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Veröffentlicht am 20.01.2021

Mit der Kirchenorgel durch die Galaxis! ⭐🌟🌠🌌

Himmelfahrt mit Hyperspeed
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Witzig, actionreich, originell, mit unerwarteten Verwicklungen und Wendungen, kreativ und hintersinnig! Buch, das man nicht verpassen sollte!

Ist man hart vom Schicksal geschlagen, wenn man in der Provinz ...

Witzig, actionreich, originell, mit unerwarteten Verwicklungen und Wendungen, kreativ und hintersinnig! Buch, das man nicht verpassen sollte!

Ist man hart vom Schicksal geschlagen, wenn man in der Provinz versauert und quasi schon lebendig komatös ist? Bestattungen, also das Verbuddeln fon hoffentlich toten Leichen und Reflux? Ist das alles, was Pfarrer Gregor Dümpel vom Leben erwarten kann und darf? Kein Wunder, daß er frustriert dahindümpelt ... Langeweile ad infinitum! 

Doch was passiert, wenn man zwar mit dem eigenen Dasein nicht Lotterie spielt, aber das unkalkulierbare Los etwas komplett anderes für einen vorsieht? 

Ein seltsames und geheimnisvolles Piepsen aus einer Orgel wird unverhofft zu Gregors und Konfirmanden Ronnys ureigener intergalaktischer Telefonzelle.

Denn ihre übermütige Neugier stürzt und befördert sie in ein aufregendes Unterfangen in weiten weiten weeeeiten Fernen des Alls ...

Denn dieses Piepsen ist nicht irgendein Geräusch, Rauchmelder oder Tinnitus, sondern entstammt aus dem dunklen Abyssus von Millionen Lichtjahren Distanz, den Tiefen des Universums. Es ist ein Element eines mehrere Millennia alten spirituellen Enigmas. 

Gregor kommt schon bald die Erkenntnis und dazu braucht er keinen griechischen Chor, daß andere ebenso die Mysterien einer archaischen Zivilisation zu demaskieren trachten. 

Aber seine Antagonisten, die Andurer sind, sind ohne Skrupel und regelrecht niederträchtig! ( Besser als hochträchtig! )

Aber was tut man, wenn man weder Dr. Who, Luke Skywalker, Han Solo, Captain Kirk oder Buck Rogers ist? Sondern eher einem Arthur Dent entspricht, auch wenn man kein Anhalter ist? Dann wird man zum Heros wider Willen. 

Immerhin hat er tatkräftige Hilfe in Form des Aliens Kheel und der Archäologin Chloé ( noch einmal Arschäologin, du Scherzkeks aus der vorletzten Reihe, dann ... Grrrr! ). Denn die Andurer dürfen auf gar keinen Fall an die Macht, denn sonst gibt es für Gregor und Ronny eine Niemehr - Rückkehr zu unserer aller fragilen blauen Perle ...

Und ganz nebenbei muß Gregors Glauben einer Feuerprobe unterzogen werden ...

Wer Freude an Douglas Adams hat und ebenfalls die augenzwinkernde Ironie von Doctor Who zu honorieren weiß, darf sich dieses Buch hier nicht entgehen lassen.

Eine absolut irre ( im besten Sinne ), abgefahrene und äußerst witzige Geschichte erwartet uns Lebewesen, die wir aus Sternenstaub bestehen. 

Sehr schnell schlüpft man in diese Welt und möchte diese im Grunde genommen gar nicht mehr verlassen.

Profunder Einfallsreichtum aus einem großartigen Urknall der Kreativität zeichnet Mikael Lundt aus. Originelle Protagonisten, authentisch und nicht flach.

Klischees werden genüßlich durch den Fleischwolf gedreht und sogar zum Reflektieren wird man angeregt.

Langweilig ist es mit der schrägen Action jedenfalls nicht und es tauchen unvorhersehbare Kehren auf. Ich habe mich köstlich amüsiert - intelligente Unterhaltung! 

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Veröffentlicht am 20.01.2021

Larissa - es gibt noch Hoffnung!

Larissa und die Fleischfresser
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Larissa ist meine Heldin! Ein kluges Mädchen, das hintersinnige Fragen stellt und ein superbes Buch das aufzeigt, daß Fleisch fragwürdig ist!

Torsten Grüble ist im Jahre 1998 geboren. Er ist Erzieher ...

Larissa ist meine Heldin! Ein kluges Mädchen, das hintersinnige Fragen stellt und ein superbes Buch das aufzeigt, daß Fleisch fragwürdig ist!

Torsten Grüble ist im Jahre 1998 geboren. Er ist Erzieher mit vielfältiger Erfahrung dank seiner diversen Praktika im Rahmen der Ausbildung. 

Er liest und ist durchaus sportlich, weil er sich Tischtennis, Fußball, Fahrradfahren und Schwimmen widmet.

Er engagiert sich politisch und für die Umwelt. Er selbst ist Vegetarier, seitdem er über die näheren Umstände der Nutztierhaltung aufgeklärt ist. 

Ich finde es klasse, daß es dann für ihn nahelag, sein Engagement mit seinen erzieherischen Fähigkeiten zu verbinden und ein kindgerechtes Buch zu eben diesem Thema Nutztierhaltung zu verfassen. 

Larissa besucht die 4a und ihre beste Freundin ist Joyce. Als die Klasse einen Bauernhof besichtigt, erfährt sie viel Neues und beginnt sich Fragen zu stellen, durchaus kritisch. Warum müssen die armen Kühe in solch engen Boxen stehen, in denen sie sich kaum bewegen können? Warum bekommen sie Getreide als Nahrung? Sollten sie nicht saftiges Gras und Kräuter wiederkäuen? 

Sie ist sauer und konfrontiert ihre Eltern mit diesen hintersinnigen Fragen. Die Eltern reagieren schon etwas konsterniert. Aber ihr älterer Bruder Tobias, der die 9. Klasse des Gymnasiums besucht steht ihr verbal bei.

Nicht nur sie, sondern ebenso quasi nebenbei klärt er darüber auf, daß der Mensch für eine vollwertige Ernährung gar kein Fleisch benötigt. Proteine, Eisen und Vitamin B12 bekommt man auch durch anderes Essen.

Der Humor sagt mir ebenso zu, daß Larissa bei Eisen sogleich an das Metall der Werkzeuge denkt und Vitamine wie Spurenelemente anschaulich als kleine Kügelchen im Essen bezeichnet werden.

Am nächsten Tag stößt Larissa eine äußerst lebhafte Diskussion in ihrer Klasse zu diesem doch heiklen Thema an und sie kann sich am Ende des Tages zurecht als Heldin fühlen, auch wenn sie noch am Anfang, aber einem sehr guten Beginn steht. Sogar ihr Vater war am Abend zuvor nachdenklich geworden. 

Alles was das Thema Nutztierhaltung als auch Fleischproduktion betrifft ist ein wahrhaft heißes Eisen und polarisiert ohne Ende. Die Menschen essen viel zu viel Fleisch, was nachweislich ungesund ist. Nutztierhaltung trägt zur Klimaerwärmung bei. Urwälder werden abgeholzt, um Soja anzupflanzen, das dann an Rinder verfüttert wird.

Der Fleischhunger der Menschheit wächst ins Maßlos - Endlose, mit grausigen Folgen für die Tiere und Umwelt. Man braucht nur die Milch, aber die unnützen Kälber werden zum Beispiel in den Libanon exportiert. Man konnte in einer Politsendung verfolgen, wie sie dort grausam mißhandelt wurden und bei vollem Bewußtsein sowie Gejohle geschächtet.

Es gibt unter Landwirten leider nachweislich Sadisten, die Rinder brutal mißhandelte haben. Ich hoffe, daß das die Minorität "nur" ist. Aber unter Metzgern gibt es auf jeden Fall verrohte Sadisten, die Schweine killen, die ebenfalls nicht betäubt sind. Ja, in Deutschland! 

Fleisch ist zu billig! Produzenten wie Tönnies und Wiesenhof sind offenbar skrupellos, auch bei der Ausbeutung der Arbeiter. Säue müssen bewegungslos in engsten Gittern liegen. Männliche Küken werden noch immer geschreddert oder vergast. In der Industrie leben Hühner, Gänse und Puten unter widerlichsten Bedingungen. Mehl aus infizierten Kühen machte selbige lebende zu Kannibalen und löste die BSE - Krise aus. Fleisch ist Wegwerfware, nichts besonderes mehr, wie es früher der Sonntagsbraten war.

Ich mußte bereits Todesschreie von Tieren hören, die gerade eliminiert wurden.

Pferde, Esel, Elefanten, Giraffen, Nilpferde, Zebras, Nashörner essen doch kein Fleisch und gedeihen prächtig. 

Torsten Grünke bringt es pointiert  und ausdrucksstark zur Sprache, ohne daß er schwarzweiß malt oder in Propaganda verfällt. So schafft er es in einer sehr verständlichen Sprache Neugier und Reflektion bei Kindern zu wecken. Das ist der Keim, der gelegt wird, aus dem dann oft ein enormes Engagement erwächst. Die Tochter des Försters vor Ort ist ebenfalls Vegetarierin. Die schönen Illustrationen des Buches stammen von Lucienne Martin.

Antibiotika im Fleisch, Nitrate dank Gülle im Trinkwasser, unendliches Tierleid, die Reaktionszeit, Verbesserungen einzuführen, dauert mit diesen extrem langen "Übergangsfristen" wirklich viel zu lange. Danke Agrarlobby, danke Julia Klöckner! 

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Veröffentlicht am 19.01.2021

Frauen kommen aus kuschligen Ecken und Männer aus dunklen Höhlen?

Alle Männer sind Freaks
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Der Homo austriensis scheint eine merkwürdige Gattung zu sein, aber natürlich nicht nur dieser! Gegen diese Freaks wirkt Dr. House normal!

Frauen kommen aus kuschligen Ecken und Männer aus dunklen Höhlen?

Elke ...

Der Homo austriensis scheint eine merkwürdige Gattung zu sein, aber natürlich nicht nur dieser! Gegen diese Freaks wirkt Dr. House normal!

Frauen kommen aus kuschligen Ecken und Männer aus dunklen Höhlen?

Elke Morri ist eine österreichische Autorin. In ihrem witzigen, authentischen, leider allzu wahrem Buch schildern 33 Frauen ihre Erlebnisse mit der maskulinen Spezies. 

Natürlich liegt der Schwerpunkt hier auf dem Homo Austriensis. Aber selbstredend treiben sich bizarre Mitglieder der Nichtfrauen global ihr "Unwesen". Der Tick, Spleen, das sogenannte Spinnerte, die Unarten, Zwänge, manchmal kann eine Beziehung zu einem Freak gutgehen, sogar lange halten, wahre Liebe sein, trotz oder gerade wegen dieses Faktums?

Aber oft genug geht es leider überhaupt nicht gut. Sei es nun, weil Frau beim ersten Date zu den Zeugen Jehovas konvertiert werden soll und am besten unberührt sein sollte ... Männer, die Vaginaphobie der ausgeprägtesten Art besitzen ... Männer, die beim Sex, während oder danach seltsam selbstzufriedene Fragen stellen, obwohl Frau frustriert ist ... Männer mit bizarrem Onanierfetisch ... Skurrile Freier ... Ein Männerduo mit einer merkwürdigen Aufreißermasche ... Ein Sammler, dessen Sammlung zu großen Raum einnimmt ... Wenn der Mann erwartet, daß Sex Hochleistungssport a la Porno ist ... Ein Mann, der gewisse Pflanzen an einem merkwürdigen Ort hegt und pflegt ... Ein Mann, der zum Sklavenhalter mutiert ( oder es sich zumindest einbildet ) ... Wenn Muttern eine zu große Rolle spielt ... Das Zusammentreffen mit "Susi" ... Wenn Sport wichtiger als alles andere ist ... Fetische ... Romantik bis zum Overkill ... Sehr seltsamer Sex ... Ganz besondere Konkurrentinnen ... Eklige Dates ... Krankhafter Geiz ... männliche Putzbesessenheit ... 

Viele der Erlebnisse haben den gemeinsamen Nenner, daß die betreffenden Männer mit Unverständnis auf die Verstörtheit der Frauen reagieren. Vieles was hier zu lesen ist, ist witzig, aber natürlich nicht unbedingt für die betreffende Frau, oder eben erst mit einem gewißen Abstand. Ja, manchmal bleibt einem das Lachen im Halse stecken. 

Aber auf jeden Fall beweist dieses eindrückliche Buch, das das Erlebte in Form von episodischen Short Stories wiedergibt, daß dort draußen sehr sehr seltsame Menschen ( Männer ) herumlaufen, die sich als Normalos tarnen.

Jetzt fehlt nur das Gegenstück von Begegnungen von Männern mit freakigen Frauen. Denn diese gibt es zweifellos ebenso! Und je nachdem welche Marotte das ist könnte diese betreffende Person liebenswert machen, eben menschlich. 

Ein Beispiel: Was die 30jährige Astrid, Moderatorin, mit dem 40jährigen Gunther, ihr einstiger temporärer Gynäkologe, erlebt hatte, schießt wahrhaftig den Vogel ab! 

Sie hatte sich offenbar von seinem sehr attraktiven Äußeren und seinem Charme blenden lassen. Aber beim Sex verhält er sich merkwürdig, bewegt sich im Schneckentempo wie ein Karnickel kurz vor dem Abkratzen, ist leicht und schnell befriedigt. Astrid hingegen unbefriedigt und frustriert. 

Das Beste kommt jedoch noch! In einer Art Trance gab er, wie nachfolgend zitiert, folgende Worte zum Besten:

"Arampadapampa orgasma hoppaboppa wasma hamma orgasma, arampadapampa orgasma hoppaboppa wasma hamma orgasma, jam, jam, jam, jam!" Fünf Minuten lang! Und dann dasselbe beim nächsten Mal eine Viertelstunde! WTF! 😀😂😱😵😬

Klasse Buch und Sammlung des merkwürdigen Verhaltens geschlechtsreifer maskuliner Erwachsener; superbe Psychogramm, zwischen Humor, Tragik und Ärger changierend! Kurzweilige Lektüre!

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Veröffentlicht am 18.01.2021

Die Tragik der "falschen Seite"!

Das Zeichen der Erzkönigin
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Das Buch ist der pure Wahnsinn - im allerbesten Sinne! Das absolut erste Highlight dieses noch jungen Jahres! Phantastisch! Tiefgründig! Top!!!

Serena J. Harper ist 1991 geboren und hat Germanistik sowie ...

Das Buch ist der pure Wahnsinn - im allerbesten Sinne! Das absolut erste Highlight dieses noch jungen Jahres! Phantastisch! Tiefgründig! Top!!!

Serena J. Harper ist 1991 geboren und hat Germanistik sowie Vergleichende Kultur - und Religionswissenschaften in München studiert. Sie arbeitet an ihrer Dissertation und lebt am Starnberger See.

Mit diesem Buch ist ihr der ganz große Wurf gelungen. Dieses Debüt ist überwältigend.

Einst herrschte die Erzkönigin vor vielen tausend Jahren gerecht über Norfaega. Allerdings kam es zu einem verheerenden Krieg und der Kontinent ist in einzelne Höfe aufgesplittert, die von jeweils einer Königin regiert wird. 

Glynvail ist der noch letzte unberührte Teil, Shayla größtenteils unterworfen und dasselbe gilt fur das Sturmalbenheim Askyan. 

Denn eine rücksichtslos grausame Königin, Lamia, herrscht mit der eisernen Knife, unterwirft noch alle widerständigen Königinnen und setzt an derer Statt Marionettinen ein. Sadistisch und gnadenlos. Sie hat auch zahllose Sklaven, die sie durch Magie kontrolliert, indem jenen ein verzauberter Kristallsplitter ins Auge getrieben wird und durch ein Kontrollstück an einer Kette unter Lamias Oberhoheit steht.

Amber Hall, der noch freie Hof der Königin Marielle und ihres Gatten Steffon Moonfall ereilt dasselbe schreckliche Schicksal. Die Mannen von Lamia kommen, töten alle, derer sie habhaft werden und dann brennt es auch noch. Sie haben sämtliche Bewohner Amber Halls hingerichtet? Nein, nicht alle! 

Einem seltsamen Zufall verdankt es die kleine Lyraine, das sie überlebt, aber den Mord an ihrem Vater muß sie von unterm Bett mitansehen. 

Der Truchsess Gorwyn rettet sie, aber was noch als wichtiger Faktor hinzukommt, der im Exil lebende Seher Varcas hat die entscheidende Vision und kann sie rechtzeitig retten. 

Er kann sie ans Meer bringen, nach Sherfield, in die Häuser der Heilung, der Nyanna - Tempel, der von der Ersten Heilerin Rhiannon geführt wird. Varcas kennt sie noch von früher. Er hat eine mysteriöse Vergangenheit. Dort wird außer Rhiannons erwachsenem Sohn Kayden, der der Wächter des Hauses ist, keiner über die wahre Identität des Mädchens aufgeklärt. Denn Lamia würde sie sehr gerne tot sehen. 

Norfaega ist von Alben bewohnt. Einige wenige Menschen gibt es ebenso dort. Alle Bewohner Norfaegas werden mit einer Rún geboren, aber erst im Alter von zwölf gibt es die Initiation bzw. das Aufblühen selbiger und dann ist klar, zu welcher Kaste jemand gehört. Krieger, Seher, Wächter, Heilerin, Königin, Hexe. 

Aber die Farbe der Rún, mit dem der betreffende Alb zur Welt kommt, bestimmt einzig, wie mächtig ihre oder seine Beherrschung der Magie sein wird. Die mächtigste Farbe ist Schwarz. Rodric Blackthorne ist der erste Alb seit Jahrtausenden, der mit dieser Farbe geboren wurde, der einzige und damit der mächtigste seiner Zeit.

Aber er ist Sklave Lamias und wird durch weiter oben erwähnten Splitter kontrolliert. Von klein auf wurde er gedrillt, gequält, gefoltert und trotzdem ist er noch nicht gebrochen. Er hat nur einen einzigen echten Freund in Val Thalas, wo der Hof Lamias ist. Den Sturmalben Tyranar, ebenfalls versklavt und den Splitter im Kopf. Sturmalben haben übrigens Flügel!

Rodric ist zur gefährlichsten Waffe Lamias geschliffen worden. Er ist der berüchtigte Blutritter, der auch bevorzugt Schwarz trägt, passend zu seiner Rún und seiner Haarfarbe. Er hat faszinierend violette Augen.

Auf schicksalshafte Art und Weise kreuzen sich erst die Wege von Lyraine und Tyran. Aber nichtsdestotrotz schwebt sie in höchster Lebensgefahr und nur Flucht scheint weiterhin eine Option zu sein. 

Lyraines wahre Bestimmung tritt zutage, als sie letztendlich erblüht. Und es könnte sein, daß ihr und Rodrics Pfad sich schneller kreuzen, als sie oder er für möglich gehalten hätten. Wird Rodric weiterhin in die Dunkelheit schreiten oder dem Ruf einer Königin folgen, sich den Himmelslichtern zuwenden?

Dies ist Superbes, erstklassige High und Dark Fantasy vom Allerfeinsten. Die Alben sind die Hauptprotagonisten des Buches und können viele viele Jahrhunderte, wenn nicht noch mehr alt werden. Aber altern nicht sichtbar wie Menschen, was schöne Reminiszenzen an Galadriel, Elrond und Arwen weckt. 

Aber Serena J. Harper ist beileibe keine phantasielose Kopistin - bei den Himmelslichtern! Nein! Genau wie J. R. R. Tolkien aus bereits vorhandenen Mythologien und eigenen originären Ideen seine Welten baute, beruht das Konzept der Autorin auf denselben tragenden Säulen. Und welch prächtige Säulen! 

Auch sie ist ein energetischer Ausbund an brodelnder Kreativität mit ihren ureigenen originären Ideen, die sie mit bereits vorhandenen Mythen zu etwas sehr Frischem verbunden hat. Ihr Werk atmet Vitalität, eine ungeheure Dynamik, versteht es einen tiefgründigst emotional zu packen und ob all der Ungerechtigkeiten zu erschüttern. 

Sie zeigt auf, welche Folgen gezeitigt werden, wenn jemand gegen seinen Willen in ein Los gezwungen wird, das er sich nie aussuchen konnte, weil er schon qua Geburt nie eine Chance hatte.

Authentische, dreidimensionale Protagonisten lassen das Kopfkino glühen. Bewegend, mit unvorhersehbaren Kehren und Wendungen, fesselnd, wird man außerordentlich zum Mitfiebern - leiden gebracht. 

Sympathische Hauptprotagonisten und richtig schurkische Antagonisten, die aber ebenso eine finstere Ausstrahlung besitzen sind die Würze und die Verve des Buches.

Unterschiedliche Perspektiven aus Sicht von Lyraine, Rodric, Varcas und Tyran verleihen der Geschichte Vielseitigkeit und tiefe Einblicke in die gebeutelten Charaktere. Es sind samt und sonders Protagonisten von ungeheurer Präsenz, Energie und Stärke. 

Mit 814 Seiten hat das Buch den langen Atem, den es benötigt, um sich angemessen episch ausbreiten zu können. Eine komplex ausdifferenzierte Welt mit einer komplexen Handlung, in die man sehr schnell hineinkommt und nicht mehr zu lesen aufhören kann. Hohes Suchtpotential! 

Der elegante, poetische, liquide und verständliche Schreibstil der von allen Musen geküßten Autorin ist einnehmend und hypnotisch - umgarnend.

Auf daß es bald eine Fortsetzung geben möge! Einfach unglaublich! Dafür fehlen einem die Superlative, um dieses Werk angemessen zu beschreiben!!!

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Veröffentlicht am 15.01.2021

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, wenn Murphy's Law dein Lose lenkt ...

Zufällig Juwelendieb
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Was passiert eigentlich, wenn man unfreiwillig Gauner wider Willen wird, aber die Polizei einem zum Verrecken nicht glauben will? Amüsant!

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, wenn Murphy's Law dein Lose ...

Was passiert eigentlich, wenn man unfreiwillig Gauner wider Willen wird, aber die Polizei einem zum Verrecken nicht glauben will? Amüsant!

Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, wenn Murphy's Law dein Lose lenkt ...

Wie kann man als unschuldige Reinigungskraft, die gar keine düsteren Intentionen hegt oder gar finstre Ambitionen pflegt, widerwillig zum Juwelendieb werden? 

Offenbar kann sich dies schneller ereignen, als mann für möglich hielte.

Denn ebendies passiert und widerfährt ausgerechnet der maskulinen Reinigungsperle Til. Dem unwahrscheinlichsten aller potentiellen Verbrecher, integer und eine durch und durch ehrliche Haut.

In jenem dunklen Part des Tages, den man gemeinhin Nacht zu pflegen nennt. In ebenjenen nachtenen 60 Minuten - Einheiten will er nur seinem Job nachgehen und staunt nicht schlecht. 

In einem Juweliergeschäft steht ein Tresor offen. Und dort funkelnfinkeln und glitzern Juwelen äußerst verführerisch. 

Eigenlicht wollte Til nur deren blendende, unfassbare Pracht bewundern und plante mitnichten eine Gaunerei. 

Aber eine ungewollte, vorschnelle Reaktion, die mit Vorsatz absolut nichts zu schaffen hat, führt dazu, daß er anstatt Schiffen exakt jene Juwelen in seinem Wischeimer versenkt. 

Aber fürderhin ihm unterstellen zu wollen, Gelegenheit mache Diebe und er nutze ebendiese, fällt in das Reich der Errata. 

Denn Til ist moralisch und ethisch koscher. Er will sich sogar der Polizei stellen. Die Betonung liegt auf dem Wörtchen "will"! 

So absurd, so abseitig, so fiktiv und phantastisch scheint der Ablauf der "Tat", daß der Kommissar ihm nicht glaubt, bzw. glauben mag.

So wie Hunde ( und manchmal sogar Katzen ) dazu tendieren können, den eigenen Schwanz zu jagen, leistet Til nun tatkräftige Mithilfe, sich selbst eine Falle zu stellen und zu überführen. Und dann auch noch zwischen die Fronten zu geraten ... ( sowie sich selbst eins überzubraten! Kleiner Scherz! 😀 )

Krimis müssen nicht zwangsläufig mit Tod und / oder Toten ( Totem ) gepflastert sein, um sich Krimi nennen zu dürfen. Denn nicht nur das Meucheln erfüllt den Tatbestand des eindeutig Illegalen. 

Authentischer, sympathischer Ermittler trifft auf genauso glaubhaften, liebenswürdigen "Antagonisten" Til, der doch redet und kein großer Schweiger ist. 

Es ist originell sowie witzig in einem liquiden, pfiffigen Schreibstil, der einen fabulös unterhält. Großartig von Carola Käpernick komponiert! 

Und das Beste ist eben, daß das Buch komplett ohne den signalfarbenen Lebenssaft auskommt.

Murphy's Law: Armer Til! Alles was schiefgehen kann, geht auch prompt schief. 

Eine amüsante Kettenreaktion, natürlich aus Sicht Tils alles andere als komisch. 

Man nimmt rege Anteil an Tils Schicksal und seine Genese, ohne daß das Buch es nötig hätte Plattitüden und Klischees zu bedienen. 

Aber nicht täuschen lassen! Es ist keine Parodie, sondern trotzdem ein Krimi, eine liebevolle Hommage ans Genre mit unvorhersehbaren Wendungen, potentiell zwielichtigen Charakteren und einem überraschenden Ende.

Ehrlichkeit währt am längsten? Wird Til diese Erkenntnis beibehalten können? 

Schön skurril, mit trockenem Humor und herzerwärmend!!!

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