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Veröffentlicht am 20.02.2022

Seifenoper auf dem Nil

Der Tod auf dem Nil
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Jacqueline de Bellefort und Simon Doyle sind ein glückliches Liebespaar. Bis sie es plötzlich nicht mehr sind. Als Jacqueline Simon ihrer beste Freundin Linnet Ridgeway vorstellt, hegt letztere sofort ...

Jacqueline de Bellefort und Simon Doyle sind ein glückliches Liebespaar. Bis sie es plötzlich nicht mehr sind. Als Jacqueline Simon ihrer beste Freundin Linnet Ridgeway vorstellt, hegt letztere sofort ein starkes Interesse für den jungen Mann. Linnet ist es gewohnt, immer das zu bekommen was sie will. Und so auch Simon...
Einige Zeit später befinden sich Linnet und Simon Doyle in ihren Flitterwochen auf einer Kreuzfahrt den Nil entlang. So richtig können sie ihr junges Glück jedoch nicht genießen, da ihnen Jacqueline überall hin folgt.
Als Linnet eines Morgens tot in ihrer Kabine gefunden wird, scheint allen klar, wer sie getötet haben muss. Steht doch ein mit Blut geschriebenes "J" an der Wand...

Der Tod auf dem Nil ist ein sehr clever ausgetüfteltes Who-Done-It bei dem sich der/die Miträtselnde vielleicht doch hin und wieder in paar Notizen machen sollte. (Memo an mich!)

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Veröffentlicht am 30.01.2022

Aus dem Schneckenhaus

Ende in Sicht
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TW: Suizid, Depression

Juli steht auf einer Brücke über der Autobahn und möchte ihrem Leben ein Ende setzen. Sie dreht das Schneckenhaus in ihren Händen und als es fällt, fällt Juli mit.

Hella ist mit ...

TW: Suizid, Depression

Juli steht auf einer Brücke über der Autobahn und möchte ihrem Leben ein Ende setzen. Sie dreht das Schneckenhaus in ihren Händen und als es fällt, fällt Juli mit.

Hella ist mit ihrem Auto auf dem Weg in die Schweiz. Ebenfalls um ihr Leben zu beenden. Als sie unerwartet auf der Fahrbahn vor ihr etwas oder jemanden entdeckt, werden ihre gut durchdachten Pläne komplett über den Haufen geworfen.

Es entspinnt sich eine Komplizinnenschaft zwischen den beiden Frauen. Eine Freundschaft würde ich es nicht nennen, da das Verhältnis der beiden nicht ganz ausgeglichen scheint. Stichwort: "Schutzbefohlene". Auf ihrer gemeinsamen Reise erlebe sie das ein oder andere kleine Abenteuer und durch ihr gemeinsames Ziel, nähern sie sich an.

Die doch sehr kurze Geschichte der beiden Frauen ist sehr eingänglich geschrieben und man findet sofort einen Draht zu den Beiden. Daher finde ich es sehr schade, dass nach intensiver Einführung beider Charaktere, die Geschichte so ein abruptes Ende nimmt. Vielleicht soll es das auch. Vielleicht hätte ich mir ein anderes Ende gewünscht. Und ganz vielleicht soll die Leserschaft nur diesen kleinen Ausschnitt aus dem Leben dieser beiden starken Frauen bekommen.

Ende in Sicht ist ein Buch, welches noch Tage nach dem Lesen nachhallt.

Es gibt einen Punkt Abzug, da ich mir noch ein paar Seiten mehr gewünscht hätte.

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Veröffentlicht am 06.11.2021

Ein Roman jenseits der Wohlfühlliteratur

Das kurze Leben einer immer wieder Sterbenden
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"Giho war Südkoreanisch und ließ sich mit Bildnis oder Symbol übersetzen."

Der Wert eines Menschen wird mit seinem Giho ermittelt. Um dieses zu enthüllen, muss jedoch jemand anderes sterben und einen ...

"Giho war Südkoreanisch und ließ sich mit Bildnis oder Symbol übersetzen."

Der Wert eines Menschen wird mit seinem Giho ermittelt. Um dieses zu enthüllen, muss jedoch jemand anderes sterben und einen sogenannten Grenzgang vollziehen. Erst dann wird das wahre Ich, das Giho, in Form eines besonderen Symbols sichtbar.

Nach dem für sie durchgeführten Grenzgang, verliert Katja alles. Ihr Verlobter trennt sich von ihr und wirft sie aus der gemeinsamen Wohnung, ihr Ex-Schwiegervater in spe kündigt ihren Job im Sägewerk. Und das alles nur, weil Katjas Giho nicht ausreichend bzw. besonders genug war.
Als sie dann auch noch durch verworrene und teilweise abstruse Zufälle plötzlich selbst als Grenzgängerin fungiert, stellt sich Katjas Leben endgültig auf den Kopf.

Thomas Knüwer hat in seinem Roman ein fiktives Deutschland der 1990er Jahre gezeichnet, welches sich durch die Entdeckung der Gihos in eine sehr interessante und bedrohliche Richtung entwickelt hat. Der Tod des Menschen ist eine Ware, welche sich über marktorientierte Unternehmen kaufen lässt.

Politiker und Wirtschaftsmagnaten auf der ganzen Welt, müssen ihre Gihos offen legen um sich und ihren Wert zu beweisen. Ein ziemlich interessanter Ansatz, welcher ruhig noch etwas mehr ausgeführt werden könnte.

Der Roman ist sehr eingängig geschrieben, bringt innovative Ideen mit und mir gefällt es sehr, dass er sich nicht so richtig verorten lässt. Es gibt viele antiutopische und horrorstilistische Ansätze. Teilweise fühlte es sich auch an, als würde ich einen düsteren Krimi lesen.

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Veröffentlicht am 10.04.2021

Später

Später
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so ein Wort, welches Jamie Conklin sehr häufig in seiner Erzählung benutzt.

Jamie wächst in Manhattan bei seiner Mutter auf und ist ein ganz normaler kleiner Junge.
Die einzige Außnahme ist die, dass ...

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so ein Wort, welches Jamie Conklin sehr häufig in seiner Erzählung benutzt.

Jamie wächst in Manhattan bei seiner Mutter auf und ist ein ganz normaler kleiner Junge.
Die einzige Außnahme ist die, dass er tote Menschen sehen kann.

Als er mit seiner Mutter eines Tages seinen Nachbarn Mr. Burkett besucht, trifft er auf die tote Mrs. Burkett.
Der Witwer erzählt Jamie und seiner Mutter, dass er die Ringe seiner Frau nicht finden kann.
Daraufhin erzählt Mrs. Burkett, Jamie, wo die Ringe zu finden sind.
Am Ende des Tages, wird sich Mr. Burkett um diesen "zufälligen Fund" freuen und Jamie's Mom um die Erkenntnis reicher sein,
dass die Gabe ihres Sohnes sehr nützlich sein kann...

Der neue King-Streich ist eine kurzweilige Horrorgeschichte mit schnellem Erzähltempo und einem Plot, welcher stark an einen anderen King Roman anlehnt.
Welcher das ist, sollten die Leser*innen selbst herausbekommen.

Nicht der stärkste King, aber ein guter King!

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Veröffentlicht am 28.01.2021

Ein philosophischer Roman um zwei Künstler, welche sich in der realen Welt nie begegnet wären

Ich und der Andere
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In seinem neuen Buch "Ich und der Andere" erzählt Jürgen Kaizik von dem jungen Jim Morrison,
der gerade dabei ist Musikgeschichte zu schreiben.

Kalifornien, USA, 1968

Als The Doors, weit vor ihrem Durchbruch, ...

In seinem neuen Buch "Ich und der Andere" erzählt Jürgen Kaizik von dem jungen Jim Morrison,
der gerade dabei ist Musikgeschichte zu schreiben.

Kalifornien, USA, 1968

Als The Doors, weit vor ihrem Durchbruch, eines Abends in einem kleinem Club auftreten,
fällt Jim Morrison's Blick auf einen unbekannt Mann.
Von ihm scheint eine Art Energie auszugehen, welche Jim unweigerlich anzieht.

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Der Lehrer, ein Dichter von weit her, versucht sein Glück in dem Land der unbegrenzten Möglichkeiten.
Er zieht Arbeit suchend durch die Randgebiete von Los Angeles.
Als er nach einem erfolglosen Bewerbungsgespräch keine Perspektive sieht, heuert er im nächstbesten Hafen an.
Eines Tages trifft er in einer Bar auf einen Unbekannten, der sein Leben für immer verändern wird.

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Dieser existenzielle Roman spinnt ein Netz aus "Was-wäre-Wenn's" und nimmt die Lesenden mit auf einen Spaziergang durch das Venice der späten 60er Jahre.
Wie hätte es wohl ausgesehen, wären sich Jim Morrison und der Dichter Hölderlin im wahren Leben begegnet?!
Der Autor zieht Verbindungen zwischen Morrison's Musik und Hölderlins Lyrik.
Dabei entstehen innerhalb zwei getrennten Erzählsträngen indirekte Dialoge zwischen Beiden.

Jürgen Kaizik ist ein Buch gelungen, auf welches die volle Aufmerksamkeit der Lesenden verlangt.
Er bewegt sich dabei stark wechselnd zwischen Erzählung und Poesie.

Ein Buch für Morrison Fans und Leser*innen, welche sich gerne mit philosophischen Fragen beschäftigen.
Einen Punkt Abzug gibt es, weil ich mich sehr schwer mit philosophischen Material tue.

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