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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2021

Mit kleinen Startschwierigkeiten

Kalt blütig
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3.5 Sterne

Simone Jaan, die erst kürzlich in einen spannenden Kriminalfall verwickelt war, findet im Wald einen alten, angeschossenen Corgi. Sie kann ihn retten aber kommt dadurch einem Mord und einem ...

3.5 Sterne

Simone Jaan, die erst kürzlich in einen spannenden Kriminalfall verwickelt war, findet im Wald einen alten, angeschossenen Corgi. Sie kann ihn retten aber kommt dadurch einem Mord und einem Rätsel auf die Spur...und dabei bleibt es nicht...ihr zur Seite steht ein Ehepaar aus Sauerbrunn, mit denen sich Simone auf Rätselsuche begibt.

Ich hatte hier ehrlicherweise nicht auf dem Schirm, dass es sich quasi um den zweiten Teil einer Reihe um Simone Jaan handelt! Mag sein, dass ich vorallem deshalb ein paar Startschwierigkeiten hatte! Ich empfehle also Interessierten mit dem ersten Teil zu beginnen. Ich habe schon ein anders Buch der Autorin im Sciene-Fiktion/Fantasybereich gelesen, dass ich absolut toll fande! Umso erstaunlicher war es für mich, dass ich den Schreibstil diesmal anfangs etwas holprig fand. Simone ist zwar eine sympatische Frau, blieb aber bis zuletzt etwas blass für mich. Auch dies mag daran liegen, dass die Protagonistin im ersten Band schon ausführlicher vorgestellt wurde. Simone hat eine relativ große Familie, die ebenfalls in die Handlung involviert ist. Auch hier musste ich mich erst einmal einfinden und zurechtfinden.

Ist die erste Hälfte des Buches aus genannten Gründen noch etwas zäh gewesen, steigert sich die Spannung aber dann in der zweiten Hälfte sehr! Auch eine geschickte Wendung baut die Autorin hier ein, die ich nicht vorher gesehen habe!

Was mir ebenfalls sehr gefallen hat, waren die Beschreibung der Gegend rund um die Marienquelle. Ausserdem kommt eine schöne, weihnachtliche Stimmung auf, wenn man von den Christkindlmärken liest, die in die Handlung eingeflochten sind!

Letztlich hatte ich schon die richtige Ahnung wer der Täter ist, trotzdem war das Ende nochmal sehr spannend zu lesen auch wenn ich manches nicht 100Prozent nachvollziehen konnte wie manche Handlungen des Täters oder auch teilweise die der Polizei. Insgesamt war das Buch für mich eher Kriminalroman als Thriller.

Fazit: Nach einigen Startschwierigkeiten kam ich dann doch noch gut ins Buch rein und ab der Hälfte wurde es auch sehr spannend und wendungsreich. Ich empfehle hier die richtige Reihenfolge der Reihe!

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Veröffentlicht am 27.01.2021

Ein Krimi, der mich zwiegespalten zurück lässt

Aus dem Schatten des Vergessens
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Die Polizei von Montreal hat vor Weihnachten einiges zu tun! Eine Psychologin wird ermordet, ein Anwalt verschwindet und ein Obdachloser stürzt sich kurze Zeit später vom Dach-er hat die Brieftaschen ...

Die Polizei von Montreal hat vor Weihnachten einiges zu tun! Eine Psychologin wird ermordet, ein Anwalt verschwindet und ein Obdachloser stürzt sich kurze Zeit später vom Dach-er hat die Brieftaschen der Psychologin und des Anwalts bei sich. Wie hängen alle Fälle miteinander zusammen, und können die Dokumente des Anwalts Licht ins Dunkel bringen, die dieser vor seinem Tod auf einem Friedhof vergraben hat?
Der Sergent-Détective Victor Lessard beginnt mit seiner Partnerin Jacinthe Taillon zu ermitteln und bald reicht der Fall bis zur Ermordung Kennedys!

Bei diesem Krimi bin ich mit allem etwas zwiegespalten. Dies hat für mich schon bei der Sprache begonnen. Durch die kurzen Kapitel kommt man zwar gut vorran und der Schreibstil liest sich insgesamt angenehm, wird aber auch sehr ausschweifend, was leider oft die Spannung nimmt und ich im Umkehrschluss das Buch öfter auch mal zur Seite gelegt habe. Ausserdem macht der Autor im Buch immer wieder kurz auf Ereignisse der Vergangenheit aufmerksam und ich habe gerätselt, ob es frühere Bände um das Ermittlerteam gibt!? Die Ereignisse haben jedenfalls nichts zur aktuellen Handlung beigetragen und ließen mich verwirrt zurück.

Verwirrt hat mich auch die grosse Anzahl der Personen, die in der Handlung vorkommen. Ich habe mir extra eine Liste angelegt, wer denn nun wer ist, was einerseits hilfreich war um besser den Überblick zu behalten, anderseits gab es aber auch etliche Nebenpersonen, die einmal kurz auftauchen, dann aber nie mehr im Buch vorkommen. Da aber alle sehr detailliert vorgesellt werden, konnte man schwer einschätzen wer denn nun für die weitere Handlung wichtig ist und wer nicht.

Auch mit den Ermittlern bin ich nicht ganz warm geworden. Einerseits wird viel (unwichtiges) über ihr Privatleben erzählt, andererseits blieben mir die Leute aber auch sehr blass. Diese privaten Nebenhandlungen fand ich (zumindest für diesen Band) sehr unbedeutend und fasst schon störend, da auch dies wieder sehr die Spannung vom eigentlichen Fall nahm. Auch die Arbeit der Polizei fand ich nicht immer authentisch. Mehr als einmal war es ein grosser Zufall, wie sie neue Ergebnisse des Falls gefunden haben. Und das der Ermittler ständig mit Chucks durch die Gegend läuft (auch bei eisigen Temperaturen) sei mal so dahingestellt.

Der Fall an sich war schon vielversprechend und hätte auch sehr spannend sein können, aber die vielen Personen, die vielen Nebenhandlungen, die zusätzlich verwirrt haben und der ausschweifende Schreibstil haben dazu geführt, dass ich mit diesem Buch einfach nicht ganz warm geworden bin. Die Grundidee hat mir wirklich gut gefallen, aber die Umsetzung konnte mich nicht voll überzeugen.

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Veröffentlicht am 23.01.2021

Die ganze Vielfalt der Aluhut-Theorien

Reichsland
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3.5 Sterne

Eric Tschirnhaus ist jung aber schon so erfolgreich, dass er es bis in die Berliner Politik geschafft hat. Nach einem Vorfall, indem auch die Kanzlerin involviert ist, wird Eric strafversetzt. ...

3.5 Sterne

Eric Tschirnhaus ist jung aber schon so erfolgreich, dass er es bis in die Berliner Politik geschafft hat. Nach einem Vorfall, indem auch die Kanzlerin involviert ist, wird Eric strafversetzt. Die geheimnisvolle Abteilung 8 liegt sehr verborgen mitten in Berlin. Mit was befasst sich diese? Dann wird Eric mit seiner Assistentin auch noch auf Dienstreise geschickt, mitten in ein Dorf in Sachsen. Und (auch) dort wimmelt es vor Verschwörungstheorien !

Das Buch beginnt sehr spannend und geheimnisvoll, indem Eric diese "Abteilung 8" in Berlin erst einmal finden muss. Es war spannend und stellenweise fast wie ein Krimi oder Thriller zu lesen, was es denn eigentlich mit dieser Abteilung auf sich hat! Als Eric dort ankommt erfährt er und der Leser erst einmal unglaubliches! Leider beginnt das Buch sehr stark, in der Mitte allerdings haben sich bei mir einige Längen ergeben und mir hat der Kopf geraucht vor so vielen Verschwörungen. Einige davon fand ich sehr interessant zu lesen, bei anderen konnte man nur mit dem Kopf schütteln und sich ein grinsen nicht verkneifen! Doch insgesamt habe ich mir von diesem Buch etwas anderes vorgestellt/gewünscht, ich hatte mir eine spannende Geschichte mit Krimielementen und vielen Verschwörungen rund um das dritte Reich vorgestellt-dafür kann natürlich der Autor nichts! Aber so war es dann etwas mühsam für mich das Buch zu lesen. Die Geschichte ganz zum Ende hat mir dann aber wieder sehr gefallen!

Eric Tschirnhaus wird einem vorgestellt als ein sehr zielstrebiger und karriereorientierer Mensch! Dass er dann gleich mehrmals zur neuen Arbeit zu spät kommt macht ihm dem Leser zwar einerseits sympatisch, passt aber nicht ganz zu seinem Charakter. Die Liebesgeschichte empfand ich als platt und vorhersehbar und hätte ich in so einem Buch auch nicht gebraucht, aber das ist natürlich Geschmackssache.

Fazit: Ich hatte ein wenig andere Erwartungen ans Buch, an sich ist es nicht schlecht, nur nicht richtig "meins". Wer sich aber mehr mit den ganzen Verschwörungstheorien die es so gibt auseinander setzten möchte, sollte hier zugreifen.

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Veröffentlicht am 14.01.2021

Einfache Handlung

Arden Hall – Vermächtnis der Liebe
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Zu Beginn des 19 Jahrhunderts verliebt sich die Adlige Sarah in den Stallburschen Rob. Die Liebe der beiden ist groß, aber die Verbindung wäre nicht standesgemäß. Glücklicherweise taucht dann der Earl ...

Zu Beginn des 19 Jahrhunderts verliebt sich die Adlige Sarah in den Stallburschen Rob. Die Liebe der beiden ist groß, aber die Verbindung wäre nicht standesgemäß. Glücklicherweise taucht dann der Earl of Arden bei Sarah auf und bittet sie um ihre Hand. Es wäre nur eine Scheinehe und Sarah könnte Rob auf ihr Anwesen mitnehmen. Können auf diesem Weg alle ihr Glück finden?

Die ganze Grundhandlung finde ich wirklich eine sehr gelungene Idee, denn ich denke, dass es damals tatsächlich die ein-oder andere Scheinehe gegeben hat und aus der Geschichte hätte man wirklich viel rausholen können. Tatsächlich war es eine sehr einfache Handlung, perfekt wenn man den Kopf mit anderen Dingen voll hat und etwas einfaches braucht um abzuschalten.

Die Figuren waren alle relativ blass gezeichnet, vorallem von Sarah und Rob hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht. Wirklich vielversprechend waren der Earl of Arden und sein Freund Billy. Diese hatten durchaus auch spritzige Dialoge und ich musste des öfteren grinsen, gerade wenn Billy in der Handlung vorkam.

Für mich persönlich war die Handlung aber sonst leider relativ oberflächlich, die Personen haben sich in ihre Stellung gefügt, jeder war sofort glücklich, gab es ein Problem, hat sich dieses quasi schon fasst von allein gelöst. Es hat sich alles zu gut "gefügt" um mich wirklich mitzunehmen und zu fesseln. Dabei hätte man wirklich etwas machen können aus der Grundgeschichte und die Scheinehe hätte viel Stoff für Skandal und Intrigen geboten, dies wurde aber gar nicht ausgeschöpft.

Auch die Handlungen der Personen konnte ich nicht immer nachvollziehen. Ein Beispiel: als Sarah ausser-ehelichen Sex hat, obwohl doch Rob ihre grosse Liebe ist und dieser das dann auch noch einfach so hinnimmt. Da konnte mich einiges nicht ganz überzeugen.

Ab der Hälfte ungefähr hatte ich auch mehr und mehr den Eindruck, dass Kapitelweise "Kurzgeschichten" aneinander gereiht wurde. Es gab nicht eine grosse Handlung, sondern viele kleinere Geschichten um die einzelnen Personen. Viele Nebenfiguren tauchen für ein Kapitel auf und verschwanden dann aber sofort danach wieder. Es war nicht wirklich zusammenhängend.

Fazit: Meines erachtens hätte man viel mehr aus der Geschichte machen können. So lief es dann auf eine leichte Abendlektüre hinaus, bei der man sich nicht grossartig konzentrieren muss. Der Schreibstil war aber durchaus gut zu lesen und sehr leicht.

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Veröffentlicht am 04.01.2021

War mir teilweise zu "unnahbar"

Der englische Löwe
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In diesem Roman dreht sich alles um die letzten Jahre von Richard Löwenherz. Er ist von seinem Kreuzzug aus dem heiligen Land zurück und aus der Gefangenschaft des deutschen Kaisers befreit. Nun bricht ...

In diesem Roman dreht sich alles um die letzten Jahre von Richard Löwenherz. Er ist von seinem Kreuzzug aus dem heiligen Land zurück und aus der Gefangenschaft des deutschen Kaisers befreit. Nun bricht er mit einem Heer nach Frankreich auf, um gegen seinen verbitterten Feind, Philipp von Frankreich, zu kämpfen. Die Kriegskasse ist aber fast aufgebraucht, mit seiner Gemahlin hat er Sorgen, ein Thronfolger ist auch nicht ins Sicht...

Dieser historische Roman hebt sich durch ausgezeichnete Recherchearbeit von anderen Romanen des Genres ab. In jeder Zeile und in jedem Handlungsstrang ist zu erkennen, wie viel der Autor für den Roman nachgeforscht und sich mit der Thematik befasst hat! So konnte ich ganz neue und interessante Einblicke in die damalige Zeit erhalten und auch Richard Löwenherz besser kennenlernen, den viel gerühmten König...
Was mich anfangs sehr erstaunt und nachdenklich gemacht hat ist, wie wenig ich Richard leiden konnte, wie wenig ich ihn sympatisch fand. Ich habe ihn immer als schillernde Heldengestalt, einem Märchenprinzen gleich, angesehen. Der Roman hat eindrücklich gezeigt, dass er auch "nur" ein König wie jeder andere war, der nicht immer etwas auf das Leben jedes einzelnen Untertan gegeben und manche davon auch wissentlich gefährdet hat und schlimmer. Das hat mir erst man einen gewaltigen Dämpfer verpasst, im nachhinein muss ich aber sagen, dass der Autor es geschafft hat Richard sehr facettenreich darzustellen!

Der Punktabzug kommt zustande, da ich ungefähr die erste Hälfte des Buches als sehr "anstrengend" empfunden habe. Der Schreibstil ist sehr anspruchsvoll, mit vielen Schachtelsätzen, es ist nicht einfach zu lesen, ich musste ich öfters "zwingen" weiterzulesen. Die Handlung hat sich auch sehr viel um die verschiedenen Schlachten mit dem französischen König gedreht, es war ein hin-und her und manchmal ermüdend.
Ab ungefähr der Hälfte wurde das aber besser, es ist weg von den vielen Kämpfen und Städtebesetzungen gegangen, hat sich mehr um den Ehemann und Vater der Richard war, gedreht. Dies hat mir sehr viel besser gefallen und ich hatte sehr viel mehr Lust das Buch aufzuschlagen.
Trotz allem ist mir das Buch, im Vergleich zu anderen Romanen des Genres, relativ "unnahbar" geblieben. Es war interessant zu lesen und ich habe viel neues gelernt, aber ich konnte nicht so mit den Charakteren mitfiebern, war nicht so sehr in der Geschichte drin. Eine Ausnahme machte hier Philipp, der Bastard und Sohn von Richard. Ihn fand ich von Anfang an sehr sympatisch und er war der Charakter, den ihn auch wirklich verstanden habe und dessen Handlungen ich sehr gut nachvollziehbar fand.

Fazit: Ein hervorragend recherchierter und anspruchsvoller historischer Roman, bei dem man einen sehr facettenreichen Richard Löwenherz kennenlernt. Fand ich die erste Hälfte des Buches noch recht zäh, hat es mir ab der Hälfte immer besser gefallen! Empfehlen kann ich das Buch Fans von anspruchsvoller Literatur, und solchen, die die Person Richard Löwenherz näher kennen lernen wollen.

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