Hörrunde zu "Der Fall Alice im Wunderland" von Guillermo Martínez

Ein neuer Fall für Professor Seldom und seinen Doktoranden
Cover-Bild Der Fall Alice im Wunderland
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Guillermo Martínez (Autor)

Der Fall Alice im Wunderland

. Ungekürzt.

Sascha Tschorn (Sprecher), Angelica Ammar (Übersetzer)

Die ehrwürdige Oxforder Lewis-Carroll-Bruderschaft ist einer Sensation auf der Spur: Aus dem Tagebuch des weltberühmten Schöpfers von Alice im Wunderland ist eine bis dato verschollene Seite aufgetaucht, die Brisantes offenbart. Doch bevor die Bruderschaft den Fund veröffentlichen kann, geschehen mehrere Morde, die durch das literarische Universum von Lewis Carroll inspiriert zu sein scheinen. Auch in ihrem zweiten Fall müssen Logik-Professor Arthur Seldom und sein junger argentinischer Mathematik-Doktorand scharf kombinieren, um den rätselhaften Fall zu lösen.

Timing der Hörrunde

  1. Bewerben 30.11.2020 - 20.12.2020
  2. Hören 28.12.2020 - 10.01.2021
  3. Rezensieren 11.01.2021 - 24.01.2021

Bereits beendet

Schlagworte

Oxford Universität Mathematik Literaturgeschichte Lewis Carroll Alice im Wunderland Ermittlerteam Umberto Eco Jorge Luis Borges Logik Symbolik Krimis

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Hörrunde

Veröffentlicht am 11.01.2021

Die fehlende Seite aus dem Tagebuch von Lewis Carroll

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Ich fand die Hörrunde total interessant. Es war allerdings die erste, an der ich teilgenommen habe.
Den Sprecher kannte ich bisher nicht, fand ihn aber sehr angenehm. Nach einer Weile wusste man schon ...

Ich fand die Hörrunde total interessant. Es war allerdings die erste, an der ich teilgenommen habe.
Den Sprecher kannte ich bisher nicht, fand ihn aber sehr angenehm. Nach einer Weile wusste man schon wen der Sprecher imitiert, ohne dass der Name der Person genannt wurde.
Die Mordfälle sind mit der Kindergeschichte "Alice im Wunderland" verknüpft sowie dem Tagebuch des Autors der Geschichte, Lewis Carroll. Zu Beginn geht es hauptsächlich um eine fehlende Seite aus dem Tagebuch von Carroll, wodurch man über ihn sehr viel erfährt und auch dort bereits das ein oder andere Mal geschockt ist. ich persönlich hatte das Bedürfnis das Tagebuch selbst zu lesen oder die genaue Biografie von Carroll.
Der Logikstudent erzählt aus der Ich-Perspektive und steht in einer freundschaftlichen Beziehung zu seinem Professor. Dieser wiederum ist Mitglied einer Bruderschaft und womöglich der Intelligenteste in dem Buch.
Das Buch ist sehr anspruchsvoll. Ein alter Krimi, verknüpft mit einem Kinderbuch, dessen Autor, einer Bruderschaft und einem Logikstudenten. Mathematik und Logik sind Bestandteile des Buchs.

Es war durchweg spannend, wobei die Geschwindigkeit im zweiten Abschnitt extrem zunahm. Die Handlung überschlug sich plötzlich beinahe und mit dem Ende habe ich keineswegs gerechnet. Man hatte zwar die Personen im Verdacht, aber nicht in dieser Kombination und nicht so drastisch. Das war wirklich interessant. Die Verknüpfungen zu Alice im Wunderland fand ich sehr gelungen und sie waren es, die geholfen haben die Wahrheit rauszufinden. Der Inspektor ist hier übrigens nicht der hellste Kopf :D

Was ich eventuell beanstanden wurde, ist, dass die Personen optisch kaum beschrieben wurden. Die Eigenschaften wurden gut deutlich, aber an Anschauung fehlte es etwas. Die Geschichte ist wirklich gut gemacht. Krimi-Fans kommen hier auf ihre Kosten. Aber das Tempo zwischen den zwei Hälften ist unausgeglichen. Der erste Teil ist nicht langweilig, geht aber schleppend voran. Trotzdem gibts von mir eine absolute Empfehlung!

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Veröffentlicht am 11.01.2021

Sorgfältig recherchierter Krimi mit Sogwirkung

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Auf das Hörbuch "der Fall Alice im Wunderland" war ich sehr neugierig, denn der Titel des argentinischen Autors wurde mit einem der beiden wichtigsten spanischen Literaturpreise (Premio Nadal 2019) ausgezeichnet, ...

Auf das Hörbuch "der Fall Alice im Wunderland" war ich sehr neugierig, denn der Titel des argentinischen Autors wurde mit einem der beiden wichtigsten spanischen Literaturpreise (Premio Nadal 2019) ausgezeichnet, doch gleichzeitig in der Masse sehr unterschiedlich bewertet. Daher war ich sehr gespannt, welchen Eindruck dieses Werk auf mich machen würde.
Dies ist der zweite Fall der Ermittler, doch ist mir der Vorgänger nicht bekannt. Trotzdem war der Einstieg in die Geschichte einfach. Da der Autor sich auf wenige Charaktere fokussiert wirken diese interessant und individuell.
Nach den ersten vier Kapiteln tat ich es dem Hauptcharakter gleich und habe mich mit der Biographie und den Tagebüchern von Lewis Carroll befasst. Diesen kleinen Ausflug kann ich wärmstens empfehlen, denn es verdeutlicht wie intensiv sich der Autor damit befasst hat und wie geschickt er Fiktion und Realität verwoben hat. Gleichzeitig ist das Werk durchzogen von einer Liebe zur Mathematik, deren Begeisterung des Hauptcharakters sich auf den Leser überträgt. Der Autor glänzt mit Allgemeinwissen ohne belehrend oder aufdringlich zu wirken.
Die Mordermittlung selbst war interessant, doch gab es wenig Ansätze mit zuraten. Daher habe ich die Erzählung selbst auf mich wirken lassen und folgte am Ende gebannt der Auflösung. Diese konnte mich überraschen und überzeugen.
Der Sprecher Sascha Tschorn war mir bereits aus anderen Hörbüchern bekannt. Ich mag seine wohlklingende Stimme sehr. In diesem Hörbuch erfasst er den analytischen Charakter und lässt dies gekonnt einfließen. Es war zu Beginn ein bisschen gewöhnungsbedürftig doch passt es, für mich, sehr zu der Erzählung.
Insgesamt ein äußerst interessantes Werk welches mich durch die genaue Recherche beeindrucken konnte. Die Ermittlungen selbst fand ich fesselnd, auch wenn es mir schwer fiel eigene Theorien zu entwickeln.
Ich werde mit Sicherheit den vorherigen Band "die Oxford Morde" ebenfalls lesen.
Ein weiteres Buch des Autors ist bereits angekündigt "Der langsame Tod der Luciana B" soll Ende April 2021 veröffentlicht werden.

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Veröffentlicht am 11.01.2021

gute Unterhaltung mit gelungenem Mix aus Realem und Fiktion

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Von wahren Begebenheiten inspiriert schrieb Guillermo Martínez "Der Fall Alice im Wunderland", den Sascha Tschorn sehr angenehm und ansprechend für dieses Hörbuch eingesprochen hat.

Eine tatsächlich ...

Von wahren Begebenheiten inspiriert schrieb Guillermo Martínez "Der Fall Alice im Wunderland", den Sascha Tschorn sehr angenehm und ansprechend für dieses Hörbuch eingesprochen hat.

Eine tatsächlich verschollene Seite aus Lewis Carolls Tagebuch ist aufgetaucht, erregt große Aufmerksamkeit, denn sie könnte aufzeigen, in welchem Verhältnis dieser zu Alice gestanden hatte. Es beginnt ein Krimi mit vielen Wendungen, mehreren Toten und vielen Anspielungen auf Inhalte des Buches “Alice im Wunderland”. Forschungen und Weitstreit unter den Beteiligten schmücken die Geschichte aus, lassen Oxford, Debatierklubs, eine erdachte Bruderschaft vor dem Zuhörer entstehen; und es wird thematisiert, in wieweit Lewis Carolls, der im wahren Leben Charles Lutwidge Dodgson hieß, mit einigen seiner vielen Fotos zwar den damaligen Zeitgeist getroffen haben mag, sich aber die Frage stellt, ob die Mädchennacktfotos als Kunst durchgehen oder etwas ganz anderes dahintersteckt. Außer Acht lassen darf man dabei nicht, dass es zu der zu der damaligen Zeit durchaus üblich war, dass Mädchen mit 12 Jahren verlobt und mit 14 Jahren verheiratet wurden.

Den Griff auf die Tagebücher samt fehlender Seite sowie Brief finde ich sehr gelungen um Spekulation und Wahrheit spannend in diesem Krimi zu verknüpfen. Der Verlauf dieses Krimis wird ansprechend erzählt und vermittelt sehr viel über das Leben Carolls; man kommt nicht drum herum, immer wieder tiefergehende Informationen dazu online anzusehen. Manchmal scheint der Krimi kleine Umwege zu nehmen, ist nicht vorhersehbar und wartet mit einem überraschenden Ende auf. Manchmal gibt es zwischendurch Wiederholungen, wodurch es leider immer wieder etwas zäh wird.

Mir hat dieser Krimi sehr gut gefallen; er hat mich ausgesprochen gut unterhalten, mir viele neue Informationen über Carrolls Leben nahegebracht, war interessant bis zum Schluss und sehr ansprechend gelesen.

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Veröffentlicht am 11.01.2021

Verlorene Seiten

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Nach den "Pythagoras-Morden" legt der argentinische Schriftsteller und Mathematiker Guillermo Martínez den zweiten Fall für den Logik-Professor Arthur Seldom und seinen jungen argentinischen Mathematik-Doktoranden ...

Nach den "Pythagoras-Morden" legt der argentinische Schriftsteller und Mathematiker Guillermo Martínez den zweiten Fall für den Logik-Professor Arthur Seldom und seinen jungen argentinischen Mathematik-Doktoranden vor. "Der Fall Alice im Wunderland" kreist um den berühmten Schriftsteller Lewis Carroll (1832 - 1898), dessen berühmtes Werk "Alice im Wunderland" zum Gegenstand einer erbitterten Diskussion über (nicht bewiesene) sexuelle Neigungen seines Verfassers geworden ist.

Die ehrwürdige Oxforder Lewis-Carroll-Bruderschaft ist einer Sensation auf der Spur: Aus dem Tagebuch des weltberühmten Schöpfers von Alice im Wunderland ist eine bis dato verschollene Seite aufgetaucht, die Brisantes offenbart. Doch bevor die Bruderschaft den Fund veröffentlichen kann, geschehen mehrere Morde, die durch das literarische Universum von Lewis Carroll inspiriert zu sein scheinen. Auch in ihrem zweiten Fall müssen Logik-Professor Arthur Seldom und sein junger argentinischer Mathematik-Doktorand scharf kombinieren, um den rätselhaften Fall zu lösen.

Das interessante Cover gibt einen kleinen Vorgeschmack auf die Geschichte. Ein schwarzer Zylinder und eine altmodische Taschenuhr wecken Assoziationen an eine längst vergangene Epoche.

Das Geschehen wird aus der Sicht des jungen argentinischen Mathematik-Doktoranden vermittelt, dessen (angeblich) unaussprechlicher Name mit einem "G" beginnt. Alle weiteren Angaben über seine Identität bleiben bewusst im Nebel, so dass gewisse Mutmaßungen, er könne als Alter Ego des Verfassers betrachtet werden, durchaus berechtigt sind. Honi soit qui mal y pense!

An und für sich finde ich diese in Oxford spielende intelligent konstruierte, vielschichtige Geschichte sehr interessant, aber sie hat mich einfach nicht richtig gepackt. Wahrscheinlich liegt es an dem unterkühlten britischen Stil, der an die guten alten Sherlock-Holmes-und-Doktor-Watson - Romane erinnert. Dieses Buch hält sich an eine bewährte Tradition, die in der heutigen Zeit aus der Mode gekommen ist.

Kommen wir zum Sprecher. Er besitzt eine sehr angenehme, klare Stimme, aber seine Art des Vortrages hat mir nicht zugesagt. Für Für meinen Geschmack fehlen jegliche Emotionen, alles wird sachlich zusammengefasst, bis in das kleinste Detail hinein analysiert und aus der nüchternen Sicht eines Wissenschaftlers betrachtet, was für einen Doktoranden der Mathematik durchaus angemessen ist.

Bei der gerechten Beurteilung dieses Werkes tue ich mich schwer. Wer ein Faible für Mathematik besitzt, klassische Whoduneit-Krimis liebt und intelligente Unterhaltung bevorzugt, die wissenschaftliche Fakten mit literarischer Fiktion mischt, wird dieses anspruchsvolle Hörbuch gewiss genießen können. Viel Vergnügen!

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Für einen entspannten Hörbuchabend zu komplex

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"Der Fall Alice im Wunderland" - für mich ist es das erste Werk von Guillermo Martínez, das ich gelesen haben - ein solcher Titel hat bei mir die Erwartung geweckt einmal mehr in die fantastische Welt ...

"Der Fall Alice im Wunderland" - für mich ist es das erste Werk von Guillermo Martínez, das ich gelesen haben - ein solcher Titel hat bei mir die Erwartung geweckt einmal mehr in die fantastische Welt von Alice im Wunderland abzutauchen. Diese Erwartung wurde enttäuscht, wenn gleich auch mir dadurch nicht das Vergnügen an der Handlung genommen wurde. Es geht viel mehr um die Kontroverse über die vermeintlich pädophile Neigung Lewis Carrols. Der Krimi orientiert sich hier sehr getreu an den Biografien des Autors von Alice im Wunderland.


In ihrem zweiten Fall müssen Logik-Professor Arthur Seldom und sein junger argentinischer Mathematik-Doktorand, der Ich-Erzähler der Handlung, müssen mehrere Morde, die inspiriert sind aus Carrols literarischem Universum, innerhalb der Lewis-Carrol-Bruderschaft aufklären. Die Handlung ist insgesamt sehr interessant, obwohl der ein oder anderen Passage eine Kürzung durchaus nicht geschadet hätte. Der Krimi ist, wenn auch einer Reihe angehörend, in seiner Geschichte unabhängig. Es ist also unproblematisch, wenn man das erste Werk nicht gelesen oder gehört hat.


Gelesen von Sascha Tschorn wird eine sehr stimmige nüchterne und wenig emotionsgeladene Atmosphäre erzeugt, die die Handlung sehr gut transportiert. Dennoch ist mir das Zuhören stetig schwer gefallen, was jedoch viel mehr dem komplexen Satzbau, wie auch der ein oder anderen lang gezogenen Szene, geschuldet.

Aufgrund der Komplexität der Sprache und der mathematischen Bezüge käme mir in diesem Fall tatsächlich ein Buch als Medium deutlich mehr entgegen und ich werde das Buch sowie den vorherigen Band der Reihe definitiv auf meine Wunschliste setzen. Für einen entspannten Hörbuchabend oder während einer langen Autofahrt wäre mir das Zuhören zu anstrengend.

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