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Veröffentlicht am 19.12.2021

Schöne Dorfidylle trügt

Böse
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Katharina möchte mit ihrer Teenagertochter Fenja einen Neuanfang im beschaulichen Hussfeld wagen. Der Ort gilt als eines der sichersten in ganz Deutschland. Hier gibt es niemanden, der sich nicht an die ...

Katharina möchte mit ihrer Teenagertochter Fenja einen Neuanfang im beschaulichen Hussfeld wagen. Der Ort gilt als eines der sichersten in ganz Deutschland. Hier gibt es niemanden, der sich nicht an die Regel hält. Doch der schöne Schein trügt. Fenja verschwindet spurlos und ihre Mutter macht sich auf eine verzweifelte Suche. Ein Alptraum in menschliche Abgründe beginnt.

Der Beginn war etwas langatmig und zäh. Der Autor hat sich hier für meinen Geschmack zu sehr in der Umgebung verloren. Ich finde es schön, wenn die Umgebung sehr detailliert beschrieben wird, aber nicht wenn es sich in unterschiedlichen Perspektiven wiederholt.

Ab Fennys Verschwinden wurde die Handlung aber sehr spannend und fesselnd zugleich. Der Autor hat es geschafft den Spannungsbogen stetig zu steigern und ihn bis ganz zum Schluss nicht abreißen zu lassen. Bis zum Schluss habe ich quasi an dem Buch geklebt, weil ich wissen wollte wie es ausgeht. Immer abwechselnde Perspektiven haben für die Spannung gesorgt.

Wer ist verantwortlich für Fennys Verschwinden? Im Prinzip war es mir bereits von Anfang an klar. Doch unerwartete Wendungen und einige Überraschungen haben mich doch ab und an wieder zweifeln und schwanken lassen wer denn nun verantwortlich ist. Dem Titel "Böse" wird alle Ehre gemacht, denn es wird erst auf der allerletzten Seite wirklich aufgelöst.

Der Schreibstil hat mir anfangs nicht gefallen. Die recht kurzen Sätze haben mich auf eine gewisse Art und Weise aggressiv gemacht. Aber nach einer Zeit habe ich mich dran gewöhnt und wurde in seinen Bann gezogen.

Irgendwie kommt durch seinen Beschreibungen es so an, als wenn der Autor seine sehr negative Einstellung zum Land- / Dorfleben hat. Er kritisiert diesen Klatsch & Tratsch auf dem Dorf und das abgeschiedene Leben, dass man erst in die nächste größere Stadt fahren muss, um etwas zu erleben. Auch die Dorfbewohner selbst kamen nicht hilfsbereit rüber und lehnen alles Neue ab. Ich gehe mal davon aus, dass es einfach dazu dienen sollte, dass man als Leser alles und jeden wegen Fennys Verschwinden verdächtigen sollte.

Mein Fazit:
Nach einigen Startschwierigkeiten wurde es sehr spannend und fesselnd bis zum Schluss. Ich vergebe hier 3,5 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 26.09.2021

Heikles Thema

Tiefer Fjord
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In Oslo wird ein bewusstloser kleiner Junge ins Krankenhaus eingeliefert. Kurz darauf erliegt er seinen Verletzungen. Der diensthabende Arzt ist überzeugt, dass er misshandelt wurde. Bevor die Eltern vernommen ...

In Oslo wird ein bewusstloser kleiner Junge ins Krankenhaus eingeliefert. Kurz darauf erliegt er seinen Verletzungen. Der diensthabende Arzt ist überzeugt, dass er misshandelt wurde. Bevor die Eltern vernommen werden können, wird der Vater im Gebetsraum erschossen aufgefunden. Clara ist geschockt von den Ereignissen. Schon lange versucht sie ein Gesetz durchzubekommen, das misshandelte Kinder früher helfen soll. Als eine iranischstämmige Frau dann auch noch ermordet wird, gerät Haavard ins Visier der Ermittler...

"Tiefer Fjord" soll der Auftakt einer Trilogie sein. Dementsprechend fand ich das Ende etwas unbefriedigend, was aber meist so ist bei einer Trilogie. Aber ich finde, dass man den Roman auch gut als Stand-alone lesen kann.

Der Erzählstil war durchweg spannend und flüssig zu lesen. Es kam viel Politik vor, da Haavards Frau Clara ja aufstrebende Politikerin ist und ein neues Gesetz durchbringen möchte. Das politische hat mich jetzt nicht so wirklich interessiert. Teilweise bin ich da auch nicht so ganz durchgestiegen bei den Charakteren, wer da nun mit wem eine Verbindung hat und wo ansässig ist. Die Namen von den Nebencharakteren hab ich dann ein wenig durcheinander gebracht.

Die beiden Hauptcharaktere Clara und Haavard fand ich sehr unsympatisch. Clara hat ein dunkles Geheimnis und allein durch ihre Art fand ich sie schon von Anfang an unsympathisch. Haavard war mir erst sympathisch, wurde dann aber durch sein Tun auch mal zu mal unsympathischer. Mitgefühlt mit den beiden habe ich dann gar nicht mehr.

Schade fand ich die zu frühe Auflösung. Schon auf der Hälfte wurde quasi aufgelöst wer hinter all dem steckt.

In der Handlung wird ein sehr heikle Themen wie "Kindesmisshandlung" und "Gewalt in Familien" angesprochen. Es wurde sehr gut mit in die Handlung eingewoben und an den Leser kommuniziert.

Mein Fazit:
Schade um die frühe Auflösung und die unsympathischen Charaktere haben mich gestört. Ansonsten konnte man es sehr gut lesen. Daher gibt es von mir 3,5 Sterne. Keine klare Leseempfehlung, aber man kann es lesen, ist nur kein Highlight

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Veröffentlicht am 11.09.2021

Etwas wenig Spannung sonst gut

Nichts als Staub
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Alina Grimm ist bei der Hamburger Polizei im Streifendienst tätig und eigenlich nicht für Mordermittlungen zuständig. Doch ihr Ermittlerinstinkt wird geweckt, als am Hamburg Phoenixplatz eine Leiche gefunden ...

Alina Grimm ist bei der Hamburger Polizei im Streifendienst tätig und eigenlich nicht für Mordermittlungen zuständig. Doch ihr Ermittlerinstinkt wird geweckt, als am Hamburg Phoenixplatz eine Leiche gefunden wird. Bei dem Besuch eines Informanten gerät sie in einen Hinterhalt und wacht im Krankenhaus wieder auf. Ihre Lage ist äußerst prekär. Ihre Angreifer konnten nicht ausfindig gemacht werden und sie wird des Drogenhandels beschuldigt. Suspendiert vom Dienst. Sie beginnt auf eigene Faust zu ermitteln.

"Nichts als Staub" ist der Auftakt in die neue Alina-Grimm-Reihe.

Der Thriller beginnt gleich mit einem spannenden Prolog, ein Blick in die Vergangenheit des Serienmörders. Leider wird das im Laufe der Handlung nicht mehr so ganz nachverfolgt. Danach wird die Handlung leider lange Zeit etwas langatmig und hat wenig Spannung. Erst im letzten Drittel wird alles was geht ausgepackt. Doch für einen Thriller war Nervenkitzel bei mir Fehlanzeige.

Die Story kommt ohne großartige Perspektivwechsel aus. Die meiste Zeit begleitet man Alina. Cliffhänger an den Kapitelenden machen das Ganze aber doch interessant und spannend. Für meinen Geschmack hätten es ruhig ein paar Perspektivwechsel mehr sein können.

Alina hat mir sehr gut gefallen. Sie wirkt authentisch und sympathisch. Ihr Ermittlerinsinkt und ihr Vorgehen ist schlüssig. Auch die beiden anderen Charaktere aus ihrem Ermittlerteam haben mir sehr gut gefallen. Elias ist mysteriös und Lennart rundet mit seiner humorvollen Art das Team ab.

Man merkt, dass die Handlung in Hamburg spielt. Es wurde viel Lokalkolorit eingebaut und schön beschrieben, sodass man sich auch alles sehr gut bildlich vorstellen konnte.

Durch den angenehmen Schreibstil hatte man einen guten Lesefluss und und die Prise Humor zwischendurch hat die Handlung nochmal aufgepeppt.

Mein Fazit:
Für vier Sterne hat es nicht ganz gereicht, deswegen gibt es 3,5 Sterne. Im Großen und Ganzen eine gelungene Story. Trotz der Längen habe ich mich unterhalten gefühlt und ich würde noch einen weiteren Teil mit Alina lesen wollen, um zu sehen, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 04.07.2021

Rachemorde

SCHULD! SEID! IHR!
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Ein obdachloser Mann und ein ehemaliger Polizist nehmen sich unter größten Qualen in der Lüneburger Heide scheinbar selbst das Leben. Neben ihren beiden Leichen wird jeweils eine Tarotkarte gefunden. Welche ...

Ein obdachloser Mann und ein ehemaliger Polizist nehmen sich unter größten Qualen in der Lüneburger Heide scheinbar selbst das Leben. Neben ihren beiden Leichen wird jeweils eine Tarotkarte gefunden. Welche Bedeutung haben diese Tarotkarten und was verbindet die beiden Männer. Kommissar Rolf Degenhardt fängt an zu ermitteln...

"Schuld! Seid! Ihr!" ist der zweite Teil in der Reihe mit Kommissar Rolf Degenhardt. Mir war es vorher nicht bekannt, aber ich konnte es auch gut ohne die Vorkenntnisse lesen.

Der Einstieg in die Handlung war sehr stark. Schnell wurde die Spannung aufgebaut. Der Schreibstil war sehr flüssig und ließ sich auch schnell lesen. Die ziemlich kurzen Kapitel zusammen mit dem Schreibstil ließen einen nur so durch die Handlung fliegen. Man konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Die Cliffhänger an den Kapitelenden haben es noch spannender gemacht, weil man unbedingt wissen wollte wie es nun weiter geht.

Doch je weiter die Handlung fortschritt, desto langatmiger wurde es irgendwie. Die Spannungskurve ließ nach, es passierte nicht mehr wirklich viel Neues und es wurde sehr vorhersehbar. Jeder Verdacht, den ich hatte, hat sich leider am Ende bewahrheitet. Nach dem großartiegen Start gab es keine großen Überraschungen mehr.

Der Autor hatte viele Ideen, wie er die Handlung ausschmückt, aber es war kaum eine Idee wirklich zu Ende gebracht. Dann lieber auf ein, zwei Sachen intensiver konzentrieren und dafür gut zu Ende bringen.

Das Ende fand ich auch recht abgehackt. Es war als wenn ihm die Puste ausging oder die maximale Seitenzahl erreicht war. Dadurch blieben natürlich viele Fragen offen, die ich mir gerne noch beantwortet gewünscht hätte.

Dafür, dass hier die Polizei auch die Ermittlungen aufgenommen hat, war die Ermittlungsarbeit für mich zu wenig. Während die Polizei noch ermittelt, wurde für den Leser in dem anderen Handlungsstrang quasi schon aufgelöst. Das hat die Spannung weggenommen.

Die Charaktere waren gut gewählt, aber blieben mir noch ein wenig fremd. Die hätten noch besser ausgearbeitet werden sollen.

Mein Fazit:
Ein Rache-Thriller mit einem starken Beginn, der aber dann etwas an Spannung verliert. Hat auf jeden Fall noch Potenzial nach oben, deswegen gibt es von mir 3,5 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 21.02.2021

Zwischen Lügen und Wahrheit

Die letzte Lüge
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Fünf Jahre sind nun nach Zachs Tod vergangen. Mia Hamilton hat es nach dem Suizid endlich geschafft wieder in ihr Leben zurückzufinden. An ihrer Seite ihre kleine Tochter und ihr neuer Lebensgefährte. ...

Fünf Jahre sind nun nach Zachs Tod vergangen. Mia Hamilton hat es nach dem Suizid endlich geschafft wieder in ihr Leben zurückzufinden. An ihrer Seite ihre kleine Tochter und ihr neuer Lebensgefährte. Sie konnte endlich die Vergangenheit ruhen lassen, bis die psychisch labile und mysteriöse Alison in ihr Leben tritt. Alison wirft neue Fragen um den Tod von Zach in jener schicksalhaften Nacht auf und bei einem ist sie sich sicher: es war kein Selbstmord. Mia fängt an Nachforschungen anzustellen, wem kann sie trauen und was ist Lüge und was ist Wahrheit? Schwebt sie vielleicht selbst in Gefahr?

Die Handlung ist in der Ich-Erzählperspektive geschrieben. Es gibt zwei Handlungsstränge. Der eine ist aus Sicht von Mia geschrieben und der andere aus Sicht von Josie, der damaligen Mitstudentin von Alison.

Der Schreibstil ließ sich flüssig lesen, dennoch fand ich ihn nicht unbedingt fesselnd. Da hat mir das gewisse Etwas gefehlt.

Die Idee der Handlung war jetzt nicht unbedingt was Neues. In der Richtung habe ich schon einiges gelesen gehabt, was auch weitaus besser war.

Es war ein ewiges Hin und Her, teils mit Wiederholungen bis es zum Schluss noch eine unerwartete Wendung gab. Dennoch war es sehr geheimnisvoll und interessant, da man als Leser nicht wirklich herausfiltern konnte was Lüge ist und was Wahrheit. Außerdem hat man immer mit sich gehadert, ob man den Charakteren trauen kann oder nicht.

Mein Fazit:
Es war gut, ließ sich gut lesen, aber dennoch war es jetzt nichts Besonderes. Daher gibt es von mir 3,5 von 5 Sternen.

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