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Veröffentlicht am 18.03.2021

Wirklich sehr spannend!

Lockvogel
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⇝ Vorsicht: eventuelle Spoiler.

𝐈𝐧𝐡𝐚𝐥𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐒𝐭𝐨𝐫𝐲𝐥𝐢𝐧𝐞
Eine Schauspielstudentin, die von ihrem Exfreund bestohlen worden ist und daher dringend Geld benötigt sowie ein Detektiv, der von der Ehefrau eines ...

⇝ Vorsicht: eventuelle Spoiler.

𝐈𝐧𝐡𝐚𝐥𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐒𝐭𝐨𝐫𝐲𝐥𝐢𝐧𝐞
Eine Schauspielstudentin, die von ihrem Exfreund bestohlen worden ist und daher dringend Geld benötigt sowie ein Detektiv, der von der Ehefrau eines bekannten Regisseurs engagiert wird - klingt doch wie bunt zusammengewürfeltes, aber aufregendes und sympathisches Ermittlerduo, oder? Zusammen sind sie auf der Suche nach der Wahrheit und werden dabei nicht nur mit einem Mord auf einer High-Society Party konfrontiert, sondern auch mit einem vermeintlichen Fall von Hashtag metoo. Schaffen Lockvogel Toni und Detektiv Brehm es, die Schuldigen zu überführen oder geraten auch sie an ihre Grenzen? Tatsächlich ist Lockvogel mein erster Kriminalroman seit einer sehr langen Zeit - zwar habe ich in meiner frühen Jugend ein paar Krimis gelesen, aber irgendwann den Bezug zu diesem Genre verloren. Dementsprechend musste ich mich erst einmal in diesen Bereich einfinden und -denken. Obwohl Krimis nicht unbedingt zu meinen Lieblingsgenre gehören, finde ich das Buch echt richtig gut! Der Spannungsbogen ist schön ausgereift und wird durchgehend im Buch aufrechterhalten. Als Leser wird man sehr herausgefordert und zum Nachdenken und Rätseln animiert, indem man immer wieder kleinere Details aufsammelt und diese in ein großes Puzzle zusammensetzen muss. Es wird sehr mit einem gespielt, indem man verworrene Indizien zugespielt bekommt - ich habe im Verlauf des Buches mehrmals meinen Verdacht geändert und neu bewertet. Indem immer wieder neue Perspektiven ermöglicht und neue Handlungswege eingeschlagen werden, erhalten wir ein gut konstruiertes und sehr logisches Muster, durch welches wir uns hindurchschlängeln müssen. Ein einziger Kritikpunkt wäre, dass im Klappentext groß das Thema Hashtag metoo angepriesen wird und auch wenn diese Debatte eine durchaus wichtige Rolle einnimmt, hätte ich mich an ein, zwei speziellen Punkten in der Geschichte über eine intensivere Auseinandersetzung gefreut. Dennoch wird es grundsätzlich gut in die Geschichte integriert. Weiterhin gibt es einige Überraschungseffekte und Momente, die einen den Atem rauben. Zusammen mit anderen, auf die Protagonisten eingehenden Hintergrundgeschichten und kleineren Nebenhandlungen ergibt sich eine runde, schön ausgereifte Geschichte. Die Autorin bietet ein Reservoir an Humor, Lokalkolorit und Spannung, das einen fesselt, verwirrt und neugierig macht. Falls ihr somit ein Fan von Krimis seid oder hin und wieder gerne einen Kriminalroman lest, dann kann ich euch das Buch wirklich empfehlen.

𝐒𝐩𝐫𝐚𝐜𝐡𝐬𝐭𝐢𝐥
Der Einstieg in das Buch ist sehr gut gewählt und erzeugt schon zu Beginn an ein hohes Maß an Spannung. Die spannungsreiche Atmosphäre wird unterstützt durch den Sprachstil der Autorin, der sehr angenehm und flüssig zu lesen ist. Die Ausdrucksweise bietet ein gutes Maß zwischen Detailgenauigkeit sowie verworrenen Informationen - etwas, das ich ganz wichtig bei Krimis finde. Schließlich soll man nicht sofort auf die Lösung kommen, sondern sich langsam herantasten, über verschiedene Lösungswege nachdenken und diese evaluieren. Dies ist sehr gut gelungen, finde ich. Ebenfalls ist der Perspektivenwechsel interessant, weil man auch private Hintergründe über Charaktere wie Brehm oder Toni erfährt. Meiner Meinung nach ist dies gut umgesetzt, wobei der Wechsel an den richtigen Stellen verwendet wird.

𝐂𝐡𝐚𝐫𝐚𝐤𝐭𝐞𝐫𝐞
Man erkennt, dass sowohl die Hauptcharaktere Toni und Brehm, als auch Nebencharaktere wie die Familie Steiner oder Tonis sowie Brehms Freundes- und Familienkreis gut ausgearbeitet sind. Sie alle erhalten einen wichtigen Platz innerhalb des Krimis, auch wenn ihre Funktion für die Geschichte teilweise erst zum Schluss hin öffentlich dargelegt wird. Was ich schön finde, ist, dass die Charaktere Toni und Brehm sich sowohl weiterentwickeln, als auch tiefgründiger konstruiert ist. Man merkt, dass neben der Aufklärung auch die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den beiden eine große Rolle spielt. Es werden Themen behandelt, die vielleicht nicht mit dem Fall selbst zusammenhängen, aber dennoch wichtig sind, um der Geschichte einen runden Charakter zu verschaffen. Beide besitzen ihre Problematiken und Geheimnisse - so ist Toni beispielsweise pleite, weil sie von ihrem geflohenen Exfreund Felix bestohlen wird. Um dies aufzuklären, wendet sie sich an Brehm, wodurch ihr erster Kontakt zustande kommt. Anfangs hätte ich nicht gedacht, dass ihre Zusammenarbeit so gut klappt; schließlich kennen die beiden sich absolut nicht. Jedoch ist es sehr lustig zu sehen, wie die beiden gemeinsam ermitteln - auch wenn Toni sich teilweise wie ein kleiner Tollpatsch anstellt und es in manchen Situationen sehr brenzlig für sie wird. Das macht sie jedoch außerordentlich sympathisch und ihre eigentliche Unprofessionalität sorgt für Authentizität. Auch Brehm ist ein sympathischer Mensch, bei dem besonders spannend ist, was mit seinem ehemaligen Kollegen passiert ist. Man erkennt, dass sich die anfängliche Bekanntschaft zwischen Toni und Brehm im Verlauf des Buches zu einer Freundschaft entwickelt. Sie sind ein tolles Team, das sich durch teils skurrile und waghalsige, aber auch intelligente und vorausdenkende Manöver auszeichnet.


Ich möchte mich bei vorablesen für das Rezensionsexemplar bedanken!

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Veröffentlicht am 11.03.2021

Wenn das dunkle Leben ein Stückchen heller wird...

The Higher You Fly ...
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⇝ Vorsicht: eventuelle Spoiler.

𝐈𝐧𝐡𝐚𝐥𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐒𝐭𝐨𝐫𝐲𝐥𝐢𝐧𝐞
Farben - sie begegnen uns jeden Tag. Für mich ist das Leben gekleidet in den verschiedensten Farbtönen; ich kann nach ihnen greifen, sie vermischen, ...

⇝ Vorsicht: eventuelle Spoiler.

𝐈𝐧𝐡𝐚𝐥𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐒𝐭𝐨𝐫𝐲𝐥𝐢𝐧𝐞
Farben - sie begegnen uns jeden Tag. Für mich ist das Leben gekleidet in den verschiedensten Farbtönen; ich kann nach ihnen greifen, sie vermischen, versuchen auszuradieren und zu verändern. Doch dennoch finde ich mich zwischen den dunkelsten Farben und den hellsten Tönen, aber auch zwischen seichten, vermischten, nicht allzu kräftigen Farben wieder. Meine Welt ist bunt; meine Gefühle explodieren und zeigen sich in den verschiedensten Nuancen. Doch wie fühlt es sich an, wenn das eigene Leben zwischen den Extremen schwankt; wenn das Schwarze und das Weiße den Alltag beherrschen und dominieren? Genau mit solch einem Problem muss sich der manisch-depressive Jannik auseinandersetzen, der aufgrund seiner psychischen Erkrankung regelmäßig zwischen der schönsten Euphorie und den tiefsten Sturzflügen schwankt. Nur Emilia schafft es, in sein farbloses, von Extremen geprägtes Lebensportrait eine neue, erweiterte Farbpalette zu integrieren. Wir erleben die Geschichte einer jungen Liebe, die viele Hindernisse überwinden muss. Man wird in eine ernste Thematik eingeführt, die uns zeigt, dass man auch in machtlosen Momenten das Kämpfen nicht aufgeben sollte. An dieser Stelle möchte ich auch hier eine Trigger-Warnung aussprechen: Das Buch thematisiert Themen wie Suizid(versuch), Depressionen, Selbstverletzung und bipolare Störung. Ich schätze es sehr, dass diese Warnung auch am Anfang des Buches präsent ist. Die eben genannten Themen werden sehr ausführlich und detailliert im Buch aufgegriffen und verarbeitet. Allgemein kann ich sagen, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat. Es war wirklich unglaublich intensiv, greifbar und die geladene, dynamische Atmosphäre hat sich wie ein roter Faden durch das Buch geschlängelt. Die Geschichte von Jannik und Emilia ist schön, intim und hingebungsvoll, aber auch unglaublich herzzerreißend und traurig. Der Leser erlebt wirklich ein Wechselbad der Gefühle, bei dem man zum Nachdenken angeregt wird, mit den Charakteren leidet und lacht, aber auch ein größeres Verständnis für Janniks psychische Erkrankung entwickelt. Seine Erkrankung ist ein ernsthaftes Thema und genau so geht die Autorin damit auch um - in einer respektvollen, authentischen und nachvollziehbaren Art und Weise. Seine Probleme werden weder beschönigt, noch zu lasch oder unrealistisch dargestellt. Stattdessen wird der Leser mit Ereignissen konfrontiert, die einen selbst schockieren, aber auch selbst in einen Zwiespalt bringen: Kann man Jannik die Schuld zuweisen, obwohl er unter diesem Zwang leidet und windet? Sollte man sauer auf ihn sein oder sollte man nicht eher mit dem Finger auf sein Gespenst zeigen, das ihm das Leben schwer macht? Könnte man selbst mit solch einer Beziehung überhaupt klarkommen oder würde man irgendwann einen Schlussstrich ziehen müssen? Wenn ihr wissen wollt, wie die Geschichte von Jannik und Emilia verläuft und ob sie es schaffen, Janniks Stimmungsschwankungen zu trotzen, verleite ich euch an dieses Buch weiter. Ich kann es absolut empfehlen - spannend, lehrreich und voller Emotionen. Bitte denkt nur daran, dass ihr euch die Trigger-Warnung zu Herzen nehmt. Wie gesagt: wir beschäftigen uns intensiv mit einer ernsthaften Thematik, die in all ihren Facetten zerteilt und präsentiert wird. Es ist teilweise schon etwas heftig, aber dafür ist es eine wirklich sehr tiefgründige Erfahrung. Ich lege euch das Buch sehr ans Herz - man wird für ein Thema sensibilisiert, mit dem man sich zuvor vielleicht noch nicht so stark beschäftigt hat und wird mit neuen Situationen konfrontiert, die einen sein eigenes Verhalten reflektieren lassen.


𝐒𝐩𝐫𝐚𝐜𝐡𝐬𝐭𝐢𝐥
Ich mag den Schreibstil der Autorin sehr. Das Buch lässt sich angenehm und flüssig lesen, die Kapitel haben eine gut gewählte Länge und durch die wechselnde Perspektive zwischen Jannik und Emilia kann man sich eine unglaublich erweiterte Meinung bilden und alle Seiten evaluieren. Die Ausdrucksweise ist geprägt von detaillierten Beschreibungen sowie schönen Akzentuierungen, die die Geschichte unglaublich spannend und interessant machen. Ebenfalls schön finde ich es, dass auch viele Rückblicke eingebaut werden, die uns einen tiefen Einblicke in die Anfänge ihrer Beziehung, ihrer Erlebnisse und Gefühle geben. Hierbei muss ich kritisieren, dass teilweise zu viele Rückblicke hintereinander auftauchen; ich hätte mir gewünscht, dass man währenddessen für eine Sequenz kurz wieder in die Gegenwart wechselt. Natürlich sind die Rückblicke unglaublich interessant und auch wichtig, um ein vollstes Verständnis entwickeln zu können, aber ich hatte dennoch das Gefühl, dass es mich ein wenig erschlagen hat. Auch wenn dies nicht unbedingt in die Kategorie des Sprachstils zählt, möchte ich dennoch einen weiteren strukturellen, formalen Aspekt aufgreifen: Das Buch beinhaltet ein offenes Ende - das ist persönlich nicht mein Favorit, da ich in sich abgeschlossene Geschichten präferiere. Dennoch verstehe ich die Entscheidung der Autorin; und ohne viel spoilern zu wollen, wende ich ein, dass ein anderes Ende tatsächlich nicht der Thematik und auch der Geschichte an sich nicht würdig gewesen wäre. Wenn ihr das Buch lest, werdet ihr verstehen, was ich meine.


𝐂𝐡𝐚𝐫𝐚𝐤𝐭𝐞𝐫𝐞
Der Protagonist Jannik ist ein unglaublich komplexer, schwieriger, aber auch liebenswerter Charakter. Er hat es nicht leicht in seinem Leben; geprägt von einer negativen Vergangenheit und seiner psychischen Erkrankungen fühlt er sich in dieser Welt verloren. Er tritt in den unterschiedlichsten Facetten auf: aufgrund seiner psychischen Erkrankung wechselt er seine Stimmungen sehr oft - das ist für die Menschen in seinem Umfeld eine etwas riskante sowie verzwickte Situation. Ja, Jannik hat mich unglaublich wütend gemacht im Verlauf des Buches, aber ich hatte gleichzeitig auch Mitleid mit ihm. Er kann teilweise wirklich nichts für seine Aktionen, das weiß ich. Er lebt mit seinem Gespenst und dieses Gespenst verleitet ihn dazu, unmoralische Dinge zu tun, die andere Menschen verletzen. Ja, er kann teilweise ein Arschloch sein, aber man merkt ihm danach an, dass er seine Aktionen bereut und es ihm leid tut. Deswegen kann ich ihn auch eigentlich nur mögen, auch wenn ich ihn als anstrengend empfinde. Emilia hingegen ist eine Art Stütze, sein Aufbaupräparat, das ihm Farbe schenkt. Mit ihr konnte ich sehr lange nicht warm werden, da sie einige Charakterzüge besitzt, die mich zeitweise genervt haben. Sie kommt mir irgendwie...flatterhaft und unkontrolliert vor, teilweise etwas zu sehr ich-bezogen. Ihre beste Freundin hat das recht gut zusammengefasst und im Verlauf des Buches hat sich meine Meinung immer mehr bestätigt: einerseits mag sie Jannik unglaublich gerne und nimmt viel für ihn in Kauf - das muss ich ihr hoch anrechnen. Andererseits hingegen kann sie doch nicht so ganz mit der Situation umgehen; sich nicht ganz in ihn hineinversetzen und das ganze Ausmaß seiner Krankheit realisieren, habe ich das Gefühl. Das bedeutet für ihre Beziehung natürlich auch viel Streit, Diskussionen und traurige Momente, aber auch schöne und romantische Erlebnisse zu Zweit. Wenn ich die Beziehung zwischen den beiden zusammenfassen müsste, würde ich einfach nur diese Adjektive wählen: verzwickt und leicht toxisch. Ich habe nach jedem Kapitel immer mehr realisiert, dass es auch für Emilia unglaublich schwierig ist und dass ihre teilweise unpassenden Emotionen und Reaktionen ein Schutzmechanismus darstellen können. Das hat sie für mich um einiges sympathischer gemacht, aber lässt sie nicht zu meinem Lieblingscharakter aufsteigen. Meine Lieblinge lassen sich nämlich in den Nebencharakteren wiederfinden, wobei man sagen kann, dass auch die Nebenfiguren unglaublich sympathisch und originell konstruiert sind! Besonders die Therapeutin Sibille ist unglaublich cool. Mein Favorit ist jedoch Ben - falls ihr wissen wollt, warum dies so ist, dann werft einen Blick in das Buch und beobachtet seine Entwicklung. Sie ist unglaublich toll gelungen, genauso wie die Entwicklungen der Hauptfiguren Jannik und Emilia. Ihre Dimensionen sind unglaublich tiefgründig, fein ausgearbeitet und komplex strukturiert, wodurch sie tolle runde Charaktere abgeben.

Ich durfte das Buch ihm Rahmen einer Leserunde auf lovelybooks lesen und möchte mich daher ganz herzlich für diese Chance bedanken! <3

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Veröffentlicht am 21.02.2021

Ein unglaublich schönes und lehrreiches Buch

Auf sieben Beinen
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𝐈𝐧𝐡𝐚𝐥𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐒𝐭𝐨𝐫𝐲𝐥𝐢𝐧𝐞
Es ist recht lange her, dass ich eine so unglaublich intensive und zum Nachdenken anregende Geschichte gelesen habe. In dem Buch erleben wir die Geschichte von Franzi und Jan, welche ...

𝐈𝐧𝐡𝐚𝐥𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐒𝐭𝐨𝐫𝐲𝐥𝐢𝐧𝐞
Es ist recht lange her, dass ich eine so unglaublich intensive und zum Nachdenken anregende Geschichte gelesen habe. In dem Buch erleben wir die Geschichte von Franzi und Jan, welche sich aus Zufall immer häufiger treffen, während die Spannung zwischen ihnen immer wieder einen neuen Höhepunkt erreicht. Wäre da nicht nur ein Problem: Franzis Hundephobie gepaart mit dem vierbeinigen Freund von Jan...Das Buch beschäftigt sich mit wichtigen und ernst zu nehmenden Themen: Angstzustände, Schicksalsschläge und die Art, wie man mit ihnen umgeht und diese verarbeitet. Es wird deutlich, wie sehr ein Individuum von einem Ereignis geprägt werden kann; was passiert, wenn man dieses Problem nicht loslassen und verarbeiten kann und noch wichtiger: was passiert, wenn wir unsere Angst verdrängen wollen. Wenn wir uns von anderen abschotten, unser Leben nicht voll und ganz ausleben und wenn eine permanente Angst uns versuchen will zu übermannen. Auch wenn man selbst noch nicht erlebt hat, wie sich eine solche Angst in das Bewusstsein und Selbstvertrauen einnistet und dort das ganze Selbstbild negativ beeinflusst, erhalten wir dennoch einen detaillierten Einblick in Franzis Leben und verstehen ihre Situation im Verlauf des Buches immer mehr. Die Geschichte ist traurig und schön zugleich, frustriert einen und lehrt uns wichtige Lektionen: man muss sich nicht immer alleine durchschlagen und versuchen, seine Kämpfe alleine auszutragen, sondern kann sich immer an Personen wenden, denen man wichtig ist und die einem helfen wollen. Fine Sturm schafft es, so viele Emotionen in einem selbst zu wecken und eine wunderschöne Geschichte zu erschaffen. Unglaublich detailliert, unglaublich schön und absolut empfehlenswert. Selbst wenn man kein Hundefreund ist, lehrt die Geschichte einem viele wichtige Lektionen!

𝐒𝐩𝐫𝐚𝐜𝐡𝐬𝐭𝐢𝐥
Mir persönlich gefällt der authentische, moderne Sprachstil sehr gut. Besonders der von Dramatik geprägte Rückblick am Anfang des Buches ist sehr gut gelungen und bietet eine spannende Einleitung in Franzis Geschichte und bietet Platz für Identifikation und Verständnis. Durch detaillierte Beschreibungen von Szenen und Handlungen führt uns die Autorin durch das Buch hindurch, wobei der Schreibstil sehr flüssig und schön zu lesen ist. Die Ausdrucksweise ist geprägt von humorvollen, sarkastischen und authentischen Elementen, die sich gut in die Geschichte integrieren. Die Dialoge wirken sehr authentisch und realistisch verfasst, während an anderen Stellen die Szenen und Emotionen fein herausgearbeitet und akzentuiert dargestellt werden.

𝐂𝐡𝐚𝐫𝐚𝐤𝐭𝐞𝐫𝐞
Die Protagonistin Franzi ist wohl das Sinnbild für negative Emotionen: sie wirkt garstig, frustriert, wütend und sturköpfig. Sie schottet sich ab, lässt niemanden an sich heran und schließt alle Vertrauenspersonen aus ihrem Leben und ihren tiefgründigen Gedanken und Emotionen heraus. Man muss gestehen, dass sie anfangs sehr unsympathisch wirkt aufgrund ihrer negativen Ansicht vom Leben, ihres teilweise etwas aggressiven Verhaltensweise und ihrem Sturkopf. Man schüttelt öfters mal den Kopf, wenn sie eine unüberlegte Entscheidung trifft, aber genau diesen Umstand finde ich passend und gut gewählt. Es verdeutlicht nur, dass sie sich von ihrem Schicksalsschlag weder erholt, noch ihr neues Leben akzeptiert hat. Dass ihr Selbstbewusstsein nicht auf der Höhe ist und dass sie gefühlt auf die ganze Welt wütend ist, auch wenn niemand etwas für ihren Zustand kann. Für mich ist die anfangs fehlende Sympathie sogar ein Pluspunkt der Geschichte, da sie nur zeigt, wie sehr sich Ängste und fehlende Selbstakzeptanz manifestieren können. Ich kann Franzi deshalb viel besser verstehen und mich in sie hineinversetzen, da die Emotionen viel greifbarer werden. Man leidet mit ihr und man spürt ihre Trauer, ihre Wut und ihre Orientierungslosigkeit. Als dann schließlich der Protagonist Jan in ihr Leben tritt, beginnt eine wunderschöne, unglaublich tiefe und weitreichende Entwicklung bei Franzi. Sie lernt sich selbst kennen und akzeptieren und hat nun einen Mann - und einen kleinen Gefährten - an ihrer Seite, die ihr beistehen und sie unterstützen. Jan ist eine unglaublich liebenswerte und verständnisvolle Person, die man einfach nur mögen kann. Er passt sich Franzi an, obwohl er ahnungslos ist und verhält sich wie ein absoluter Gentleman, gepaart mit einer guten Portion Humor und Charme. Ganz zu schweigen von Hansi, ein echter Feini! So süß und goldig einfach, er hat mich öfters mal zum Schmunzeln gebracht. Die Entwicklung von sowohl Franzi als auch Jan sind sehr gut herausgearbeitet und werden in einem angemessenen Tempo sowie in einem authentischen Ausmaß dargestellt.

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Veröffentlicht am 05.02.2021

Potenzielles Jahreshighlight für mich

Matching Night, Band 2: Liebst du den Verräter?
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𝐈𝐧𝐡𝐚𝐥𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐒𝐭𝐨𝐫𝐲𝐥𝐢𝐧𝐞
Wenn ich ein einziges Wort finden müsste, um die Dilogie zu beschreiben, dann wäre es „Spannung“, pure Spannung! Zu Beginn des ersten Bands wusste ich ehrlich gesagt nicht, was genau ...

𝐈𝐧𝐡𝐚𝐥𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐒𝐭𝐨𝐫𝐲𝐥𝐢𝐧𝐞
Wenn ich ein einziges Wort finden müsste, um die Dilogie zu beschreiben, dann wäre es „Spannung“, pure Spannung! Zu Beginn des ersten Bands wusste ich ehrlich gesagt nicht, was genau mich erwarten wird, aber die Dilogie übertrifft meine Erwartungen vollkommen. Sogar so sehr, dass ich beide Bücher in nicht einmal 24h gelesen, nahezu verschlungen habe - am nächsten Morgen bin ich dementsprechend echt müde gewesen. Die Storyline ist sehr kreativ und interessant: ein College, zwei mysteriöse Studentenverbindungen und die Protagonistin Cara, welche plötzlich in Intrigen und Geheimnisse verwickelt wird. Wer die Mischung aus Spannung, Romantik und Mystery mag, ist hier genau richtig. Es gibt Wendungen, Überraschungen, Schockmomente und Situationen, bei denen man zum Rätseln und Mitdenken angeregt wird. Es gibt viele kleine Details, die man zusammen mit den Protagonisten stückweise in ein großes Puzzle zusammensetzt, bis man die Wahrheit erfährt und damit fassungslos zurückgelassen wird. Aber Vorsicht: Band 1 hat einen ganz bösen Cliffhanger, der einen dazu verleitet, direkt weiterlesen zu wollen! Die Dilogie hat wirklich Suchtpotenzial und zeichnet sich durch eine gut durchdachte Konzeption aus.

𝐒𝐩𝐫𝐚𝐜𝐡𝐬𝐭𝐢𝐥
Man kann beide Bücher sehr flüssig und einfach lesen. Der Stil ist hierbei sehr vielfältig und enthält humorvolle, romantische, aber auch spannende Elemente, die das Suchtpotenzial fördern. Die Szenenbeschreibungen sind wirklich sehr gut gelungen und sorgen dafür, dass man sich die Orte und Ereignisse bildlich vorstellen kann. Allgemein wirkt das College-Setting durch den thematisch angepassten Stil authentisch und nicht allzu stark überzogen dargestellt. Anders als bei Fantasy-Romanen ist der Schreibstil zwar kompakt und manchmal etwas sehr direkt und überholend, aber ich finde, dass dies die spannende Atmosphäre nur verstärkt. Es sorgt dafür, dass man nach dem ersten Erholen direkt in die nächste Überraschung hineingeworfen wird.

𝐂𝐡𝐚𝐫𝐚𝐤𝐭𝐞𝐫𝐞
Allgemein finde ich, dass die verschiedenen Charaktere sehr gut in das Setting hineinpassen und nahezu alle Protagonisten sehr sympathisch wirken. Besonders Cara und Josh gehören zu meinen Favoriten, wobei ich bei den Charakteren Tyler und Hannah schwanke. Mit letzterer Person kann ich persönlich leider gar nicht warm werden. Tylers Humor finde ich zwar richtig erfrischend, aber Hannahs Art sagt mir persönlich gar nicht zu irgendwie - auch wenn ich sie absolut verstehen kann, besonders seitdem ich alle Details kenne (seid gespannt!). Was alle Charaktere jedoch gemeinsam haben, ist, dass ihre Handlungen realistisch wirken. Sie haben alle ihre Gründe, warum sie in bestimmten Situationen so handeln, auch wenn ihre Entscheidungen teilweise nicht moralisch korrekt oder objektiv betrachtet intelligent sind. Ihr Verhalten ist aber dennoch einfach menschlich - jeder macht einmal Fehler; es kommt nur darauf an, wie man mit ihnen im Anschluss umgeht. Deshalb finde ich die Entwicklungen bei einigen Charakteren auch sehr stark und gut gelungen. Sie überdenken ihre Entscheidungen, werden im Verlauf der Geschichte reifer und verteidigen ihre moralischen Werte.

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Veröffentlicht am 05.02.2021

Ich habe einen neuen Bookboyfriend!

Beautiful Broken Soul
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𝐈𝐧𝐡𝐚𝐥𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐒𝐭𝐨𝐫𝐲𝐥𝐢𝐧𝐞
BBS ist das erste Buch, welches ich von Jana Schäfer lese und ich bin wirklich begeistert! Bei New Adult bin ich an sich recht skeptisch, da sich dort viele Themen wiederholen, aber ...

𝐈𝐧𝐡𝐚𝐥𝐭 𝐮𝐧𝐝 𝐒𝐭𝐨𝐫𝐲𝐥𝐢𝐧𝐞
BBS ist das erste Buch, welches ich von Jana Schäfer lese und ich bin wirklich begeistert! Bei New Adult bin ich an sich recht skeptisch, da sich dort viele Themen wiederholen, aber ich muss sagen, dass ich den Roman wirklich nicht mehr aus Hand legen wollte. Wer das Genre liebt und eine super schöne Geschichte lesen möchte, sollte sich das Buch unbedingt holen! Die Geschichte von Avery und Caden ist eine schöne Abwechslung zwischen Romantik, etwas Dramatik und der bitteren Realität des Showbusiness. Ich finde, dass die Handlung nicht zu überzogen dargestellt wird und die beiden Protagonisten authentisch und erwachsen mit ihrer Beziehung, ihren Problemen und Streitereien umgehen. Kleiner Kritikpunkt, verbunden mit etwas Spoiler: Ich hätte es mir gewünscht, am Ende etwas mehr darüber zu erfahren, wie eine gewisse Person Averys wahre Identität entdeckt - das ist dann doch etwas zu kurz gekommen für mich.

𝐒𝐩𝐫𝐚𝐜𝐡𝐬𝐭𝐢𝐥
Ich bin begeistert von der Ausdrucksweise der Autorin. Flüssig zu lesen und einfach absolut authentisch. Wir erleben sowohl die Perspektive von Caden als auch von Avery, was ich sehr gut gelungen finde - auch wenn ich mir etwas mehr Kapitel aus der Sicht von Caden gewünscht hätte. Besonders Cadens Sicht finde ich nämlich sehr spannend und abwechslungsreich. Ich kann mich sehr gut in beide Sichtweisen hineinversetzen und sie nachvollziehen.

𝐂𝐡𝐚𝐫𝐚𝐤𝐭𝐞𝐫𝐞
Ich bin seit der ersten Sekunde begeistert von Caden - humorvoll, charmant, erwachsen und liebevoll. Ich finde es toll, dass er nicht als Bad Boy oder ähnliches dargestellt wird, sondern als treuer und verständnisvoller junger Mann, der weiß, was er will. Er richtet sich nach Avery und gibt ihr den nötigen Freiraum. Avery wirkt authentisch und intelligent. Sie weiß, was sie möchte und klingt durchweg vernünftig. Allgemein finde ich es sehr gut gelungen, dass man viele emotionale Details erfährt und jeder seinen eigenen Kampf auszutragen hat.

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