Cover-Bild Das Baby ist meins
(18)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
15,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blumenbar
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 128
  • Ersterscheinung: 18.01.2021
  • ISBN: 9783351050894
Oyinkan Braithwaite

Das Baby ist meins

Roman
Yasemin Dinçer (Übersetzer)

Unerbittlicher als ihre Schwester verteidigt eine Frau wohl nur eins: ihr Baby. Nach ihrem preisgekrönten Bestseller »Meine Schwester, die Serienmörderin« legt Oyinkan Braithwaite ihren zweiten Roman vor. »Das Baby ist meins« ist eine augenzwinkernde Ansage an das Patriarchat, ein spannender Einblick in die nigerianische Gesellschaft – und vor allem eine rasante Geschichte um zwei Frauen, die wie Löwinnen um das Baby in ihrer Mitte kämpfen. Natürlich ohne Rücksicht auf Verluste oder gar auf den Mann, der versucht herauszufinden, wem er glauben soll. Und der selbst alles andere als ein Unschuldslamm ist. Die Presse über »Meine Schwester, die Serienmörderin«: »Ein Buch als Waffe: Oyinkan Braithwaite erzählt mit blutigem Überschwang von der Emanzipation junger Afrikanerinnen.« Volker Weidermann, Der SPIEGEL. »Schnell und witzig, ironisch und böse funkelnd. Dieser Thriller hat einen Skorpionstachel und seinen Stich vergisst man nicht.« The New York Times

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.01.2022

Die Geschichte von Bambi & Remi

0

Lagos während der Pandemie.
Nachdem seine Freundin entdeckt, dass Bambi ihn anscheinend mit einer anderen Frau betrogen hat, setzt sie ihn vor die Tür.
Da er nicht weiß wo hin, beschließt Bambi bei seinem ...

Lagos während der Pandemie.
Nachdem seine Freundin entdeckt, dass Bambi ihn anscheinend mit einer anderen Frau betrogen hat, setzt sie ihn vor die Tür.
Da er nicht weiß wo hin, beschließt Bambi bei seinem Onkel unterzuschlüpfen, bis sich seine (Ex-) Freundin beruhigt hat.
Doch unverhofft findet sich Bambi zwischen Aunty Bidemi und Esohe - der Geliebten seines verstorbenen Onkels - wieder.
Zwei Frauen, welche erbittert um das Baby Remi kämpfen.
Da Unklar ist, welche der Frauen die leibliche Mutter Remi's ist und sie ihn im Eifer des Gefechts auch gefährden, nimmt sich Remi des kleinen Jungen an.
Bis zum Ende des Romanes ist unklar, wer die Mutter ist, jede streut Lügen und intrigiert gegen die andere und auch gegen Bambi, oder sie versuchen ihn auf die jeweils ihre Seite zu ziehen.

Oyinkan Braithwaite's 2. Roman ist inhaltlich ganz anders als "Meine Schwester, die Serienmörderin" und doch auch unheimlich spannend.
Hier wird aus der Sicht des 28 jährigen Bambi der Kampf um ein kleines Baby geschildert. Und auch wie sich der junge Mann dieses Kindes annimmt, Verantwortung übernimmt und Fürsorge.
Auch Lagos könnte ich mir bildlich vorstellen, obwohl ich noch nie dort war.
"Das Baby ist meins" ist ein wunderbar spannender Roman, der sich in keine einzige Genre-Schublade stecken lässt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.01.2021

Oyinkan Braithwaite - Das Baby ist meins

0

Nachdem seine Freundin in seinem Handy mehr als belastendes Material gefunden hat, wirft sie Bambi kurzerhand raus. Doch wohin am Abend, noch dazu im Lockdown, wo er sich eigentlich gar nicht draußen aufhalten ...

Nachdem seine Freundin in seinem Handy mehr als belastendes Material gefunden hat, wirft sie Bambi kurzerhand raus. Doch wohin am Abend, noch dazu im Lockdown, wo er sich eigentlich gar nicht draußen aufhalten darf? Ihm fällt sein Onkel ein, ein Opfer des Virus, dessen Frau mit dem Baby sicherlich nicht in ihrem Bungalow alleine geblieben ist. Und Bambi weiß, wo sie den Ersatzschlüssel verstecken. Er hatte Recht mit seiner Vermutung: seine Tante Bidemi ist nicht alleine dort, denn bei ihr ist auch Esohe, die Geliebte seines Onkel Folu, und Baby Remi, von dem beide Frauen behaupten, dass es ihres sei. Der Lockdown hat sie gemeinsam eingesperrt, die wiederholten Stromausfälle machen die Situation nicht leichter. Die Stimmung ist aufgeheizt und angespannt. Bambi steht zwischen beiden und weiß nicht, wem er glauben soll. Die einfache Lösung, ein DNS Test, ist wegen der Pandemie und der Überlastung der Krankenhäuser nicht möglich, also ist aushalten angesagt. Und darauf achten, dass die Frauen weder sich noch das Baby umbringen.

„Falls diese beiden Frauen beschließen sollten, aufeinander loszugehen und einander umzubringen, würde ich hinterher saubermachen müssen. Und ich hatte genug Blut für einen Tag gesehen.“

Oyinkan Braithwaite konnte mich mit ihrem skurrilen Debüt „My Sister, the Serial Killer“ 2018 bereits mehr als begeistern, in ihrem aktuellen Roman findet sich derselbe lakonisch-pointierte Erzähstil wieder, der die absurde Situation, in der sich die drei Protagonisten befinden, fabelhaft unterstreicht. Die Autorin hat den aktuellen Lockdown zum Ausgangspunkt genommen, was sich hervorragend eignet, um die durch das zwangsweise Aufeinandersitzen bis an die Grenzen gespannten Nerven darzustellen. Eine Flucht ist ebenfalls unmöglich. Ein Locked-Room-Szenario der ganz besonderen Art.

Der lebenslustige Bambi, der mit seinen 28 Jahren nichts anbrennen lässt und weit davon entfernt ist, das gesetzte Leben eines Erwachsenen zu führen und eine Familie zu gründen, findet sich plötzlich in der Rolle des König Salomo wieder, der entscheiden soll, wer die Mutter des Kindes ist. Es steht Aussage gegen Aussage und beide Versionen sind gleichermaßen glaubhaft. Ein salomonisches Urteil jedoch ist nicht wirklich möglich und so gilt es auszuharren. Während die beiden Furien sich am liebsten die Augen auskratzen würden, versucht Bambi zu schlichten und das Wohl des Kindes im Auge zu behalten. Bidemi wie auch Esohe zeigen sich rücksichtslos und gewaltbereit: ein Hahn muss dran glauben, auch Baby Remi bleibt nicht ganz unverschont, ebenso mehrere Türen, Massen von Blut im Flur – und immer wieder fällt auch noch der Strom aus.

Obwohl die Lage, wie auch in ihrem ersten Roman, dramatisch ist, herrscht doch ein oft humorvoller Ton, denn Erzähler Bambi kann alles nur mit einer gehörigen Portion Galgenhumor ertragen. Die Absurdität dessen, was er in dem Bungalow erlebt, lässt sich nur so in Worte fassen, auch wenn ihm das Lachen mehr als einmal im Halse stecken bleibt. Etliche Aspekte bringt der Roman jedoch brillant auf den Punkt: die Pandemie und vor allem der Lockdown geht an die Substanz. Hinzu der Verlust eines geliebten Menschen und dazu noch die üblichen Stressoren – die Figuren sind im emotionalen Ausnahmezustand und fern davon, rational und großzügig zu agieren. Auch die Verzweiflung von Bidemi ist leicht nachzuvollziehen, lange dauerte es sie, bis sie endlich schwanger wurde und dann das sehnsüchtig erwartete Kind, das ihr eine andere wegnehmen möchte. Letztlich hätte man sich auch nicht gewundert, wenn die Geschichte in einem Gemetzel geendet hätte.

Wieder einmal unterstreicht Braithwaite ihre Gabe, ernste Themen noch weiter zuzuspitzen, der Dramatik jedoch über die Absurdität eine heitere Note zu verpassen, die das Lesen unterhaltsam macht, ohne jedoch den Ernst der Lage herunterzuspielen.

Veröffentlicht am 06.08.2023

Eine verrückte Konstellation

0

Lagos während der Corona-Pandemie 2020: Mitten im Lockdown findet Bambis Freundin heraus, dass er sie betrogen hat. Obwohl die Bevölkerung unter Hausarrest steht und es verboten ist für etwas anderes als ...

Lagos während der Corona-Pandemie 2020: Mitten im Lockdown findet Bambis Freundin heraus, dass er sie betrogen hat. Obwohl die Bevölkerung unter Hausarrest steht und es verboten ist für etwas anderes als Lebensmitteleinkäufe auf die Straße zu gehen, hat Mide kein Problem damit, Bambi hinauszuwerfen. Da er nirgendwo anders hin kann, glaubt er sich ungestört in das Haus seines kürzlich am Virus verstorbenen Onkels zurückziehen zu können, da er seine Tante, die ein Baby bekommen hat, bei irgendwelchen Verwandten vermutet.
Umso überraschend für Bambi, als er nicht nur seine Tante in dem Bungalow antrifft, sondern auch die Geliebte des Onkels. In ihrer Mitte befindet sich ein Baby, von dem beide Frauen felsenfest behaupten, dass es ihres ist.
Während die beiden Frauen mal einträglich zusammenleben, mal einander bitter bekriegen, versucht Bambi aus den Schilderungen schlau zu werden und zuzuordnen, wer wirklich die Mutter des Babys ist und gerät dabei zwischen die Fronten.

Nun, ich sag mal: Das war ein interessantes Konstrukt, das Oyinkan Braithwaite kompakt auf 125 geklöppelt hat. Das Buch wurde als feministisch gepriesen, eher entdecke ich darin das zynische Gegenteil – ein Mann dringt in das Leben der Frauen ein und schwingt sich ungefragt zu deren Richter auf. Dabei hat er kein Problem damit, sich aushalten, verpflegen und bedienen zu lassen. Die Kurzgeschichte wird zwar aus Sicht des Mannes erzählt, der in den zwei rivalisierenden Frauen eine Gefahr für das Baby sieht, allerdings haben die Frauen bis zum Auftauchen Bambis die bisherige Zeit des des Lockdowns gemeistert ohne einander totzuschlagen. Aber ein Mann im Haus tut, was ein Mann im Haus tut...
Ist es eine augenzwinkernde Gesellschaftskritik? Egal, wie man das Buch lesen will, es ist in jedem Fall eine interessante Grübelei im Anschluss garantiert!

Veröffentlicht am 26.08.2021

Tragischkomisches Kammerspiel in Lagos

0

Ein Mann, zwei Frauen und ein Baby. Und wer ist nun die Mutter? Der Mann weiß es nicht, da er erst ein paar Wochen nach der Geburt zu den drei dazustösst. Es ist Lockdown 2020 in Lagos, Nigeria. Die vier ...

Ein Mann, zwei Frauen und ein Baby. Und wer ist nun die Mutter? Der Mann weiß es nicht, da er erst ein paar Wochen nach der Geburt zu den drei dazustösst. Es ist Lockdown 2020 in Lagos, Nigeria. Die vier befinden sich in einem älteren und sehr grosszügigen Haus. Eine Inszenierung wie in einem Kammerspiel. Mehr verrate ich hier nicht.

Diese kleine Büchlein erzählt eine urkomische, aber auch sehr tragische Geschichte um ein Baby. Die Autorin schafft es dabei auf eine sehr eingängige Art uns Stereotypen von Frauen- und Männerbilder zu präsentieren und mit ihnen zu spielen, wie sie auch in unserer Gesellschaft vorkommen. Klar, Lagos ist nicht gleich Frankfurt oder Berlin. Aber das ist egal. Vielmehr ist es fraglich, ob eine Autor:in auch bei uns die Geschichte auf diese verrückte Art aufgemacht und das heikle Thema so ähnlich präsentiert hätte. Denn die Art wie Braithwaite erzählt, findet sich im deutschsprachigen Raum kaum. Und darum ist es gut, dass dieses Buch auf Deutsch übersetzt wurde und einem breiteren Publikum zugänglich gemacht wird.
Mir hat das Buch, und wie es konzipiert ist, sehr gut gefallen. Mit anderen Worten: Ich habe es in einem Zug durchgelesen. Ob ich es wirklich verstanden habe, steht auf einem anderen Blatt geschrieben, aber die starken - teilweise auch etwas verstörenden - Bilder, die die Autorin verwendet, haben mich zum Nachdenken angeregt. Aber keine Angst, es ist kein Horrorthriller, ganz und gar nicht. Es ist vielmehr eine Story, die man nicht mehr vergisst, wenn man sie einmal gelesen hat. Aber das Lachen bleibt einem zwischendurch schon im Hals stecken…

Fazit: Ein sehr interessantes Buch. Aber irgendwie total verrückt und total tragisch und lustig zugleich.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.06.2021

Bitterböse

0

Auch in ihrem zweiten Roman nach „Meine Schwester, die Serienmörderin“ behandelt Braithwaite ein kurioses Thema. Ihre Erzählung spielt wiederum in Nigeria, diesmal vor dem Hintergrund des Corona-Lockdowns. ...

Auch in ihrem zweiten Roman nach „Meine Schwester, die Serienmörderin“ behandelt Braithwaite ein kurioses Thema. Ihre Erzählung spielt wiederum in Nigeria, diesmal vor dem Hintergrund des Corona-Lockdowns. Bambi, ein junger Macho, zieht nach dem Rauswurf durch seine derzeitige Freundin Mide zu seiner Tante, die vor kurzem Witwe geworden ist. Allerdings ist noch jemand bei Aunty Bidemi untergeschlüpft: Esohe, pikanterweise eine Geliebte seines toten Onkels, mit ihrem Baby.
In ihrem gewohnt lockeren, unkonventionellen Schreibstil lässt die Autorin Bambi selbst erzählen und kommentieren. Provozierend böse schildert Braithwaite heftige Szenen, in denen sich Bambi in die rücksichtslosen Streitigkeiten der beiden Frauen um Baby Remi verwickelt sieht, die durchaus handfeste Ausmaße annehmen. Bambis Reaktionen, die (alles andere als salomonisch) patriarchalisch geprägt sind und seine eigene Erziehung deutlich widerspiegeln, präsentiert sie zutiefst ironisch. Denn bei aller Autorität, die der junge Mann sich geben mag, wirkt er eher naiv, lebensunerfahren und etwas unsicher den beiden Frauen gegenüber. Alle drei Protagonisten und ihre Handlungsweisen erscheinen uns merkwürdig und fremd - wie die nigerianische Kultur.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere