Cover-Bild Tiger
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eisele Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 02.11.2020
  • ISBN: 9783961610990
Polly Clark

Tiger

Roman | Eine faszinierende Reise in die innere und äußere Wildnis von Menschen und Tigern
Ursula C. Sturm (Übersetzer)

Eine faszinierende Reise in die äußere und innere Wildnis von Menschen und Tigern.

Für Frieda, eine englische Primatenforscherin, sind Tiger nichts als wilde Tiere, ihr fremd in ihrer rohen Aggression. Aber seit sie in einem kleinen Zoo in Devon arbeitet, begegnet sie den Wildkatzen täglich. Nach und nach beginnt sie sich für das Wesen der Tiger zu interessieren; dann, sie zu verstehen, und schließlich, sie zu lieben. Durch sie lernt sie einen Teil von sich selbst neu zu entdecken und begibt sich auf eine Reise, die sie bis nach Sibirien führt, wo ihr eigenes Schicksal sich mit dem von Tomas, einem einsamen Mann in den Wäldern der Taiga, der kleinen Sina, einem wilden Mädchen, und dem der Tiger auf überraschende Weise verbinden wird. Eine lyrische, abenteuerliche, sinnliche, schlicht gewaltige Geschichte von einem Mann, einer Frau und einem Kind, deren heimlich miteinander verknüpfte Leben tief im Zeichen des Tigers stehen.

"Dieses Buch ist selbst wie ein Tiger: zutiefst faszinierend, unberechenbar und von seltener Schönheit. Ein Roman über Tiere, der uns in unserem Menschsein berührt." Mareike Fallwickl

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.01.2021

Auf den Spuren der Tiger vom englischen Zoo in die russische Taiga

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Frieda, die seit Jahren das Verhalten von Bonobos erforscht, ist durch ein einschneidendes Ereignis aus der Spur geraten und verliert deswegen schließlich ihren Job. In einem Zoo findet sie eine Anstellung ...

Frieda, die seit Jahren das Verhalten von Bonobos erforscht, ist durch ein einschneidendes Ereignis aus der Spur geraten und verliert deswegen schließlich ihren Job. In einem Zoo findet sie eine Anstellung als Tierpflegerin. Warum Gabriel, der Sohn des Chefs, sich viel mehr für den Tiger als für die Bonobos interessiert, kann sie nicht nachvollziehen. Doch dann erhält der Zoo ein neues Sibirisches Tigerweibchen, um das sich ausgerechnet Frieda kümmern soll. Weit weg von England, in der russischen Taiga, hat sich Tomas vor Jahren gegen eine Familie und für ein Leben an der Seite seines Vaters entschieden, der ein Tigerreservat aufbauen will. Eines Tages trifft er mitten in der Wildnis auf die zehnjährige Sina, die dort draußen aufgewachsen ist.

Zu Beginn des Buches lernt man Frieda kennen, die eine schwere Zeit durchgemacht hat und am Tiefpunkt angekommen ist. Ihre Kündigung und ein neuer Job machen ihr klar, dass es so nicht weitergehen kann. Während sie sich am Anfang gar nichts anderes als die Arbeit mit Bonobos vorstellen kann wächst ihre Faszination für den Tiger allmählich. Ich habe eine emotionale Bindung zu ihr aufgebaut und war deshalb ein wenig enttäuscht, als der erste Teil des Buches mit einem dramatischen Cliffhanger endet und die Geschichte zu Tomas und Sina schwenkt. Ihr Leben in der Taiga, in der man jederzeit einem Tiger begegnen könnte, ist kalt und wenig luxuriös. Doch Tomas hat sich bewusst dafür entschieden und Sina kennt es gar nicht anders. Aufgrund der vielen Zeitsprünge fühlte ich mich den beiden aber nicht so nah wie Frieda. Die Geschichte spielt zu unterschiedlichen Zeiten, bis im vierten und letzten Teil alle Fäden auf gelungene Weise zusammenlaufen. Wer Nature Writing mag und in das Leben der Sibirischen Tiger und der Menschen in ihrer Umgebung eintauchen möchte, der ist hier genau richtig!

Veröffentlicht am 28.12.2020

Eine völlig andere Welt

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Es ist eine Geschichte um sibirische Tiger aus ganz verschiedenen Perspektiven – darunter dem Tiger selbst. Auf der einen Seite erfährt man von dem Leben des Tigers in Gefangenschaft, auf der anderen Seite ...

Es ist eine Geschichte um sibirische Tiger aus ganz verschiedenen Perspektiven – darunter dem Tiger selbst. Auf der einen Seite erfährt man von dem Leben des Tigers in Gefangenschaft, auf der anderen Seite von dessen Leben in freier Wildbahn – in jedem Fall ist es aber eine eingehende und beeindruckende Betrachtung dieses majestätischen Tieres und der Menschen in seiner Umgebung.

Die Perspektivwechsel waren an sich nicht schwierig zu lesen, aber ich muss zugeben, dass mir der Abschnitt aus Sicht von Frieda, einer englischen Wissenschaftlerin und Zoomitarbeiterin, mit Abstand am besten gefallen hat. Vielleicht lag es daran, dass das Leben in der russischen Taiga in den anderen Teilen doch recht trostlos und unwirtlich, also insgesamt wenig einladend, wirkte. Vielleicht war es aber auch einfacher, sich in diese Figur hineinzuversetzen, auch wenn Frieda bei weitem kein einfacher Mensch ist und sehr mit ihrem Schicksal hadert.

Trotz der sehr besonderen Figuren und Gegebenheiten liest sich das Buch aber sehr leicht und ist in vielen Momenten ungeheuer spannend – und zwar auf vielfältigste Art und Weise. Außerdem hat es mir sehr viel Spaß gemacht, eine Region kennenzulernen, der ich in der Literatur bisher so gar nicht begegnet bin. Man hat auf jeden Fall gemerkt, dass die Autorin mit ihren Recherchen sehr gründlich war – auch die Informationen zum Tiger selbst waren sehr faszinierend und immer gekonnt in die Erzählung eingeflochten.

Den Schluss hätte ich mir zugegebenermaßen etwas ausführlicher gewünscht, nachdem man so lange darauf wartet, dass sich der Kreis schließt. Ansonsten aber war das Buch ein tolles Leseerlebnis in eine völlig andere Welt.

Veröffentlicht am 19.12.2020

Ein Buch, wild und unberechenbar wie ein Tiger

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Ein ganz und gar außergewöhnliches Buch hat Polly Clark mit „Tiger“ geschaffen, die einzelnen Handlungsstränge mit ihren jeweiligen Figuren und Zeitebenen durchziehen die Geschichte wie die einzelnen Streifen ...

Ein ganz und gar außergewöhnliches Buch hat Polly Clark mit „Tiger“ geschaffen, die einzelnen Handlungsstränge mit ihren jeweiligen Figuren und Zeitebenen durchziehen die Geschichte wie die einzelnen Streifen das Fell eines Tigers. Und der Tiger ist auch das verbindende Elemente, das all diese Konstellationen, unterschiedlichen Leben und Schicksale zusammenhält, sie verbindet und schließlich in ihren jeweiligen Verwundungen, Vernarbungen und Traumata erlöst. Und davon gibt es viele in diesem Buch, denn die einzelnen Figuren sind alle gebrochene, teilweise kaum noch fähig, ihr jeweiliges Leben zu meistern und den Herausforderungen, die aus Vergangenheit und Gegenwart erwachsen, zu meistern. An eine persönliche Zukunft ist zum Teil nicht mal zu denken.
Das alles hört sich sehr schwer an für den Leser – schwer zu verstehen, schwer zu durchdringen und ja, auch schwer zu ertragen. Das ist es stellenweise auch, zugleich schafft es Polly Clark, ihrer Erzählung sehr viel Leichtigkeit zu verleihen und ihren Leser selbst mit ihren teilweise detailreichen Schilderungen der Natur und vor allem ihrer Tier- und Pflanzenwelt in ihren Bann zu ziehen. Und auch die Figuren und ihre Schicksale sind mir in weiten Strecken ans Herz gewachsen und mit ihrer Einzigartigkeit auch jetzt noch in meinem Kopf und Gedanken: die verwundete Frieda, Tomas in seiner Einsamkeit und seinem Schmerz, Edit, verloren und eine neue Heimat findend, Sina, ein Geschöpf, das erst im Entstehen begriffen ist und sich und die Welt noch finden muss.
Was mich aber bis zur letzten Zeile nicht losgelassen hat, ist die Frage, was dieses Buch eigentlich ist. Ist es ein Roman über die Gesundung und Erweckung der Frau als mystisches Wesen – ich fürchte, in Teilen ist es so –, sind es die Schilderungen der Natur und vor allem des Tigers als einzigartiges Lebewesen, die im Mittelpunkt stehen, ist es ein Entwicklungsroman über typischerweise mehrere Figuren und Zeiten hinweg? Ich weiß es einfach nicht, es verwirrt mich. Und das gefällt mir.

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Veröffentlicht am 17.12.2020

Eine ungewöhnliche Geschichte über Tiger und drei Menschen

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Polly Clark erzählt hier eine ungewöhnliche Geschichte über Tiger und drei Menschen, in deren Lebensgeschichte Tiger eine wichtige Rolle spielen.

Nach einem kurzen Prolog in dem wir die russische Taiga ...

Polly Clark erzählt hier eine ungewöhnliche Geschichte über Tiger und drei Menschen, in deren Lebensgeschichte Tiger eine wichtige Rolle spielen.

Nach einem kurzen Prolog in dem wir die russische Taiga besuchen, beginnt das Buch mit Frieda. Eine Frau, die mit ihrem Leben nicht ganz so gut zu Recht kommt und in einem Zoo als Tierpflegerin landet, um sich dort um den Tiger-Neuzugang zu kümmern.

Im späteren Verlauf, werden wir dann noch zwei weitere Charaktere kennenlernen und auch Tiger werden weiterhin eine wichtige Rolle spielen.

Mir hat zunächst einmal der Schreibstil der Autorin sehr gut gefallen. Die Beschreibungen sind so eingängig, dass ich z.B. die Weite der russischen direkt vor mir gesehen habe.

Womit ich erstaunlicherweise etwas Probleme hatte, war der Wechsel zwischen den drei Personen. Normalerweise liebe ich Bücher mit wechselnden Perspektiven, aber hier hat es mich irritiert zurückgelassen. Das lag vielleicht auch daran, dass es pro Person nur einen (recht langen) Erzählstrang gibt. Und beim Wechsel zur nächsten Person, hat man dem bisherigen Charakter etwas hinterher getrauert. Wobei das ja auch etwas über die schöne Erzählweise der Autorin aussagt.

Gegen Ende verbinden sich die einzelnen Erzählstränge und machen letztendlich auch Sinn. Allerdings war es mir nicht rund genug – ich hatte das Gefühl, als hätte ich ein paar Seiten überlesen. Hundertprozentig überzeugt hat mich das Buch daher nicht – aber vier Sterne hat es absolut verdient.

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Veröffentlicht am 14.12.2020

Berührende Geschichte

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Mich hat »Tiger« zutiefst berührt und ich habe es genossen dieses literarische Werk zu lesen. Die Geschichte umfasst vier verschiedene Handlungsstränge, welche gekonnt miteinander verbunden werden und ...

Mich hat »Tiger« zutiefst berührt und ich habe es genossen dieses literarische Werk zu lesen. Die Geschichte umfasst vier verschiedene Handlungsstränge, welche gekonnt miteinander verbunden werden und am Ende ein in sich schlüssiges Ende bilden. Mir persönlich wurde das Ende ein bisschen zu schnell aufgelöst, was allerdings natürlich nichts an der grandiosen Handlung zuvor ändert. Clark zeigt wie sensibel und zugleich grausam die Natur sein kann und welche menschlichen Abgründe in uns schlummern. Danke für dieses schneereiche Lesevergnügen!