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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.01.2023

Zu oberflächlich

Ginsterhöhe
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Der Schreibstil ist recht sachlich gehalten, wenig emotional, welches sehr gut zu den Einstellungen der Bewohner von Wollseifen passt, die einfach ein ruhiges Leben führen und ihren Alltag geregelt bekommen ...

Der Schreibstil ist recht sachlich gehalten, wenig emotional, welches sehr gut zu den Einstellungen der Bewohner von Wollseifen passt, die einfach ein ruhiges Leben führen und ihren Alltag geregelt bekommen wollen.
Jedoch bleiben die Charaktere sehr blass. Das gilt auch für Leni und Albert, obwohl diese am meisten begleitet werden. Auch entwickeln sich die Charaktere nicht, gegen Ende des Buches sind alle (und das ist der problematische Aspekt, dass es wirklich alle sind) Figuren noch genau so wie zu Beginn. Zudem werden alle Ansichten so einseitig und offensichtlich geschildert, dass die LeserInnen sich nicht entscheiden können, was sie von ihnen halten sollen, sondern werden zu einer Einstellung gezwungen. Die Charaktere sind entweder schwarz oder weiß gestaltet. Das führte auch dazu, dass man bereits nach den ersten 50 Seiten weiß, wie die Geschichte ausgehen könnte.

Desweiteren fehlen mir politische Ansichten. Politische Situationen und Zwiespalte werden angedeutet, doch sofort wieder vergraben und Gespräche werden zu unbedeutendem geleitet.

Schön sind die eingeworfenen Tagebucheinträge des Lehrers, da diese eine andere Perspektive zeigen, doch auch insbesondere hier fehlt mir die politische Auseinandersetzung.

Unterhaltend ist die Geschichte schon, und die Thematik für mich sehr interessant, aber leider zu oberflächlich.

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Veröffentlicht am 26.10.2022

Es verliert sich

Connemara
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Zunächst war ich von dem Beginn der Geschichte begeistert, da ich mich mit Hélènes Problemen identifizieren konnte und der Autor mit ihrer Situation ein soziales Problem vieler angesprochen hat. Ich war ...

Zunächst war ich von dem Beginn der Geschichte begeistert, da ich mich mit Hélènes Problemen identifizieren konnte und der Autor mit ihrer Situation ein soziales Problem vieler angesprochen hat. Ich war gespannt wie sich Hélène entwickelt und wie sie sich mit den Problemen auseinandersetzt und innere Ruhe findet bzw. eine innere Entwicklung durchmacht. Doch nach den ersten Kapiteln verliert sich der Autor in Vergangenheitsbeschreibungen und zu ausführliche Charakterisierungen von jedem Nebencharakter. Das Problem bei den Vergangenheitsbeschreibungen ist, dass diese am Stück erfolgen und einem Steckbrief in Textform ähneln, da sofort fast die ganze Vergangenheit abgehandelt wird, anstatt wichtige Szenen zu passenden Stellen in der Geschichte einzusetzen. Viele unwichtige Szenen werden zudem sehr, wirklich sehr, detailliert dargestellt.
Das zu Anfang angesprochene Konzept wird kaum aufgearbeitet, eine Entwicklung zur Problemauseinandersetzung wird nicht mehr ausführlich aufgegriffen.
Zusammenfassend startet das Buch mit einem interessantem Konzept, doch dieses verliert sich recht schnell und die langatmige Schreibweise sorgt dafür, dass die LeserInnen schnell die Motivation zum Lesen verlieren.

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Veröffentlicht am 17.09.2022

Verbesserungswürdig

Die Welt kippt
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Die Grundidee des Romans ist gut: der Autor versucht viel Wissen über komplexere und weit- und ineinandergreifende Themen zu vermitteln. Durch seinen Versuch konnte er eventuell LeserInnen für das Thema ...

Die Grundidee des Romans ist gut: der Autor versucht viel Wissen über komplexere und weit- und ineinandergreifende Themen zu vermitteln. Durch seinen Versuch konnte er eventuell LeserInnen für das Thema begeistern, denen Sachbücher und trockene Fakten nicht liegen.

Doch leider hakte es an der Umsetzung. Die Gespräche und Szenen, wie beispielsweise Sexszenen, wirtken unnatürlich und manchmal seltsam. Zudem merkte man bei ebendiesen Szenen sehr stark, dass das Buch von einem Mann geschrieben wurde. Auch gab es gehäuft kleinere Unstimmigkeiten bei unwichtigeren Szenen, doch trotzdem stören sie beim Lesen, wenn sie häufiger auftreten.
Die Figuren wirken blass und ich empfand sie nicht als eigenständige Charaktere, sondern sie funktionierten hauptsächlich, um jeweils eine Sichtweise darzustellen.

Die Kapitel wechseln zwischen unterschiedlichen Ländern, wie beispielsweise Deutschland, England, China, der Sudan etc. was die allgegenwärtige Bedeutsamkeit des Problems sowie die vorhandenen und notwendigen Akteure widerspiegelt.

Alles in allem war der Roman ein netter Versuch mit einer guten Grundidee, doch leider war die Umsetzung stark verbesserungswürdig.

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Veröffentlicht am 07.04.2022

Gutes Konzept, nicht zufriedenstellende Umsetzung

Oxen. Noctis
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Bei diesem Band bin ich etwas zwiegespalten. Einserseits war die zweite Hälfte des Buches sehr spannend und die Thematiken, die angesprochen wurden (illegale und verstörende Arenenkämpfe, die Kämpfer werden ...

Bei diesem Band bin ich etwas zwiegespalten. Einserseits war die zweite Hälfte des Buches sehr spannend und die Thematiken, die angesprochen wurden (illegale und verstörende Arenenkämpfe, die Kämpfer werden zu mörderischen Taten gezwungen), haben mich ebenfalls gefesselt. Auch die allgemeine kühle Atmosphäre passte wunderbar zu der Thematik und den moralischen Handlungen.

Auf der anderen Seite jedoch war die erste Hälfte recht langweilig und hat sich sehr gezogen. Fast wäre ich nicht bis zu dem spannenden Punkt angelangt und hätte vorher abgebrochen. Zudem haben einige Situationen bzw. Handlungen, die dazu geführt haben, für mich keinen Sinn ergeben. Auch wenn man Charaktere mag, ist dies ein großer Punkt, der diese nicht mehr allzu greifbar macht und einen das Fortschreiten der Handlung bzw. das Bedürfnis diese weiter zu verfolgen, einschränkt.

Zusammenfassend empfinde ich die Thematik des Buches gut, die Umsetzung jedoch ist nicht zufriedenstellend gelungen.

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Veröffentlicht am 29.01.2021

Gutes Grundkonzept

Trauma – Kein Entkommen
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Das Grundkonzept ist, wie im Titel bereits beschrieben, sehr gut: Menschen finden einen Tod, der ihrem Trauma ähnelt.
Doch leider ist die Umsetzung meiner Meinung nach nicht allzu gut gelungen. Hauptsächlich ...

Das Grundkonzept ist, wie im Titel bereits beschrieben, sehr gut: Menschen finden einen Tod, der ihrem Trauma ähnelt.
Doch leider ist die Umsetzung meiner Meinung nach nicht allzu gut gelungen. Hauptsächlich liegt dies am Schreibstil, denn die Ideen, wie den Charakteren Tiefe verliehen werden kann, ist ebenfalls positiv. Doch leider empfand ich beim Lesen kaum Emotionen, weil bspw. Gefühlszustände meist mit "Sie fühlte sich...", "sie ist überrascht", "er wirkte nervös" beschrieben sind, anstatt es dem Leser mit aufgerissenen Augen, hochgezogenen Augenbrauen, unruhigen Bewegungen, schnellen Augenbewegungen etc. erfahren zu lassen. Oder ein anderes Beispiel "während die Angst in ihr hochkriecht", anstatt einen erhöhten Puls, Zittern etc. zu beschreiben.
Auch sind die Beziehungen auf diese Weisen beschrieben: "Er weiß wie es in ihr aussieht", "Seine Verbindlichkeit tat ihr gut", anstatt zu beschreiben, weshalb oder wie genau sie sich mit dieser besser, sicherer oder ähnliches fühlte.
Solche Beschreibungen haben die Lebendigkeit und Emotionalität aus der Geschichte genommen.

Die einzigen Abschnitte, in denen dies besser gelungen ist, und die ich viel interessierter verfolgt habe, sind die mit dem Kind. Es tat weh das zu lesen, und genauso sollte es sein.

Leider hat mir auch der dauerhafte, passiv-aggressive Ton nicht gefallen. Dauerhaft wurde auf Fragen mit Gegenfragen wie "Was glaubt du wohl?" geantwortet, und es herrschte allgemein eine genervte Atmosphäre.

Allgemein würde ich sagen, dass der Autor größeres Potenzial hat, seine Ideen sind wunderbar, nur am Schreibstil müsste noch gearbeitet werden, um mich zu packen.

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