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Veröffentlicht am 15.03.2021

Elsternherz

Elsternherz
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Claudia und Maggie Duncan leben mit ihren Eltern in einer kleinen Stadt in der Nähe von Stirling in Schottland. Vater und Mutter arbeiten den ganzen Tag, damit es der Familie wenigstens einigermaßen gut ...

Claudia und Maggie Duncan leben mit ihren Eltern in einer kleinen Stadt in der Nähe von Stirling in Schottland. Vater und Mutter arbeiten den ganzen Tag, damit es der Familie wenigstens einigermaßen gut geht, aber dadurch sind die Mädchen schon als Kinder auf sich gestellt und müssen im Haushalt viel mit anpacken. Während Claudia das ohne zu Murren tut, strebt Maggie nach Höherem und träumt von einer Karriere als Fotomodell. Claudia ist eher bescheiden und schüchtern, geht gern zur Schule und ist ein Büchernarr. Leider lässt sie sich auch sehr von ihrer älteren Schwester ausnutzen und herum schubsen, die genau weiß, wie sie die Jüngere manipulieren muss. Das ändert sich auch nicht, als beide erwachsen sind und Claudia aus Not bei Maggie, die sich nun Eileen nennt, unterschlüpfen muss. Schließlich aber hat Claudia die Nase voll und sucht sich eine Arbeit. So landet sie bei Michael Campbell als Haushälterin. Durch die Arbeit lernt sie auch die private Seite von ihm kennen, die anders ist, als die, die er auf den Partys in der Londoner High Society zeigt.
Aber auch Eileen, die Michael von verschiedenen Parties kennt, hat ein Auge auf ihn geworfen und will ihn mit allen Mitteln erobern. Schließlich entdeckt Claudia ein dunkles Geheimnis ihrer Schwester und ist hin und her gerissen, wie sie nun damit umgehen soll.

"Elsternherz" ist der neue Roman von Karin Kehrer. Ich würde ihn als Psychologischen Spannungsroman bezeichnen.
Mir hat die Geschichte gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig zu lesen und lebendig. Besonders die Szenen in Schottland auf der Isle of Mull sind sehr schön beschrieben, ich habe die Landschaft mit dem Herrenhaus direkt vor mir gesehen.
Der Wechsel zwischen Rückblende und Gegenwart hält die Spannung aufrecht und ich wollte immer wissen, wie es weitergeht.

Claudia hat mir oft sehr leid getan und manchmal hätte ich ihr etwas mehr Rückgrat und Selbstvertrauen gewünscht. Aber ihre Schwester hat natürlich auch jahrelang dafür gesorgt, dass sie das gar nicht erst entwickelt hat. Im Laufe der Geschichte macht sie zwar eine positive Entwicklung durch, aber verändert sich nicht völlig, so dass das Ganze auch glaubhaft ist. Was sie sicherlich auch ihrem schottischen Dickschädel zu verdanken hat.

Fazit:
Ein bisschen Cinderella-Romantik, aber nicht kitschig, dazu der Krimi-Anteil: empfehlenswert für spannende Lesestunden.

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Veröffentlicht am 15.03.2021

Der heilige Fluss

Das Geheimnis der Themse
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London 1894. Zwei Jahre sind vergangen seit der Hochzeit von Charlotte und Tom Ashdown. Durch ihre Kinderlosigkeit liegt ein Schatten über ihrem Glück, aber keiner der beiden möchte so richtig darüber ...

London 1894. Zwei Jahre sind vergangen seit der Hochzeit von Charlotte und Tom Ashdown. Durch ihre Kinderlosigkeit liegt ein Schatten über ihrem Glück, aber keiner der beiden möchte so richtig darüber reden. Dann erhält Tom den Auftrag für ein spannendes Buchprojekt über die magischen Orte Londons und Charlottes Mithilfe bringt die beiden einander wieder näher. Doch ohne es zu ahnen, geraten die beiden nach einem Leichenfund an der Themes in tödliche Gefahr...

In "Der verbotene Fluss" haben sich Charlotte und Tom Ashdown kennengelernt. Man muss das Buch aber nicht gelesen haben, um "Das Geheimnis der Themse" zu verstehen.
Mir hat die Geschichte sehr gut gefallen. Dass das Ganze in London spielt, ist ja sowieso für mich schon mal ein Pluspunkt.
Susanne Gogas Schreibstil ist wie immer lebendig und anschaulich und man ist beim Lesen auf Toms und Charlottes Streifzügen durch die Stadt hautnah dabei.

"Das Geheimnis der Themse" ist ein spannender Mix aus historischem Roman und Krimi mit einem Hauch Mystischem, es geht um alte Bräuche und Geheimbünde. Aber auch Gesellschaftskritik spielt eine Rolle, denn eine Frau, die nach zwei Jahren Ehe immer noch nicht schwanger ist, hatte es nicht leicht in der damaligen Gesellschaft und man war noch nicht so weit, zu erkennen, dass die Schuld für die Kinderlosigkeit ebenso gut beim Mann liegen konnte.

Erzählt wird mal aus der Sicht von Charlotte, mal aus der Sicht von Tom, aber auch anderen Personen. Durch den Wechsel in den Kapiteln wird noch mal die Spannung aufrecht erhalten.

Ich mochte Tom und Charlotte schon in "Der verbotene Fluss" und habe mich über das Wiedersehen gefreut. Wer weiß, vielleicht begegnen sie uns in ein paar Jahren ja mal wieder.

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Veröffentlicht am 15.03.2021

Die Ruhrpott Saga Teil 2

Ein Gefühl von Hoffnung
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Essen 1959. Sieben Jahre sind vergangen, seit Katharina gestorben ist. Ihr Sohn Jakob wächst im Haus von Ur-Oma Mine auf. Dort leben auch weiterhin Inge und Bärbel, sowie Mines Sohn Karl und ihr Enkel ...

Essen 1959. Sieben Jahre sind vergangen, seit Katharina gestorben ist. Ihr Sohn Jakob wächst im Haus von Ur-Oma Mine auf. Dort leben auch weiterhin Inge und Bärbel, sowie Mines Sohn Karl und ihr Enkel Johannes. Inge hat nach Katharinas Tod die Schule verlassen, um für Jakob da zu sein und arbeitet als Buchhändlerin. Außerdem ist sie mit ihrem Jugendfreund Peter verlobt und es steht fest, dass die beiden nach seinem Examen heiraten. Bärbel ist inzwischen 17 Jahre alt und sorgt mit ihrem rebellischen Verhalten in der Schule häufig für Ärger. Und Johannes arbeitet für die Gewerkschaft des Bergbaus. Die Schlote im Ruhrgebiet rauchen zwar noch, aber die Kohlekrise hat bereits begonnen und unruhige Zeiten werfen ihren Schatten voraus. Und auch innerhalb der Familie bahnen sich Konflikte an, die den Zusammenhalt auf eine harte Probe stellen...

Nach "Ein Traum vom Glück" geht es hier nun endlich weiter mit der Geschichte der Familie Wagner in Essen-Fischlaken. Das Land ist nach dem Krieg im Aufschwung, aber mit dem Bergbau geht es bereits langsam bergab. Johannes versucht in seiner Position als Gewerkschaftler für die Kumpels bessere Arbeitsbedingungen zu erkämpfen. Gleichzeitig will er für seinen Sohn Jakob da sein, der aber nicht weiß, dass Johannes sein richtiger Vater ist. Offiziell ist es der kriegsversehrte Karl, da dieser zur Zeit von Jakobs Geburt mit Katharina verheiratet war. All das führt zu Verwicklungen und Problemen.
Es sind keine großen Dramen, die hier passieren, eher Dinge, die jeder Familie in einer solchen Situation und zur damaligen Zeit widerfahren können. Aber gerade das macht die Geschichten und Charaktere so authentisch und realistisch. Was auch durch den Ruhrpottdialekt von Mine noch verstärkt wird.
Es geht um Zusammenhalt in der Familie, aber auch bei den Nachbarn. Jeder hilft jedem, so gut er kann.
Auch Tabuthemen wie Gewalt in der Familie, Alkoholsucht und Homosexualität werden angesprochen. Letzteres fand ich besonders schockierend, da mir gar nicht bewusst war, dass das auch zu der Zeit noch strafbar war.

Für mich ist das Buch etwas Besonderes, denn es erinnert mich auch an meine Kindheit. Ich bin zwar erst 1971 geboren worden, aber ich kenne noch viele Dinge, z. B. die Bergmannseife, das Kohledeputat oder dass Samstag Badetag war. Auch hatten wir anfangs noch einen Kohleofen in der Küche, bis dann der erste Elektroherd kam. Schmunzeln musste ich besonders an einer Stelle, denn auch mein Vater macht sich heute noch jeden Abend sein "Bütterken".
Es gab Werte und Regeln, die wir als Kinder beachtet haben, die für uns einfach selbstverständlich waren, aber wir hatten auch viele Freiheiten.
Ich fürchte, die aktuelle Situation wird dafür sorgen, dass die Kinder, die jetzt aufwachsen, niemals diese Unbeschwertheit kennenlernen werden. Und das finde ich sehr traurig.

Auch "Ein Gefühl von Hoffnung" hat mich wieder begeistert und ich habe mich über das Wiedersehen mit Inge, Johannes, Bärbel und Mine sehr gefreut. Obwohl es auch viele traurige Moment gibt, ist es für mich auch ein Wohlfühlbuch, dass ein Gefühl von Heimat vermittelt. Und ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 24.01.2021

Mercy und das Killerkaninchen *g*

Feuerkuss
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Gerade ist nach dem Vorfall mit den Hexen wieder ein wenig Routine in den Alltag der Tri Cities eingekehrt. Mercy konzentriert sich auf ihre Aufträge in der Werkstatt und das Rudel ist ebenfalls wieder ...

Gerade ist nach dem Vorfall mit den Hexen wieder ein wenig Routine in den Alltag der Tri Cities eingekehrt. Mercy konzentriert sich auf ihre Aufträge in der Werkstatt und das Rudel ist ebenfalls wieder zur "Normalität" übergegangen. Dann entdeckt Mercy in ihrem Garten eine Tür zu Annwnn, dem magischen Feenreich unter dem Hügel. Kurz danach werden Mercys Nachbarn brutal ermordet. Als Annwnn ihre Pforten verschloss, sind die Fae aus der Anderswelt geflohen. Zurück blieben die Gefangenen, finstere Kreaturen, die seither eine Spur der Verwüstung in der Anderswelt hinterlassen. Ist eines dieser Monster durch Annwnns Tür entkommen? Aber das ist nicht Mercys einzige Sorge, denn irgendetwas stimmt mit ihrem Gefährten Adam nicht, der sich seit einiger Zeit von ihr distanziert. Und da ist da noch der gruselige Vampir Wulfe, der sie seit einiger Zeit stalkt. Aber wer wäre Mercy Thompson Hauptman, wenn sie es nicht auch mit diesen Problemen aufnehmen würde?

Mit Spannung habe ich das neue Abenteuer von Mercy Thompson erwartet und wurde nicht enttäuscht. Mittlerweile ist der 12. Teil der Reihe und der Autorin fällt immer noch etwas Neues ein, um den Leser an die Seiten zu fesseln.
Dieses Mal bekommt Mercy es mit einem Gegner zu tun, den jeder kennen müsste, der als Kind Märchen gelesen hat. Aber mehr verrate ich an dieser Stelle nicht.

Der Schreibstil ist wie immer lebendig und flüssig und die Geschichte ist ein guter Mix Fantasy und Krimi, mit der richtigen Mischung von Spannung, Herz und Humor. Letzteres auch in Bezug auf den Vampir Wulfe, der nach dem Vorfall mit den Hexen im letzten Buch irgendwie mit Mercy verbunden ist. Aber auch der ewig fluchende Werwolf Ben sorgt für ein paar witzige Momente.
Zwei der Hauptfiguren aus Patricia Briggs' anderer Reihe, Alpha & Omega, werden auch wieder hier erwähnt. Solche Überschneidungen mag ich ja.
Interessant finde ich auch immer die Darstellungen der Hierarchie im Werwolfsrudel. Das bringt die Autorin immer sehr gut rüber. Manchmal denke ich, so müsste es bei den Menschen auch sein, dann hätten wir weniger Probleme. Klare Regeln und wer nicht spurt oder gegen den Alphawolf aufmuckt, hat verloren.

Fazit: Für Fans der Reihe sowieso ein Muss und allen anderen kann ich die Bücher auch nur ans Herz legen. Aber bitte in chronologischer Reihenfolge lesen.

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Veröffentlicht am 12.01.2021

Titel passt nicht wirklich...

Wintertee im kleinen Strickladen in den Highlands
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Chloe liebt das Leben in der Natur am Loch Lomond in Schottland. Hier hat sie ihre Leidenschaft fürkräuter und Teemischungen entdeckt. Aber sie liebt auch ihren Freund Scott, der als Arzt in Glasgow arbeitet. ...

Chloe liebt das Leben in der Natur am Loch Lomond in Schottland. Hier hat sie ihre Leidenschaft fürkräuter und Teemischungen entdeckt. Aber sie liebt auch ihren Freund Scott, der als Arzt in Glasgow arbeitet. Für ihn und ihren Job als Psychologin in einem Frauenhaus pendelt sie zwischen ihrer Heimatstadt Callwell und der Großstadt hin und her. Aber glücklich ist sie nicht mit der Situation und ihr wird immer mehr bewusst, dass sie eine Entscheidung treffen muss.
Dann erhält sie einen Anruf ihrer Großmutter Gwendolyn aus Wales. Ihr Großvater liegt im Sterben und möchte seine Enkelin noch einmal sehen. Obwohl sie sich nie sehr nahe gestanden haben, reist Chloe zu ihnen, denn sie sind ihre einzigen noch lebenden Verwandten. Nach seinem Tod vererbt ihr Großvater ihr ein dickes Buch mit Kräuterwissen und in Chloe reift eine Idee für ihre Zukunft. Aber ist in ihren Plänen auch Platz für Scott?

Ich muss sagen, in einem Buchladen hätte ich um ein Buch mit diesem Titel einen Bogen gemacht, denn "Wintertee im kleinen Strickladen in den Highlands" klingt für mich doch zu sehr nach einem kitschigen Weihnachts- oder Liebesroman. Aber zum Glück bin ich einem Tipp gefolgt und habe es trotzdem gelesen. Natürlich spielt Liebe auch eine Rolle, auch ein Strickladen und Wintertee kommen vor. Aber es geht um viel mehr. Es ist eine Familiengeschichte und es geht um Freundschaft, Loyalität, Zusammenhalt, Gemeinschaft und den Mut, noch einmal neu anzufangen, egal, in welchem Alter. Auch Trauer spielt eine Rolle und ich habe mit den Hauptfiguren ebenso gelacht wie geweint.
Heimat und Zuhause sind ebenfalls ein wichtiges Thema und ich konnte Chloes Gefühle sehr gut nachempfinden.

Mich hatte das Buch auch interessiert, weil eine der Figuren aus "Eisblumenwinter" von Anne Barns hier auch auftaucht: Pia. Sie ist eine Freundin von Chloe und wer "Eisblumenwinter" kennt, der wird sich an gewisse Szenen erinnern, die man hier auch wiederfindet.

Alles in allem ein weiteres Buch, in das man einfach eintauchen und den Alltag eine Zeit lang vergessen kann und das perfekt in diese Jahreszeit passt. Auch wer sich, wie ich, nicht für das Stricken interessiert, dem wird die Geschichte bestimmt gefallen. Allein die Beschreibungen von Schottland und Wales lohnen sich schon.

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