Cover-Bild Hannah und Ludwig
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Langen-Müller
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 416
  • Ersterscheinung: 17.09.2020
  • ISBN: 9783784435695
Rafael Seligmann

Hannah und Ludwig

Heimatlos in Tel Aviv
1933 flieht Ludwig aus Nazi-Deutschland nach Tel Aviv. Der hebräischen Sprache kaum mächtig, arbeitet er sich mit großer Energie und sonnigem Gemüt vom Orangenpflücker zum Prokuristen hoch. Gerade noch rechtzeitig holt er seine Eltern und Geschwister nach Palästina und rettet damit ihre Leben. Als er 1940 die schöne Hannah trifft und die beiden heiraten, zeichnet sich eine glückliche Zukunft ab. Doch persönliche Schicksalsschläge und die politische Unsicherheit im neu gegründeten Staat Israel lassen bei Ludwig und Hannah die Sehnsucht nach der deutschen Heimat wachsen. Zusammen mit Sohn Rafael kehren sie in ein Deutschland zurück, in dem die Vorurteile gegen Juden allerdings keineswegs der Vergangenheit angehören ...

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.01.2021

Ein Neuanfang?

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Ludwig und sein Bruder Heinrich Seligmann schaffen es 1934 nach Israel, direkt nach Tel Aviv. Als Juden waren sie in Hitler Deutschland nicht mehr geduldet, nun soll alles sich zum Besseren wenden. Während ...

Ludwig und sein Bruder Heinrich Seligmann schaffen es 1934 nach Israel, direkt nach Tel Aviv. Als Juden waren sie in Hitler Deutschland nicht mehr geduldet, nun soll alles sich zum Besseren wenden. Während Ludwig frohen Mutes ist, bleibt Heinrich skeptisch und ohne Ambitionen, er will so schnel wie möglich nach Deutschland zurück. Die Familie Seligmann ist noch in Deutschland und beide Brüder versuchen Geld zu verdienen um die Familie zu holen. Ludwig trifft auf die schöne Hannah die ihn sofort fasziniert und verliebt sich Kopf über in sie. Doch die Geister des Krieges und der Vergangenheit lassen sich nicht aufhalten....

"Damals begriff ich noch nicht, das man Heimat nicht wie ein gebrauchtes Hemd wechseln kann. Durch unsere vertraute Muttersprache und die Traditionen waren wir unser Lebtag unentrinnbar mit Deutschland verbunden." (Seite 87)

Dies ist der zweite Band des Autors Rafae Seligmann. Er schreibt hier die Geschichte seiner jüdischen Familie auf, in diesem Buch speziell die über sein Eltern und seine Anfangszeit als Kind in Israel. Ich finde es mutig diesen Schritt zu versuchen, muss dem Autor aber meinen grossen Respekt aussprechen da ihm dies sehr gut gelungen ist.

Der bildhafte Schreibstil lässt einen Israel, speziell hier Tel Aviv näher kommen. Man ist am Hafen, man genießt die Sonne, das gute Essen die Cafés und das Leben in Tel Aviv. Gemeinsam mit den Brüdern Ludiwg und Heinrich ist man auf der Suche nach Wohnung, Job und einen neuen Lebensinhalt.

Denn recht schnell wird klar - die Familie Seligmann ist in Deutschland geboren, der Vater diente im Ersten Weltkrieg, sie sind Deutsche und einige von ihnen können mit diesen Anfeindungen von Hitler und seinen Schergen nicht umgehen. Verständlich, interessant und berührend umgesetzt, denn es ist schwer einen Baum neu umzupflanzen, dies wird hier gerade durch den Bruder Heinrich sehr deutlich.

Sympathien für die Familie Seligmann zu entwickeln wird dem Leser, auf Dauer, schwer fallen denn alle leiden unter den neuen Bedingungen, müssen einsehen dass sie Deutschland, ihre Heimat, verloren haben. Alleine der Vater konnte mich durchweg mit seinem wachen Geist und Humor begeistern. Aber lest selbst.

Hannah wird die neue Komponente im Hause Seligmann und in dem Leben von Ludwig. Hannah muss mit ihren eigenen Geistern der Vergangenheit leben und verschweigt gewisse Dinge. Als Leser erfährt man aber sehr genau was ihr widerfahren ist und manchmal geht das sehr nahe. Und gewisse Handlungen von Hannah, auch wenn sie hier und da an den Nerven ziehen, waren für mich nachvollziehbar.

Ebenso ein großer Pluspunkt des Buches - man erfährt nicht nur mehr über den Krieg in Deutschland und welche Gefühle es bei den geflohenen Juden auslöst sondern auch viel über den Krieg in Israel, der ja leider bis heute anhält. Warum kam es zu diesen Ausschreitungen? Wer ist hier der Hauptakteur? Wie hat sich der Rest der Welt hierzu verhalten? Wer stand auf welcher Seite? Welche Chancen hatten geflüchtete Juden in diesem Land?

Dies alles spielt wunderbar, gefühlvoll, realistisch und hier und da düster zusammen und gibt ein rundes Bild der Familie Seligmann ab. Man kann dieses Buch auch wunderbar lesen ohne den ersten Band zu kennen, wird aber automatisch neugierig und ich möchte den ersten Band noch kennenlernen und freue mich auf weitere Bände der Familie Seligmann. Ich spreche eine klare Leseempfehlung aus.

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Veröffentlicht am 08.01.2021

sehr interessant

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Bei „ Hannah und Ludwig – Heimatlos in Tel Aviv“ von Rafael Seligmann handelt es sich um einen Roman.

Mit dem Wissen, dass es sich hier um die Familiengeschichte des Autors handelt, hat mich diese Geschichte ...

Bei „ Hannah und Ludwig – Heimatlos in Tel Aviv“ von Rafael Seligmann handelt es sich um einen Roman.

Mit dem Wissen, dass es sich hier um die Familiengeschichte des Autors handelt, hat mich diese Geschichte noch mehr berührt . Im Anhang befinden sich noch Fotos von den Protagonisten. Dies gefällt mir immer sehr gut, da ich mir so während dem Lesen, das Aussehen der Menschen genau vorstellen kann und die Geschichte zu einer realen Geschichte wird.

Hier handelt es sich um den zweiten Band rundum Ludwig. Ich kenne Band eins leider nicht, hatte aber beim Einstieg in die Reihe keinerlei Probleme.

Der Schreibstil des Autors hat mir sehr zugesagt. Die Geschichte lässt sich sehr flüssig lesen und ist leicht verständlich.

Ich wurde von der ersten Seite an, an dieses Buch gefesselt. Die Erlebnisse, Gefühle, Gedanken der Hauptprotagonisten sind nachvollziehbar, werden sehr gut beschrieben, sodass ich mich sehr gut in sie hineinversetzen konnte.

Heimatlos in Tel Aviv. Aus Deutschland mussten sie fliehen, in Tel Aviv angekommen beginnt ein neues Leben in einem fremden Land. Diese Schwierigkeiten, innere Unzufriedenheit, Angst uvm. wird sehr realistisch beschrieben.

Der Autor beschreibt das Leben der Protagonisten in Israel , sowie das Kriegsgeschehen in Deutschland. Diese beiden Erzählstränge parallel zu lesen – sehr interessant.

Ich empfehle dieses Buch weiter.

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Veröffentlicht am 30.12.2020

Historisch, persönlich & berührend

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„Hannah und Ludwig - Heimatlos in Tel Aviv “ ist der zweite Band der Familientrilogie von dem Autor und Zeithistoriker Rafael Seligmann, in dem er seine Leser an dem persönlichen Schicksal seiner Familie ...

„Hannah und Ludwig - Heimatlos in Tel Aviv “ ist der zweite Band der Familientrilogie von dem Autor und Zeithistoriker Rafael Seligmann, in dem er seine Leser an dem persönlichen Schicksal seiner Familie teilhaben lässt. Das Buch lässt sich ohne Verständnisprobleme unabhängig vom ersten Band „Lauf, Ludwig, lauf!: Eine Jugend zwischen Synagoge und Fußball“ lesen.

Die Handlung beginnt 1933. Ludwig flüchtet von Deutschland nach Tel Aviv und holt wenig später seine Familie - Eltern und Geschwister - nach. Er beginnt sich ein neues Leben aufzubauen, arbeitet erst als Orangenpflücker, später als Prokurist und heiratet schließlich Hannah, mit der er einen Sohn - Rafael - bekommt. Neben den politischen Unruhen und der Unsicherheit im Land durchleben Ludwig und Hannah zahlreiche persönliche Schicksalsschläge.

Man wird von der ersten Seite an mitten in die Handlung hinein geworfen und ich war direkt gefesselt. Man spürt, dass der Autor seine persönliche Geschichte bzw. die seiner Familie erzählt. Er transportiert die Emotionen authentisch und lebendig und bindet das politische Zeitgeschehen gut in die Ereignisse mit ein.
Die unterschiedlichen Charaktere werden detailliert beschrieben. Ihre Handlungen sind nachvollziehbar, teils von Emotionen geleitet.

Während der Autor anfangs aus der Ich-Perspektive von Ludwig schreibt, wechselt er später in einem raschen Tempo zwischen der Perspektive von Hannah und Ludwig. Das macht das Lesen ein wenig schwieriger, aber nicht weniger interessant. Auch der Dialekt hat mich teilweise im Lesefluss ein wenig gebremst, gefiel mir aber dennoch sehr gut, da er die Atmosphäre authentisch transportiert.

Rafael Seligmann beschreibt in seiner Familiensaga ein Leben, das so bzw. in ähnlicher Form typisch für die damalige Zeit ist. Ein Schicksal, das viele jüdische Familien erlebt haben.

Das Buch endet mit dem Beginn eines neuen Lebensabschnitt für Hannah und Ludwig, von dem ich gerne erfahren möchte, wie es für die kleine Familie weitergeht und nun gespannt auf den dritten Teil der Familiensaga warte.

Mich hat das Buch gefesselt, es ist ein ganz persönliches Stück Zeitgeschichte aus dem Leben der Familie des Autors.

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Veröffentlicht am 12.04.2021

Wo ist meine Heimat?

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Die Brüder Heinrich und Ludwig machen sich 1934 auf die Flucht nach Tel Aviv, um sich vor der Naziherrschaft zu schützen. Der Start ist holprig, sie müssen auf einem Balkon wohnen, müssen mehrere Jobs ...

Die Brüder Heinrich und Ludwig machen sich 1934 auf die Flucht nach Tel Aviv, um sich vor der Naziherrschaft zu schützen. Der Start ist holprig, sie müssen auf einem Balkon wohnen, müssen mehrere Jobs annehmen, um sich irgendwie über Wasser zu halten. Ludwig gelingt es durch seinen Fleiß seinen Chef Lewinsohn zu überzeugen und hat sich in seiner Firma von einer Reinigungskraft zum Prokuristen hochgearbeitet. Nach kurzer Zeit konnte er auch den Rest seiner Familie nach Israel holen und lernt bald Hannah kennen, die er heiratet. Ludwig hat aber Schwierigkeiten mit der Unehrlichkeit und Dreistigkeit der Menschen in Tel Aviv, zerstreitet sich mit Hannah und ihr Sohn ist mittendrin. Am Ende fühlen sich Ludwig und Hannnah immer noch in Israel fremd und kehren mit ihrem Sohn Rafael wieder nach Deutschland zurück.

Inhalt:

Mir hat es sehr gut gefallen, mitzuverfolgen, wie holprig der der Start der Brüder in Israel war. Heinrich vermisste seine Heimat Deutschland, Ludwig hingegen war begeistert von d Tel Aviv und der Idee eines jüdischen Staates. Die unterschiedlichen Ansichten waren sehr interessant. Im Laufe des Romans erfahren wir dann hauptsächlich über Ludwigs Erfahrungen und Leben in Israel. Später wird die Geschichte auch aus der Sicht von Hannah erzählt. Die Charaktere waren mir leider nicht wirklich sympathisch, wobei sich meine Meinung bei vielen Protagonisten immer mal wieder geändert hat. Am meisten mochte ich Ludwigs Chef Lewinsohn, ohne den Ludwig kein so einfaches Leben in Israel gehabt hätte. Die Beziehung zwischen Hannah und Ludwig blieb für mich als Leser auch sehr distanziert. Die Gefühle kamen nicht wirklich rüber. Was mir gefallen hat ist, dass man über die einzelnen Familienmitglieder vieles erfahren hat. Jeder hatte eine andere Ansicht zu Israel und den Plänen eines jüdischen Staates. Dadurch hat man vielfältige Ansichten dazu kennengelernt.

Zudem wurde die Geschichte in historische Ereignisse rund um den zweiten Weltkrieg und den Auseinandersetzungen zwischen den arabischen und jüdischen Bürgern in Israel eingebettet. Es wurde eindrücklich beschrieben, warum es zu Konflikten zwischen den Israelis und Briten sowie mit den Arabern kam.

Zentral war das Thema Heimat und Fremdsein. Es war spürbar, wie groß die Hoffnung war, in Israel eine neue Heimat zu finden, in der alle Juden glücklich leben können. Doch die Sprache und die Mentalität der Einwohner Israels waren große Hürden für Ludwig und Heinrich. Ludwig blieb in dem Land fremd und verlor sich.

Im Anhang befindet sich ein Glossar mit jiddischen Begriffen, welches sehr hilfreich gewesen ist. Die Wörter die dort nicht aufgelistet waren, wurden im Text erklärt. Zusätzlich gibt es auch einige Fotos von Ludwigs Familie, wobei Ludwig der Vater des Autors Rafael Seligmann ist und dessen Familie die Ereignisse im Roman tatsächlich erlebt hat. Das macht den Familienroman auch zu etwas ganz Besonderem.

Fazit:

Der Roman beschriebt auf interessante Weise das Leben der deutschen Juden in Israel und zeugt die damit verbundenen Schwierigkeiten auf. Die Charaktere sind sehr vielseitig und machen unterschiedliche Erfahrungen mit dem Leben in Israel, was mir gefallen hat. Nur hat mir die Nähe zu den Figuren, gerade auch zu Hannah und Ludwig ein wenig gefehlt, was aber mein einziger Kritikpunkt ist.

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Veröffentlicht am 07.01.2021

Hannah und Ludwig

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Darum geht es (Klappentext):

1933 flieht Ludwig aus Nazi-Deutschland nach Tel Aviv. Der hebräischen Sprache kaum mächtig, arbeitet er sich mit großer Energie und sonnigem Gemüt vom Orangenpflücker zum ...

Darum geht es (Klappentext):

1933 flieht Ludwig aus Nazi-Deutschland nach Tel Aviv. Der hebräischen Sprache kaum mächtig, arbeitet er sich mit großer Energie und sonnigem Gemüt vom Orangenpflücker zum Prokuristen hoch. Gerade noch rechtzeitig holt er seine Eltern und Geschwister nach Palästina und rettet damit ihre Leben. Als er 1940 die schöne Hannah trifft und die beiden heiraten, zeichnet sich eine glückliche Zukunft ab. Doch persönliche Schicksalsschläge und die politische Unsicherheit im neu gegründeten Staat Israel lassen bei Ludwig und Hannah die Sehnsucht nach der deutschen Heimat wachsen. Zusammen mit Sohn Rafael kehren sie in ein Deutschland zurück, in dem die Vorurteile gegen Juden allerdings keineswegs der Vergangenheit angehören ...


Meine Meinung:



Dieser 2. Band hat mir ganz gut gefallen und ist auch lesbar, wenn man den ersten Teil nicht kennt. Es handelt sich um eine echte Familiengeschichte.

Als Leser kommt man gut in die Geschichte rein und dadurch das alle Personen so bildhaft beschrieben werden, kann man sich alle sehr gut vorstellen. Die tollen alten Fotos in dem Buch von den Protagonisten, sind ein ganz toller Bonus!

Der Schreibstil ist sehr klar und flüssig. Manchmal kommt man mit den Sichtweisen der einzelnen Personen durcheinander, da diese nicht extra gekennzeichnet sind.

Ich fand die Geschichte der Familie sehr spannend. Auch die nicht so tolle Zeit sowie die Rückschläge, Emotionen und Zweifel wurden ausgeleuchtet.

Das machte das Buch so lesenswert.

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