Cover-Bild Die Mitternachtsbibliothek
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19,95
inkl. MwSt
  • Verlag: Argon
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 01.02.2021
  • ISBN: 9783839818527
Matt Haig

Die Mitternachtsbibliothek

Roman | SPIEGEL Bestseller
Annette Frier (Sprecher), Sabine Hübner (Übersetzer)

Stell dir vor, auf dem Weg ins Jenseits gäbe es eine riesige Bibliothek, gesäumt mit all den Leben, die du hättest führen können. Buch für Buch gefüllt mit den Wegen, die deiner hätten sein können. Hier findet sich Nora Seed wieder, nachdem sie aus lauter Verzweiflung beschlossen hat, sich das Leben zu nehmen. An diesem Ort, an dem die Uhrzeiger immer auf Mitternacht stehen, eröffnet sich für Nora plötzlich die Möglichkeit herauszufinden, was passiert wäre, wenn sie sich anders entschieden hätte. Jedes Buch in der Mitternachtsbibliothek bringt sie in ein anderes Leben, in eine andere Welt, in der sie sich zurechtfinden muss. Aber kann man in einem anderen Leben glücklich werden, wenn man weiß, dass es nicht das eigene ist?

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.03.2021

Nicht das volle Potential genutzt, aber trotzdem lesenswert und unterhaltsam

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Meinung:
Das Thema an sich finde ich echt interessant. Die Möglichkeit, andere Leben auszuprobieren und Reuegefühle näher zu ergründen bzw. oftmals auch festzustellen, dass diese gar nicht nötig wären. ...

Meinung:
Das Thema an sich finde ich echt interessant. Die Möglichkeit, andere Leben auszuprobieren und Reuegefühle näher zu ergründen bzw. oftmals auch festzustellen, dass diese gar nicht nötig wären. Und auch die Idee dies über eine Bibliothek zu machen, hat für mich als begeisterte Leserin großen Charme.

Ich bin eigentlich ganz gut in die Geschichte gestartet. Nora ist Mitte 30, ihr Leben ist für sie aber am Ende. Als auch noch ihre Katze stirbt, sie ihren Job verliert und sie auch sonst niemand mehr braucht, beschließt sie, zu sterben. Jedoch landet sie in der Mitternachtsbibliothek und kann dort in andere Leben hineinschnuppern. Leben, die sie hätte haben können, wenn sie andere Entscheidungen getroffen hätte.

Diese Möglichkeit trifft Nora erstmal unvorbereitet und es ist ein langer Prozess, bis sie lernt, was wirklich wichtig ist. Dabei „verschleißt“ sie viele der möglichen Leben, da ihr vor allem bei den großen Entscheidungen im Leben schnell klar wird, dass das auch nicht was Wahre war. Dabei muss ich schon sagen, dass Nora manchmal schon schnell aufgibt, aber auch das gehört wohl zu dem Prozess, den sie durchmachen muss. Und sie entwickelt sich dort in der Bibliothek auf jeden Fall weiter. Auch wenn ich nicht alle ihre Entscheidungen immer nachvollziehen konnte, habe sie doch gern auf ihrem Weg begleitet.

Dabei fand ich nur etwas schade, dass man sie durch die vielen Leben etwas schwer greifen konnte und auch die anderen Figuren sehr blass blieben, da sie sich ja auch immer anders entwickelt haben. Aber das liegt am Kern der Geschichte, deshalb ist es schon ok. Jedoch hätte man mehr aus ihrer Depression und ihren Panikattacken machen können. Leider bleibt die nur eine kurze Erwähnung, aber so wirklich drauf eingegangen wird nicht. Da wäre in meinen Augen mehr Potential gewesen, das wichtige Thema der psychischen Erkrankungen besser darzustellen.

Aber das ist ein bisschen der Knackpunkt an der ganzen Geschichte, dass vieles nur angeschnitten und nicht vertieft wird. Auch deshalb weil Nora eben so viele Leben ausprobiert. Das war mir persönlich fast auch schon etwas zu viel. Da wäre es mir lieber gewesen, sie hätte ein paar weniger ausprobiert und diese dafür länger. Aber naja, auch so konnte ich verstehen, was der Autor damit bezwecken wollte und er hat es auch erreicht.

Das Ende ist nicht wirklich überraschend und geht etwas schnell, aber ich habe es Nora schon abgekauft und prinzipiell hat es mich schon auch zufrieden gestellt.

Sprecherin Annette Frier passt super zum Charakter von Nora und ihrer Geschichte. Sie liest das Hörbuch sehr angenehm und schafft es, den Leser mit zuziehen. Auch die unterschiedlichen Stimmen sind ihr gut gelungen.

Fazit:
Hier hat mich vor allem die besondere Idee angesprochen. Die Umsetzung des Ganzen fand ich in Ordnung, insgesamt auch unterhaltsam und im Kern stimmig und nachvollziehbar, aber trotzdem hätte ich mir manches einfach ausführlicher und mit noch mehr Tiefe gewünscht. So verschleißt Nora im Mittelteil doch einige Leben, was ich in der Menge nicht wirklich gebraucht hätte, aber naja, der Autor hat noch gut die Kurve bekommen und ich fand das Ende zwar nicht total überraschend, aber doch glaubhaft und zufriedenstellend und Sprecherin Annette Frier hat einen guten Job gemacht. Somit gibt’s eher knappe 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 25.02.2021

Was wäre wenn...

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Ich wollte schon lange mal etwas von Matt Haig lesen, aber für Weihnachtsgeschichten scheint mir die Jahreszeit nicht die richtige zu sein
Da kam mir die Geschichte der Mitternachtsbibliothek genau richtig, ...

Ich wollte schon lange mal etwas von Matt Haig lesen, aber für Weihnachtsgeschichten scheint mir die Jahreszeit nicht die richtige zu sein
Da kam mir die Geschichte der Mitternachtsbibliothek genau richtig, der Klappentext hat mich direkt angesprochen und versprach eine spannende Geschichte.
Wir begleiten Nora Seed, die ihres Lebens überdrüssig ist - doch anstatt zu sterben, landet sie in einer Art Zwischenwelt, wo sie die Möglichkeit hat, die verschiedenen "Was wäre wenn" - Optionen ihres Lebens kennenzulernen.
Die Thematik ist wirklich interessant, auch die Umsetzung hat mir gut gefallen.
Die Geschichte regt auf alle Fälle auch ein wenig zum Nachdenken an, vielleicht weiß der eine oder andere Leser im Anschluss sein eigenes Leben etwas mehr zu schätzen.
Insgesamt eine wirklich schöne Geschichte, die man sich ruhig mal gönnen kann.

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Veröffentlicht am 20.02.2021

Über den Sinn des Lebens

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Was wäre gewesen, wenn... Wer von uns hat nicht schon einmal mit diesem theoretischen Gedanken gespielt? Wie wäre unser Leben verlaufen, wenn wir von unserem Weg abgewichen und andere Entscheidungen gefällt ...

Was wäre gewesen, wenn... Wer von uns hat nicht schon einmal mit diesem theoretischen Gedanken gespielt? Wie wäre unser Leben verlaufen, wenn wir von unserem Weg abgewichen und andere Entscheidungen gefällt hätten? Wären wir womöglich erfolgreicher und glücklicher geworden? Mögliche Antworten auf diese Fragen finden wir in dem Buch "Die Mitternachtsbibliothek", in dem sich der Bestseller-Autor Matt Haig mit dem Sinn des Lebens auseinandersetzt.

Stell dir vor, auf dem Weg ins Jenseits gäbe es eine riesige Bibliothek, gesäumt mit all den Leben, die du hättest führen können. Buch für Buch gefüllt mit den Wegen, die deiner hätten sein können. Hier findet sich Nora Seed wieder, nachdem sie aus lauter Verzweiflung beschlossen hat, sich das Leben zu nehmen. An diesem Ort, an dem die Uhrzeiger immer auf Mitternacht stehen, eröffnet sich für Nora plötzlich die Möglichkeit herauszufinden, was passiert wäre, wenn sie sich anders entschieden hätte. Jedes Buch in der Mitternachtsbibliothek bringt sie in ein anderes Leben, in eine andere Welt, in der sie sich zurechtfinden muss. Aber kann man in einem anderen Leben glücklich werden, wenn man weiß, dass es nicht das eigene ist?

Für mein Empfinden ist das Cover perfekt auf den Inhalt des Buches abgestimmt worden. Eine Katze läuft auf ein hohes Gebäude zu, das von innen heraus zu strahlen scheint. Die Mitternachtsbibliothek ist eine Zwischenwelt zwischen Leben und Tod. Auf ein festes Dach ist verzichtet worden; man ist für alle Optionen offen.

Ehrlich gestanden, ist mir der Einstieg in dieses Hörbuch ziemlich schwergefallen. Nora Seed ist eine schwer depressive, unbedarfte Protagonistin, mit der ich nicht warmgeworden bin. Es ist hart, ihre negativen Gedankengänge verfolgen und den minutiös geschilderten Countdown bis ihrem Selbstmord miterleben zu müssen, und ich war mehr als einmal versucht, das Hörbuch abzubrechen. Dass ich es nicht getan habe, ist der Verdienst der Sprecherin Annette Frier, die mich mit ihrer angenehmen, frischen und klaren Stimme durch dieses anspruchsvolle Hörbuch getragen und die vielen verschiedenen Charaktere deutlich herausgearbeitet hat.

Nach diesem schwierigen Start hat das Hörbuch für mich langsam an Fahrt aufgenommen. In der Mitternachtsbibliothek hat Nora die Chance, alternative Lebenskonzepte zu wählen, die ihr weiteres Schicksal verändert hätten. Wie erwartet, muss sie die Erfahrung machen, dass nicht alles perfekt gelaufen wäre, wenn sie andere Entscheidungen in ihrem Leben getroffen hätte. Leider darf sie nicht dauerhaft in einem Leben verweilen, das jeweilige Konzept wird nur angerissen, aber unterm Strich kann sie wichtige Einsichten gewinnen.

Alles in allem ist Matt Haig ein interessantes und tiefgründiges Buch gelungen, das durchaus zum Nachdenken über den Sinn des Lebens anregt. "Du musst das Leben nicht verstehen, nur leben." Diese einfache Botschaft sollten wir alle beherzigen!

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Veröffentlicht am 15.02.2021

Nora beschließt zu sterben...

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Es ist der Tag, der Nora Seed den Boden unter den Füßen wegzieht. Ihr Kater wird überfahren, sie verliert nicht nur ihre Arbeit, sondern auch noch ihren Nebenjob. Sie zieht Bilanz: Erwähnenswerte Freunde ...

Es ist der Tag, der Nora Seed den Boden unter den Füßen wegzieht. Ihr Kater wird überfahren, sie verliert nicht nur ihre Arbeit, sondern auch noch ihren Nebenjob. Sie zieht Bilanz: Erwähnenswerte Freunde hat sie nicht, ihre Eltern sind tot, zu ihrem Bruder hat sie kaum Kontakt. Kurz, sie fühlt sich einsam, alleingelassen in einer Welt, die nichts Schönes für sie zu bieten hat. Warum also weiterleben? Also beschließt Nora zu sterben, schluckt ihre Antidepressiva. Aber offenbar will selbst der Tod sie nicht haben, ist ihre Zeit noch nicht abgelaufen. Und so landet sie an einem Ort zwischen Leben und Tod, in der Mitternachtsbibliothek, wo sie eine alte Bekannte aus ihrer Kindheit empfängt. Mrs Elm, die Bibliothekarin, führt sie herum und zeigt ihr die Bücher, die allesamt die Möglichkeiten in Noras Leben verkörpern, die sie nicht ergriffen hat und die sie an diesem Ort nun nachholen kann. Ein verlockender Gedanke, mit dem wohl jede/r spielt, der im Rückblick auf sein/ihr Leben mit getroffenen Entscheidungen hadert. Auch für Nora, die natürlich diese Gelegenheit ergreift und ihre alternativen Lebensentwürfe ausprobiert. Und es überrascht nicht, dass sie aus diesen Erfahrungen ihre Lektionen lernt.

Schon die Rahmenbedingung „Mitternachtsbibliothek“ dieses Romans lässt den Schluss zu, dass wir es hier mit einem Märchen zum Thema Depression und Selbstmord zu tun haben. Natürlich kann man die eine oder andere Erkenntnis in das reale Leben übernehmen, zumindest gibt Haig Denkanstöße. Allerdings gleitet er nicht in den Lebenshilfe/Ratgeber-Modus ab, sondern bleibt durch die Konzentration auf seine Hauptfigur in der Fiktionalität. Und das ist auch gut so, denn unterm Strich feiert er mit diesem Roman das Leben mit seinen Schwächen und Stärken.

Das Hörbuch „Die Mitternachtsbibliothek“ ist eine gekürzte Fassung des Romans von Matt Haig, angenehm unaufgeregt und unsentimental gelesen von Annette Frier.

Veröffentlicht am 20.02.2021

Dem Leben eine Chance geben

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Die Geschichte beginnt mit dem letzten Tag von Nora Seed, bevor sie sich das Leben nimmt. Die ohnehin schon depressive Mittdreißigerin verliert an diesem Tag nicht nur ihren Job und ihre Katze, sondern ...

Die Geschichte beginnt mit dem letzten Tag von Nora Seed, bevor sie sich das Leben nimmt. Die ohnehin schon depressive Mittdreißigerin verliert an diesem Tag nicht nur ihren Job und ihre Katze, sondern auch ihren einzigen Klavierschüler und auch ihr alter Nachbarn braucht sie nicht mehr. Als sie auch noch erfährt, dass ihr Bruder in der Stadt war, ohne sich bei ihr zu melden, ist das Maß voll. Nora sieht keinen Sinn mehr im Leben. - Dann erwacht sie in einem Zwischenreich; einer riesigen Bibliothek, angefüllt mit tausenden von Büchern, die alle Leben enthalten, die Nora hätten führen können, je nach dem, wie sie sich in bestimmten Situationen verhalten hätte. Über ihre Lebensbücher wacht eine Bibliothekarin, die Nora bereits aus ihrer Kindheit kennt. Zunächst wirft Nora einen Blick in das Buch des Bedauerns, um festzustellen, was sie in ihrem Leben bereut hat. Und dann startet sie ihre Reise durch viele verschiedene Leben. Erst als sie Hugo trifft, wird ihr vieles klarer ...

Die Geschichte fand ich faszinierend, denn der eine Tag in Noras Leben zeigt auf, welche großen Chancen sie in ihrem bisherigen Leben hatte und dass sie diese nicht genutzt hat. Die Teilnahme an den Olympischen Spielen, der Plattenvertrag für ihre Band, die geplatzte Hochzeit, die Reise nach Australien, um nur einige wichtige Entscheidungen zu nennen. Da wird schon zu Beginn ganz viel Neugierde bei den Lesenden geweckt, was aus Nora geworden wäre, wenn ... Natürlich werden all diese Chancen in der Mitternachtsbibliothek bereitgehalten. Der Name rührt übrigens daher, dass Nora um Mitternacht die Bibliothek betritt und auch in jedes "neue" Leben zu exakt diesem Zeitpunkt eintritt.

Das hatte ich mir zunächst anders vorgestellt. Dass Nora nämlich zu dem Zeitpunkt in das andere Leben eintritt, zu dem sie eine "falsche" Entscheidung getroffen hat. So ist es aber nicht. Sie hat bereits das Leben bis zu diesem Tag gelebt und steht plötzlich da und muss sich alles selbst irgendwie zusammenreimen und erklären. Wo wohne ich? Wer ist diese Person? Wo muss ich hin? Das birgt schon einige Überraschungen. Die Besuche in den Leben werden zunächst immer länger, bis man das Gefühl hat, sie fliegt nur noch rein und raus. Eine Enttäuschung läßt sie jedesmal wieder zurück in die Bibliothek kommen. Erst, wenn sie sich nichts Besseres mehr vorstellen kann, hat sie das für sie richtige Leben gefunden.

Da Nora in ihrem "alten" Leben Philosophie studiert hat, kann sie vieles, was sie erlebt, unter diesem Aspekt betrachten. Das war für mich etwas ermüdend. Insgesamt ist die Geschichte recht dialoglastig. Da wird neben Philosophie und Quantenphysik, vor allem über den Sinn des Lebens diskutiert.

Nora als Charakter ist schwierig. Einerseits ist sie liebenswert, andererseits möchte man sie ständig antreiben, damit sie endlich "in die Füße kommt".

Annette Frier macht ihre Sache als Vorleserin sehr gut. Ihre großen Momente hat sie natürlich, wenn extreme Situationen oder Charaktere interpretiert werden müssen. Bei den ernsten und ruhigen Sequenzen hält sie sich angenehm zurück, so dass man nicht immer sie vor Augen hat, wenn Nora gerade spricht.

Die Geschichte hat mir gefallen, obwohl ich sie mir als Buch besser vorstellen kann. Ich hätte gerne an einige Stellen zurückgeblättert und diese nochmal gelesen. Das Ende war nicht überraschend, damit hatte ich mehr oder weniger gerechnet.

Ich vergebe 3,5 Sterne, weil ich die Idee der "Mitternachtsbibliothek" wirklich faszinierend finde. Wer sich mit Fragen zum Sinn des Lebens eingehend beschäftigen möchte, ist hier genau richtig. Ansonsten hatte die Geschichte einige Längen.

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