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Veröffentlicht am 19.01.2021

Das Orkus Tribunal

Lukas Sontheim Thriller / Das Orkus Tribunal
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Ein düsteres dunkles Cover mit einem vor Schreck weit aufgerissenen Auge. Der Ex-Kommissar Sontheim wird von seinem Kumpel Ali, einem IT-Experten um Hilfe gebeten. Im Darknet werden Ermorderungen der übelsten ...

Ein düsteres dunkles Cover mit einem vor Schreck weit aufgerissenen Auge. Der Ex-Kommissar Sontheim wird von seinem Kumpel Ali, einem IT-Experten um Hilfe gebeten. Im Darknet werden Ermorderungen der übelsten Art live übertragen. Die Opfer sterben unter größten Qualen und Schmerzen. Außerdem gibt es dort einen virtuellen Friedhof. Auf den Grabsteinen stehen jeweils die Namen der Opfer und das Todesdatum. Auf einem dieser Grabsteine steht auch Alis Name. Er hat nur noch wenige Tage zu leben. Nun beginnt ein Wettlauf mit der Zeit. Das Buch ist derart dramatisch und spannend, man kann es nicht mehr aus der Hand legen. Die Tötungen sind größtenteils beschrieben und lassen das Kopfkino des Lesers auf Hchtouren laufen. Perfide Morde begleiten uns und wir stellen uns schon die Frage: Wie grausam und krank muß ein Mensch sein, der sich solche Tötungsarten ausdenkt, das noch filmt und für die Öffentlichkeit zugängig macht. Der Autor führt uns gekonnt auf die falsche Spur, man wird fast in die falsche Richtung gedrängt, denn man meint jetzt den richtigen Täter entlarvt zu haben. Bis zum Schluß ist alles offen und dann ist man mehr als überrascht und kann es fast nicht glauben, wer der Täter ist. Die Sprache ist leicht verständlich, das Buch läßt sich sehr schnell lesen, weil man das nächste Kapitel unbedingt noch lesen will, um ja nichts zu versäumen. Dies ist der zweite Band um Sontheim und ich erwarte schon eine Fortsetzung mit großem Interesse.

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Veröffentlicht am 17.01.2021

Corona 2,0: Und keiner wird dir glauben

Corona 2.0
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Ich bin von diesem Buch fasziniert und zugleich auch schockiert. Es beginnt mit einer Party von jungen Leuten, die trotz Corona Fete machen. In Deutschland ist die zweite Coronawelle ausgebrochen aber ...

Ich bin von diesem Buch fasziniert und zugleich auch schockiert. Es beginnt mit einer Party von jungen Leuten, die trotz Corona Fete machen. In Deutschland ist die zweite Coronawelle ausgebrochen aber inzwischen ist erfolgreich ein Impfstoff auf dem Markt. Der Journalist soll über diesen Impfstoff einen umfangreichen Bericht schreiben. Aber im Zuge seiner Recherchen stößt er auf einige Ungereimtheiten. Dann hat er ein Interview mit dem Verschwörungstheoretiker Wahu, der ihm überaus brisante Fakten über die Herstellerfirma Vaccu Tec zukommen läßt. Christian zögert noch, mit diesen Informationen an die Öffentlichkeit zu gehen. Es sterben Menschen, obwohl sie die Impfung erhalten haben. Dann überschlagen sich die Ereignisse und in Deutschland bricht der Notstand aus. Das Buch ist sehr harter Tobak. Man fragt sich, warum wußte der Autor schon einige Gegebenheiten im Frühjahr, die jetzt bei uns im Winter aufgetreten sind. Alles ist derart authentisch geschrieben, so dass man Momentan vergißt, einen Thriller zu lesen. Mich hat die Lektüre sehr nachdenklich gemacht und ich muß auch sagen, ein gewisses Angstlevel erzeugt. Man liest die 200 Seiten in einem Rutsch, fesselnd, spannend und interessant. Das dunkle Cover strahlt Düsternis aus, die Person mit dem Mundschutz mach auf das Problem aufmerksam. Ein Thriller, der in die heutige Zeit paßt.

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Veröffentlicht am 15.01.2021

Nebel im Aargau

Nebel im Aargau
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Ein weiterer Aargauband und man trifft hier wieder die Protagonisten Andrina, Seraina, Marco, Enrico, Gabi. Für mich ist das ein Wiedersehen mit lieben alten Bekannten. Andrina lebt inzwischen mit Enrico ...

Ein weiterer Aargauband und man trifft hier wieder die Protagonisten Andrina, Seraina, Marco, Enrico, Gabi. Für mich ist das ein Wiedersehen mit lieben alten Bekannten. Andrina lebt inzwischen mit Enrico zusammen und die beiden erwarten ein Baby. Bei einem Spaziergang finden sie eine Leiche, die äußerlich keine Verletzungen aufweist. Ein Woche später liegt die nächste Leiche auf ihrem Weg und als dann noch an Andrinas Arbeitsstelle ein Toter gefunden wird, zieht sich der Kreis zusammen. Zuerst dachte man, die Toten hätten Selbstmord begangen aber dann wurde Alkohol und Beruhigungsmittel m Blur gefunden. Als dann noch eine weitere Leiche gefunden wird, wird Andrinas Arbeitskollege Lukas verdächtigt. Für Andrina selbst in das zu viel und sie beginnt wieder wie üblich auf eigene Faust zu ermitteln und gerät dabei selbst wieder einmal in große Gefahr. Die Autorin hat auch in diesem Buch wieder den Leser wieder in Hochspannung versetzt. Es ergeben sich so viele Anhaltspunkte und man weiß selbst nicht, was nun in Frage kommt und so schwebt man bis zum Schluß mit seinen Vermutungen vollkommen in der Luft. Der Krimi liest sich sehr flott, da man Kapitel um Kapitel in sich rein zieht, denn man kann vor lauter Spannung nicht mehr aufhören und hat Angst, etwas zu versäumen. Man lernt die einzelnen Personen sehr gut kennen und leidet und freut sich mit ihnen. Da der Krimi in einer Jahreszeit spielt, wo es sehr viel Nebel gibt und sich im Aargau kaum die Sonne zeigt, wirkt das Buch düster und gefahrvoll. Obgeich Ina Haller schon sieben Aargau Krimis geschrieben hat, ist das Thema noch lange nicht abgedroschen und man freut sich auf den folgenden Band. Wie üblich beim Emons Verlag, ist das Cover wieder sehr strimmig dazu ausgesucht: Mit Raureif überzogene Pflanzen im Nebel.

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Veröffentlicht am 13.01.2021

Hulda Gold - Scheunenkinder

Fräulein Gold: Scheunenkinder
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Dies ist der zweite Teil der Trilogie über die Hebamme Hulda Gold. Das Buch beginnt mit dem Prolog im Jahre 1902. Dann geht es weiter mit dem Jahr 1923. Und nach und nach erfährt der Leser dann die Bewandtnis ...

Dies ist der zweite Teil der Trilogie über die Hebamme Hulda Gold. Das Buch beginnt mit dem Prolog im Jahre 1902. Dann geht es weiter mit dem Jahr 1923. Und nach und nach erfährt der Leser dann die Bewandtnis aus dem Prolog. Hulda wird zu einer Geburt ins Scheunenviertel in Berlin gerufen. Dies ist ein sehr armseliges Viertel, das größtenteils von Juden bewohnt wird. Sie entbindet eine junge Frau, die ihr sehr ängstlich und introvertiert vorkommt, von einem kleinen Jungen. Als Hulda zur Nachsorge kommen will, ist das Kind verschwunden, die Angehörigen aber nehmen dazu keine Stellung. Zur gleichen Zeit treiben in Berlin Kinderhändler ihr Wesen. Sie verkaufen Kinder an reiche Kinderlose oder als billige Arbeitskräfte. Kommissar Karl North versucht, den Kinderhändlerring aufzudecken, was aber sehr schwierig zu sein scheint. Die Autorin läßt uns in das Berlin zur damaligen Zeit sehe. Es herrscht eine große Inflation, das Geld ist immer weniger wert. Es gibt viele Arbeitslose, die Menschen hungern und wohnen in Elendsquartieren. Obwohl Dr. Schneider für eine Klinikgeburt plädiert, scheuen die Frauen das Krankenhaus und bringen ihre Kinder lieber im Elendsviertel zur Welt. Das Buch ist sehr verständlich geschrieben, die Probleme und die politische Situation werden gut in die Handlung integriert. Wir begegnen im zweiten Teil auch wieder alten Bekannten wie Bert, Frau Wunderlich und Felix. Und die Reichswehr ist schon unterwegs mit ihren Schlägern und gehen brutal gegen die Juden vor. Auch dürfen wir mit Karl und Hulda wieder zittern bei ihrer On-Off-Beziehung. Alles in allem ein total abgerundeter Roman, der auch einzeln zu lesen ist, aber sich sehr gut an den ersten Teil anfügt. Man merkt, dass die Autorin hier über diese so "goldenen Zwanziger" umfangreich recherchiert hat und man freut sich schon auf den weiteren Band. Auch das Titelbild ist wieder in sepiafarben gehalten und zeigt eine schöne Frau mit der Frisur und der Mode der damaligen Zeit.

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Veröffentlicht am 09.01.2021

Hafenstr. 52

Hafenstraße 52
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Nun jährt sich der schwere Brandanschlag im Asylanteheim in Lübeck, Hafenstr. 52 zum 20.ten mal. In der Zwischenzeit werden aber immer wieder Brandanschläge auf neu errichtete Wohnheime für Asylanten getätigt. ...

Nun jährt sich der schwere Brandanschlag im Asylanteheim in Lübeck, Hafenstr. 52 zum 20.ten mal. In der Zwischenzeit werden aber immer wieder Brandanschläge auf neu errichtete Wohnheime für Asylanten getätigt. Eines Tages verabredet sich eine fremde Frau mit dem Privatermittler Simon Winter. Sie treffen sich auf einer Brücke, die Frau hat den Mantelkragen hochgeschlagen und die Mütze tief ins Gesicht gezogen und bittet Winter, einen neuerlichen Brandanschlag zum 20jährigen Jubiläum zu verhindern. Mehr kann und will sie nicht erzählen, denn sie will denjenigen nicht belasten, der das vor hat. Inzwischen wird ein Asyant tot aus einem Fluß geborgen, ein alter Mann wird erschlagen, der den Täte der vorherigen Taten gesehen hat. Winter kann durch ausführliche und umfangreiche Recherchen die Frau ausfindig machen, doch sie ist nicht bereit, auszusagen. Doch er will den Anschlag verhindern und trifft dort dann tatsächlich auf den Täter. Mit knapper Not kann Winter dem Tod entkommen. Wie üblich von Jobst Schlennstedt sind seine Krimis derart authentisch und spannend dargestellt. Er versteht es, den Leser derart in seinen Bann zu ziehen, dass er das Buch bis zum Schluß nicht aus der Hand legen kann. Winter ist ein introvertierter Einzelgänger, der bis vor kurzem in einer Wohnwagenkolonie gewohnt hat. Er ist stur und egozentrisch und meint, die Fälle immer alleine lösen zu können, was ihn aber immer in große Lebensgefahr bringt. In diesem Buch wird auf ein Thema zurückgegriffen, wie es wirklich im Jahr 1996 stattgefunden hat. Hier vermischt der Autor gekonnt Tatsachenberichte mit Fiktion und man ist von dieser Thematik sehr gefangen. Besonders die kursiv geschriebenen Sätze sind voller Dramatik, die brennenden Menschen, die Schreie, das Feuer. Dem Leser wird hier das Grauen pur vorgesetzt. Der Schluß des Buches ist sehr dramatisch, das Ende ist nicht vorprogrammiert, man kann sich dazu dann selbst seine Gedanken machen. Man wird danach schon zum Nachdenken angeregt. Wie immer, Schlennstedt versteht, seine Leser bei Stimmung zu halten.

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