Cover-Bild Periode ist politisch
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Soziale und ethische Themen
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 272
  • Ersterscheinung: 02.03.2020
  • ISBN: 9783453272651
Franka Frei

Periode ist politisch

Ein Manifest gegen das Menstruationstabu
Was haben eine deutsche Hausfrau, die dänische Kronprinzessin und eine indonesische Fabrikarbeiterin gemeinsam? Sie menstruieren. Zumindest potenziell, denn sie gehören zu jenem Teil der Weltbevölkerung, der einen Zyklus hat. Die sagenumwobene Menstruation, Periode, Erdbeerwoche oder der Besuch von Tante Rosa machen weder Halt vor Herkunft noch vor Religion oder Klasse. Die Menstruation ist eine faszinierende Körperfunktion, dennoch gilt sie häufig als Tabu, was weitreichende Konsequenzen für die Umwelt, Wirtschaft und Geschlechtergleichstellung hat. Also ab in die Tonne mit dem Tabu! Franka Frei zeigt, wie das Menstruationstabu großen Schaden anrichtet, und dass es höchste Zeit ist, etwas dagegen zu tun.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.04.2021

Sehr aktuelles und wichtiges Thema

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"Periode ist politisch" wird auf den sozialen Medien schon recht gehypt und bei einem solchen Thema kann ich nur sagen: Zu recht!

Egal ob man sich selbst als Feministin sieht oder nicht, das Buch bringt ...

"Periode ist politisch" wird auf den sozialen Medien schon recht gehypt und bei einem solchen Thema kann ich nur sagen: Zu recht!

Egal ob man sich selbst als Feministin sieht oder nicht, das Buch bringt auf jeden Fall viele Augen eröffende Erkenntnisse. Die Autorin hat viele ihre Fakten mit Quellen untermauert, an vielen Stellen erzählt sie aber von ihren persönlichen Erlebnissen und von ihren Gesprächen mit anderen Periodenaktivistinnen.

Die Besonderheit in diesen Buch liegt wohl darin, dass die Autorin nicht nur aus der Sicht von Europärer schreibst, sondern auch aus der Sicht von Menschen anderer Kulturen, insbesonders von Menschen aus Indien und Pakistan, da sie dort eine Reise zum Thema Periode startet. Das fand ich als Leserin wirklich unglaublich interessant und zum Teil einfach erschreckend. Wer aber denkt, ah, in Deutschland sind wir doch nicht so rückständig, hat leider falsch gedacht. Auch in Deutschland ist die Periode ein Tabu-Thema, wodurch zum Teil auch die Benachteilung von Frauen entsteht.

Mir war einiges bekannt, da ich mich mit bestimmten Themen bereits im Vorfeld beschäftigt habe, vieles war aber neu. Zum einen wie Periode in anderen kulturellen gelebt wird. Aber auch Kleinigkeiten, die nicht unbedingt die Periode betreffen. Bspw. habe ich gelernt, dass die Medizin auf Männern ausgelegt ist. Das ggf. das gleiche Medikament bei Frauen anders als bei Männern wirkt, wird völlig außer acht gelassen. Insgesamt ist das Buch wirklich ein guter Einsteig in das Thema Femismus.

Ein paar Kritikpunkte habe ich leider dann doch. Nicht am Thema an, sondern eher an der Ausführung. Der Erzählstil ist eher auf jüngere Leser
innen ausgerichtet, sodass möglicherweise für etwas ältere Leser*innen alleine deswegen das Buch nicht ansprechend ist. Das finde ich schade, denn ich bin der Meinung bei solchen Themen muss man doch eher die älteren Generationen abholen (Ausnahmen gibt es natürlich immer).

Außerdem fand ich die Struktur im Buch nicht ganz so gut gelöst. Vielen Sachen wurde von der Autorin mehrfach angsprochen. Das nervt mich immer ein bisschen. Außerdem hat die Autorin zu bestimmten Themen eine sehr festgefahrene Meinung, was auch in Ordnung ist. Wenn sie aber ein solches Buch schreibt, sollte es in meinen Augen schon etwas objektiver sein. Bswp. schwört die Autorin auf die Menstruationstasse, weil man damit eher ein Gefühl für die Periode bekommt und es natürlich super ökologisch ist. Trotzdem gibt es sicherlich viel Menstruierende, die keine Menstruationstasse nutzen wollen, aber trotzdem die eigene Müllprofuktion achten wollen. Da ist die Periodenunterwäsche eine gute Alternative, aber das wird von der Autorin mit keinem Wort erwähnt.

Trotzdem bleibt meine Leseempfehlung! Super wichtiges Theme, Feminismus ist immer noch wichtig, auch in Deutschland. Egal ob durch dieses Buch oder anders, informiere dich bitte drüber!

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Veröffentlicht am 05.02.2021

Bruch mit dem Menstruationstabu

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Unauffällig und leise, hinter vorgehaltener Hand frage ich meine Freundinnen, ob sie zufällig eine Binde oder Tampon für mich haben, da ich unerwartet meine Erdbeerwochen bekommen habe . Als mir unter ...

Unauffällig und leise, hinter vorgehaltener Hand frage ich meine Freundinnen, ob sie zufällig eine Binde oder Tampon für mich haben, da ich unerwartet meine Erdbeerwochen bekommen habe . Als mir unter den Tischen entlang, so dass niemand davon Wind bekommt, eine Binde gereicht wird, lasse ich sie blitzschnell in einer meiner hinteren Hosentaschen verschwinden und mache mich auf den Weg zur Toilette. Dort öffne ich die Plastikverpackung der Binde möglichst langsam und vorsichtig, damit das Aufreißen ja keine Geräusche erzeugt und jemand erfährt, was ich hier gerade tue.
Dieselbe oder eine ähnliche Situation haben wahrscheinlich schon viel menstruierende Personen in der Schule, Uni oder am Arbeitsplatz erlebt. Sie verdeutlicht idealtypisch, wie die Menstruation in unsere Gesellschaft tabuisiert wird, und diese Tabus auch uns prägen und beeinflussen.
In ihrem Buch „Periode ist politisch. Ein Manifest gegen das Menstruationstabu“ bricht die Autorin Franka Frei mit diesem Menstruationstabu , räumt mit den Mythen über die Monatsblutung auf und plädiert dafür, über die Periode offen zu sprechen und sie als etwas ganz Normales zu begreifen, das die Hälfte der Menschheit monatlich trifft, das nichts unreines, schmutziges oder etwas ist, das andere krank macht und Unheil bringt. Dabei begreift sie das Menstruationstabu als weltweites Phänomen, spricht mit verschiedenen Menstruationsaktivistinnen in anderen Ländern, z. B. Indien, Pakistan und Bangladesch, und zeigt auf, welche Auswirkungen der weltweite Konsum von Menstruationsprodukten, die nur einmal genutzt werden können, auf andere Länder hat, und wie Religionen, Philosophen, Wissenschaftler:innen und Politik:innen zur Verfestigung und Vertiefung des Menstruationstabus beigetragen haben und beitragen. Neben der Menstruation geht Franka Frei auch auf andere Aspekte ein, die den weiblichen Körper betreffen, wie Unkenntnisse über Zyklus, Lust und Sexualität sowie Vagina und Vulva.
Die 19 Kapitel des Buches sind in jeweils noch in kürzere Abschnitte aufgeteilt und dadurch klar gegliedert. Der Schreibstil ist sehr umgangssprachlich, teilweise humorvoll und einfach gehalten, sodass das Lesen leicht fällt und man nicht über Fachbegriffe stolpert. Freilich birgt der Schreibstil auch die Gefahr zu großer Oberflächlichkeit.
Die Autorin behandelt in dem Buch wichtige Themen, die Einfluss auf alle menstruierenden Menschen haben und geht selber als Tabubrecherin voran. Dabei verfällt sie nicht in eine eurozentrische Perspektive, sondern denkt das Menstruationstabu und die Menstruation auch intersektional und zeigt andere Perspektiven abseits der westlichen Kultur auf, ohne diese im Vergleich abzuwerten, auch wenn sie natürlich das Tabu an sich kritisiert. Durch den Schreibstil und den Humor macht sie das Buch für eine breite Masse von Leser*innen attraktiv, die keine schwerverständliche wissenschaftliche Abhandlung über das Thema lesen wollen. Das Buch ist wirklich interessant und aufschlussreich, die Thesen werden durch Studien oder persönliche Anekdoten untermauert.
Jedoch führt die große Populärwissenschaftlichkeit dazu, dass viele Themen nur in Kürze angerissen werden und ein grober Überblick geliefert wird, wo die Autorin ein Thema tiefer und ausführlicher behandeln hätte müssen. Ferner habe ich starke Probleme mit den Quellenangaben. Es gehört zwar zu populärwissenschaftlichen Büchern dazu, dass meist auf Quellen verzichtet wird, jedoch war es sehr verwirrend, dass das eine Zitat oder die eine Studie zwar durch eine Fußnote gezeichnet sind, die nächsten dann aber schon wieder nicht mehr. Hier hätte ich mir eine einheitliche Kennzeichnung der Quellen gewünscht, für deren Fehlen auch Lektorat und Verlag verantwortlich sind.
Für Menstruierende oder nicht-Menstruierende gibt das Buch einen sehr guten Überblick über die Problematiken, die mit dem Menstruationstabu und allgemein der mangelnden Kommunikation über den weiblichen Körper auftauchen; das Buch führt eindrucksvoll vor Augen, wie das Tabu patriarchale Strukturen weiter stützt. Es eignet sich daher besonders für Einsteiger:innen, die sich bis jetzt noch nicht so stark damit auseinandergesetzt haben. Kennt man sich jedoch schon etwas aus, bietet das Buch leider nicht allzu viel Neues, sondern nur vereinzelte Ergänzungen.

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Veröffentlicht am 26.11.2020

Wir wollen Menstruationsblut sehen

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Ich blute. Regelmäßig. Alle 26-28 Tage (es variiert) verliere ich etwa eine halbe Tasse Menstruationsblut. Das ist das Natürlichste der Welt und trotzdem ist dieses Thema bei uns und in vielen anderen ...

Ich blute. Regelmäßig. Alle 26-28 Tage (es variiert) verliere ich etwa eine halbe Tasse Menstruationsblut. Das ist das Natürlichste der Welt und trotzdem ist dieses Thema bei uns und in vielen anderen Ländern ein Tabuthema. Viele Menschen finden es anstößig, wenn man darüber redet, am besten wird einfach vergessen/verdrängt/versteckt, dass die Hälfte der Bevölkerung einen Zyklus mit Periode hat, haben wird oder gehabt hat.

Irgendwo Blut zu sehen, das aus der Vagina kommt, ist sowieso von den Gesellschaften (glaubt ja nicht, dass das nur irgendwo weit weg so ist) zu dem Super-GAU (größter anzunehmender Unfall) schlechthin geworden - für diejenige, der es "passiert", und für die, die es sehen. Passiert setze ich in Anführungszeichen, da das Wort zum Vokabular einer Tabusprache gehört, die die Periode am liebsten aus der Welt schaffen möchte. Franka Frei schreibt in ihrem Buch gegen dieses Tabu an.

Und das gelingt ihr auf sehr unterhaltsame Art und Weise. Ihr Schreibstil strotzt nur so vor lauter Ironie und ist in Sarkasmus getränkt. Was anfangs für mich etwas anstrengend war, fand ich mit der Zeit jedoch sehr passend, da ja wirklich nichts dabei sein sollte, über diese wunderbare Körperfunktion zu sprechen/schreiben, von der alles menschliche Leben abhängt, und die Autorin zieht damit viele Menschen ins Lächerliche, die sich dabei schwer tun, weil sie sich dafür schämen.

Das Buch ist kein reines Sachbuch. Neben Fakten zum Zyklus, zu Hygieneprodukten, Verhütungsmitteln und Krankheiten etc. erzählt Frei von ihrer Reise nach Asien, wo sie sich mit mehreren jungen Frauen getroffen hat, die sich, genau wie sie, dem Thema Menstruation und der Aufklärung darüber verschrieben haben, und zeigt auch, wie andere Länder mit dem Thema gesellschaftlich, wirtschaftlich und politisch umgehen. Aufgelockert hat das Ganze auch die "Verleihung" goldener Erdbeeren an Menschen, die besonders abstruses Zeugs über Frauen und ihren Zyklus verbreitet haben. Vieles wusste ich schon und ich bin bereits jemand, der auch gerne mal im Freundeskreis das Thema anspricht, auch mit der Absicht, es zu etwas Normalem zu machen. Ich fand es aber trotzdem auch spannend, so zum Beispiel die Methoden von Firmen zu erfahren, wie sie ihre Menstruationsprodukte an die Frau bringen. An einigen Stellen hält sich die Autorin sehr kurz und die spannenden Frauen aus Pakistan, Indien und Nepal hätten auch noch mehr Aufmerksamkeit bekommen können.


Fazit

Alles in allem ist es ein lustiges Buch, das Fragen beantwortet, für die Sache motiviert und einen Schritt Richtung Enttabuisierung von Menstruation geht. Stilistisch für mich manchmal jedoch zu ironisch, aber leicht zu lesen und unterhaltsam.

Veröffentlicht am 25.03.2020

Periode ist wichtig!

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Franka Freit schafft es, die Aufmerksamkeit auf ein Thema zu lenken, welches die Menschheit schon seit Anbeginn beschäftigen sollte. Die Menstruation gehört nicht nur zum Leben, sie bedingt das Leben. ...

Franka Freit schafft es, die Aufmerksamkeit auf ein Thema zu lenken, welches die Menschheit schon seit Anbeginn beschäftigen sollte. Die Menstruation gehört nicht nur zum Leben, sie bedingt das Leben. Deshalb sollte jeder Mensch über dieses Thema Bescheid wissen. Es ist ein wunderbarer Anfang, dieses Buch zu lesen. Franka Frei beschreibt in ihrem Buch mit einer gehörigen Portion Ehrlichkeit, Humor und Nachdruck die Periode in ihrer ganzen Erscheinung. Sie räumt mit alten Klischees und Unwahrheiten auf, beschreibt die Probleme, die Mentruierende oftmals aufgrund der gesellschaftlichen Inakzeptanz nicht aussprechen können oder wollen und wirft dabei auch einen Blick auf den kulturellen Umgang mit der Menstruation. Nebenbei schafft sie es, herkömmliche Verhütungsmethoden infrage zu stellen und die gesellschaftlichen, politischen sowie medizinischen Probleme einzelner Montashygieneprodukte zu enttabuisieren. Leider fehlt mir hier ein wenig das Fingerspitzengefühl. Sie verteufelt mir zu sehr die Periodenprodukte und bedient sich dahingehend eines klassischen Schubladendenkens: Frauen, die sich für ihre Periodenprodukte auf dem Kassenabnd schämen oder es unangenehm empfinden. Alles in allem: Trotzdem eine absolute Empfehlung.

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Veröffentlicht am 12.04.2020

Starke Empfehlung

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Cover/Titel/Klappentext:
Mich persönlich hat sowohl das Cover, als auch der Titel sofort angesprochen, sodass ich mir direkt den Klappentext genauer ansehen musste. Auch dieser ist meiner Meinung nach ...

Cover/Titel/Klappentext:
Mich persönlich hat sowohl das Cover, als auch der Titel sofort angesprochen, sodass ich mir direkt den Klappentext genauer ansehen musste. Auch dieser ist meiner Meinung nach sehr ansprechend formuliert und fasst gut zusammen, was in diesem Buch auf den Leser zukommt.

Schreibstil:
Franka Frei hat einen flüssigen und ironischen Schreibstil, der sich sehr angenehm lesen lässt.
Sie schreibt leicht verständlich und versieht all ihre Darlegungen mit Fußnoten.

Inhalt:
Dieses Buch gibt dem Leser alle möglichen Fakten rund um die Periode mit auf den Weg. So geht es beispielsweise um andere Kulturen und wie die Periode dort beurteilt oder auch verurteilt und teilweise regelrecht verteufelt wird. Außerdem hat sich die Autorin damit beschäftigt, wie die Periode und ihr Tabu den Alltag oder das Berufsleben menstruierender Menschen beeinflusst.

Fazit:
Ich bin positiv überrascht von diesem Buch. Normalerweise bin ich kein Fan von Sachbüchern, sie sind oft langweilig geschrieben und können mich nicht wirklich fesseln. Doch hier war es anders. Durch den angenehmen Schreibstil hatte ich Spaß am Lesen und das Thema wurde wirklich gut behandelt. Wer Interesse an diesem Thema hat sollte das Buch unbedingt lesen.

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