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Veröffentlicht am 27.04.2021

Ein kleiner Hund sucht sein Glück

Perdu
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Ich glaube, dass jeder Mensch Momente erlebt hat, in denen er sich nach einem sicheren Hafen gesehnt hat. Nach einem Ort, wo er sein kann, wie er möchte und bedingungslos geliebt wird. Einen Platz, an ...

Ich glaube, dass jeder Mensch Momente erlebt hat, in denen er sich nach einem sicheren Hafen gesehnt hat. Nach einem Ort, wo er sein kann, wie er möchte und bedingungslos geliebt wird. Einen Platz, an dem es auch in ausweglosen Situationen jemanden gibt, der ihm zur Seite steht. Auf der Suche nach eben so einem Ort ist auch die literarische Hauptfigur Perdu aus dem gleichnamigen Kinderbuch von Richard Jones.

Ein kleiner Hund, der nirgendwo hingehört

Genauso empfindet es Perdu und führt ein einsames Leben. Ein kleiner Hund, dem nichts gehörte außer einem roten Schal, der stets allein ist und auf der Suche nach einem Zuhause. Denn nichts wünscht er sich sehnlicher als einen Ort, wo er wirklich hingehört. Schließlich gehört doch jeder irgendwo hin. Nur Perdu scheint immer auf der Suche danach zu sein.

Jeder gehört irgendwo hin

In dem Bilderbuch „Perdu“ von Richard Jones begeben wir Leser uns auf eine stimmungsvolle Reise mit einem sehr rastlosen, kleinen Hund und werden zu stummen Begleitern. Perdu bewegt sich zu Beginn der Geschichte durch die kalte und nasse Nacht, um einem Blatt zu folgen. Denn dieses Blatt hat etwas, was er nicht hat: einen Platz, an den es hingehört. Perdu sieht dem Blatt dabei zu, wie es durch die Luft taumelt und dann schließlich im Wasser landet. Tänzelnd wird es von der Strömung fortgetragen und der kleine Hund folgt ihm durch Felder und Wälder. Bis er schließlich in einer großen Stadt ankommt. Auch wenn die Stadt sehr bedrohlich auf ihn wirkt und zahlreiche Missverständnisse und Rückschläge für ihn bereithält, bricht er seine Suche nicht ab, um sein Irgendwo zu finden.

Ebenso so besonders und stimmig wie die Geschichte erzählt wird, sind auch die Illustrationen gestaltet worden. Bedacht in warmen Tönen gehalten, nicht zu erdrückend und redundant gezeichnet.

Perdu: Ein kleiner Hund sucht sein Glück

„Perdu“ erzählt die berührende Geschichte eines kleinen Hundes, der auf der Suche nach seinem Zuhause ist. Die Geschichte wird in sehr leisen und gefühlvollen Töne erzählt und zeigt den Lesern, dass es auch in ausweglosen Situationen, in denen scheinbar niemand die eigene Not versteht, das Leben jemanden für sie bereithält, der ihnen eine helfende Hand anbietet. Man muss sie nur finden und es zulassen.

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Rechnen ist bärenstark

Rechnen ist bärenstark
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In „Rechnen ist bärenstark“ haben wir einige Aufgabenstellungen aus dem „Lernerfolg Vorschule: Zahlen und Mengen“ wiedergefunden, die mein Sohn somit schon spielend leicht lösen konnte. In den ihm noch ...

In „Rechnen ist bärenstark“ haben wir einige Aufgabenstellungen aus dem „Lernerfolg Vorschule: Zahlen und Mengen“ wiedergefunden, die mein Sohn somit schon spielend leicht lösen konnte. In den ihm noch unbekannten Rätseln und Rechenaufgaben wurde er zusätzlich motiviert sein erstes mathematisches Verständnis zu erweitern. Brauchte er etwas Unterstützung, so hat er sie bei uns Eltern eingefordert.

Lernen ohne zu überfordern

Die Exemplare aus der „Lernerfolg Vorschule“ Reihe sind eine willkommene und abwechslungsreiche Unterstützung und eine gute Möglichkeit, unser Kind auf die Schule vorzubereiten. Mit Vielfältigkeit und altersgerechter Gestaltung wurde mein Sohn motiviert, sich zu konzentrieren und seine Aufgaben fertigzustellen. Die gefundenen Lösungen haben sein Selbstbewusstsein gestärkt und ihm mehr Sicherheit im Umgang mit der Stifthaltung, mit Buchstaben und Zahlen gegeben. Für uns als Eltern war es einfach schön und befreiend zu erleben, dass man auf spielerische Weise viel besser lernt als mit unnötigem Druck.

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Veröffentlicht am 12.02.2021

Was ist ein Leben wert?

Sechs Leben
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Was wäre, wenn ihr die Möglichkeit hättet, euren eigenen Tod zu überleben? Klingt abgedreht, oder? Und wenn ihr jetzt doch drüber nachdenkt, dann stellt euch die Frage, wie ein paar Zusatzleben euer Verhalten ...

Was wäre, wenn ihr die Möglichkeit hättet, euren eigenen Tod zu überleben? Klingt abgedreht, oder? Und wenn ihr jetzt doch drüber nachdenkt, dann stellt euch die Frage, wie ein paar Zusatzleben euer Verhalten beeinflussen würde. Wärt ihr eher der heroische Typ, der sein Leben riskiert, um anderen zu helfen? Oder eher der Draufgänger, der sich in waghalsigen Hobbys auslebt? Ich kann die Frage für mich selbst überhaupt nicht beantworten, vermute aber, dass sich mein Handeln nicht verändern würde. Denn wer weiß schon, was das Leben für einen bereithält?

Sechs Leben

In dem Jugendbuch von Véronique Petit „Sechs Leben“ zählt die literarische Hauptfigur Gabriel zu den sogenannten Multis und hat insgesamt sechs Leben zur Verfügung. Er weiß, dass es ein Privileg ist, die Bonusleben zu haben, denn die meisten Jugendlichen aus seiner Schule verfügen nicht darüber. Jedoch fühlt er sich nicht priviligiert und riskiert einiges, um seinem Hobby Fallschirmspringen nachzugehen und um von seiner Mitschülerin Mila gesehen zu werden.

Fünf Leben

Mit seinen 15 Jahren ist Gabriel nicht anders als seine gleichaltrigen Mitschüler. Doch wiegt das Privileg über mehrere Überlebenschance zu verfügen manchmal sehr schwer auf seinen Schultern. Oft reflektiert er über seine Taten und über den Wert eines Lebens. Manchmal etwas zu spät.

Vier Leben

Was in diesem Jugendbuch sehr deutlich wird, ist, dass Jugendliche eines Alters so divergent handeln und auch in ihrem Verantwortungsbewusstsein sehr unterschiedlich entwickelt sind. Denn wir erleben nicht nur, wie Gabriel mit seinen zusätzlichen Leben umgeht. Die Leser lernen weitere Multis und Monos kennen und bekommen so verschiedenste Wertigkeiten des Lebens präsentiert. Einen guten Kontrast bieten hierzu die Ansichten der Erwachsenen.

Drei Leben

Das Buch ist in mehrere Kapitel unterteilt – ein neues Kapitel ist mit dem Beginn eines neuen Lebens verknüpft. Mit jeder gelesenen Passage, welche die Autorin Véronique Petit in einem klar strukturierten und flüssigen Stil geschrieben hat, wuchs in mir die Anspannung und es entwickelte sich ein regelrechter Lesesog. Nicht zuletzt, weil ich Leben für Leben buchstäblich hinter mir ließ.

Zwei Leben

Die Idee zu dem Buch ist ungewöhnlich und überaus faszinierend. Jedoch darf man nicht allzu sehr darüber nachdenken, auf welche wundersame Weise der Körper nach einem Tod wieder geheilt wird. Denn das wird in diesem Buch nicht erklärt. Aus jedem noch so traumatischen Tod erwacht der Verstorbene zu neuem Leben. Zumindest wenn er noch ein Bonusleben hatte.

Ein Leben

Das Leben hält manche Überraschungen bereit. Gut, wenn man wie Gabriel einige zur Verfügung hat. Während des Lesens gab es viele Situationen, in denen ich den 15-Jährigen nicht verstehen konnte. Nicht zuletzt, weil er das eine oder andere Leben völlig unbedacht hergibt. Das hat meinen Lesefluss in keiner Weise beeinflusst, denn mir war durchaus bewusst, dass man mit 15 Jahren einfach viel bedenkenloser agiert.

Leben

Weiß ich den Wert meines Lebens zu schätzen? Wäre mein Leben ein anderes, wenn ich mehrere Tode überleben könnte? Wären sie ein Fluch oder ein Segen? Fragen wie diese blieben auch noch lange, nachdem ich das mitreißende Jugendbuch „Sechs Leben“ von Véronique Petit gelesen habe.

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Veröffentlicht am 21.01.2021

Von getroffenen Entscheidungen und ihren Folgen

Marlenes Erbe
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Wer kennt es nicht? Insgeheim träumt man manchmal von einem umfangreichen Erbe, mit dem sich das gesamte Leben ändert und leichter wird, weil man sich einfach viele Wünsche erfüllen kann. Jedoch sollte ...

Wer kennt es nicht? Insgeheim träumt man manchmal von einem umfangreichen Erbe, mit dem sich das gesamte Leben ändert und leichter wird, weil man sich einfach viele Wünsche erfüllen kann. Jedoch sollte dieses Erbe bitte von einer bisher unbekannten Person stammen. Wie einem entfernten Verwandten, von dem man bisher keine Kenntnis hatte. Zwar hat Susanne – die literarische Hauptfigur aus „Marlenes Erbe“ – das Glück über Nacht stolze Besitzerin eines Hauses samt Schneiderei zu sein, allerdings geht mit diesem Erbe sehr viel Schmerz und Unruhe einher. Zum einen, weil sich Susanne von einer lieben Freundin verabschieden muss. Zum anderen, weil sie ihre Komfortzone – ihr bisheriges Leben mit Freunden und Verwandten – verlassen muss, um von München nach Seelhausen in die Eifel zu ziehen. Was einem kleinen Kulturschock gleich kommt.

Ein lebendiges Erbe und ungeahnte Möglichkeiten

In Seelhausen kann Susanne endlich ihre Kreativität und ihre Leidenschaft für Mode ausleben und ihren Traum von einer eigenen Kollektion verwirklichen. Jedoch ist das Leben in ihrer neuen Heimat auch mit Umständen verbunden, die Susanne wieder mit tief sitzenden Ängsten und Sehnsüchten konfrontieren. Zum Glück hat sie nun einen treuen, pelzigen Begleiter an ihrer Seite, der ihr oft Trost spendet – Marlenes Kater Eddie.

„Marlenes Erbe“ ist jedoch nicht nur eine Geschichte über einen unerwarteten Neuanfang. Zeitweise war ich mir beim Lesen nicht sicher, in welche Richtung sich dieses Buch entwickelt. Ist es eine Darstellung von Susannes Persönlichkeit in allen ihren Facetten oder gar ein Krimi, weil Marlenes Unfalltod nicht gänzlich aufgeklärt wurde? Oder entwickelt sich das Ganze zu einer Liebesgeschichte? Denn auch Seelhausen hat interessante männliche Einwohner. Unterm Strich kann man sagen, dass dieses Buch einfach eine große, bunte und interessante Palette für den Leser bereithält.

Von getroffenen Entscheidungen und ihren Folgen

Ich muss gestehen, dass ich mir an Susanne und ihren Selbstzweifeln oft die Zähne ausgebissen habe. Sie ist kein gefälliger Charakter, den ich sofort ins Herz geschlossen habe. Dies geschah erst nach und nach. Susanne ist ein Mensch, der für jeden da ist und darüber vergisst, für sich selbst zu sorgen. Also auch der Typ Mensch, der immer bei getroffenen Entscheidungen einknickt, weil es anderen damit nicht gut gehen könnte. Doch im Laufe der Kapitel entwickelt sie Stärke und erkennt, dass es manchmal besser ist, einen klaren Schlussstrich zu ziehen.

Besonders gerne habe ich die Episoden gelesen, in denen Susanne ihrer Leidenschaft nachgeht – obgleich ich keine Ahnung habe, wie man so näht und schneidert, dass etwas Tragbares dabei entsteht. Diese Szenen werden von der Autorin so wunderbar und eindruckvoll beschrieben, dass man selbst Lust bekommt, sich eine Nähmaschine zu kaufen, um selbst kreativ zu werden.

Ina Raki erzählt in ihrem neuen Roman „Marlenes Erbe“ davon, dass jedes Ende auch ein Neubeginn sein kann. Und davon, dass es sehr wichtig ist, für sich zu sorgen und an sich zu glauben. Auch, dass es Zeitverschwendung ist, darüber zu sinnieren, was andere über einen denken. Man sollte lieber leben… Und das mit allen Sinnen.

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Veröffentlicht am 21.01.2021

Von getroffenen Entscheidungen und ihren Folgen

Marlenes Erbe
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Wer kennt es nicht? Insgeheim träumt man manchmal von einem umfangreichen Erbe, mit dem sich das gesamte Leben ändert und leichter wird, weil man sich einfach viele Wünsche erfüllen kann. Jedoch sollte ...

Wer kennt es nicht? Insgeheim träumt man manchmal von einem umfangreichen Erbe, mit dem sich das gesamte Leben ändert und leichter wird, weil man sich einfach viele Wünsche erfüllen kann. Jedoch sollte dieses Erbe bitte von einer bisher unbekannten Person stammen. Wie einem entfernten Verwandten, von dem man bisher keine Kenntnis hatte. Zwar hat Susanne – die literarische Hauptfigur aus „Marlenes Erbe“ – das Glück über Nacht stolze Besitzerin eines Hauses samt Schneiderei zu sein, allerdings geht mit diesem Erbe sehr viel Schmerz und Unruhe einher. Zum einen, weil sich Susanne von einer lieben Freundin verabschieden muss. Zum anderen, weil sie ihre Komfortzone – ihr bisheriges Leben mit Freunden und Verwandten – verlassen muss, um von München nach Seelhausen in die Eifel zu ziehen. Was einem kleinen Kulturschock gleich kommt.

Ein lebendiges Erbe und ungeahnte Möglichkeiten

In Seelhausen kann Susanne endlich ihre Kreativität und ihre Leidenschaft für Mode ausleben und ihren Traum von einer eigenen Kollektion verwirklichen. Jedoch ist das Leben in ihrer neuen Heimat auch mit Umständen verbunden, die Susanne wieder mit tief sitzenden Ängsten und Sehnsüchten konfrontieren. Zum Glück hat sie nun einen treuen, pelzigen Begleiter an ihrer Seite, der ihr oft Trost spendet – Marlenes Kater Eddie.

„Marlenes Erbe“ ist jedoch nicht nur eine Geschichte über einen unerwarteten Neuanfang. Zeitweise war ich mir beim Lesen nicht sicher, in welche Richtung sich dieses Buch entwickelt. Ist es eine Darstellung von Susannes Persönlichkeit in allen ihren Facetten oder gar ein Krimi, weil Marlenes Unfalltod nicht gänzlich aufgeklärt wurde? Oder entwickelt sich das Ganze zu einer Liebesgeschichte? Denn auch Seelhausen hat interessante männliche Einwohner. Unterm Strich kann man sagen, dass dieses Buch einfach eine große, bunte und interessante Palette für den Leser bereithält.

Von getroffenen Entscheidungen und ihren Folgen

Ich muss gestehen, dass ich mir an Susanne und ihren Selbstzweifeln oft die Zähne ausgebissen habe. Sie ist kein gefälliger Charakter, den ich sofort ins Herz geschlossen habe. Dies geschah erst nach und nach. Susanne ist ein Mensch, der für jeden da ist und darüber vergisst, für sich selbst zu sorgen. Also auch der Typ Mensch, der immer bei getroffenen Entscheidungen einknickt, weil es anderen damit nicht gut gehen könnte. Doch im Laufe der Kapitel entwickelt sie Stärke und erkennt, dass es manchmal besser ist, einen klaren Schlussstrich zu ziehen.

Besonders gerne habe ich die Episoden gelesen, in denen Susanne ihrer Leidenschaft nachgeht – obgleich ich keine Ahnung habe, wie man so näht und schneidert, dass etwas Tragbares dabei entsteht. Diese Szenen werden von der Autorin so wunderbar und eindruckvoll beschrieben, dass man selbst Lust bekommt, sich eine Nähmaschine zu kaufen, um selbst kreativ zu werden.

Ina Raki erzählt in ihrem neuen Roman „Marlenes Erbe“ davon, dass jedes Ende auch ein Neubeginn sein kann. Und davon, dass es sehr wichtig ist, für sich zu sorgen und an sich zu glauben. Auch, dass es Zeitverschwendung ist, darüber zu sinnieren, was andere über einen denken. Man sollte lieber leben… Und das mit allen Sinnen.

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