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Veröffentlicht am 22.02.2018

Die Luft ist raus

Shopaholic in Hollywood
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Das Buch "Shopaholic in Hollywood" von Sophie Kinsella ist Band 7 der "Shopaholic" - Reihe um Becky Brandon (geborene Bloomwood). In diesem Band zieht sie, vorrübergehend, mit Mann und zweijähriger Tochter ...

Das Buch "Shopaholic in Hollywood" von Sophie Kinsella ist Band 7 der "Shopaholic" - Reihe um Becky Brandon (geborene Bloomwood). In diesem Band zieht sie, vorrübergehend, mit Mann und zweijähriger Tochter nach Hollywood.

Inhalt:Die ersten 200 Seiten haben fast keinen Inhalt, es zieht sich zäh dahin. Als großes erstes Highlight habe ich mich auf den 10 - Meilen Lauf gefreut und war enttäuscht, diese Enttäuschung setzte sich dann bei Beckys Kurs und im Kindergarten fort. Durch das Eintreffen von Suze bekommt die Story ein bisschen mehr Tiefe und entwickelt sich, und plätschert so nett dahin bis Seite 450, jedoch ohne nennenswerte Highlights. Erst, als Tarquin und Beckys Vater verschwinden, kommt etwas Spannug in die Sache.

Das Ende hat mir gar nicht gefallen, hier bleibt die Autorin viele Antworten schuldig und verweist auf einen bald erscheinenden Folgeband.


Meinung: Was mich am Buch sehr genervt hat, war, dass Becky einerseits in sieben (!) Büchern keine Persönlichkeitsentwicklung oder Reifung durchzumachen scheint. Obwohl sie eine mittlerweile zwei Jahre alte Tochter Minnie hat, die DER Tagesinhalt von fast allen Eltern mit Kindern in der Altersgruppe sind, sind Minnie nichtmal 10 Prozent des Buches gewidmet, auch scheint die Tochter im Seelenleben keine wichtige Rolle zu spielen, was ich so überhaupt nicht verstehen kann, nichtmal eine große Schwester Liebe kommt beim Lesen zwischen Becky und ihrer Tochter auf, das ist für mich (sicher keine Übermutter, ich bin gleich nach dem Mutterschutz wieder Vollzeit arbeiten gegangen) überhaupt nicht nachvollziehbar, ist mein Kleinkind doch DER zentrale Punkt meines Lebens, wenn auch sicher nciht der einzige Inhalt. Gekauft hätte ich mir dieses Buch nicht, und werde es auch beim Folgeband nicht tun. Wenn ich den Folgeband wieder zufällig in der Bücherei herumliegen sehe, werde ich ihn allerdings auch anlesen. Schade, bei dieser Serie ist anscheinend die Luft raus!

Veröffentlicht am 22.02.2018

Gute Idee, schwache Umsetzung

Hab ich selbst gemacht
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Das Buch ist ein Taschenbuch mit sehr schön gestaltetem Einband, Der Schriftzug "Hab ich selbst gemacht" ist geprägt und glänzend und sieht fast so schön aus, als wäre er wirklich aufgestickt, was natürlich ...

Das Buch ist ein Taschenbuch mit sehr schön gestaltetem Einband, Der Schriftzug "Hab ich selbst gemacht" ist geprägt und glänzend und sieht fast so schön aus, als wäre er wirklich aufgestickt, was natürlich zu diesem Buch sehr gut passt. Dadurch habe ich ein hochwertig hergestelltes Buch erwartet, und wurde enttäuscht. Der Einband selbst ist nicht besonders belastbar, und hatte schon nach dem ersten Transport unschöne Stellen. Das Papier ist dünn und der Druk im Buch verwischt, wenn man mit leicht feuchten Fingerkuppen ankommt. Sehr schade, denn so lässt sich das Buch zu "DIY" nicht einfach mitnehmen, abwischen, beim urban Gardening daneben ins Beet legen, usw - was durchaus Sinn gemacht hätte - dachte ich anfangs.

Leider musste ich bald feststellen, dass die Protagonistin, Susanne Klinger, und ich so überhaupt nichts gemeinsam haben. Sie lebt mit einem Partner in einer balkonlosen Wohnung in der Stadt, ich in einem Haus mit Mann und Kind am Stadtrand. Sie hat die Abende und die Wochenenden meist frei, mir bleiben nur wenige Wochen Ferien im Jahr, wo ich neben Kind und Haushalt dazu komme, wirkich etwas selbst zu machen. Das klingt jetzt für ein paar Leserinnen (greifen Männer auch zu diesem Buch? Ich kann es mir, bei dieser Aufmachung, beim besten Willen nicht vorstellen, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren) sehr viel, ist es aber nicht, weil ich dafür fix einen Tag am Wochenende mit arbeiten verbringe (also 6 Tage-Woche unterm Schuljahr, verplant von 6.30 Uhr bis 21 Uhr mit Kind und Job und ein wenig Haushalt), und den letzten verbleibenden Wochenendtag für Einkäufe und Haushalt "brauche". Wenn dann gerade mal frei ist, ist sicher jemand krank. Auch die bevorzugten Selbermachdinge teilen Susanne Klinter und ich nicht. Bei mir stehen Kochen und Häkeln groß im Kurs, gärtnern sollte dazukommen (damit bin ich als Kind aufgewachsen, aber unser Garten ist nach wie vor Baustelle und daran wird sich leider so rasch nichts ändern). Nähen kann ich so gut wie gar nicht (nur etwas Gewand ausbessern, aber nach Schnittmuster Gewand herstellen kann ich mir nicht vorstellen, vielleicht irgendwann mal, mit eigenem Nähzimmer), dafür ist eher Heimwerken etwas für mich, obwohl ich eher Erhaltungsarbeiten mache, als etwas Neues zu bauen, abgesehen davon kann ich mich nicht längere Zeit so freischaufeln, dass ich durcharbeitenkann (Kleinkind).
Einige "Abenteuer" von denen sie schreibt mache ich regelmäßig, zum Beispiel Brot backen, Kochen, Marmelade und andere Dinge habe ich im Rahmen von Schulprojekten regelmäßig (Schulgarten- heuer nur die Kräuterschnecke und Komposthaufen), kleine Kleidungsstücke wie Jacken oder Mützen häkeln (Stricken ist nicht so Meines) und natürlich kochen. Käse und Butter stelle ich nicht selbst her, das macht der Biobauer im Hofladen, da sehe ich keinen Sinn darin, das aus Milch zu Hause zu machen. Auch handgemachte Seife gibt es von einem kleinen regionalen Hersteller in meiner Nähe, den ich durch meinen Einkauf gerne unterstütue (und dabei dann auch noch ein paar ätherische Bioöle mitnehme).
Marmelade wird natürlich aus Obst im Garten gemacht, denn wenn es Kirschen und Marillen gibt, dann meist so viel, dass wir die gar nicht auf einmal essen können, oder Erdbeeren vom regionalen Bauern, weil die einmalig im Geschmack sind und es so leckere Marmelade gar nirgendwo zu kaufen gebe.
Was die Autorin des Buches nicht macht, ist Lebensmittel einkochen - damit habe ich letztes Jahr angefangen, ganz besonders im Sommer, mit Tomatensauce für Nudeln für das halbe Jahr (mehr Gefäße hatte ich einfach nicht), oft koche ich auch mehr (z.B. gleich Spätzle für 4 Mal essen, weil es in der Küche eine ziemliche Sauerei gibt) und friere dann für 3 Abendessen ein.
Backen tue ich natürlich auch, aber nicht wöchentlich (und wir kaufen keinen Süßkram, sondern werden einmal im Monat von meiner Großmutter mit Keksen und Kuchen verwöhnt), sondern alassbezogen entweder Cakepos mit Schokoglasur (tolle Häppchen) oder Muffins (hauptsächlich für Feierlichkeiten, weil wenn, dann mache ich mindestens 12), Küchen und Torten sind einfach nicht mein Ding.

Seifensieden mache ich aus Sicherheitsgründen nur im Rahmen von Projekten, im Chemiesaal, mit Schutzkleidung und unter dem Abzug. Da geht es aber nicht um den DIY Charakter, sondern einfach um das Verständnis, dass Seife nur aus umgebauten Fettsäuren besteht (weil die Kids immer schauen, wenn ich mit Öl zum Seifemachen komme).
Gut gefallen hat mir, dass die Autorin einen an dem Alltag ausschnittsweise über ein Jahr hinweg teilhaben lässt - und nebenbei noch ihrem Job nachgeht, da ich bisher in "Selbermachbüchern" immer nur von Menschen gelesen haben, die dieses Experiment anstelle ihrer Arbeit durchgeführt haben.
Auch den Anhang finde ich gut, wo sie aufschlüsselt, woher sie ihre Ideen hatte, teilweise mit Weblinks.

Weniger gut gefällt mir allerdings, dass sich hier kaum eigene Muster finden, die man aus dem Buch nehmen kann, bis auf 3 Rezepte (an mehr kann ich mich nach dem Lesen nicht mehr erinnern), wobei das "ich stehe den ganzen Tag herum Brot" für mich rein platz- und kindtechnisch nicht machbar ist, die Cookies werde ich sicher mal nachbacken, aber hier schreckt mich die Anzahl der Zutaten ab. Wenn es schon keine Rezepte im Buch gibt, so hätte ich mir zumindest Fotos vom selbst Fabrizierten gelesen, hier kenne Ich Webblogs, die in dieser Hinsicht viel spannender zu lesen sind.

Fazit
Nette Buchidee, leider mit schwacher Umsetzung.

Veröffentlicht am 19.02.2018

Anders als erwartet

Töchter wie wir
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Die Leseprobe des Buches "Töchter wie wir" von Barbara Kunrath hat mir sehr gut gefallen, besonders Shirin hat es mir besonders angetan und ich wollte mehr von ihrer Geschichte erfahren.

Worum geht es ...

Die Leseprobe des Buches "Töchter wie wir" von Barbara Kunrath hat mir sehr gut gefallen, besonders Shirin hat es mir besonders angetan und ich wollte mehr von ihrer Geschichte erfahren.

Worum geht es in dem Buch?
Drei Frauen - Mona, die knapp vor ihrem vierzigsten Geburtstag steht, Shirin, meinem Lieblingscharakter, ein Mädchen, das in Schwierigkeiten gerät, sowie Hella, Monas alkoholkranke Mutter sind die drei Hauptpersonen in diesem Buch.

Bis Seite 179, auf der es dann zu einer Rückblende in die Vergangenheit kommt, habe ich immer wieder gehofft, dass die Handlung endlich Fahrt aufnimmt. Schuldzuweisungen und Beschimpfungen gibt es zwischen Mona und Hella reichlich, jedoch hatte ich beim Lesen permanent das Gefühl, dass in der Handlung nicht wirklich was passiert.

Shirin, der Charakter, wegen dem ich das Buch lesen wollte, war stark im Hintergrund und weder ihrer Persönlichkeit noch ihrer Geschichte wurde Tiefe verliehen, was ich sehr schade fand.

Ebenso verhält sich Mona bis zum Ende der Geschichte wie ein bockiger Teenager (siehe Rückblende) und ihre Mutter versucht durchgehend, sich irgendwie anzubiedern, was mich auch genervt hat.

Fazit: Wäre das Buch kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich es sicher nicht fertig gelesen.

Veröffentlicht am 21.02.2021

Geh, leck!

Achtung Familienfeier
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Das Cover mit der Torte und der 70er-Jahre-Tapete im Hintergrund, sowie das witzige Schild „Betreten auf eigene Gefahr“ haben ihren Zweck erfüllt und als Blickfang mein Interesse geweckt. Auch der Klappentext ...

Das Cover mit der Torte und der 70er-Jahre-Tapete im Hintergrund, sowie das witzige Schild „Betreten auf eigene Gefahr“ haben ihren Zweck erfüllt und als Blickfang mein Interesse geweckt. Auch der Klappentext klang witzig, ich war überzeugt.
Das Buch wurde 2014 geschrieben und erschien im Arturo Verlag. Weder vom Verlag noch vom Autor, Dany R. Wood, hatte ich bisher etwas gehört – also eine potentielle Neuentdeckung.

Worum geht es?
Eva Backes ist Anfang 30 und arbeitet in einer Werbeagentur. Zum 80er ihrer Oma soll sie in ihre Heimat reisen – Familienfeier. Diese sind immer sehr unangenehm für sie, wo sie doch eher eine graue Maus ist, von der großen Liebe träumt und auch keinen beruflichen Erfolg in Berlin hat.
Im Zug zu ihren Eltern trifft sie auf Schauspieler Sandro – der gerade unterwegs zur „Rolle seines Lebens“ ist – eine nackte Leiche in einem Tatortkrimi – in der gleichen Ortschaft, in die auch Eva reist. Der charmante Sandro beeindruckt Eva – so dass sie ihn als Freund für die Familienfeier engagiert. Natürlich sind die beiden nicht wirklich ein Paar – was jedoch nicht an Evas Interesse liegt.

Meine Meinung
Die Grundidee finde ich witzig, die Charaktere sind mir jedoch zu stark überzeichnet. Mit der Oma bin ich am Anfang noch gut klargekommen, allerdings wird ihr Charakter im Laufe der Handlung auch immer abgedrehter, was jedoch zur Familie passt.
Einige witzige Szenen gab es im Buch – die mich auch am Lesen gehalten haben. Vielleicht verstehe ich den speziellen Humor dieser deutschen Region als Österreicherin nicht, wenn mir beim Lesen ab und zu nur ein Schmunzeln über das Gesicht gehuscht ist – bevor ich kurz darauf wieder die Augen verdreht habe, wie man so flache Charaktere aufeinandertreffen lassen kann.
Es wird wirklich kein Klischee ausgelassen – sogar die neugierigen Nachbarn vom Land, der Dorfsherriff und der nächste größere Laden müssen herhalten – und vor allem liegt die Familienfeier noch zwei Tage in der Zukunft (was ich auch nicht so ganz verstanden habe, denn dann hätte Eva ja keinen Zeitdruck gehabt und den Kuchen mit ihrer Mutter vor Ort backen können).
Meiner Meinung nach machen die Charaktere im Laufe der Handlung keine Entwicklung durch, was jetzt bei einer Gesamtdauer von ein paar Tagen nicht besonders verwunderlich ist, weil sich die Geschichte nur über ein paar wenige Tage erstreckt.
Eva wirkt auf mich auch nicht wie eine schüchterne 30-Jährige, ich hätte ihr höchstens extrem naive 20 gegeben – denn irgendwie muss sie sich in der Stadt bisher durchgeschlagen haben.
Ich habe weitergelesen, weil ich wissen möchte, wie es ausgeht, bei Teil 2 bin ich definitiv raus.
Mir wäre es lieber gewesen, wenn das eine oder andere Klischee in der Kürze des Romas einer besseren Ausgestaltung der wichtigsten Figuren gewichen wäre.

Fazit: Ein toll gestaltetes Cover und eine gute Grundidee – mit der Umsetzung werde ich nicht warm.

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Veröffentlicht am 15.11.2018

Zu wenig Praxis, zu viel Massagetechnik

Berührung
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Das Buch „Berührung. Warum wir sie brauchen und wie sie uns heilt“ von Bruno Müller-Oerlinghausen und Gabriele Mariell Kiebgis ist ein Sachbuch zum Thema „Berührungen“ und 2018 im Ullsteinverlag als Taschenbuch ...

Das Buch „Berührung. Warum wir sie brauchen und wie sie uns heilt“ von Bruno Müller-Oerlinghausen und Gabriele Mariell Kiebgis ist ein Sachbuch zum Thema „Berührungen“ und 2018 im Ullsteinverlag als Taschenbuch mit Klappbroschur erschienen. Das Cover zeigt eine junge Frau, die sich gerade rundum wohlfühlt, und hat damit mein Interesse geweckt. Die Aufmachung ist hochwertig, das Buch sieht nach einmaligem Lesen noch neuwertig aus.

Da ich beruflich ganz viel mit Nähe und Distanz zu tun habe, wollte ich unbedingt mehr und wissenschaftlich fundiert über Berührungen erfahren, ganz besonders interessiert habe ich mich für den großen Praxisteil. Leider war jedoch das Buch ganz anders als erwartet.
Das fiktive Paar Marie und Noah bleibt flach und stereotyp, die persönliche Note, die damit vermittelt hätte werden sollen, kommt bei mir nicht durch, auf mich wirkt es gewollt und nicht gekonnt und macht dadurch mehr kaputt als es auflockert.
Der erste Teil des Buches mit seinen Studien zu Berührungen im Allgemeinen fand ich interessant, allerdings liest es sich ab dem zweiten Drittel als Werbebuch für die von einem Autor entwickelte Massagetechnik und driftet thematisch total in verschiedene Massagetechniken ab, einen weiteren Schwerpunkt bildet Massage bei depressiven Erkrankungen.
Nachdem ich mich weder für verschiedene Massagetechniken interessiere noch an Depressionen leide und außerdem nicht in Deutschland wohne, ist es mir völlig egal, warum welche Therapie (nicht) von einer deutschen Krankenkasse bezahlt wird, was jedoch seitenweise erörtert wird.
Am meisten gefreut habe ich mich also auf den „großen Praxisteil“, wo keine einzige alltagstaugliche Übung vorgestellt wird, die für mich in irgendeiner Form neu gewesen wäre, außerdem bildet der „große Praxisteil“ nicht einmal ein Viertel des Buches, wodurch meine Erwartung an etwa halb Theorie und halb Praxis nicht erfüllt wurde. Außerdem fehlt mir die Wissenschaftlichkeit bei der Wirksamkeit der einzelnen Übungen, das hätte ich mir bei einem Sachbuch erwartet.
Das Gebiet Berührung und körperliche Liebe wird wieder von der Massageseite aufgerollt, schade, denn hier hätte es so viele für mich wesentlich interessantere Aspekte zu diesem Thema gegeben.

Fazit: Wer sich für Massagetechniken interessiert oder an Depressionen leidet, wird bei diesem Buch voll auf seine Kosten kommen. Alle anderen können das Buch nach dem ersten Drittel abbrechen.