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Veröffentlicht am 26.01.2021

Spannende Fortsetzung von "Die Komplizin"!

Der Todesbote
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Zum Buch: Ein Jahr nach ihrer Entführung lebt Anna wieder in Hamburg, arbeitet in ihrem Beruf als Krankenschwester und macht eine Psychotherapie, um mit dem damals Erlebten fertig zu werden. Sie ist ängstlich ...

Zum Buch: Ein Jahr nach ihrer Entführung lebt Anna wieder in Hamburg, arbeitet in ihrem Beruf als Krankenschwester und macht eine Psychotherapie, um mit dem damals Erlebten fertig zu werden. Sie ist ängstlich und leidet unter Verfolgungswahn. Der Psychiater hat ihr eine posttraumatische Belastungsstörung diagnostiziert. Eines Tages wird ihr Verfolgungswahn Wirklichkeit. Ein Bombenattentat wird auf ihrer Station im Krankenhaus begangen und sie ist sich sicher, das Ziel gewesen zu sein. Nur weil sie krank war, überlebt sie das Attentat. Die Polizei zeigt ihr ein Video, auf dem der Attentäter zu sehen ist. Es ist ein alter Bekannter von Anna…

Meine Meinung: In diesem Teil der als Trilogie angelegten Reihe geht es um das Leben von Anna nach der Entführung. Zu einem der Entführer, Diego, hatte sie damals ein enges Verhältnis aufgebaut. Leider verstarb er nach einem Schusswechsel mit den Mitgliedern der Gang Streetsurfer, denen er bis dahin angehört hat. Er hat, um Anna zu schützen, brisante Hinweise auf die Verbrecher hinterlegt, die, sollte Anna etwas zustoßen, aufgedeckt werden.
Anna erkennt auf jeden Fall ihren Angreifer und versteckt ihn bei sich. Und dann gibt es ein Verwirr- und Versteckspiel, das seinesgleichen sucht! Denn außer den Streetsurfern, die ja nicht wollen, dass Anna etwas passiert, muss es noch jemanden geben, der Anna wiederum nach dem Leben trachtet. Der Kommissar Sebastian Oblenski ahnt, dass Anna ihm etwas verheimlicht, kommt aber nicht dahinter. Der Leser weiß zwar mehr als er, jedoch auch wieder nicht so viel, als dass sich die Ereignisse schlüssig erklären lassen. Bis zum fulminanten Ende werden wir im Dunkeln gelassen, wer hier warum was macht! Ganz großes Kino und wahnsinnig spannend!

Die Autorin hat hier auch wieder, wie im ersten Band, den Charakteren eine unglaubliche Tiefe gegeben. Gerade, wenn man den ersten Teil kennt, hat man auch das Gefühl, die Personen wirklich zu kennen. Und man fiebert mit ihnen mit. Die ein oder andere Sympathie mag dann auch mal umschlagen in die andere Richtung. Die Autorin zeigt hier, dass große Emotionen auch wahnsinnig spannend dargestellt werden können!

Mein Fazit: Für mich war es wieder ein absolutes Lesevergnügen und ich freue mich schon wahnsinnig auf den dritten Teil! Eine wirklich sehr tolle Reihe, die ich nur empfehlen kann!

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Veröffentlicht am 22.01.2021

Das würdige Ende einer sehr spannenden Trilogie!

Engelsgrund
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Zum Buch: In den belgischen Ardennen wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, an einen Baum genagelt. Sie war Mitglied einer dort angesiedelten Lebensgemeinschaft, die sich „Cernunnos“ nennt und sich ...

Zum Buch: In den belgischen Ardennen wird die Leiche einer jungen Frau gefunden, an einen Baum genagelt. Sie war Mitglied einer dort angesiedelten Lebensgemeinschaft, die sich „Cernunnos“ nennt und sich auf den Plan geschrieben hat, von der Technik wieder zur Natur zurückzukommen. Die Polizistin Carla wendet sich hilfesuchend an ihren ehemaligen Kollegen Alexander Born, denn ihre Tochter Malin ist ebenfalls dort Mitglied. Sie hat Angst um ihre Tochter und bittet Born, sie dort herauszuholen. Als Malin das nicht möchte, geht Born einen sehr unkonventionellen Weg, um sie zu beschützen. Und ruft damit alte Feinde und Freunde auf den Plan… Und dann taucht auch noch eine zweite Leiche auf…

Meine Meinung: Der dritte und letzte Teil der Trilogie um den Ex-Polizisten Alexander Born beginnt gleich mit einer Atmosphäre, die ihresgleichen sucht. Engelsgrund, das Anwesen der Lebensgemeinschaft, manche sagen auch Sekte dazu, befindet sich in völliger Abgeschiedenheit irgendwo in den Wäldern der Ardennen. Wer den Weg dorthin nicht sucht, findet ihn auch nicht. Der Autor versteht es, den Leser gleich mitzunehmen auf die Reise und man will auch nicht wieder aussteigen, ohne bis zum Ende mitgefahren zu sein. Alexander Born ist ein sehr spezieller Mensch, er vereint Gut und Böse in sich und ihn umgibt stets eine gewisse Melancholie… Genau das ist es, was ihn auch mit den finsteren Gestalten in Berlin verbindet, mit denen er sich, mal wieder, verbündet.

Der Schreibstil ist absolut flüssig zu lesen und die Charaktere haben allesamt Tiefe. Ist der Sektenanführer Maurice Lampert wirklich so ein mitfühlender, empathischer Mensch? Ist Dante nur ein blindverliebter Mitläufer oder steckt mehr dahinter? Ist Malin wirklich so stark, wie sie nach außen auftritt? Und auf welcher Seite spielt der russische Chef des Tambowskaja-Kartells Andrej sein Spiel?
Linus Geschke vermittelt zwar gut die ganzen Hintergründe auch für Neueinsteiger, dennoch empfehle ich unbedingt die beiden Vorgänger zu lesen, um die gesamte Gefühlsbreite von Born zu verstehen! Außerdem wäre es schade, wenn man sie nicht gelesen hätte!

Für mich ist der letzte Teil der Trilogie auch der emotionalste. Nicht nur, dass wir uns hier wirklich von Alexander Born verabschieden müssen, was für den treuen Leser wirklich schlimm ist. Nein, hier bekommt man auch die volle Bandbreite an Emotionen mit, die es bei Menschen gibt. Man schwankt hier selber immer hin- und her zwischen Gut und Böse, wem kann man trauen? Ist er doch nicht so schlimm wie vermutet? Ist das legal? Und zum Schluss bleibt die Erkenntnis: Nicht alles Gute ist immer gut und nicht alles Böse immer nur böse…

Mein Fazit: Diese Trilogie kann ich nur jedem Thriller-Fan empfehlen! Gerade weil ich finde, dass die Story sich etwas abseits des Mainstreams bewegt und nicht immer gleichen Mustern folgt. Auch auf die Gefahr, am Ende traurig zu sein, weil die Geschichte erzählt ist, sollte man sie gelesen haben!

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Veröffentlicht am 19.01.2021

Die Nähe zur Realität ist wirklich erschütternd...

Als Gott schlief
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Zum Buch: In Wien und München werden Geistliche auf brutalste Weise ermordet aufgefunden. Die Wiener Mordkommission mit ihrem Team Georg und Jutta machen sich auf die Suche nach dem Mörder. Unterstützung ...

Zum Buch: In Wien und München werden Geistliche auf brutalste Weise ermordet aufgefunden. Die Wiener Mordkommission mit ihrem Team Georg und Jutta machen sich auf die Suche nach dem Mörder. Unterstützung kommt da rechtzeitig von Tom, der sein Praktikum beim FBI in den USA gerade beendet hat. Die drei begeben sich auf die Suche und was sie dann herausfinden, macht fassungslos und unsagbar wütend…

Meine Meinung: Ich muss zugeben, dass das Buch zwar gleich mit einem Mord beginnt, dann aber doch erst einmal eine Durststrecke kommt. In der Zeit lernt der Leser die Ermittler gut kennen. Jutta Stern, die vor kurzem ihren Mann durch eine Messerattacke eines Drogendealers verloren hat und selbst noch nicht wieder ganz in der Spur ist. Georg Kunze, ihr Kollege, kennt ihr Dilemma und versucht, ihr mit allen ihm zustehenden Kräften beizustehen. Und Dr. Thomas Neumann, kurz Tom, ist sogar ein wenig verliebt in seine Kollegin. Sein analytisches Denken bringt das Team enorm weiter. Sie pendeln immer zwischen den Orten hin- und her, bis sie irgendwann auf eine Verbindung der Geistlichen stoßen. Alle waren in einem Kinderheim angestellt oder kurzzeitig dort tätig. Was dann an die Oberfläche kommt, ist an Grausamkeit nicht zu übertreffen! Der Leser wird dann mit einer Wucht in die Geschehnisse geworfen, dass es fast wehtut. Und spätestens ab da kann man das Buch einfach nicht mehr zur Seite legen!

Das Ende hat mich persönlich zufriedengestellt, aber insgesamt war ich nach dem Lesen doch sehr aufgewühlt. Das Schlimme an diesem Buch ist eigentlich nicht die Brutalität, sondern die Nähe zur Realität. Das beschreibt die Autorin auch in ihrem Nachwort, was mich fast zum Weinen gebracht hat. Wenn man das Buch gelesen hat, muss man wirklich feststellen, wie absolut passend der Buchtitel ist und das macht wirklich traurig… Gott scheint öfter zu schlafen…

Mein Fazit: Über solche Fälle sollte viel öfter geschrieben und gelesen werden! Das Buch ist ein spannender Thriller, der aber auch wirklich sehr grausam in die Details geht. Von daher vielleicht nicht für alle geeignet. Aber mich hat es wirklich sehr gefesselt und traurig und fassungslos zurückgelassen.

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Veröffentlicht am 08.01.2021

Das Buch ist nicht nur wörtlich "der Wahnsinn"...

Der Insasse
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Zum Buch: Der Sohn von Till und Ricarda wurde vor einem Jahr vor deren Haustür entführt. Der vermeintliche Täter, Guido Tramnitz, wurde bereits wegen anderer Kindermorde verurteilt und sitzt in der forensischen ...

Zum Buch: Der Sohn von Till und Ricarda wurde vor einem Jahr vor deren Haustür entführt. Der vermeintliche Täter, Guido Tramnitz, wurde bereits wegen anderer Kindermorde verurteilt und sitzt in der forensischen Psychiatrie. Till, der fast daran zerbricht, nicht zu wissen, wo sein Sohn ist und wie er gestorben ist, fasst einen Plan. Er lässt sich selber als Insasse in die Klinik, in der Tramnitz sitzt, einweisen. Unter einer falschen Identität beginnt sein ganz persönlicher Albtraum…

Meine Meinung: Ich muss sagen, dass mich schon länger ein Buch von Sebastian Fitzek nicht mehr so begeistern konnte wie dieses hier! Von Anfang an brodelt hier eine unterschwellige Anspannung. Till lässt sich unter der Identität von Patrick Winter einweisen, der ebenfalls seinen Sohn verloren hat. Allerdings unter ganz anderen Umständen. Der Trip von Till/Patrick, fängt gleich gut an. Von einem der Ärzte wird er sofort angefeindet und ein Mitinsasse trachtet ihm bereits in der ersten Nacht nach dem Leben. Viele Dinge versteht Till nicht und irgendwie beschleicht ihn auch immer so ein komisches Gefühl, dass etwas ganz und gar nicht stimmt. Aber er kommt seinem Ziel, den Kindermörder Tramnitz zu befragen, immer näher und das alleine zählt für ihn. Dafür nimmt er sogar in Kauf, dass ihm mehrere Finger gebrochen werden und er mit einem fast zertrümmerten Schädel auf die Krankenstation verlegt wird…

Man kann schon erkennen, mit welchem Wahnsinn man sich hier in dem Buch beschäftigt, aber die Auflösung hat mich nochmal völlig umgehauen! Darauf wäre ich nie im Leben gekommen! Also, der Plot ist genial und die Spannung von Anfang bis Ende gegeben. Man ist mit Till gefangen im Wahnsinn und hat Angst, nicht mehr entkommen zu können!

Mein Fazit: Hier muss ich eine ganz klare Leseempfehlung aussprechen! Der Plot ist hervorragend ausgeklügelt und völlig unerwartet bin ich nach nur zwei Lesetagen wieder in der Realität erwacht. Genialer Psychothriller!

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Absolut unterhaltsam: ein typischer "Aichner"!

Der Fund
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Zum Buch: Rita ist Verkäuferin in einem Supermarkt. Eines Tages entdeckt sie in einer Bananenkiste Kokain, viel Kokain. Statt es direkt der Polizei zu melden, nimmt sie den Karton mit nach Hause. Obwohl ...

Zum Buch: Rita ist Verkäuferin in einem Supermarkt. Eines Tages entdeckt sie in einer Bananenkiste Kokain, viel Kokain. Statt es direkt der Polizei zu melden, nimmt sie den Karton mit nach Hause. Obwohl sie nicht genau weiß, was sie jetzt damit anfangen soll, nimmt das Unheil natürlich seinen Lauf. Denn es gibt Leute, denen das Koks gehört und die wollen es gerne wiederhaben…

Meine Meinung: Vom Schreibstil her ist das wieder ein typischer „Aichner“, man erkennt den Stil einfach unter tausenden wieder! Geschickt beschreibt er in verschiedenen Erzählsträngen Ritas Leben, die Charaktere, mit denen sie früher zu tun hatte auf der einen Seite und andererseits durchleuchtet der ermittelnde Kommissar die aktiven Hauptpersonen. Diese sind als Dialoge dargestellt, was mir sehr gut gefallen hat. Ritas Leben versteht man wohl nur rückwärts, aber das macht die Geschichte auch so außergewöhnlich. Denn das Ende kommt hier vor dem Anfang…

Sehr unterhaltsam schildert der Autor, was Rita dazu bewegt hat, so zu handeln. Zusammen mit ihrer Freundin Gerda, die Krebs im Endstadium hat, heckt sie die tollsten Ideen aus. Manchmal funktionieren sie, manchmal nicht so. Aber für Wirbel sorgen alle!

Jeder einzelne Charakter bekommt hier in dem Buch seine absolute Berechtigung und die nötige Tiefe.
Das Buch lässt sich für mich genremäßig nirgendwo richtig einsortieren. Das macht aber nichts, lesen sollte man es auf jeden Fall!

Mein Fazit: Mich hat das Buch bestens unterhalten und ich war sehr glücklich mit dem Ende! Für mich ist Bernhard Aichner ein sehr großes Talent, ich kann „Den Fund“ ausnahmslos weiterempfehlen!

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