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Veröffentlicht am 25.02.2021

Kirmes-Flair und Mörderjagd

Zicke, zacke, tot
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Dies ist der dritte Teil einer Krimi-Reihe rund um die Hobby-Ermittlerin Karin Schneider. Die Heilpraktikerin bekommt von der schrulligen Bekannten Rosi einen Abschiedsbrief, der Selbstmord aber schlägt ...

Dies ist der dritte Teil einer Krimi-Reihe rund um die Hobby-Ermittlerin Karin Schneider. Die Heilpraktikerin bekommt von der schrulligen Bekannten Rosi einen Abschiedsbrief, der Selbstmord aber schlägt fehl. Karin aber traut der Sache immer weniger, wollte sich Rosi wirklich umbringen?

Der ganze Kriminalroman spielt vor der wunderbaren Kulisse des Karpfhamer Volksfestes, das wohl in Niederbayern so etwas wie das Oktoberfest darstellt. Die Kirmes mit Bierbuden ist wirklich super beschrieben, ich habe fast den Geruch von gebrannten Mandeln in der Nase gehabt und den Fahrtwind der Karussells und Fahrgeschäfte spüren können. Auch die heitere Ausgelassenheit der Leute im Bierzelt wird sehr schön anschaulich beschrieben.

Obwohl ich die anderen Teile der Reihe noch nicht gelesen habe, hatte ich überhaupt keine Probleme mich ins Buch einzufinden und auch dieser Fall ist in sich abgeschlossen. Karin ist mir erst super sympatisch gewesen als Ermittlerin, auch wenn sie etwas überzeichnet ist, aber das darf auch sein bei so einem gemütlichen, bayrischen Krimi. Zum Ende wurde sie aber immer kindischer und naiver dies war mir dann teilweise ein bisschen des guten zu viel.

Die anderen Personen sind ebenfalls etwas schrullig und haben alle ganz eigene Charaktere, die nach Niederbayern passen. Ich hab mich unter ihnen sehr wohl gefühlt. Der Täter war mir zwar schnell klar, aber das hat dem lesen keinen großen Abbruch getan, da ich das Flair des Karpfhamer sehr genossen habe!


Fazit: Ein toller regionaler Krimi mit ganz viel Kirmes-Flair und einer im großen und ganzen sympatischen aber auch verpeilten Ermitterin.


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Veröffentlicht am 17.02.2021

Die Spannung steigert sich!

Leichenblume
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Die Kopenhagener Journalistin Heloise Kaldan erhält einen mysteriösen Brief von Anna Kiel. Anna hat vor Jahren einen angesehenen Anwalt umgebracht und ist dann spurlos verschwunden. Das Motiv ...

Die Kopenhagener Journalistin Heloise Kaldan erhält einen mysteriösen Brief von Anna Kiel. Anna hat vor Jahren einen angesehenen Anwalt umgebracht und ist dann spurlos verschwunden. Das Motiv des Mordes konnte nie geklärt werden. Im Brief stehen auch viele ganz persönliche Dinge über Heloise, die Anna eigentlich gar nicht wissen kann. Wieso hat aussgerechnet die Journalistin nach so vielen Jahren den Brief erhalten und warum weiss Anna so viel über Heloise?

Das Buch beginnt mit einer grossen Jobkriese der Journalistin, sie hat in ihrem Job einen Fehler gemacht und wird jetzt deswegen nahezu "zerrissen". Mitten in diese schwierige, persönliche Kriese flattert dann auch noch der Brief. Heloise ist trotz allem neugierig und beginnt nach und nach zu ermitteln über den Mordfall von Anna Kiel. Was sich zunächst eher wie ein interessanter Krimimnalroman liest, steigert sich mehr und mehr zu einem fesselnden Thriller, den man kaum noch aus der Hand legen kann! Die erste Hälfte ist noch eher ruhig zu lesen, man lernt die Protagonistin und ihren Job erst besser kennen, ermittelt in die verschiedensten Richtungen mit ihr. Nach und nach schaltet sich dann auch der Kommisar Erik Schäfer ein und bringt nochmals andere Hinweise zur damaligen Ermittlung ins Spiel. Die zweite Hälfte des Buches wird dann sehr spannend und für mich auch teilweise verstörend, es ist wirklich kein Buch für schwache Nerven, denn es werden auch sehr "emotionale", furchtbare Themen behandelt!

Heloise Kaldan und Erik Schäfer finde ich als Protagonisten in Ordnung. Sie sind mir nicht mega sympatisch, aber ich habe es auf jeden Fall sehr genossen mit ihnen gemeinsam zu ermitteln. Interessant war auch wie sich die "Ermittlungen" von Polizei und Journalismus unterscheiden.

Auch die Frage "warum" Anna zu einem Mord bereit war immer spannender zu lesen. Sie war eine sehr interessante und authentische Persönlichkeit, ich fand sie beinahe sympatisch, da sie sehr nachvollziehbar gehandelt hat! Das Ende hat mich dann überrascht, da es recht "abrupt" war. Hier hätte ich mir noch ein bis zwei Kapitel mehr gewünscht für einen etwas langsameren Ausgang.

Fazit: Ein sehr gelungener Auftakt der Reihe. Das Buch startet langsam, die Spannung wird aber in der zweiten Hälfte extrem gesteigert, sodass man das Buch kaum aus den Händen legen konnte! Ich gebe dem Buch gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung für Fans des Genres. Gerne werde ich die Reihe um Heloise und Erik weiter verfolgen!

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Veröffentlicht am 15.02.2021

Ein toller Reihenauftakt

Die Frauen von Gut Falkensee
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4.5 Sterne

Charlotte von Bargelow wächst auf dem Gut ihrer Eltern in Westpreußen auf. 1904 studiert Charlotte in Paris, kommt aber wegen der Hochzeitsfeier ihrer Schwester nach Gut Falkensee zurück. Dort ...

4.5 Sterne

Charlotte von Bargelow wächst auf dem Gut ihrer Eltern in Westpreußen auf. 1904 studiert Charlotte in Paris, kommt aber wegen der Hochzeitsfeier ihrer Schwester nach Gut Falkensee zurück. Dort erfährt sie vom Ernst der Lage: das Gut steht kurz vor dem Ruin. Nur eine Heirat Charlottes mit einem wohlhabenden Ehemann kann das Gut noch retten. Ausgerechnet jetzt lernt die junge Frau den Polen Karol kennen. Doch diese Liebe darf nicht sein ...

Dies ist wirklich eine wunderbare Familiensaga um die Herrschaften und Dienstboten vom Gut Falkensee! Nicht die Liebesgeschichte steht hier im Vordergrund, wie man vielleicht vermuten würde, sondern das Leben mit allen Ängsten und Sorgen auf dem Gut! Daher ist das Buch meines Erachtens auch Ideal von Fans der berühmten Fernsehserie "Downton Abbey".

Protagonistin ist die wunderbare Charlotte, die ihrer Zeit voraus ist, studiert und sich für Politik interessiert! Am liebsten würde sie das Gut nach ihrem Vater leiten, dies ist aber 1904 unmöglich für eine Frau. Charlotte ist wunderbar authentisch und liebenswert, ihre Handlungen sind meist nachvollziehbar und ich habe es genossen sie auf dem Gut zu begleiten!

Mit auf dem Gut leben auch ihre eher selbstsüchtige Schwester Alice, die gut gezeichnet war mit ihren Prinzesschen-Allüren, aber mir als Leser nicht sympatisch war. Und ihr Bruder Frederick der schwerkrank ist. Er war einer meiner Lieblingscharaktere im Buch mit seinem liebevollen Wesen. Ausserdem hat sein Handlungsstrang der Geschichte zusätzlich Spannung verliehen.

Aber auch die Dienstboten des Hauses bekommen ihren Handlungsstrang,vorallem das Kindermädchen der Familie und eine Dienerin die mit Charlotte seit der Kindheit befreundet ist. Den Strang der Dienerin hätte ich gern etwas ausführlicher gelesen.

Mit einem Charakter hatte ich leider sehr lange meine Probleme, das war Karol. Er hat so eine reizende Tante die ich sehr mochte, aber mit ihm selber wurde ich lange Zeit nicht warm. Er hatte Charlotte gegenüber oft so eine provozierende Art an sich und redete ohne zu überlegen bzw hatte teilweise seltsame Standpunkte. Das Ende des Buches las sich auch etwas konstruiert wie der Weg quasi "frei" gemacht wurde, hat mir nicht ganz so gut gefallen.

Alles in allem aber ein ganz wunderbares Buch mit einem ganz tollen Schreibstil der die Seiten nur so dahin fliegen lässt! Das Leben auf dem Gut, das eintauchen in die andere Zeit, haben mir sehr gut gefallen! Nur Karols Charakter und das Ende hätte ich mir etwas anders gewünscht.

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Veröffentlicht am 02.02.2021

Kein typisches Pferdemädchenbuch, sehr mystisch

Nordstern – Der Ruf der freien Pferde
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Die 14jährige Erla wandert 1949 mit ihrer Mutter nach Island aus. Ihr Vater starb im zweiten Weltkrieg, und in Island wollen beide nun ihr Glück versuchen. Erla hatte es nie leicht, denn sie ...

Die 14jährige Erla wandert 1949 mit ihrer Mutter nach Island aus. Ihr Vater starb im zweiten Weltkrieg, und in Island wollen beide nun ihr Glück versuchen. Erla hatte es nie leicht, denn sie sieht Wesen, die andere nicht sehen können, gleich in Island angekommen geht es auch hier wieder los und sie sieht Wesen vom andern Volk. Als wären das nicht Sorgen genug, werden ihre Mutter und sie auf Island getrennt und sie kommt bei einer mürrischen Bauernfamilie unter, die Erla unfreundlich behandeln und rund um die Uhr arbeiten lassen. Ein bisschen Freude findet das Mädchen nur in der Schimmelstute Drifa und dem geheimnisvollen Floki.

Vorab, das Buch ist für für Mädchen ab 12 Jahren empfohlenen, und dies hat seinen Grund! Vom Cover könnte man auf eine "heile Mädchen und Pferde Geschichte" schließen, aber das Buch ist sehr mystisch und stellenweise auch brutal beschrieben. Deshalb bitte junge Mädchen das Buch nicht allein lesen lassen, die Altersempfehlung hat hier seinen Grund.

Das Buch ist in einem wunderschönen, märchenhaften, und oft auch mystischen Stil geschrieben, die Beschreibungen der Insel, diese Rauheit und Wildheit, kommen im Buch wunderbar rüber! Erla war mir von Anfang an sehr sympatisch, ich habe sie schnell ins Herz geschlossen, denn ihre Liebe zu den Tieren ist von Anfang an sehr authentisch beschrieben!

Erla hat es in ihrem neuen Haushalt nicht leicht, ihre Mutter auf einem anderen Hof, sie versteht die isländische Sprache nicht, die Familie ist sehr kühl zu ihr.. die Einsamkeit wird gut beschrieben, ist sehr greifbar und mitunter auch düster! Aber auch das märchenhafte und mystische des Landes kommt im Buch wunderbar zur Geltung, dies sollte man als Leser auch unbedingt mögen!

Die Handlung war spannend und unvorhersehbar, es war aber kein reines Pferdebuch, diese spielen wirklich nur eine Nebenrolle! Vielmehr geht es im Buch darum, wie sich Erla nach und nach in Island 1949 zurecht findet und um die fremden Wesen. Schade finde ich den Cliffhanger am Ende des Buches. Gerade in einem Kinder-und Jugendbuch finde ich das immer etwas unglücklich, ist aber natürlich nur meine persönliche Meinung.

Fazit: Ein tolles Buch über die bezaubernde aber auch raue Insel, das ich älteren! Kindern und Jugendlichen empfehlen kann, die sich für Island und seine Mythen interessieren.

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Veröffentlicht am 23.01.2021

Gelungener Auftakt der Krimi-Reihe!

Die siebte Zeugin
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In Berlin-Charlottenburg ereignet sich eines morgens in einer Bäckerei eine Tragödie: aus dem nichts taucht ein Mann auf und feuert mehrere Schüsse ab! Ein Mensch stirbt. Der Täter steht schnell ...

In Berlin-Charlottenburg ereignet sich eines morgens in einer Bäckerei eine Tragödie: aus dem nichts taucht ein Mann auf und feuert mehrere Schüsse ab! Ein Mensch stirbt. Der Täter steht schnell fest, es ist der Beamte Nikolas Nölting, liebender Familienvater. Was hat ihn zu dieser Tat gebracht? Der Anwalt Rocco Eberhardt übernimmt den Fall, Nikolas Nölting aber schweigt über die Tat...

Dieser Auftakt der Krimireihe rund um Rocco Eberhardt besticht vorallem, weil der Fall sehr authentisch und realistisch dargestellt wird! Man merkt dem ganzen Buch an, dass sich die beiden Autoren in der Welt des Gerichts und der Forensik bewegen, denn Florian Schwieker hat viele Jahre selbst als Strafverteidiger gearbeitet, Tsokos ist Professor der Rechtsmedizin und sollte vielen Krimilesern durch die Zusammenarbeit mit Sebastian Fitzek ein Begriff sein.

Ich habe das Buch gern gelesen und auch wenn der Täter bekannt ist, war es spannend das Motiv nach und nach herauszufinden, auch wenn ich schon relativ früh eine Grundahnung hatte. Ich fand es interessant die Zeugenaussagen anzuhören und herauszufiltern was wichtig sein könnte. Gegen Ende nimmt eine Nebenhandlung dann nochmal eine unerwartete Wendung, mit der ich nicht gerechnet habe.

Rocco Eberhardt ist ein sympatischer junger Mann, der sich sehr für seinen Mandanten einsetzt, hat aber auch privat ein paar Probleme. Diese hätte man meiner Meinung nach weglassen können, da sich dadurch kurze Längen entwickelt haben. Dr. Justus Jarmer, der Gerichtsmediziner, ist mir sehr sympatisch gewesen in seiner Denkweise, leider erfährt man von ihm in diesem Buch aber noch relativ wenig.

Einen Stern Abzug erhält das Buch von mir, da es in der Mitte des Buches die ein-oder andere Länge gab, Anfang und Ende des Buches haben mir dafür umso besser gefallen! Das Buch erhält deshalb von mir 4 Sterne und eine Leseempfehlung für Krimifans.

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