird Élise dermaßen schnell wieder eingefangen von Sam, dass sie nun endgültig weiß, dass sie wohl einem Agenten in die Hände gefallen sein muss. Und das liegt vor allem nahe, weil ihr Gatte für die Franzosen spionierte. Aber leider halten sie auch Élise, eine Französin, die allerdings bereits seit Kindertagen in England lebt und eine Flüchtige der Revolution war, für eine Spionin und so muss sie damit rechnen, von ihren Entführern bald eliminiert zu werden.

Seltsamerweise fühlt sie sich dennoch sehr von Sam, dem Mörder ihres Mannes, angezogen und auch Sam, der durchaus Misstrauen an den Tag legt, ist Élises Schönheit gegenüber nicht immun. Doch es ist nicht nur ihre äußere Hülle, die Sam gefällt. Während sie tagelang auf den Befehl seines Arbeitgebers harren, lernt Sam die schöne Élise besser kennen und ihm imponiert besonders ihre innere Stärke. Schon bald glaubt er nicht mehr an Élises Schuld. Doch dann kommt der Befehl sie zu töten. Wird Sam diesem Befehl gehorchen können?

Zugegeben, der erste Teil der „House of Trent“ Reihe konnte mich noch nicht so wirklich überzeugen, doch bereits im zweiten Teil, gelang es der Autorin sich zu steigern, so dass ich nun unbedingt erfahren wollte, wie die Serie ausgeht. Und ich bin froh, „drangeblieben“ zu sein, denn mit „Der Spion“ hat Jennifer Haymore es nun tatsächlich geschafft, einen Pageturner zu schreiben, der einem direkt unter die Haut geht beim Lesen. Dazu ziehen die zahlreichen Spannungselemente den Leser in seinen Bann; übrigens genauso wie auch die Liebesgeschichte zwischen Élise und Sam. Sam, der uneheliche Sohn und Halbbruder des Herzogs von Trent, ist wohl der charismatischste Akteur dieser Serie. Er hat bereits viele Tiefschläge in seinem Leben durchleben müssen (zweifacher Witwer) und hat eigentlich nur seine Arbeit als Agent der Krone, die ihn abzulenken vermag. Er lässt nichts an sich heran und ist bereits im Begriff seine Menschlichkeit zu verlieren, als er auf Élise trifft. Diese ist so völlig anders als er und seine toten Frauen gestrickt, dass sie ihn zunächst völlig irritiert und damit aus seinem Schneckenhaus herauszulocken vermag.

Aber auch Élise ist eine wunderbare Romanheldin. Ihre Intelligenz, ihre Warmherzigkeit und ihre zupackende Art, mochte ich sehr. Es knistert gewaltig zwischen den beiden, bereits zu Anfang, doch es dauert eine ganze Weile, bis sich beide einander hingeben. Und diese Romanpassagen sind dann so hocherotisch und romantisch in Szene gesetzt worden, dass Fans von tollen Liebesgeschichten hier ganz auf ihre Kosten kommen werden. Hier stimmt einfach alles- das Timing- die Entwicklung der Love Story, als auch die Hintergrundgeschichte. Lediglich die Auflösung der vermeintlichen Entführung der Herzoginnenwitwe von Trent; also Sams Mutter, die sich bereits durch die beiden Vorgängerbände zog, fand ich etwas schwach geschrieben. Da diese jedoch in diesem Teil sehr nebensächlich bleibt, möchte ich trotzdem keinen Punkt abziehen, von diesem ansonsten so wunderbar geschriebenen Historical. Klasse fand ich es zudem, dass die Autorin die Protagonisten der Vorgängerbände abermals in diesem Teil agieren lässt und zwar überaus aktiv. Lediglich ein Wermutstropfen bleibt. Ich hätte zu gerne mehr über Esme, Sams Schwester erfahren und ihr zu gerne eine eigene Story gewünscht, denn sie hat mich in allen drei Teilen sehr neugierig machen können, auf ihren Lebensweg.

Wer nun neugierig auf diesen Roman geworden ist, sollte sich jedoch im Klaren darüber sein, dass man die Vorgängerbände jedoch auf jeden Fall zuvor gelesen haben sollte, da dieser aufeinander aufbauen. Dann steht dem Lesevergnügen nichts im Wege.

Kurz gefasst: Auf ganzer Linie überzeugender Abschlussband der Reihe- ein Pageturner, der mich begeistert hat, denn Élise und Sam sind einfach ein tolles Heldenpaar.


Veröffentlicht am 27.03.2017

Absolute Leseempfehlung! Ein Pageturner, der mich begeistert hat

In den Armen der Gefahr
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Morgan Yancy ist gut in seinem Job. Er arbeitet für eine geheime Organisation, die immer dann zum Einsatz kommt, wenn die Staatssicherheit in irgendeiner Form bedroht ist und andere Geheimdienste nicht ...

Morgan Yancy ist gut in seinem Job. Er arbeitet für eine geheime Organisation, die immer dann zum Einsatz kommt, wenn die Staatssicherheit in irgendeiner Form bedroht ist und andere Geheimdienste nicht mehr weiter kommen. Eigentlich hatte er ein paar Tage frei nach seinem letzten Einsatz und wollte ausspannen. Doch ein auf ihn angesetzter Killer, den Morgan bevor er selbst schwer verletzt wurde, noch töten konnte, erwischte ihn so schwer, dass Morgan mehrere Wochen zwischen Leben und Tod schwebte. Sein Vorgesetzter Axel MacNamara plant danach, den möglichen Auftraggebern, die Morgan töten wollten, eine Falle zu stellen. Doch dafür muss er Morgan zunächst an einen sicheren Ort schaffen. Den glaubt er, bei seiner Ex-Halbschwester gefunden zu haben.

Isabeau Maran, kurz „Bo“ genannt, ist die Polizeichefin des kleinen beschaulichen Dörfchens Hamrickville, das inmitten West Virginias liegt und diese ist absolut nicht begeistert von Axels Plan, selbst wenn dieser sie für ihre Beteiligung daran fürstlich entlohnen will. Ihr ungeliebter, nerviger Ex-Stiefbruder hat sie schon früher bis zur Weißglut gereizt und so ahnt sie gleich, dass die Ankunft von Morgan Ärger und Gefahr für Hamrickville bedeuten könnte. Doch als sie Morgan gegenüber steht, kann sie nicht anders, als ihn hereinzulassen. Zu mitgenommen und kränklich sieht er aus und rührt sich in den ersten Tagen kaum von ihrer Couch.

Bos intelligente Hündin Tricks, beäugt Morgan ebenso kritisch, doch auf ihre ganz eigene Hundeart gelingt es ihr schnell, sogar den harten und abgebrühten Morgan um ihre kleine Hundetatzen zu wickeln. Und auch zwischen Bo und Morgan knistert es gewaltig. Sobald er sich etwas erholt hat, von seiner Schussverletzung, lernen sich beide besser kennen und Bo nimmt Morgan sogar mit in ihr beschauliches Revier. Die dörflichen Fälle, die Bo zu bearbeiten hat, amüsieren ihn. Doch als Bo eines Tages leicht verletzt nach Hause kommt, weil sie einen eskalierenden Streit zwischen einem Ex-Paar schlichten wollte, ahnen beide noch nicht, dass dieser Fall lange noch nicht ausgestanden ist. Axel tappt derweil weiterhin im Dunklen, wer die Auftraggeber, die Morgan umbringen lassen wollten, sind. Es ist also an Morgan selbst, sich an etwas Entscheidendes zu erinnern…

Nachdem zuletzt, sehr viele ältere Linda Howard Romane neu aufgelegt wurden, zu denen auch ihre dünneren Category Romances gehörten, bekommt man mit „In den Armen der Gefahr“, hier endlich einmal wieder einen „dicken Schmöker“ der Autorin geboten, der mich rundum gut unterhalten hat. Zwar hätte Linda Howard die Geschichte meiner Meinung nach auch gut und gerne 50 Seiten kürzen können, denn die beschaulich beschriebene Dorfidylle sorgte zwischenzeitlich für einige vermeidbare Längen, doch habe ich mich dennoch entschieden, keine Punktabzug deswegen vorzunehmen; einfach, weil ich den Roman so sehr mochte.

Das fängt schon mit dem Heldenpaar an. Auf der einen Seite haben wir Morgan, einen wortkargen Mann, der gelernt hat, sämtliche Emotionen zu unterdrücken um lediglich als eiskalte Tötungsmaschine für die Regierung funktionieren zu können und auf der anderen Seite mit der herzensguten Bo, die sich gerne um alle Menschen und Tiere, die ihr wichtig sind, kümmert, allerdings keinen wirklich nah an sich heranlassen möchte, außer ihrem Hund, zwei sehr gegensätzliche Akteure. Und obwohl beide ihre Ecken und Kanten haben, schließt man sie dennoch, oder gerade deswegen, sehr schnell in sein Leserherz. Eine besondere Rolle in diesem Buch spielt allerdings die Hündin Tricks, deren Handlungsweisen mir einige Lacher beim Lesen beschert haben. Tricks ist nicht nur außerordentlich clever, ihr gelingt es dazu, sämtliche Menschen in ihrer Umgebung dazu zu bringen, sie als Prinzessin zu behandeln. Man spürt beim Lesen der Romanpassagen über Tricks, wie sehr die Autorin Hunde liebt und wie viel Echtes sie über ihre geliebten Hunde, hier eingestreut hat, denen Linda Howard ihr aktuelles Buch zudem gewidmet hat.

Aber nicht nur die Chemie zwischen Bo und Morgan (und Tricks) stimmt hier, auch das Timing der Liebesgeschichte könnte nicht passender sein. Die Länge des Romans sorgt dafür, dass die beiden ausreichend Zeit dafür haben, sich gut kennenzulernen und man kann als Leser dazu gut nachvollziehen, dass sich beide ineinander verlieben.

Der Suspense – Anteil hätte meiner Meinung nach, dagegen ein wenig höher ausfallen können und das Showdown gegen Ende des Romans kommt schon ein wenig sträflich knapp verfasst daher, selbst wenn es packend geschrieben ist. Ansonsten gibt es aber nichts zu kritisieren. Wer sich für „In den Armen der Gefahr“ entscheidet, bekommt hier endlich mal wieder einen gut geschriebenen Linda Howard Suspense geboten, der begeistern kann.

Kurz gefasst: Absolute Leseempfehlung! Ein Pageturner, der mich begeistert hat.

Veröffentlicht am 28.02.2017

Ungewöhnlicher, unter die Haut gehender erster Teil einer neuen Serie um Hobby-Detektiv und Meeresbiologen CalMcGill.

Sea Detective: Ein Grab in den Wellen
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Als bei einem hochrangigen Regierungsmitarbeiter eingebrochen wird, befürchten die beiden Ermittler, Detective Inspector David Ryan und Detective Helen Jamieson zunächst das Schlimmste. Der Einbrecher ...

Als bei einem hochrangigen Regierungsmitarbeiter eingebrochen wird, befürchten die beiden Ermittler, Detective Inspector David Ryan und Detective Helen Jamieson zunächst das Schlimmste. Der Einbrecher ist schnell gefasst, denn er wurde bei seinem Eindringen von der Überwachungskamera gefilmt. Als Detective Ryan, den Meeresbiologen Cal McGill vernimmt, erzählt dieser dem Ermittlerduo eine recht seltsam anmutende Geschichte. Angeblich ist Cal McGill lediglich eingebrochen, um eine Pflanze im Garten zu pflanzen. Um damit aufmerksam zu machen, auf den globalen Klimawandel.

McGill ist Detective Ryan ein Dorn im Auge und er versucht sogleich, den Meeresbiologen festzunageln, doch Ryans jüngere Kollegin Helen mag den sympathischen, unkonventionellen McGill. Als Ryan und Jamieson einen kniffligen Fall aufklären sollen, bei dem abgetrennte Füße, die vom Meer an den Strand angeschwemmt wurden, bittet Helen McGill ohne das Wissen ihres arroganten Chefs, um Hilfe bei dem Fall, denn McGill ist darauf spezialisiert Meeresströmungen zu berechnen. McGill steckt bereits bis über beide Ohren in der Ermittlungsarbeit, als er Besuch von einem indischen Mädchen erhält. Basanti erzählt ihm eine traurige Geschichte, aber sie schwebt dazu in Lebensgefahr, denn ihre Verfolger sind bereits sehr nah. Dazu bekommt Cal eine unerwartete Nachricht. Eine ältere Dame, ehemalige Bekannte seines Großvaters, die zusammen mit diesem auf der kleinen Insel Eilean Iasgaich aufwuchs, liegt im Sterben und möchte endlich ihr Gewissen erleichtern. Was geschah damals, während des zweiten Weltkriegs, mit den männlichen Bewohnern der Insel, die seit ihrem Tod in den Wellen, als Helden verehrt werden? Und warum fehlt der Name von Cals Großvater auf der Gedenktafel?

„Sea Detecticve- Ein Grab in den Wellen“, markiert den ersten Teil einer neuen Serie um den Meeresbiologen Cal McGill. Obwohl ich fand, dass der Autor im Auftaktband noch recht spärliche Informationen über die Gefühls-und Gedankenwelt seines Helden herausgibt, wurde es dennoch zu keinem Zeitpunkt langweilig, denn der Autor hat nicht nur einen eingängigen Schreibstil, sondern vermochte es dazu, gleich drei interessante Haupthandlungsstränge einzubringen, die einem beim Lesen sehr unter die Haut gehen. Zum Fall um die angeschwemmten Füße, gehört die Story um die beiden indischen Mädchen Preeti und Basanti, die von ihren Familien in die Prostitution gezwungen wurden. Man ist betroffen und fiebert zugleich mit der jungen Basanti mit, die sich als mutige Kämpferin entpuppt. Der zweite, wichtige Handlungsstrang dreht sich um das Ermittlerduo wider Willen, Ryan und Jamieson. Und auch Helen Jamieson, die von ihrem Chef gemobbt wird, weiß sich auf kluge Art und Weise zu verteidigen und wuchs mir sogleich ans Herz. Ich hoffe sehr, dass sie in weiteren Teilen der neuen Serie ebenfalls mit an Bord ist.

Den dritten und letzten Handlungsstrang um das Geheimnis, der Insulaner von Eilean Iasgaich und Cals, in Ungnade gefallenen Großvater, fand ich persönlich besonders packend erzählt, so dass ich den Roman vor Neugierde kaum zur Seite legen konnte. Ein wenig erinnert mich Mark Douglas-Homes Art zu schreiben, an die von Autoren wie Ann Cleeves oder Phil Rickman- ebenfalls Autoren, deren Romane ich sehr mag, weil die Kriminalfälle nicht so reißerisch aufgezogen wirken, sondern stets die Menschen und ihre Schicksale im Fokus stehen. Dazu finde ich die Idee, einen Meeresbiologen als Hobby-Detektiv ermitteln zu lassen, einfach genial, da der Autor dazu eine Menge über Cals Berufsfeld beisteuert, das ich sehr informativ und besonders finde.

Kurz gefasst: Ungewöhnlicher, unter die Haut gehender erster Teil einer neuen Serie um Hobby-Detektiv und Meeresbiologen CalMcGill.