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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.01.2021

Verzockt

Mies gezockt
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Plötzlich und unerwartet wird Kommissar Jupp Schulte Augenzeuge eines kaltblütigen Anschlags. Ein Mann wird unmittelbar vor seinen Augen niedergeschossen und zu allem Überfluss ist er kein Unbekannter. ...

Plötzlich und unerwartet wird Kommissar Jupp Schulte Augenzeuge eines kaltblütigen Anschlags. Ein Mann wird unmittelbar vor seinen Augen niedergeschossen und zu allem Überfluss ist er kein Unbekannter. Das Opfer hat Jupp Schulte schon mehrfach gute Tipps zukommen lassen, da er gute Kontakte ins zwielichtige Milieu hat. Obwohl der Fall der Kreispolizeibehörde in Detmold zugeordnet wird, macht sich Jupp Schulte auf eigene Fast an die Ermittlungen und stößt dabei schon bald auf die Spur von Wettbetrug. Wen hat das Opfer beim Wetten die Suppe versalzen?

"Mies gezockt" ist bereits der neunzehnte Band aus der Reihe um den kurz vor der Pensionierung stehenden Ermittler Jupp Schulte. Ich bin erst mit dem aktuellen Fall in die Serie gestartet und hatte nach anfänglichen Problemen mit der Vielzahl der Protagonisten aber keine Verständnis-probleme. Das Autoren-Duo Jürgen Reitemeier und Wolfram Tewes erzählen die Geschichte in einem lebendigen und sehr lockeren Schreibstil, der für eine entspannte Atmosphäre sorgt. Der Spannungsbogen wird mit dem Attentat auf den Kleinkriminellen Sauer gut aufgebaut und über die Ermittlungen auf einem guten Niveau gehalten, um dann in einem fulminanten Finale nachvollziehbar aufgelöst zu werden. Ein besonderes Momentum erhält der Kriminalroman durch den Einzug des Corona-Virus. Den Autoren gelingt es die Geschehnisse um den Beginn der Pandemie in die Geschehnisse einzubinden, ohne dass es den Verlauf zu sehr prägt oder gar stört.

Insgesamt ist "Mies gezockt" ein gelungener Kriminalroman, in dem die beiden Autoren mit ihrer lockeren Schreibweise für ein kurzweiliges Lesevergnügen sorgen. Den besonderen Charme erhält die Reihe durch die gelungenen Protagonisten, die sympathisch und interessant gezeichnet sind. Ich empfehle das Buch daher gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 13.01.2021

Gefahr im Eis

Tiefenzone
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Die aufstrebende Wissenschaftsjournalistin Julia Kern ist sehr zufrieden mit ihrem neuen Job und freut sich nach ein wenig Bedenkzeit über das Angebot ihres Produktionsleiters ihn mit einem kleinen Team ...

Die aufstrebende Wissenschaftsjournalistin Julia Kern ist sehr zufrieden mit ihrem neuen Job und freut sich nach ein wenig Bedenkzeit über das Angebot ihres Produktionsleiters ihn mit einem kleinen Team auf einer spektakulären Expedition zu begleiten. Sie dürfen exklusiv über die Arbeiten an einer hoch-modernen Forschungsstation in der Antarktis berichten. Der genaue Forschungszweck ist noch nicht wirklich an die Öffentlichkeit gedrungen und alle Beteiligten sind gespannt, was sie in der Kälte und Einsamkeit erwartet. Womit sie wohl alle nicht gerechnet haben, ist der Angriff mehrerer Terroristen, die in einem vermeintlichen Öko-Auftrag die Expedition stoppen wollen.

Mit "Tiefenzone" begibt sich der deutsche Krimi-Autor Andreas J. Schulte in die kälteste Region der Welt. Eine außergewöhnliche Kulisse für einen fesselnden Thriller mit einem ökologischen Anstrich. Er erzählt die Geschichte in einem lebendigen und sehr gut zu lesenden Schreibstil und eröffnet den Spannungs-bogen sehr ausführlich über die Vorstellung der Protagonisten und dem Zustandekommen der Expedition. In der Antarktis entsteht ein klassisches Spannungs-Szenario, da die Protagonisten durch die widrigen Verhältnisse an die Forschungsstation gebunden sind, in die ein Terror-Kommando einfällt. Andreas J. Schulte gelingt es über einige wissen-schaftliche Details eine spannende Story aufzubauen und rundet das Ganze mit einem fulminanten Finale und einer überraschenden Auflösung gelungen ab.

Insgesamt ist "Tiefenzone" aus meiner Sicht ein gelungener Thriller mit spektakulärer Kulisse und einem ökologischen Anstrich, der den Leser im Nachgang auch noch mit der Frage zurücklässt, wie weit man im Sinne der Forschung in die Natur eingreifen darf. Ich empfehle den Thriller daher sehr gerne weiter und bewerte ihn mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 12.01.2021

Spannende Zeitreise

Ada
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Ada wird kurz nach dem Zweiten Weltkrieg von ihrer jüdischen Mutter zur Welt gebracht. Die beiden fliehen allein nach Argentinien, um neun Jahre später nach Unruhen in Südamerika, wieder zurückzukehren. ...

Ada wird kurz nach dem Zweiten Weltkrieg von ihrer jüdischen Mutter zur Welt gebracht. Die beiden fliehen allein nach Argentinien, um neun Jahre später nach Unruhen in Südamerika, wieder zurückzukehren. Ada trifft nun endlich ihren Vater Otto, aber das lang ersehnte Familienleben stellt sich nicht ein. Ada wächst in einer eher lieblosen Familie auf, in der sie spätestens nach der Geburt ihres kleinen Bruders immer nur die zweite Geige spielt. Ihr Leben ist aber geprägt vom Wunsch nach Freiheit und sie stemmt sich gegen das alt eingefahrene Leben ihrer Eltern. So gelangt sie in die Studentenbewegungen der späten 60er Jahre und bricht in den Augen ihrer Eltern alle Tabus...

Der eigentlich eher als Schauspieler bekannte Autor Christian Berkel hat bereits im Jahre 2018 mit seinem Debüt-Roman "Der Apfelbaum" viel Lob und Aufmerksamkeit gesammelt, so dass ich nun mit einer hohen Erwartungshaltung in sein neues Werk gestartet bin. Er erzählt die bewegende Geschichte von Ada in einem sehr lebendigen und hervorragend zu lesenden Schreibstil, der mich schnell in die Welt der Hauptprotagonistin entführte. Ada ist von Geburt an ein Mädchen, für das Normalität und Untriebsamkeit Fremdwörter sind. Sie entdeckt so ihr eigenes Leben und versucht die Welt ihrer Eltern zu verstehen. Christian Berkel charakterisiert sie als neugierige aber niemals angepasste Person, was dem Roman eine ordentliche Portion Charme verleiht. Es macht Spaß Ada zu folgen und so die historischen Etappen der Nachkriegszeit und der wilden 60er bildreich vor Augen geführt zu bekommen.

Insgesamt ist "Ada" für mich ein gelungener Roman über das bewegende Leben einer besonderen Frau, die ihre eigene Welt leben wollte, wie sie es für richtig hielt. Das Buch hat mich mit einer sympathischen und emanzipierten Protagonistin, sowie mit dem Erzähltalent des Autors überzeugt. Ich kann das Buch gerne weiterempfehlen und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 03.01.2021

Ein außergewöhnlicher Kriminalroman

Die Djurkovic und ihr Metzger
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Danjela Djurkovic hat Farbe und Glück in das Leben vom intelligenten und zurückgezogenen Restaurator Willibald Metzger gebracht, was letztendlich in einem Heiratsantrag mündete. Willibald kann sein Glück ...

Danjela Djurkovic hat Farbe und Glück in das Leben vom intelligenten und zurückgezogenen Restaurator Willibald Metzger gebracht, was letztendlich in einem Heiratsantrag mündete. Willibald kann sein Glück noch gar nicht so richtig fassen, da macht die attraktive Danjela vorm Traualtar einen Rückzieher. Willibald ist geschockt und seine Welt bricht für ihn ein. Was hat Danjela kurz vor dem Ja-Wort zurückziehen lassen? Gibt es vielleicht einen guten Grund für ihr plötzliches Verhalten? Willibald macht sich mit seinem Freund auf die Suche nach Antworten und gerät dabei selbst in Gefahr...

"Die Djurkovic und ihr Metzger" ist bereits der achte Band aus der Reihe um den ruhigen Restaurator Willibald Metzger. Ich bin als Quereinsteiger mit diesem Teil in die Serie eingestiegen und hatte zu keiner Zeit Verständnis-probleme. Der Autor Thomas Raab erzählt die Geschichte in einem sehr eigenen und außergewöhnlichen Schreibstil, was mir grundsätzlich schon einmal gefällt. Es hat sicherlich ein wenig gedauert um in Willibalds Welt einzusteigen, aber im Verlauf kam ich immer besser mit der wortgewandten und mit vielen Seitenhieben Richtung unserer Gesellschaft versehenen Sprache zurecht. Es entwickelt sich eine etwas skurrile Geschichte, bei der eher die Protagonisten und der Erzählstil des Autoren im Vordergrund stehen. Die Spannung leidet ein wenig darunter, was aber durch die sehr interessant gestalteten Protagonisten und die österreichische Mundart gut kaschiert wird.

"Die Djurkovic und ihr Metzger" war für mich ein überraschender Einstieg in eine besondere Krimi-Reihe, die sich in erster Linie über das Erzähltalent des Autors von der Masse des Genres gelungen absetzt. Für mich ein Anlass, mich mit den restlichen Bänden auseinanderzusetzen. Wer Lust hat einen außergewöhnlichen Kriminalroman zu lesen und nicht knisternde Spannung und spektakuläre Todesfälle erwartet, dem sei dieses Buch ans Herz gelegt. Ich empfehle es gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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Veröffentlicht am 17.12.2020

Fisch auf den Tisch

Uri Buri - meine Küche
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Der Autor Uri Jeremias ist ein begnadeter Koch und genießt ein hohes Ansehen, vor allem was seine Kreationen zum Thema Fisch anbetrifft. Bekannt ist er über die Grenzen Israels, wo er ein kleines aber ...

Der Autor Uri Jeremias ist ein begnadeter Koch und genießt ein hohes Ansehen, vor allem was seine Kreationen zum Thema Fisch anbetrifft. Bekannt ist er über die Grenzen Israels, wo er ein kleines aber sehr feines Restaurant unterhält, hinaus als Uri Buri. Seinen Spitznamen bekam er schon in seiner Jugend, da es ihn bereits damals eher zum Meer als in die Schule zog. (Buri - hebräisch für Meeräsche) Grundsätzlich hatte Uri Buri wenig Interesse, seine Rezepte in einem Kochbuch zu verewigen, aber die Möglichkeit sein Leben in das Buch mit einzubringen, und dem Essen so die aus seiner Sicht notwendige "Seele" zu verleihen, ließ dieses Kochbuch dann doch noch entstehen.

Uri Buri erzählt daher viel über sein Umfeld, vor allem was sein Restaurant sein Team und seine Heimat betrifft. Darüberhinaus gibt er sein über Jahre angeeignetes Fachwissen bekannt, was dem Leser dabei helfen soll, einen Zugang zu den Fischen zu bekommen. Dies soll heißen, über die Zubereitung hinaus gilt es einiges zu beachten, den richtigen Fisch zu erkennen, sei es an der Farbe, dem Geruch, der Hautoberfläche oder dem Gefühl beim Anfassen. Zudem gibt er noch scheinbar nicht endende aber sehr wertvolle Tips rund um die Zubereitung, ehe er nach der Hälfte des Buches beginnt, Einblick in seine Lieblingsrezepte zu gewähren. Die Küche von Uri Buri ist reduziert und puristisch, denn für ihn gilt, es braucht nicht viele Zutaten für ein gelungenes und schmackhaftes Gericht. Bestätigen kann ich dies nach dem Austesten einiger seiner Gerichte, so haben mir der "Lachs im Pankomantel" oder die "Fisch- bzw. Seafoodsuppe" hervorragend geschmeckt und die Zubereitung war deutlich einfacher als die sehr schön arrangierten Teller auf den Fotos es vermuten ließen. Die Rezepte handeln auch nicht immer nur vom Fisch, wie das sehr schmackhafte "Shashuka" oder der Blumenkohl in scharfer Kokossauce" beweisen.

Insgesamt ist Uri Buri ein aus meienr Sicht sehr schönes und auch hilf-reiches Nachschlagewerk in der Gourmetküche. Es beinhaltet sicherlich in erster Linie etwas ausgefallenere und spezielle Gerichte, aber genau auf diese Art stellt es eine hervorragende Ergänzung in meinem Kochbuch-Regal dar. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

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