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Veröffentlicht am 24.01.2021

Eine humorvoll unterhaltende Familiengeschichte mit Ehe- und Alltagsproblemen

Man sollte öfter mal ausmisten
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Im Knaur Verlag erscheint der Roman "Man sollte öfter mal ausmisten" von Monika Bittl.

Als die Kinder aus dem Haus sind, merken Franziska und Bastian nach 27 Jahren, das aus ihrer Ehe die Luft raus zu ...

Im Knaur Verlag erscheint der Roman "Man sollte öfter mal ausmisten" von Monika Bittl.

Als die Kinder aus dem Haus sind, merken Franziska und Bastian nach 27 Jahren, das aus ihrer Ehe die Luft raus zu sein scheint, sie entscheiden sich für eine einvernehmliche Scheidung. Doch da haben sie die Rechnung ohne ihre Kinder und vor allem ohne Oma Mathilde gemacht. Als diese von der Trennung hört, schmiedet sie einen Plan. Kann das die Ehe retten?

Was bleibt einem Paar, wenn die Kinder ausgezogen sind? Wie gehen sie mit der neuen Selbstverwirklichung und Partnerschaft um? Monika Bittl nimmt sich dieses Themas an und zeigt in ihrem Roman humorvolle, aber auch lebensnahe Einblicke in die Gefühlswelt und den turbulenten Alltag einer Familie. Die Geschichte erzählt sie in einem flüssigen und lebendigen Stil, sie schildert jedes Familienmitglied aus seiner Perspektive und sorgt damit für einen Rundumblick in die Gedankenwelt jedes einzelnen und in das spezielle Familienleben. Die Kinder Emma und Vincent sind mit Studium und Neuanfang beschäftigt, trotzdem wünschen sie sich, dass ihre Eltern zusammenbleiben. Oma Mathilde, 80 Jahre alt, aber noch lange nicht alt, verzichtet auf einen Rollator, denn da würde jeder denken, sie sei gebrechlich. Aber für das Familienwohl riskiert sie sogar mal einen Herzanfall, da sind ihr die Nachbarn auf einmal egal. Auch der bereits verstorbene Opa Gottlieb ist mit von der Partie, was mir persönlich nicht so gut gefällt. Aber seine Beobachtung der theatralen Leistung seiner Mathilde sind humorvoller Art und dieser Roman ist ja auch kein Tatsachenbericht.

Hier werden Generationenunterschiede aufgezeigt und auch der katholische Glaube spielt eine Rolle, der Trennungen aus Mathildes Sicht nicht zulässt. Auch Vincent und Emma werden bei ihrem Erwachsenwerden gezeigt, es geht um Drogenprobleme und Beziehungsfragen und wie die Geschwister durch die Sorge um die Ehe ihrer Eltern auch näher zusammenwachsen.

Bei dieser Familiengeschichte wird auch die aktuelle Situation von Corona einbezogen. Das hätte es gar nicht gebraucht, denn die Beziehungskrise wäre auch alleine Thema genug gewesen.

Im Leben mal ausmisten ist nicht verkehrt, doch sollte man sich darauf besinnen, die wahren Werte zu schätzen und weiter am Leben zu erhalten. Denn wenn man gemeinsam durch Dick und Dünn gegangen ist, schmiedet das auch die Familie enger zusammen.

Eine leichte Unterhaltungslektüre, die Familienalltag, Eheprobleme und die Werte einer Familie in den Vordergrund stellt und damit lebensnah und humorvoll unterhält.

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Veröffentlicht am 22.01.2021

Berührender Roman über eine ungewöhnliche Freundschaft

Alte Sorten
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Im Dumont Verlag erscheint der Roman "Alte Sorten" von Ewald Arenz.

Die Teenagerin Sally flieht aus einer Klinik und kommt zufällig auf den Bauernhof von Liss, die zurückgezogen lebt und den Hof allein ...

Im Dumont Verlag erscheint der Roman "Alte Sorten" von Ewald Arenz.

Die Teenagerin Sally flieht aus einer Klinik und kommt zufällig auf den Bauernhof von Liss, die zurückgezogen lebt und den Hof allein bewirtschaftet. Liss erkennt, wie allein und unverstanden sich Sally gerade fühlt und lässt sie bei sich wohnen.

Dieses Buch hat mich in eine wunderbare Atmosphäre auf dem Land entführt. Ich befand mich inmitten von Weinbergen, entdeckte alte Birnensorten und sah gackernden Hühner auf dem Hof zu. Unweigerlich taucht man bei den schönen Naturbeschreibungen ab in eine ländliche Idylle, von der man weiß, es steckt harte Arbeit dahinter und man braucht schon Biss, um die Weinlese und die anfallenden Aufgaben zu erledigen. Die schweigsame Liss übernimmt hier die Geschicke des Hofes, dies ist ihr Rückzugsort wo sie sich mit dem Leben arrangiert hat. Sally ist abgehauen, sie möchte nicht zurück in ihr altes Leben, sie gewöhnt sich nach anfänglicher Rebellion auf dem Hof ein und scheint einen Ort gefunden zu haben, wo sie angekommen ist.

Ewald Arenz bringt in seiner melancholisch wirkenden Geschichte zwei Außenseiterinnen zusammen, die beide seelische Verletzungen erlitten haben und lässt uns teilhaben, wie sie eine besondere Freundschaft aufbauen. Beide Frauen haben mehr gemeinsam als man zunächst meinen mag. Sie reden nicht viel und doch ist gegenseitige Anerkennung vorhanden, sie stützen sich gegenseitig. Sprachlich ist die Geschichte ein Genuss, wenn man mal von einigen Kraftausdrücken und Flüchen absieht. Da hätte man sich etwas zurückhalten können, einige sind aber nötig, zeigen sie doch die Gefühlslage, die überschäumende Wut und die Emotionen der Protagonistinnen auf. Der Erzählstil wechselt von leise und poetisch zu berührend und wütend bzw. krass, je nach Stimmlage der Figuren oder des Schauplatzes in der Natur. Das Gespür und die feine Beobachtung der Stimmungen werden in diesem Buch sehr gut in Worte umgesetzt.

Je mehr ich las, umso interessierter verfolgte ich die Lebenswege der Frauen und umso mehr berührten mich ihre Schicksale. Es ist eine Geschichte, die nachdenklich macht und gut unterhält, weil die Figuren sich aneinander reiben, sich weiter entwickeln und sich gegenseitig verstehen und helfen. Solche Freundschaften sind Gold wert.
"Alte Sorten" erzählt wie aus Fremden Freundinnen werden. Es ist ein berührender Roman über eine ungewöhnliche Freundschaft, der Wunden offen legt und sich vor stimmungsvoller Landschaftsbeschreibung entfalten kann.


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Veröffentlicht am 12.01.2021

Ein tolles Kochbuch, auch für Anfänger geeignet

Anyone Can Cook
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Im Penguin Verlag erscheint das Kochbuch "Anyone Can Cook – Unsere liebsten Gerichte für jeden Tag".

Rezepte klingen häufig kompliziert und nicht sehr praktikabel. Dieses Buch erklärt mit klaren Schritt-für-Schritt-Bildern ...

Im Penguin Verlag erscheint das Kochbuch "Anyone Can Cook – Unsere liebsten Gerichte für jeden Tag".

Rezepte klingen häufig kompliziert und nicht sehr praktikabel. Dieses Buch erklärt mit klaren Schritt-für-Schritt-Bildern und stellt leckere Gerichte vor, die auch in Kitchen Stories viele Menschen an den Herd bringt.

Um wieder mehr Menschen zum Kochen zu bringen, haben Mengting Gao und Verena Hubertz die videobasierte Koch-App "Kitchen Stories" ins Leben gerufen. Seit Oktober 2020 gibt es für Fans der Kitchen App nun das passende Kochbuch mit einer Sammlung der beliebtesten Rezepte. Mit dem nötigen Grundwissen kann jeder kochen, hier lernt man einiges.

In der Einführung erfährt man etwas zum Aufbau des Buches, über die nötigen Utensilien, Vorräte und Gewürze zum Kochen und was die Symbole bei den Rezepten bedeuten.

Im erste Kapitel werden die verschiedenen Grundtechniken des Kochens erklärt: Schneiden, Garen im Backofen, Braten, Sautieren, Blanchieren und das richtige Kochen von Nudeln, Reis, Polenta und ähnliches. Dabei ist mir schon ein Fehler aufgefallen: Grundsätzlich muss man Reis vor dem Kochen waschen, denn er enthält in seine Schale giftiges Arsen. Leider wird darauf nicht hingewiesen.

In fünf Kapiteln folgen dann die Rezeptteile, die übersichtlich angeordnet sind, neben Zutatenlisten die jeweilige Personenzahl beinhalten und mit vielen, aussagekräftigen Fotos begleitet werden. Es gibt die Zeitangaben, Informationen zur Ernährungsweise und Jahreszeit des Gerichts und ob es sich als Familienessen eignet.

Die Koch-Kapitel umfassen die Bereiche: "Salate & Suppen", "Vegetarisch und vegan", "Pasta", "Fleisch" und "Aus dem Ofen". Zu allen Rezepten gibt es hilfreiche Tipps und dank der schrittweisen Bilder sieht man die nötigen Schritte und so fällt das Kochen nicht schwer.

Besonders beachtenswert fand ich die Baukasten-Übersicht für Currys, die 16 verschiedenen Pestoideen und die Übersicht für verschiedene Fleischbällchen-Rezepte. Denn was gut schmeckt und funktioniert, kocht man immer wieder und hat so die Möglichkeit die Gerichte immer wieder mit anderen Zutaten zu variieren.

Nachgekocht habe ich das Paprika-Hähnchen aus dem Ofen und die Zucchini-Creme-Suppe. Die Mengenangaben waren ausreichend, die Ofengarzeit hat gestimmt, nur hatte ich keine backofengeeignete Pfanne, also musste ich eine Auflaufform verwenden. Solche Hinweise hätte ich eigentlich auch unter den Tipps erwartet.

Bei den Zutaten werden einige exotische Dinge wie Reiswein, Zitronengras, Sumach oder Misopaste verwendet, die sicher in Fachgeschäften erhältlich sind, aber nicht im normalen Supermarkt. Bei diesen Rezepten hätte ich mir den Hinweis auf besondere Zutaten gewünscht.

Ein übersichtliches Rezeptregister sorgt für ein schnelles Wiederfinden der Rezepte nach Kapiteln, leider gibt es kein Register nach Grundzutaten.

Von diesem Buch habe ich leckere und einfach zuzubereitende Gerichte und die Vermittlung von Grundkenntnissen im Kochen erwartet und letztendlich auch erhalten. Vorgestellt werden zwar auch schwierigere Gerichte, die etwas Übung erfordern, aber es ist ja noch kein Meister vom Himmel gefallen. Durch den Austausch der Zutaten erhält man viele Möglichkeiten das Gericht immer mal anders zu kochen.

Die kapitelweise Anordnung nach Themen gefällt mir sehr, die Fotos sind großartig und appetitanregend, die Auswahl der Rezepte ist vielfältig und es findet sich für jeden Gaumen das passende Gericht. Zusätzlich zum Buch kann man in der App weitere Gerichte finden, die alle Ernährungsformen bedienen.


Ein modernes Kochbuch, das viele und gut nachzukochende Rezepte enthält und auf jede Ernährungsweise eingeht. Das Buch zur Kitchen Stories-App.

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Veröffentlicht am 07.01.2021

Das wahre Leben schreibt die traurigsten Geschichten

Das Jahr ohne Worte
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Syd Atlas Roman "Das Jahr ohne Worte" erscheint im Wunderlich Verlag/Rowohlt.

Syd ist Amerikanerein und lernt in Berlin den Filmemacher Theo kennen. Es ist die große Liebe, sie ziehen zusammen mit Syds ...

Syd Atlas Roman "Das Jahr ohne Worte" erscheint im Wunderlich Verlag/Rowohlt.

Syd ist Amerikanerein und lernt in Berlin den Filmemacher Theo kennen. Es ist die große Liebe, sie ziehen zusammen mit Syds Sohn und bekommen einen gemeinsamer Sohn. Alles scheint perfekt zu sein, doch dann erhält Theo die Diagnose ALS. Anfangs haben beide noch große Hoffnung und sie versuchen, ihr gemeinsames Leben so intensiv und schön wie möglich zu leben. Der Krankheitsverlauf schreitet jedoch unerbittlich voran, es beginnt eine schwere Zeit voller Leid, in der Syd ihren Mann mit aller Kraft unterstützt. Bis zu einem verhängnisvollen Moment, der ihr Leben aufs neue ins Wanken bringt...

"Kann man jemanden lieben und trotzdem nicht wollen, dass er weiterlebt?" Zitat Seite 183

In dieser ungewöhnlichen Liebesgeschichte erzählt die Autorin aus ihrem eigenen Leben mit ihrem Mann Theo. Es ist ein Rückblick auf eine glückliche junge Liebe, eine Familiengründung und zeigt auch ihr gemeinsames Leben nach der niederschmetternden Diagnose Theos. Er hat ALS, eine nicht heilbare degenerative Erkrankung des motorischen Nervensystems, die ihn langsam zerstört. Syd und die Familie kommen an ihre Grenzen, sie versucht mit all ihrer Liebe, ihm alles zu geben was sie vermag.

Syd Atlas lässt uns mit ihrem einfachen Worten, aber eindrucksvoll erzählten Buch teilhaben an ihrem Gefühlsleben, ihren Ängsten und Sorgen und der Last dieser Krankheit. Besonders beeindruckt hat mich ihre Offenheit, über Gefühle zu erzählen, aber auch ihr starker Wille und ihre aufopferungswürdige Art. Wie kann man so eine Diagnose verstehen? Was wird aus der Hoffnung, wenn es keine mehr gibt? Syd versucht darauf mit nüchterner Akzeptanz zu reagieren, arbeitet, versorgt die Kinder und ihren Mann und blickt häufig zurück in glücklichere Zeiten. Es wird auch über Sex geredet, was mir schon ein wenig zu offen und persönlich erscheint. Die Schilderungen des sich verschlechternden Zustands Theos, von Operationen und Wundbehandlung haben bei mir einen traurigen und schockierenden Eindruck hinterlassen. Die Lektüre dieses Buches passt sicherlich nicht in jede Lebenssituation und so kann ich dann auch keine volle Empfehlung abgeben. Diese Erkrankung ist tragisch, macht aus einem Menschen ein hilfloses Bündel Mensch und verläuft tödlich, doch die innere Einstellung, die Seele und die Gefühle leben in dem Erkrankten weiter.

Emotional berührend und schockierend, daher nicht in allen Lebenslagen zu empfehlen.

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Veröffentlicht am 03.01.2021

Wie eine ungewöhnliche Freundschaft entsteht

Dachs und Stinktier
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Das Kinderbuch "Dachs und Stinktier" von Amy Timberlake wird empfohlen für Grundschulkinder, es erscheint im cbj Verlag. Illustriert von Jon Klassen, Träger des Deutschen Jugendliteraturpreises in der ...

Das Kinderbuch "Dachs und Stinktier" von Amy Timberlake wird empfohlen für Grundschulkinder, es erscheint im cbj Verlag. Illustriert von Jon Klassen, Träger des Deutschen Jugendliteraturpreises in der Kategorie Bilderbuch.

Dachs ist es gewohnt allein zu leben, doch dann trifft auf Geheiß von Tante Lula ein Mitbewohner ein, es ist Stinktier. Damit zieht Leben in die Bude und auch reichlich Chaos und viele Hühner. Mit der Ruhe für Dachs ist es nun aus, er muss sich überlegen, was ihm wichtiger ist, sein altes aber auch sehr einsames Leben oder den Trubel mit Stinktier und seinem wunderbaren Frühstück und natürlich den Hühnern.

Dachse sind im Tierreich ausgesprochene Einzelgänger, so wie der Dachs in diesem Buch. Mürrisch, wortkarg und ein Freund der geologischen Steinforschung, wohnt er zurückgezogen in Tante Lulas Haus, die ihm ab und zu schreibt, doch er liest die Briefe nicht mal. Hätte er mal machen sollen! Und so steht eines Tages unerwartet Stinktier bei ihm im Haus und soll dort ebenfalls wohnen. Stinktier hält nichts von Ruhe, kocht wunderbare Mahlzeiten und erzählt tolle Geschichten. Er hat auch ein besonderes Hobby: Hühner finden. Er lockt mit einer kleinen Flöte die Hühner der Gegend zu sich. Das ist natürlich ein ordentliches Gewirr, überall sind Hühner. Irgendwann wird es Dachs zu bunt, es gibt einen Streit und er vertreibt Stinktier. Doch dann merkt er auf einmal, dass er Stinktier vermisst. Er macht sich auf die Suche nach ihm.

Hier wird gezeigt wie wichtig es ist, sich gegenseitig zu akzeptieren und im täglichen Leben Kompromisse einzugehen. Aber auch, sich für seine Fehler zu entschuldigen.

Bei diesem Buch sorgen doppeldeutige Textteile auch bei Erwachsenen für Unterhaltung. Kinder werden eher bemerken, dass es auch bei großen Unterschieden enge Freundschaften geben kann. Und die unterschiedlichen Vorgänge der Hauptfiguren und Hühner werden eindrucksvoll auf einigen Bildern in Szene gesetzt.

Die Botschaft ist klar ersichtlich, mit mehr Toleranz und gegenseitigen Kompromissen können auch unterschiedliche Charaktere größte Freunde werden.

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