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Veröffentlicht am 15.01.2021

10 Jahre Kolumnen-Rückblick, erstaunlich aktuelle Thematik

Das muss gesagt werden
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Als Profil-Leserin kenne und schätze ich Elfriede Hammerls Kolumnen seit Jahrzehnten. Eine ausgesuchte Auswahl der letzten 10 Jahre nunmehr nochmals lesen zu können, war mir ein Genuss.
Ihre humoristisch-satirische ...

Als Profil-Leserin kenne und schätze ich Elfriede Hammerls Kolumnen seit Jahrzehnten. Eine ausgesuchte Auswahl der letzten 10 Jahre nunmehr nochmals lesen zu können, war mir ein Genuss.
Ihre humoristisch-satirische Gesellschaftskritik liest sich leicht und amüsiert, hat aber stets einen ernsten Hintergrund, bringt die Problematik wunderbar auf den Punkt.
Die Thematik ist weitreichend, wenn auch familiäre und vor allem Frauenprobleme im Vordergrund stehen - ob es sich nun um die Mehrbelastung der Frauen, die schlechtere Bezahlung für dieselbe Tätigkeit, Leihmutterschaft, sexuelle Übergriffe, das traditionelle Frauenbild, Diskriminierung von Frauen oder typische Frauenberufe handelt -, setzt sie sich auch mit Fukushima, Donald Trump oder der Kommerzialisierung von Urlaubsparadiesen auseinander.
Dieser Rückblick auf die Geschehnisse und viele (nicht nur in Österreich) wichtige Themen der letzten Jahre war ein Lese-Highlight. Allerdings wird einem bewusst, dass sich seither eigentlich nichts Wesentliches geändert hat. Ziemlich ernüchternd, diese Einsicht. Die meisten Kolumnen könnte Elfriede Hammerl mit geringen Änderungen wieder veröffentlichen, sie wären nach wie vor aktuell.
Reichlich Diskussionsstoff, auf jeden Fall Anregung für jeden, seine eigenen Ansichten zu überdenken.
Sehr zu empfehlende Lektüre!

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Spannendes Reiseabenteuer mutiger Frauen im Südamerika der 30er Jahre

Lockruf der Fremde
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Alice, eine deutschstämmige, in der Jugend nach Mexiko ausgewanderte und mit einem Mexikaner verheiratete Malerin, ist mit ihren erwachsenen Kindern Paul und Leonora anlässlich einer Ausstellung ihrer ...

Alice, eine deutschstämmige, in der Jugend nach Mexiko ausgewanderte und mit einem Mexikaner verheiratete Malerin, ist mit ihren erwachsenen Kindern Paul und Leonora anlässlich einer Ausstellung ihrer Gemälde im Berlin der 30er Jahre auf Besuch. Anlässlich der Vernissage lernen sich Paul und die verarmte, junge Adelige Friderike kennen und verlieben sich ineinander.
Nach einem kurzen Intermezzo im Berlin, wo die nationalsozialistischen Strömungen schon deutlich zu spüren sind, spielt der Roman vorwiegend in Südamerika.
Im Mittelpunkt stehen für die damalige Zeit außergewöhnlich mutige und selbstsichere Frauen – einerseits Friderike, die dem Hitler-Deutschland entflieht und sich in Peru auf die Suche nach ihrem Verlobten Paul begibt, der sich einer archäologischen Expedition nach Machu Picchu angeschlossen hat und von dem jegliches Lebenszeichen fehlt, andererseits Leonora, die wieder nach Mexiko heimgekehrt ist und gemeinsam mit ihrer Mutter nach Peru reist, um ebenfalls Paul zu suchen.
Das Buch bietet nicht nur sehr anschauliche Schilderungen vom damaligen Leben der Menschen in Südamerika und Landschaftseindrücke, sondern ist vor allem im Handlungsablauf der Suche sehr spannend und abwechslungsreich.
Zwischenmenschliche Irrungen und Wirrungen bei den Liebesbeziehungen der Frauen beleben die Handlung gefühlsmäßig.
Der Schreibstil ist flüssig, eine lebendige Mischung von Dialogen und Beschreibungen des Umfelds. Die Charaktere, ob sympathisch oder nicht, sind gut gezeichnet, ihre Eigenschaften treten deutlich hervor.
Mir hat diese abenteuerliche Reise in die Vergangenheit großes Lesevergnügen bereitet und spannende Stunden beschert.
Last but not least möchte ich anmerken, dass „Lockruf der Fremde“ der Folgeband zu „Der Duft des Regenwalds“ ist, der jedoch seinerzeit unter dem Pseudonym der Autorin (Rosa Zapato) erschien. Auch wenn man wie ich den ersten Band noch nicht gelesen hat, tut das der Handlung und dem Lesegenuss keinen Abbruch. Jeder der beiden Bände steht locker für sich alleine.

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Veröffentlicht am 30.12.2020

Turbulent-spannende Mordermittlung in Wien

Tortenkomplott
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Ein pensionierter Polizeibeamter wird mitten in der Nacht von Hilferufen auf der Straße geweckt, wird Zeuge eines Vergewaltigungsversuches und gibt vom Fenster aus mit einer Schreckschusspistole Schüsse ...

Ein pensionierter Polizeibeamter wird mitten in der Nacht von Hilferufen auf der Straße geweckt, wird Zeuge eines Vergewaltigungsversuches und gibt vom Fenster aus mit einer Schreckschusspistole Schüsse in die Luft ab. Doch das Liebespaar wird tödlich getroffen. Nicht nur die Ermittlungen und die Suche nach dem Mörder entwickeln sich spannend und überraschend, sondern parallel dazu wird die Tochter des privaten Ermittlers Palinski, eine namhafte Patisseuse, entführt und im Zuge dessen auch noch ein sog. Cold Case aufgeklärt.
Das Buch ist spannend, abwechslungs- und actionreich, es agieren sowohl auf privater als auch auf polizeilicher Ebene sympathische Protagonisten.
Der Schreibstil ist flüssig und kurzweilig.
Ich fand: Lesevergnügen pur. Ein Krimi mit Wiener Flair.

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Veröffentlicht am 10.12.2020

Hochzeit und Flitterwochen zwischen Betrug und Mord

Mord im Château
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Nicht einmal in Ruhe heiraten und ein paar Tage Flitterwochen kann die sympathische Kommissarin Lucie Girard aus Saint Tropez genießen. Denn ausgerechnet die Besitzer jenes Weinbaugutes und Hotels, wo ...

Nicht einmal in Ruhe heiraten und ein paar Tage Flitterwochen kann die sympathische Kommissarin Lucie Girard aus Saint Tropez genießen. Denn ausgerechnet die Besitzer jenes Weinbaugutes und Hotels, wo sie ihre Hochzeit feiert, sind in verbrecherische Machenschaften verwickelt, die nicht nur Betrug, sondern auch Sabotage und schließlich Mord nach sich ziehen. Lucie und ihr Team haben zahlreiche Spuren zu verfolgen. Man kann als Leser gut mit raten, was ich stets sehr schätze und spannend finde.
Der Erzählstil ist flüssig und es wird durch immer wieder eingeworfene kurze Sätze in der Landessprache (natürlich mit Übersetzung) anschaulich französisches Flair vermittelt.
Im Zuge der polizeilichen Ermittlungen durch Lucie Girard und ihr tatkräftiges Team bekommt man in wohl dosierter Menge und leicht verständlicher Weise zudem Wissen über Weinbau und Weinsorten vermittelt.
Die Charaktere sowohl des Ermittlerteams als auch der Tatverdächtigen und Zeugen sind sehr ausdrucksvoll beschrieben, sodass man sich die Personen gut vorstellen kann.
Die Handlung steigert sich so nach und nach von den eher privaten Hochzeitsvorbereitungen über erste dramatische Ereignisse und rätselhafte Vorkommnisse bis zur tatsächlichen Mordermittlung.
Mich hat das Buch derart angesprochen, dass ich es fast in einem Zug ausgelesen habe.

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Veröffentlicht am 03.12.2020

Mörderische Spannung und Leidenschaft inmitten brennender Wälder

Sommerflammen
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Wie gefahrvoll und anstrengend es für nordamerikanische Feuerspringer ist, ihre Arbeit zu leisten, wird im Umfeld der Handlung geschildert, in deren Mittelpunkt Rowen, eine junge Frau steht, die sich mitten ...

Wie gefahrvoll und anstrengend es für nordamerikanische Feuerspringer ist, ihre Arbeit zu leisten, wird im Umfeld der Handlung geschildert, in deren Mittelpunkt Rowen, eine junge Frau steht, die sich mitten in dieser von durchtrainierten und extrem mutigen Männern dominierten Welt nicht nur behauptet, sondern sogar als Ausbilderin anerkannt wird.
Als ein Fallschirmspringer ihrer Crew ums Leben kommt, nehmen die Ereignisse ihren Lauf, es kommt zu persönlichen Attacken gegen Rowen, es passieren Sabotageakte und Morde verkomplizieren zusehends die an und für sich schon schwierige und lebensgefährliche Arbeit der Truppe und nicht nur Rowen gerät mehrmals in Gefahr.
Stimmungsvoll unterbrochen werden die vielfachen Schilderungen von Brandbekämpfung durch Rowens persönliches Umfeld, ihre enge Verbundenheit zu ihrem Vater und die neu erwachte Liebe zu ihrem neuen Teamkollegen Gull. Die dezenten erotischen Szenen lockern die ansonsten primär raue Szenerie auf.
Was den Erzählstil anbelangt, liest sich das Buch flüssig und die Dialoge sind lebendig und gewinnen durch Witz und Schlagfertigkeit.
Das Buch ist actionreich und durchgehend spannend, wenn man von einigen zu detaillierten und sich wiederholenden Schilderungen der Brandbekämpfung absieht. Wer die Morde begangen hat, bleibt bis fast zuletzt rätselhaft.

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