Cover-Bild Die Kannenbäckerin
(45)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
14,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Francke-Buch
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 399
  • Ersterscheinung: 06.01.2021
  • ISBN: 9783963621901
Annette Spratte

Die Kannenbäckerin

Im Westerwald während des 30-jährigen Krieges:
Die 13-jährige Johanna hat ihre gesamte Familie an die Pest verloren. Geblieben ist ihr nur ein unbekannter Onkel, der als Töpfer im Kannenbäckerland arbeitet. Damit sie in den Wirren des Krieges den weiten Weg überlebt, verkleidet ihre wohlmeinende Nachbarin sie als Jungen. Die neuen Freiheiten, die sie unterwegs genießt, erscheinen Johanna verlockend, genau wie die Aussicht auf eine Lehre im Töpferhandwerk. So verschweigt sie ihrem Onkel die Wahrheit und beweist in der Werkstatt bald nicht nur ein außergewöhnliches Talent, sondern auch eine einzigartige Leidenschaft. Doch kann sie ihre Täuschung in einer von Männern beherrschten Welt aufrechterhalten?

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.01.2021

Das Leben in einer männerdominierten Welt

0

Die Kannenbäckerin - Annette Spratte

Das Leben in einer männerdominierten Welt...

Die Hauptperson, Johanna, ist 13 Jahre alt. All ihre Familienmitglieder sterben an der Pest, nur sie überlebt. Nach diesem ...

Die Kannenbäckerin - Annette Spratte

Das Leben in einer männerdominierten Welt...

Die Hauptperson, Johanna, ist 13 Jahre alt. All ihre Familienmitglieder sterben an der Pest, nur sie überlebt. Nach diesem Schicksalschlag, der sehr berührend zu Beginn erzählt wird, macht sie sich auf den Weg zu ihrem Onkel, einem bekannten Töpfer. Damit Johanna besser geschützt ist, verkleidet ihre Nachbarin sie als Junge. So wird Johanna zu Johann. Männer dominierten damals das gesamte Leben und so entdeckt Johanna durch die Verkleidung neue Freiheiten. Bei ihrem Onkel angekommen verschweigt sie diesem, dass sie eigentlich ein Mädchen ist. So bekommt sie die Chance das Töpferhandwerk zu erlernen. Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob jemand ihre Täuschung entdecken wird.

Nun zu meiner Meinung: Das Cover des historischen Romans hat mir sofort gefallen. Die Farben harmonieren schön und das Motiv passt super zum Titel. Die Schriftgröße und das Layout des Buches sind angenehm beim Lesen. Die Kapitel sind jeweils eher kürzer gehalten, was aber absolut nicht stört und beim Lesen sogar angenehm war, weil man ein Kapitel super beenden kann, falls man das Buch nicht in einem Zug verschlingt.

Traurig und beeindruckend wird das harte Leben der Bevölkerung dieser Zeit und während des 30-jährigen Krieges beschrieben. Beim Lesen wird einem noch deutlicher bewusst, wie unterdrückt Frauen damals waren und wie schwierig es war, sich zu behaupten. Auch die Hexenverfolgung wird in dem Roman eingebaut. Das ist wirklich erschütternd zu lesen.

Johanna hat keinen leichten Start im Buch, als sie ihre Familie verliert und muss sich von da an alleine durchkämpfen. Sie hat einen starken Charakter und für ihr doch eher junges Alter ist es beeindruckend, dass sie ihre Verkleidung beim Onkel beibehält.

Alles in allem ist "Die Kannenbäckerin" von Annette Spratte ein empfehlenswertes Buch, besonders natürlich für diejenigen Leser*innen, die historische Romane mögen. Der Schreibstil der Autorin lässt sich angenehm lesen und man kann die Geschichte gut nachvollziehen. Der Aufbau ist logisch. Außerdem bekommt man historische Einblicke in die damalige Zeit und das Leben der Bevölkerung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.01.2021

Eine klare Leseempfehlung für historische Romanleser:innen

0

Annette Spratte ist die Autorin des historischen Romans "Die Kannenbäckerin", der im Francke Verlag erscheint.

Im 17. Jahrhundert während des 30-jährigen Krieges wütet im Westerwald die Pest. Die 13-jährige ...

Annette Spratte ist die Autorin des historischen Romans "Die Kannenbäckerin", der im Francke Verlag erscheint.

Im 17. Jahrhundert während des 30-jährigen Krieges wütet im Westerwald die Pest. Die 13-jährige Johanna verliert ihre ganze Familie an die Krankheit. Nun muss sie sich zu ihrem Onkel, einem Töpfer im Kannenbäckerland durchschlagen, in der Hoffnung, dass er sie bei sich aufnimmt. Um vor herumziehenden Soldaten geschützt zu sein, verkleidet eine Nachbarin Johanna als Junge.

Annette Spratte hat mich mit ihrer vom Schicksal gebeutelten Johanna von Anfang an in ihre lebendig erzählte Geschichte hineingezogen und ich konnte gar nicht anders als Johannas Erlebnisse gespannt zu verfolgen. Die Autorin spart nicht an realistisch klingenden Beschreibungen des Zeitgeschehens, man erlebt hautnah dass die grassierende Pest die Menschen massenhaft sterben ließ und wie herumziehende Soldaten die kleinen Dörfer skrupellos plünderten und die Bewohner ausraubten.

Als Johanna bei ihrem Onkel und ihrer Tante als vermeintlicher Neffe Johann unterkommen kann, entdeckt sie ihr Interesse und ihr Talent fürs Töpfern. Sehr interessant ist die Beschreibung der Arbeitsschritte rund um das Töpferhandwerk und ich habe die Probleme des Brennens und der Tonbeschaffung eindringlich miterleben dürfen und gehofft, dass die Tonwaren heil bleiben und gut verkauft werden können.

Zu dieser Zeit war die Hexenverfolgung ein grausames Werkzeug der Inquisition. Auch Johanna wird als Hexe angeklagt und muss sich einem solchen Verfahren unterziehen und wird gefoltert, um ihr ein Geständnis abzuringen. Mehr möchte ich zu dieser schrecklichen, aber auch fesselnden Szene nicht verraten.

Die Figuren sind detailliert gezeichnete Charaktere mit Persönlichkeit, die sehr lebendig und mit ihren Schwächen und Stärken sehr glaubwürdig wirken. Johanna ist eine echte Sympathieträgerin, fleissig, klug und sie entwickelt mit der Zeit einen Glauben zu Gott, der ihr Kraft bei der Bewältigung ihres Lebensweges gibt. Man leidet und fiebert mit ihr mit und freut sich über alle positiven Wendungen in der Geschichte, die auch von viel Leid und Existenzängsten erzählt.

Natürlich darf auch eine Romanze nicht fehlen, die durch verfeindete Lager gefährdet ist und wenig Aussicht auf ein positives Ende lässt.

Mir hat dieses Buch sehr eindringlich deutlich gemacht, wie stark Frauen im Spätmittelalter unterdrückt wurden und wieviel mehr Rechte den Männern zustanden. Obwohl Johanna das Töpferhandwerk geschickt beherrschte, wurde dies von den anderen Meistern nicht anerkannt und sie brauchte immer Fürsprecher in Männergestalt.

Dieser Roman ist eine gelungene Mischung aus Spannung, historischem Einblick, inhaltlicher Tiefe und etwas Romantik, die durch die interessanten Charaktere und die fesselnde Handlung zu einer lebendigen und unterhaltsamen Geschichte verschmelzen.


  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.01.2021

Johanna und Johann

0

Wer an Kriege denkt, in die das Gebiet des heutigen Deutschlands verwickelt war, wird wahrscheinlich als erstes an den Zweiten und den Ersten Weltkrieg denken. Dabei gibt es einen Krieg, der über 30 Jahre ...

Wer an Kriege denkt, in die das Gebiet des heutigen Deutschlands verwickelt war, wird wahrscheinlich als erstes an den Zweiten und den Ersten Weltkrieg denken. Dabei gibt es einen Krieg, der über 30 Jahre das Land verwüstete und die Menschen darben ließ.
Genau um diese furchtbare Zeit im 17. Jahrhundert und das Leben der "einfachen" Menschen geht es in dem hier vorliegenden spannenden Geschichtsroman von Anette Spratte.
Als Leserin lernen wir die junge Johanna kennen, die ihre gesamte Herkunftsfamilie an die Pest verliert, sich als Junge verkleidet zur Familie ihres Onkels durchschlägt und dort beginnt, das Handwerk der Töpferei zu erlernen, das zu dieser Zeit nur Männern vorbehalten ist. Mit Mut, Kraft und unendlicher Zähigkeit erkämpft sich Johanna ihreren Platz in einer männlich dominierten Welt und muss dabei viele Abenteuer bestehen.
Der Roman ist nicht nur ein Abbild dieser von Krieg und Pest heimgesuchten Zeit, sondern zeigt auch auf, welche Möglichkeiten und Grenzen den verschiedenen Menschen zur Verfügung standen. Ganz nebenbei lernen die Leser
innen auch noch viel über die Töpferkunst, was richtig spannend ist.
Ein sehr gelungenes Buch, wenn auch für meinen Geschmack zu stark christlich angehaucht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.01.2021

Ein Lesehighlight des noch jungen Jahres!

0

Meine Meinung:
Dieser historische Roman konnte mich so großartig unterhalten und bietet eine solch intensive und dichte Atmosphäre, da ich mich nicht mehr von dieser Geschichte losreißen konnte!
Die Atmosphäre ...

Meine Meinung:
Dieser historische Roman konnte mich so großartig unterhalten und bietet eine solch intensive und dichte Atmosphäre, da ich mich nicht mehr von dieser Geschichte losreißen konnte!
Die Atmosphäre in diesem Buch ist dicht , schockierend und emotional . Die Autorin schafft es mit ihrem faszinierenden und packenden Schreibstil den Leser auf außergewöhnliche Weise an das Buch zu fesseln . Und nebenbei erschafft sie eindrucksvolle Charaktere, mit Schwächen und gleichzeitig einer inneren Stärke, die beindruckend ist.
Die Charakter in diesem Buch wirken so real und so menschlich und jeder einzelne davon ist perfekt ausgearbeitet . Jeder noch so kleine Nebencharakter ist mit einer solchen Liebe zum Detail gestaltet , dass es einfach Spaß macht dieses Buch zu lesen .

Das Setting bietet einen unglaublich spannenden und eindringlichen Verlauf der Geschichte, in der einem die einzelnen Geschehnisse packen und begeistern.
Die Autorin erreicht mit ihrem eindringlichen Stil , dass der Leser jede Emotion der Charaktere hautnah wahrnimmt, jedes Geschehnis mit Spannung und Emotionalität verfolgt.

Dieses Buch regt die Emotionen des Lesers an und lässt einen so schnell nicht mehr los. Und dies in einem Wechsel ,der die Nerven des Lesers anspannt und gleichzeitig ist dieses Buch so berührend .
Ein Roman ,der den Leser nicht loslässt und der einen Sog entwickelt dem man sich nicht entziehen kann .

Fazit :
Ein absolut rundes und perfektes Buch . Die Autorin beweist unglaubliches Gespür was die Schilderungen der Emotionen und Handlungen ihrer Charaktere betrifft . Selten hat mich ein Buch , emotional so mitgerissen ! Gerade weil alles so glaubhaft und real ist, dringen die Emotionen auf so eindringliche Art zu dem Leser durch . Ein Buch mit einer einnehmenden , dichten Atmosphäre und eine mitreißenden Grundspannung und absolut einzigartigen Charakteren die der Leser so schnell nicht vergessen wird .

Veröffentlicht am 09.01.2021

Es ist ja nur ein Stück Holz ...

0

Äusserlich betrachtet, zeigt das Foto auf der Vorderseite Frauenhände, die eine (Ton?)Schüssel halten. Es soll wohl die Kannenbäckerin darstellen, jedoch fehlt mir hierzu die Kanne. Auf der Rückseite des ...

Äusserlich betrachtet, zeigt das Foto auf der Vorderseite Frauenhände, die eine (Ton?)Schüssel halten. Es soll wohl die Kannenbäckerin darstellen, jedoch fehlt mir hierzu die Kanne. Auf der Rückseite des Buches ist eine Kanne abgebildet. Die Schrift des Titels finde ich ansprechend, ebenso das Grössenverhältnis zwischen Titel und Name der Autorin. Das Taschenbuch liegt gut in der Hand, fühlt sich jedoch sehr weich an, und stellt somit eine Gefahr für Leserillen dar.

Kommen wir zum Inhalt und damit auch schon zum ersten bzw. dem Einleitungssatz: "Der Gestank legte sich um Johanna wie eine riesige klebrige Hand." Die 13-jährige Johanna steht von einer auf die nächste Sekunde ohne Familie da. Alle sind der Pest zum Opfer gefallen. Sie erinnert sich an einen Bruder ihres Vaters und macht sich auf den Weg dorthin. Klar, dass der Weg nicht einfach werden wird. Aus diesem Grund hatte ihr die Nachbarin dazu geraten, sich als Johann auszugeben. Und so macht sich Johann(a) mit Hose und Hemd auf den Weg. Dort angekommen, muss sie sich als Junge beweisen. Alles geht gut, wenn da nicht plötzlich die Gefühle verrückt spielen und auch die biologische Entwicklung zuschlagen würde.

Die Autorin spielt während des kompletten Romans mit ihren Worten. Die Sätze sind einfach gehalten und wirken durch den bildhaften Schreibstil authentisch.  Der Fortgang der Geschichte ist spannend, so dass man unbedingt mehr wissen möchte. Man begleitet Johanna sozusagen von Kindheit, Pubertät, Verliebtheit und Mutterschaft. Eigentlich könnte ich mir hier sogar noch eine Fortsetzung vorstellen, da ja die nächste Generation bereits in das Handwerk des Töpferns eingelernt wurde.

Sehr gut hatte mir gefallen, dass neben der Hauptprotagonistin auch noch das Handwerk der Töpfer bzw. Kannenbäcker vorgestellt wurde. Interessante Details von der Qualität des Tons, Handhabung der Töpferscheibe, das Brennen im selbstgemachten Ofen, das Schüren des Feuers etc. wurden hervorragend in die Geschichte um Johanna verwoben. 

 

Fazit: 

Bei diesem Roman taucht der Leser in vierzig Kapiteln in das Leben der jungen Johanna ein. Die Autorin versteht es, historische Grundlagen mit dem Töpferhandwerk und einem Roman um das Erwachsenwerden miteinander zu verflechten. Ich kann dieses Buch allen Historienfans empfehlen. 

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere