Emotional, tiefgründig & poetisch!
Nicht weg und nicht da„Die meiste Zeit kann ich mich ablenken, an etwas anderes denken. Als wäre Tageslicht das Kryptonit der Ängste. Doch in der Dunkelheit lauert dann alles was man verdrängt. Es wird wach wenn man müde wird. ...
„Die meiste Zeit kann ich mich ablenken, an etwas anderes denken. Als wäre Tageslicht das Kryptonit der Ängste. Doch in der Dunkelheit lauert dann alles was man verdrängt. Es wird wach wenn man müde wird. Wie ein Tier das nachts auf Beutezug geht. Die Tabletten nehmen es an die Leine, und bringen es zurück in seinen Käfig.“
Dieses Buch war das erste dieses Jahr, das mich emotional wirklich berührt hat. Es geht um die 15-jährige Luise, die mit dem Selbstmord ihres manisch depressiven Bruders zu kämpfen hat. Sie trennt sich von ihren Haaren und verschanzt sich hinter einer dicken Mauer. Eines Tages begegnet sie Jacob, der sich sofort von ihr angezogen fühlt und hinter ihre Mauer blicken möchte. An ihrem 16. Geburtstag erhält sie dann plötzlich eine E-Mail von ihrem verstorbenen Bruder Ben.
Ich hatte wirklich nicht erwartet das mich diese Geschichte so mitnehmen würde. Sie war tiefgründig, emotional und hat sich so echt angefühlt. Der Schreibstil der Autorin ist wirklich große klasse, sehr poetisch. So viele Zitate habe ich schon lange nicht mehr rausgeschrieben. Luise und Jacob machen wirklich eine tolle Entwicklung durch. Das schöne an dem Buch ist, das es der Fokus nicht auf eine einzige Liebesgeschichte gerichtet ist. Wir haben hier die Liebe zwischen Geschwister, die Liebe einer Mutter, die einer Tochter & zu guter letzt die Liebe eines Partners. Alles umhüllt von Realität und echten Gegebenheiten, die leider viel zu oft passieren. Schlimme Dinge passieren jedem früher oder später. Mit ihnen fertig zu werden und sie zu überleben das ist die echte Kunst des Lebens. Wer auf tiefgründige Geschichten steht die man noch lange in Erinnerung behält sollte dieses Buch lesen.
Klare Leseempfehlung 𝟻/𝟻 ⭐️