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Bianste

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.02.2021

Warmherzig, witzig und weinselig

Wenn Wattwürmer weinen
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Nachdem der Tourismusmanager Ulfert Johannsen vergiftet im neuen Übernachtungsstrandkorb am Strand von Neuharlingersiel gefunden wurde, tappt die Polizei lange im Dunkeln. Besonders Helmut Schnepel prescht ...

Nachdem der Tourismusmanager Ulfert Johannsen vergiftet im neuen Übernachtungsstrandkorb am Strand von Neuharlingersiel gefunden wurde, tappt die Polizei lange im Dunkeln. Besonders Helmut Schnepel prescht dauernd mit Verdächtigungen voran und ist nicht davon abzubringen, solange nicht eindeutige Gegenbeweise vorliegen. Das beschleunigt die Ermittlungen jedenfalls nicht. Welch ein Glück, dass Rudi sich nicht aus der Ruhe bringen lässt.
Normalerweise erhält er Unterstützung von Henner und Rosa, doch die beiden sind irgendwie anders beschäftigt. Rosa ist schwanger …
Die beiden Autorinnen präsentieren das bereits aus den Vorgängerbänden bekannte Trio so, als gehörte man als Leserin bereits zur Familie und wüsste über alles Bescheid. (Dabei ist es überhaupt nicht hinderlich, wenn man nicht alle 7 Vorgänger-Bände gelesen hat, man ist trotzdem sofort dabei.) So ist das eben auf dem Dorf. Jeder kennt jeden und weiß noch was.
Das macht Vergnügen beim Lesen und erzeugt auch dann Vertrautheit, wenn man als Leserin schon ahnt, dass sich da eine Katastrophe anbahnen wird.
Besonders gut haben mir die Damen von der Runde gefallen, die alles und jede kennen und das Herz am rechten Fleck haben (natürlich sind sie auch ein weeeniiig neugierig.)
Dieser Nordsee-Küstenkrimi erzählt schnell und schnörkellos, wird dabei zunehmend spannender und spricht unterwegs, quasi en passant, auch noch Themen an, über die man ruhig noch mal nachdenken kann: Bienensterben, zu viel Tourismus, Me-too oder doch nicht? usw.
Eine weitere Stärke sind die ausgefeilten und besonderen Charaktere, um die sich die Geschichten ranken. Sie haben ihre Stärken und Schwächen und als Leserin begleitet man sie gern auf ihrem Weg durch die Geschichte, kann problemlos mit ihnen mitfiebern oder sorgenvoll den Kopf schütteln.
Insgesamt ein Krimierlebnis zum Wohlfühlen.
Tipp1: Hinten im Buch werden die Figuren und ihre Beziehungen zueinander vorgestellt.

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Veröffentlicht am 17.02.2021

Noch ein toter Schüler

Tinte & Siegel
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löst die gesamte Handlung des Fantasy-Krimi-Romans von Kevin Hearne aus. Al MacBharrais ist Siegelmagier und betreut gerade einen Auszubildenden. Dieser verstirbt unerwartet, und MacBharrais muss hinter ...

löst die gesamte Handlung des Fantasy-Krimi-Romans von Kevin Hearne aus. Al MacBharrais ist Siegelmagier und betreut gerade einen Auszubildenden. Dieser verstirbt unerwartet, und MacBharrais muss hinter ihm aufräumen.
Dabei bekommt er es nicht nur mit der normalen Polizei zu tun, sondern auch mit Kobolden, Feen, der CIA, einigen Flaschen Gin, einem Troll mit Übergewicht und zahllosen anderen Menschen und Nicht-Menschen.
Siegelmagier können Siegel zeichnen bzw. schreiben, die magische Effekte erzeugen, z.B. Gedächtnisverlust, besondere Liebeskraft, Heilung usw.
Ganz nebenbei ist MacBharrais auch noch verflucht und bringt alle, mit denen er redet, gegen sich auf, weshalb er nur über sein Handy kommuniziert.
Anfangs dachte ich, das nervt, aber man gewöhnt sich dran, es wird ja im Lesefluss nur durch andere Zeichen angezeigt und nicht mehr ständig erwähnt.
Genauso wie diese Idee gibt es zahllose andere, von denen man noch nicht gelesen hat. Hearne erfindet ein komplettes Weltensystem, erzeugt an einer Stelle sogar einen Schnittpunkt mit seinen vorhergehenden Bänden um den Eisernen Druiden und erzählt dabei eine überaus spannende Geschichte mit zahlreichen Wendungen und Überraschungen.
Mich haben vor allen Dingen die vielen Wesen erfreut, die er erfunden hat. Hinzu kommt eine Sprache, die sich so leicht lesen lässt, dass das Buch leider schon zu Ende ist, bevor man es richtig bemerkt hat.
Fazit: Für alle Fans von schnell geschnittener, spannender Fantasyliteratur eine echte Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 06.02.2021

Du bst ja so peinlich

Wie man seine peinlichen Eltern erträgt (Eltern 2)
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Diesen Satz kennen wir Eltern doch alle – zumindest kennen wir das dazugehörige Augenrollen. Nun erzählt Luis uns und allen geplagten Teenagern da draußen, wie es ist, wenn die eigenen Eltern sich einfach ...

Diesen Satz kennen wir Eltern doch alle – zumindest kennen wir das dazugehörige Augenrollen. Nun erzählt Luis uns und allen geplagten Teenagern da draußen, wie es ist, wenn die eigenen Eltern sich einfach nicht altersgemäß, also unauffällig, verhalten wollen.
Luis selbst hätte eigentlich gern mehr Aufmerksamkeit, denn er wäre gern ein berühmter Komiker. Doch die Aufmerksamkeit, die er auf der neuen Schule bekommt, weil sein Vater auf jugendlich macht, treibt ihm die Schamesröte ins Gesicht. Die Eltern machen alles, was eigentlich (aus Luis‘) Sicht ein No-Go ist. Zudem hat seine beste Freundin und Agentin plötzlich einen Freund. Da hilft es auch nicht, dass er die Chance für einen Auftritt bekommt.
Das Buch stammt aus Großbritannien und wurde ins Deutsche übersetzt, das merkt man an einigen Stellen, weil eben die Gegebenheiten z.B. an englischen Schulen anders sind als bei uns. Das dürfte aber auch den Jugendlichen der Zielgruppe den Lesezugang nicht erschweren. Der Text ist locker gesetzt, wird von zahlreichen Schwaz-Weiß-Illustrationen aufgelockert. Der Stil – es soll ja Luis‘ Tagebuch sein – ist ebenso locker und sehr leicht und flüssig zu lesen (auch wenn man ein eher unerfahrener Leser ist).
Es handelt sich um den 5. Band der Reihe. Es spielt aber keine (große) Rolle, wenn man die vorhergehenden Bände nicht kennt. Man versteht Luis und seine Probleme auch dann.
Fazit: Ein witziges Buch, das eine „normale“ Familiengeschichte mit viel Verve aus der Sicht des Heranwachsenden erzählt, ohne die Älteren wie komplette Idioten dastehen zu lassen.

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Veröffentlicht am 11.11.2020

Magisch und liebevoll

Das Zauber-Rentier – Weihnachten mit Sternenglanz
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Daria ist aus Polen nach England gezogen und fühlt sich sehr einsam. Das liegt einerseits daran, dass Lucy daran gelegen ist, ihre Vormachtstellung in der Klasse nicht aufzugeben und die Neue schon mal ...

Daria ist aus Polen nach England gezogen und fühlt sich sehr einsam. Das liegt einerseits daran, dass Lucy daran gelegen ist, ihre Vormachtstellung in der Klasse nicht aufzugeben und die Neue schon mal vorsichtshalber kleinhält. Das liegt aber auch daran, dass sie die Welt um sich herum sehr selektiv wahrnimmt und von vornherein davon ausgeht, dass niemand freundlich zu ihr sein wird.
Ganz anders das junge Rentier Sternenglanz. Es ist fest davon überzeugt, dass es bereits bereit ist, den Schlitten zu ziehen und Geschenke zu verteilen. Leider ist das ein Irrtum und so landet es in London.
Dort wird es von Daria im Fahrradunterstand der Schule entdeckt. Die beiden freunden sich an und helfen sich gegenseitig. Das Rentier kann Magie wirken, schießt dabei aber über das Ziel hinaus bzw. kann die Wirkungen nicht richtig einschätzen.
Daria bekommt eine Chance, zu zeigen, dass sie etwas kann … ob sie sie nutzen kann?
Dieses Weihnachtsbuch für Kinder ab 7 Jahren eignet sich sowohl zum Vorlesen als auch zum selber Lesen. Zahlreiche, humorvolle Schwarz-Weiß-Illustrationen unterstützen das Leseverständnis, genau wie der doppelte Zeilenabstand.
Wunderschön ist auch der Umschlag. Neben den Weihnachtsfarben Rot und Grün, strahlt das weiße Rentier umgeben von golden glitzernden Sternen vom Titelbild.
Fazit: Eine humorvolle und gleichzeitig warmherzige Geschichte, die auch ein magisches Abenteuer erzählt für alle, die in den Weihnachtsmodus wechseln wollen.

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Veröffentlicht am 10.11.2020

Opulent

Die Magie der Raunächte
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Die zwölf Raunächte stehen für den Übergang von einem Jahr ins Nächste, wobei alles Unheilvolle, Belastende, Stressige am besten im alten Jahr zurückbleiben soll. Dieses Buch ist – analog zu den zwölf ...

Die zwölf Raunächte stehen für den Übergang von einem Jahr ins Nächste, wobei alles Unheilvolle, Belastende, Stressige am besten im alten Jahr zurückbleiben soll. Dieses Buch ist – analog zu den zwölf Nächten – in zwölf Kapitel gegliedert.
Die Kapitel tragen jeweils ein Motto, wie Gelassenheit, Freundschaft, Glück oder Geduld. Den Auftakt bildet in jedem Kapitel ein (ziemlich esoterisches?) Ritual mit Tipps für eine bessere Gestaltung des Lebens bzw. eben des Abschieds vom alten Jahr.
Danach folgen, passend zum jeweiligen Thema, Gedichte, Märchen oder Sagen. Wobei die Art der Erzählweise in Abhängigkeit vom Ursprung sehr unterschiedlich ist. Während einige Märchen sehr dicht und eindrucksvoll erzählt sind, bleibt bei einem umfangreichen Werk wie der Sage um Avalon naturgemäß nur eine trockene Zusammenfassung möglich, wenn man sie auf wenige Seiten zusammenstreichen muss.
Gut gefallen hat mir, dass neben bekannten Märchen und Sagen, wie Frau Holle auch Unbekannteres vorgestellt wird, wie zum Beispiel das irische Märchen um die Gräfin Kathleen O‘ Shea.
Hinzu kommen Sachinformationen, z.B. übers Räuchern, Wegkreuzungen oder Schutzsymbole.
Das Besondere an diesem Buch sind allerdings Aufmachung und Ausstattung. Schon das fast quadratische Format ist ein Hingucker. Das Titelbild entführt direkt in die Magie der Raunächte, wie es der Buchtitel verspricht. Auch innen ist das Buch aufwändig gestaltet, in zarten Farben, mit einfachen Formen und Rahmen, gelegentlich einer farbigen Illustration, die dem Stil des Titelbilds entspricht.
Anders als Adventsbücher, die irgendwie meistens zu spät kommen, eignet sich dieses Buch gut zum Genießen zwischen den Jahren. Die Kapitel sind recht umfangreich (rund 10 Seiten pro Nacht), lassen sich aber gut an einem Tag bzw. Abend lesen, gerade auch weil die Texte so unterschiedlich sind.

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