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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.05.2017

Toller Mittelalterroman! Eine Lesegenuss, nicht nur über die Deutsche Geschichte im Mittelalter!

Die fremde Königin
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Im vorliegenden Roman "Die fremde Königin" geht es nicht nur um Adelheid von Burgund, die zweite Frau von Otto dem Großen, der im Roman erst zu einem "Großen" wurde, sondern generell werden dem Leser die ...

Im vorliegenden Roman "Die fremde Königin" geht es nicht nur um Adelheid von Burgund, die zweite Frau von Otto dem Großen, der im Roman erst zu einem "Großen" wurde, sondern generell werden dem Leser die spannenden Jahre zur Mitte des 10. Jahrhunderts nahe gebracht, als die Ungarn den Frieden in dem damaligen Ostfränkischen Reich aus dem Süden und die Slawen aus dem Osten bedrohten. Aber ersteinmal der Reihe nach:
Der Panzerreiter Gaidemar wird durch Otto beauftragt, die gefangengehaltene Königin Italiens, Adelheid, aus ihrer Gefangenschaft am Gardasee zu befreien. Der "ehemaligen" Königin Italiens gelingt die Flucht dank eines ausgeklügelten Plans Gaidemars. In dem Roman werden die Jahre 951-962 behandelt, die wichtigsten Jahre Ottos des Großen auf dem Weg zu Kaiserwürden und der Etablierung des Ostfränkischen Reiches zu einem Heiligen romischen Reich Deutscher Nation. Doch bis dahin ist es ein weiter Weg, den nicht nur die Ungarn mehrfach kreuzen, bevor es auf dem Lechfeld 955 zur alles entscheidenden Schlacht kommt. Auch muß Otto Zank und Rebellion aus der eigenen Familie ertragen. Es ist schon echt sehr interessant zu lesen mit welcher Hinterlist Henning immer wieder versucht, sich Liudolf vom Leibe zu halten. Wenn man mal ein Sprung mehrere Jahrhunderte in die Zukunft macht, würde ich sagen - willkommen bei Dallas und Denverclan! Wirklich sehr gelungen finde ich ich, wie es Rebecca Gable gelingt, trotz historischer Vorgaben, welche man ja nun mal nicht einfach umschreiben kann, trotzdem noch Überraschendes zu Tage und zu Papier zu bringen. Für mich ein ausgezeichnetes Lesevergnügen, für alle welche das Mittelalter mit seiner ganzen Farbenpracht, Intriegen, Feste und Geisterglauben lieben, ein absolutes Muß. Einzig und alleine, schade, das es die sagenhafte Pfalz in Magdeburg nicht mehr gibt......Ich hoffe bald auf eine weitere Fortsetzung!

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  • Gefühle
  • Recherche
  • Schreibstil
Veröffentlicht am 25.03.2017

Toller Roman, welcher nachdenklich macht!

Ohrfeige
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Karim heißt der Held in Abbas Khiders Roman "Ohrfeige", obwohl Held ist eher eine Übertreibung, denn Karim ist Flüchtling in Deutschland und ist aus dem Irak geflohen, in dem zur Zeit der Handlung noch ...

Karim heißt der Held in Abbas Khiders Roman "Ohrfeige", obwohl Held ist eher eine Übertreibung, denn Karim ist Flüchtling in Deutschland und ist aus dem Irak geflohen, in dem zur Zeit der Handlung noch Saddam Hussein sein Unwesen treibt, bevor der von den Amerikanern gestürzt wird, doch um welchen Preis? Der Roman beginnt mit einer Ohrfeige, einer Ohrfeige, welche eine Frau Schulz von der Ausländerbehörde trifft, bevor der Roman in Rückblenden beginnt. Rückblenden, welche den Leser durchaus nachdenken lassen, ob wir in Deutschland wirklich das Einwanderland sind und uns so demokratisch und nächstenliebend geben, wie wir uns gerne immer darstellen! Der Roman nimmt sicherlich einiges auf, was man in den Nachrichten hört, doch gibt er auch ziemlich tiefe Einblicke in das, was den Flüchtlingen am Herzen liegt und auf was die Deutsche Bürokratie sicherlich keine Rücksicht nimmt. Auch hat der Roman, trotz dem ernsten Hintergrund durch aus seine humorvollen Seiten. Das Lesen hat mir auf alle Fälle sehr viel Spaß gemacht und ich hoffe, bald wieder von Abbas Khider zu lesen.

Veröffentlicht am 17.03.2017

Ein Plädoyer gegen eine verrückte interaktive Welt!

AchtNacht
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Könnte man so meinen, denn wie aus einem "Experiment" ein Selbstläufer wird, welcher 2 Menschen in Todesangst vor einem Mob fliehen lässt, lässt kein gutes Bild in Zeiten in dem per Internet und Twitter ...

Könnte man so meinen, denn wie aus einem "Experiment" ein Selbstläufer wird, welcher 2 Menschen in Todesangst vor einem Mob fliehen lässt, lässt kein gutes Bild in Zeiten in dem per Internet und Twitter mehr, teilweise sinnfreie, Politik gemacht wird als im realen Leben. Aber erstmal zur Handlung.
Ben ist ein Looser und ist gerade eben mal wieder aus einer Band geflogen, weil er sich während eines Gigs daneben benommen hatte, seine Tochter liegt im Koma und ist seit einem Unfall, den er selbst verschuldet hatte, an beiden Beinen amputiert, von seiner Frau lebt er getrennt. Also alles andere als erfolgreich. Sein Leben wird von einer Sekunde auf die andere ereignisreicher, als sein Name auf einer Onlineseite www.AchtNacht.com als der Geächtete gezogen wird, welcher nun eine Nacht für 12 Stunden vor dem Mob flüchten muss. Ansonsten bekommt derjenige, welcher ihn stellt, das Geld überwiesen, welches sich auf dem Konto der Website von allen, welche sich zur Jagd anmelden, angesammelt hatte. Eine wilde und abenteuerliche Jagd quer durch Berlin beginnt. Natürlich, wie immer, mit einem ultraspannenden und überraschenden "Fitzek-Ende"! Mir hat der Thriller echt super gefallen, passt er doch eindeutig in die heutige Zeit, in der mit Internet mehr Unheil angerichtet wird und sich die Printmedien dann auch noch darauf stürzen. Ein echter Roman, welcher einem den Spiegel der "Schwarmdummheit" vor die Nase hält. Deshalb absolut volle Punktzahl - der Thriller ist topaktuell, hochspannend und absolut lesenswert.

Veröffentlicht am 01.03.2017

Toller Roman über die Jahrhundertflut am Main!

Zorn des Himmels
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Ich bin ja eigentlich vorbelastet, was die Romane von Richard Dübell angeht, hat er doch in meinen Augen einige der schönsten historischen Roman geschrieben, welche ich bisher lesen durfte. So hat mich ...

Ich bin ja eigentlich vorbelastet, was die Romane von Richard Dübell angeht, hat er doch in meinen Augen einige der schönsten historischen Roman geschrieben, welche ich bisher lesen durfte. So hat mich sein Schreibstil auch in diesem Roman nicht enttäuscht, welcher im 14. Jahrhundert über die sogenannte Magdalenenflut des Mains als spannenden Hintergrundbogen hat. Es handelt von dem abgerissen und total verdreckt und runtergekommenen jungen Mann Matthias, welcher in Frankfurt versucht, seine Mission zu erfüllen und dabei der Fährsmannstochter Philippa über den Weg kommt. Sein Problem dabei, seine Mission zu erfüllen, ist - Matthias weiß nicht warum er nach Frankfurt gekommen ist, noch wer er ist, er hat durch ein Schicksalsschlag sein Gedächtnis verloren. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt, denn die Widersacher sind auch in Frankfurt angekommen, wo der Kaiser hofft, in einem Fürstentag, die Kurfürsten des Reiches auf seine Seite zu ziehen und ihr Vertrauchen zu erreichen, im Kampf gegen den Bann des Papstes. Ein spannender Roman, einfach umwerfend erzählt von Richard Dübell! Jede Seite ein Lesegenuß!

Veröffentlicht am 01.03.2017

Erfindungsgeist versus Winkelzüge der Juristerei!

Die letzten Tage der Nacht
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New York in den ausgehenden 80iger Jahren des 19. Jahrhunderts. Der junge und aufstrebende Rechtsanwalt Paul Gravath bekommt das Mandat seines Lebens - Niemand geringeres als George Westinghouse, den berühmten ...

New York in den ausgehenden 80iger Jahren des 19. Jahrhunderts. Der junge und aufstrebende Rechtsanwalt Paul Gravath bekommt das Mandat seines Lebens - Niemand geringeres als George Westinghouse, den berühmten Erfinder der Druckluftbremse bei Zügen soll er verteidigen, weil sich dieser einer Milliarden-Dollar-Klage von niemand geringerem als Thomas Edison gegenüber sieht. Dieser bezichtigt ihn, das Patent über die Erfindung der Glühbirne maßgeblich verletzt zu haben. Doch eigentlich steht hinter dieser Anlage noch vielmehr auf dem Spiel. Der, welcher das Spiel gewinnt, wird die USA zu mehr Licht führen und nicht nur das, ein riesiger Markt um das Strom-Monopol und die Frage, welcher Art von Strom die bessere ist, beginnt und Paul merkt, wie mächtig seine Gegner in Wahrheit sind. Man kommt beim Lesen des Buches nicht umhin, auch immer wieder mal in Wikipedia zu den Protagonisten des Romans wissenswertes nachzuschlagen. Sehr liebevoll und unheimlich klar und nachvollziehbar hat Graham Moore die Charaktere des Romans gezeichnet. Man kann die Schnodderigkeit eines Nikola Tesla hautnah mitempfinden, hat der Mann doch nur und auch wirklich nur Augen und Ohren für seine Erfindungen und ist ein sprudelnder Quell nie zu versiegender Ideen zu neuen Erfindungen. Er soll im Auftrag von Westinghouse eine Glühbirne erfinden, welche das Patent von Edison nicht verletzt und erfindet dabei den Wechselstrom, wie wir ihn heute kennen. Oder Paul Gravath, der versucht, sich den Mächtigen in diesem Kampf um die Vorherschaft der Erfinder und Erfindungen in den USA, entgegen zu stemmen und am Ende deren eigene Waffen anzuwenden, oder nehmen wir Agnes Huntingdon, welche so eigentlich gar nicht heißt, aber eine sehr angesehene Sängerin ist. Sie alle spielen ihre Rollen in diesem wunderbaren Roman über das ausgehende 19. Jahrhundert. Der Schreibstil Moores ist vielleicht nicht immer leicht verdaulich, versucht er doch den meisten Teil des Romans im Stile eines Erzählers dem Leser näher zu bringen. Mir persönlich hat der Schreibstil keinen Abbruch im Lesevergnügen getan, ich finde den Roman ein echtes Highlight, welches einem auf anschauliche, spannende und auch mal vergnügliche Art und Weise die Winkelzüge der Juristerei näher bringt!

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