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Veröffentlicht am 15.08.2023

Durchhalten für ein Happy End!?

Hochzeitsglocken auf der kleinen Insel
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Alter Falter, dieses Buch hat mich und vermutlich auch die arme Flora ordentlich Nerven gekostet. Denn es wird geheiratet und wer selbst schon einmal geheiratet hat, weiß, hier muss einiges beachtet werden. ...

Alter Falter, dieses Buch hat mich und vermutlich auch die arme Flora ordentlich Nerven gekostet. Denn es wird geheiratet und wer selbst schon einmal geheiratet hat, weiß, hier muss einiges beachtet werden. Die Hochzeitsglocken sollen für die Influencerin Olivia und Flora läuten und das am gleichen Tag und (!) im „The Rock“, dem Hotel, das Flora leitet. Während Joel für sich und Flora nur eine kleine Hochzeit will, mutiert Olivia mit einer Hochzeitsplanerin zur Brautzilla.

Und Lorna? Sie sieht sorgenvoll in die Zukunft. Werden sie und Saif jemals offen ihre Beziehung führen können?
Einen absoluten Pluspunkt erhält die Autorin für die bewusst gewählte Einleitung, damit man nach bereits 4 Vorbänden leichter in die Handlung kommt. Dies würde ich mir bei so manchen Reihen mit langen Zeiträumen zwischen den Veröffentlichungsterminen wünschen. Wer neu auf der Insel Mure ist, der sollte dieses Buch beiseitelegen und bei Band Nummer 1 starten; denn es ist bereits viel passiert.

Ich mag Jenny Colgans Schreibstil wirklich gerne und mir ist klar, dass manche Charaktere auch bewusst so angelegt sind, wie sie sind, um Pfeffer in die Handlung zu bringen, aber ich fand dieses Buch streckenweise sehr anstrengend. Warum? Die Influencerin Olivia kommt nicht umsonst auf die Insel. Sie ist die Schwester von Jan, die nörgelnde Zicke, die Flora ihr Leben teilweise sehr schwer macht. Sie blüht in ihrem Hass geradezu auf und verpestet die idyllische Inselstimmung.

Die Konkurrenz und die Eifersucht zu Flora waren ja bislang noch witzig. Allein der Unterschied des Ablaufs der Vorsorgeuntersuchungen der beiden Babys von Jan (Christabel) und Flora (Douglas) ist einfach witzig und erinnert an so manche Supermama, die bei jedem kleinen Blubber der Meinung sind, ihr Kind sei hochbegabt. Die Eifersucht zur Schwester Olivia ist dagegen schon widerlich, auch wenn sie begründet ist und ihre Auflösung (wie verrate ich nicht) finden wird.

Auch das Joel eine kleine Hochzeit möchte und nach all den Jahren nicht erkennt, was Flora und auch die Inselgemeinschaft möchten, ist an dieser Stelle unglaubwürdig.

Saifs Bedenken bezüglich einer offenen Beziehung zu Lorna lässt ihn nach den inzwischen vergangenen Jahren leider immer unsympathischer wirken, so dass man Lorna am liebsten einen Schnaps reichen und sagen möchte: „Vergiss ihn!“ (Allerdings ist die Männerauswahl auf der Insel nicht so prickelnd.)

Getoppt wird dies von einer größenwahnsinnigen Hochzeitsplanerin, die sich auf der Insel verwirklichen will. Der Einzige, der es hier treffend bezeichnet, ist der französische Koch Gaspard „alles Idiotän“. Da zählt übrigens auch Floras Nichte Agot drunter, die so manchen Höhenflug hat und bei der mit 7 Jahren erziehungstechnisch so manches schiefgelaufen ist.

Wer dennoch sein Happy End bekommt, ist für Fans der Reihe ein Muss, darf aber bei diesem Ende nicht geschockt sein. Ob dies dann wirklich der letzte Band ist, bleibt ab zu warten, denn das geht so nicht, Frau Colgan. Ich vergebe 3,5 von 5 Punkten.

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Veröffentlicht am 16.05.2021

Nicht ganz stimmig, aber Drama im Stil einer Seifenoper

Finding us - Vereint
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Auf geht es in die letzte (?) Runde der Finding us Reihe (zu mindestens ist es bisher so vorgesehen). Wer die Vorbände nicht kennt, der sollte dies nachholen, da es inzwischen einige Verknüpfungen der ...

Auf geht es in die letzte (?) Runde der Finding us Reihe (zu mindestens ist es bisher so vorgesehen). Wer die Vorbände nicht kennt, der sollte dies nachholen, da es inzwischen einige Verknüpfungen der Protagonisten untereinander gegeben hat und man sonst nicht mehr durch findet.

Obwohl mir der Schreibstil und auch die Geschichten von Audrey Carlan immer sehr gut gefallen haben, hab ich jetzt doch mal etwas zu meckern:

Mir war das Verhalten der beiden Protagonisten zu widersprüchlich! Nate ist ein Womanizer hoch 3. Bislang ritzte er Kerben in seinen Bettpfosten. Als er Cami das erste Mal sieht, erwacht sein Jägerinstinkt. Er ist regelrecht auf ihr Aussehen und die Möglichkeit fixiert, sie ins Bett zu bekommen, dass er mir total unsympathisch wurde.

Ich meine, bei solchen Liebesromanen läuft es zwar grundsätzlich darauf hinaus, aber die Gedanken und Formulierungen hierzu fand ich abstoßend. Gleichzeitig kritisiert er allerdings seinen besten Kumpel Ty und möchte gern wie sein Bruder eine feste Beziehung haben, die etwas darstellt. Das passt einfach nicht zusammen.

Cami dagegen ist durch ihre schlechten Erfahrungen von der Männerwelt mehr als angewidert. Um Geld zu verdienen, arbeitet sie am Empfang von Hank (siehe Band 1) und in einem Stripclub. Obwohl sie mehr als ein gebranntes Kind ist, fliegt sie voll auf Nate und seine Flirtversuche, die ich teilweise sehr plump fand, ab. Das fand ich genauso unpassend, wie Nates Verhalten.

Beide klatschen regelrecht zusammen wie zwei Magneten und vergessen in all der glückseligen Leidenschaft ihre Umgebung und auch verantwortungsbewusstes Handeln.

Warum ich mich wegen Alphamännchen im Kosewahn, kindlichem Charme und ordentlich Drama der bereits bekannten Protagonisten zu einer Punktevergabe von 3,5 von 5 Punkten hinreißen lassen habe, müsst ihr selbst lesen, da die Gesamtgeschichte dann im Stil einer Seifenoper doch noch die Kurve bekommt.

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Veröffentlicht am 23.02.2021

Eine Liste für das Leben

Kissing Chloe Brown (Brown Sisters 1)
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Chloe Brown hat eine Liste. Eine Liste mit Dingen, die sie gerne tun würde. Doch eine chronische Krankheit schränkt sie massiv in ihrem Alltag ein. Sie braucht Unterstützung. Obwohl sie ihren Hausmeister ...

Chloe Brown hat eine Liste. Eine Liste mit Dingen, die sie gerne tun würde. Doch eine chronische Krankheit schränkt sie massiv in ihrem Alltag ein. Sie braucht Unterstützung. Obwohl sie ihren Hausmeister Redford Morgan immer angiftet, wäre dieser perfekt: langes rotes Haar, sexy, Tattoos und ein Motorrad; ein echter bad boy?!

Doch ist er das wirklich ein bad boy? Eher ein Mann mit einem guten Herzen und Chloe ist eine zynische Zicke. Beide Protagonisten sind durch Vorurteile und Erfahrungen geprägt. In der Leseprobe hat mir besonders gut das Wortgefecht der beiden gefallen, was sich wie ein roter Faden durch die Handlung zieht und diese aufpeppt.

Chloes und Reds Geschichte ist etwas Besonderes: Chloes Krankheit Fibromyalgie und ihre Einschränkungen bieten einen interessanten Aspekt. Doch auch Red bietet mit seiner Vergangenheit eine Besonderheit, die ihn prägte und Ängste auslöst. Nein, ich werde sie an dieser Stelle nicht verraten, aber es ist tatsächlich bei all den Liebesromanen mal eine Vergangenheit, die nicht jeder bad boy aufweisen kann. Neugierig? Der Band Nummer 1 der Brown Schwestern ist durchaus lesenswert. Nummer 1? Ja, Chloe hat noch zwei Schwestern, die auch Chloes Leben nebenbei unterstützen oder ab und an aufmischen und ihr eigenes Buch bekommen werden. Auch Ihre Mutter, Tante und Großmutter peppen mit Ratschlägen und Kommentaren die Handlungen auf.

Bei näherer Betrachtung lernen Red und auch der Leser, dass sich hinter Choles zickiger und zynischer Art ein sehr verletzlicher Mensch verbirgt, der seine Einschränkungen durch die raue Art zu verbergen versucht. Doch Red knackt die harte Schale und schafft mit sehr einfühlsamen und lesenswerten Gesten eine romantische Szenerie. Der Spitzname Knöpfchen ist einfach zu süß.

Irgendwann stellt sich die Frage, hakt ein Häkchen auf einer Liste einen Punkt für immer ab oder kann dieser Punkt für bleiben sein?

Mein Fazit für dieses Buch: Die Geschichte ist sehr romantisch. Allerdings haben mir in einigen erotischen Szenen die Übersetzung (oder die Formulierungen?) nicht gefallen. Außerdem fand ich Chloes Art (auch wenn es ein Stilmittel in der Handlung war) teilweise sehr anstrengend zu lesen, so dass ich das Buch zwischendurch tatsächlich mal weggelegt habe. Ich vergebe daher 3,5 von 5 Punkten, weil Red wirklich ein toller Romantiker ist.

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Veröffentlicht am 02.01.2021

Das älteste Gewerbe der Welt

La Maison
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Emma Becker beschließt, ein Buch über das älteste Gewerbe der Welt zu schreiben. Um die Erfahrungen aus erster Hand beschreiben zu können, nennt sie sich Justine und fängt u.a. im „La Maison“ an, als Prostituierte ...

Emma Becker beschließt, ein Buch über das älteste Gewerbe der Welt zu schreiben. Um die Erfahrungen aus erster Hand beschreiben zu können, nennt sie sich Justine und fängt u.a. im „La Maison“ an, als Prostituierte zu arbeiten. Dort trifft sie auf eine Vielzahl an Frauen und Männern.

Das Buch hat mich aus verschiedenen Gründen interessiert. Wer schon einmal mit Prostituierten in Kontakt gekommen ist, der weiß, dieser Beruf ist ein schwerer Beruf und das ist genau der Grund, warum ich mich beim Einstieg in dieses Buch so schwer getan habe und es trotz bestehenden Interesses beiseitegelegt habe:
Enthusiastisch, fast beschönigend und wehmütig berichtet Emma Becker anfänglich von ihre gerade beendeten Zeit im „la Maison“. Man kann fast sagen, sie glorifiziert ihre Zeit dort. Mit einer netten Plauderei wie bei einem Kaffee mit Zigarette wird nebenbei berichtet, wie sie Einrichtungsgegenstände in ihr privates Zuhause schleppt, um diese zu erhalten. Obwohl man den Gegenständen aufgrund der prunkvollen Art ansieht, dass diese nur aus einem Bordell stammen können, erkennt ihr Umfeld dies nicht.

Dieses extrem Positive hat mich gestört, da ich durchaus andere Berichte aus meinem beruflichen Kontext kenne. Vor kurzem gab ich dem Buch nochmals eine Chance und siehe da, nach einigen Seiten kamen auch die negativen Seiten zum Vorschein: Der Einstieg im zwielichtigen „Coco’s“, unangenehme Freier, Selbstzweifel, Erfahrungen mit Drogen, Angst….unter dem Aspekt macht dann das fast Familiäre „La Maison“ als positive Erfahrung Sinn.

In einem lockeren Gespräch berichtet die Autorin von verschiedenen Frauen und ihren Gründen, diesen Beruf auszuüben. Geprägt von Selbstdarstellung, Geldsorgen, berufliche Sackgassen, Zweifel und Spaß am Sex üben diese Frauen den Beruf aus. Dabei begegnen sie Männern, die die volle Bandbreite des menschlichen Verhaltens bieten und sowohl wertschätzend als auch gefährlich sein können. Wer hier jetzt an ein Buch mit erotischen Szenen denkt, der liegt hier falsch. Im Vordergrund stehen die Schicksale der Frauen und ihre Emotionen.

Es sind Anekdoten dabei, die einen regelrecht ans Buch fesseln. Dennoch muss ich sagen, dass mir diese Plauderei zum Ende hin durch Ausschweifungen zu lang geraten ist. Es schien fast so, als ob sich die Autorin kaum vom „La Maison“ und auch von ihrem Buch trennen konnte. Ich vergebe daher 3,5 von 5 Punkten.

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Veröffentlicht am 02.01.2021

Slampoetry, Kabarett und Kurzgeschichten eines Autorenensembles

Irgendwas mit Möwen
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Was erwartet hier den Leser? Slampoetry, Kabarett und Kurzgeschichten eines Autorenensembles, das sich selbst den Namen „Irgendwas mit Möwen“ gab.

Die Themen und die Stile sind jedoch vielfältig, so dass ...

Was erwartet hier den Leser? Slampoetry, Kabarett und Kurzgeschichten eines Autorenensembles, das sich selbst den Namen „Irgendwas mit Möwen“ gab.

Die Themen und die Stile sind jedoch vielfältig, so dass ich zugeben muss, anhand der ersten Beschreibung und des Titels etwas anderes erwartet zu haben.

Natürlich kommen auch Möwen drin vor, die ihre Kritik gleich entsprechend markieren. Es kommen jedoch auch schlaflose Nächte, Zukunftsträume, wichtige Momente und ordentlicher nordischer Lokalpatriotismus vor. Durch das ein ums andere Textstück wird man zum Nachdenken oder zum Schmunzeln und bestenfalls zu beidem gebracht.

Die Welt ist besser mit Zierleisten! Oder mit Künstlern wie diesen. Meine Highlights waren die Texte Mamiblogs, Land zwischen den Meeren, Arrrr, Seefahrerromantik, Handwerker und Kommt mit.

Damit könnt ihr jetzt nichts anfangen? Dann müsst ihr wohl selber lesen. Denn durch die Vielfalt des Buches wird wohl für jeden etwas dabei sein und diese einzelnen Autoren könnten unterschiedlicher nicht sein, so dass ein Gesamtfazit recht schwer ist. Ich vergebe jedoch 3,5 von 5 Punkten.

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