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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.03.2021

Faszinierende Einblicke in einen vielseitigen Therapeutenalltag

Sie müssen da nicht allein durch!
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Viele Jahre arbeitet der Autor Prof. Martin Rauh-Köpsel nun schon als Psychotherapeut und hat in seiner lange beruflichen Karriere so Einiges erlebt. In seinem Buch „Sie müssen da nicht allein durch! Aus ...

Viele Jahre arbeitet der Autor Prof. Martin Rauh-Köpsel nun schon als Psychotherapeut und hat in seiner lange beruflichen Karriere so Einiges erlebt. In seinem Buch „Sie müssen da nicht allein durch! Aus der Praxis eines Psychotherapeuten oder warum unkonventionelle Methoden oft die wirksamsten sind“ erzählt er von Patienten welche ihm noch lange im Gedächtnis blieben und bietet dem Leser die einmalige Möglichkeit ihm bei seinen Therapiestunden über die Schulter zu schauen. Die Fälle stammen nicht nur aus seiner eigenen Praxis sondern auch aus früheren beruflichen Stationen wie zum Beispiel einer Rehaklinik oder Psychiatrie. Auch die Formen sind breit gefächert, über Therapiegruppen, Supervision bis hin zur Einzeltherapie ist alles dabei. So konnte mich die Vielfältigkeit, sowohl der Therapiesituationen, als auch der therapeutischen Ansätze, positiv überraschen. Aufgeteilt sind die Kapitel in Themenschwerpunkte (z.B. Wut und Schuld, Depression, Flashbacks, usw.), passend dazu gibt es unterschiedliche lange Fallerzählungen. Martin Rauh-Köpsel hat dabei keineswegs nur seine besten und gelungensten Fälle ausgewählt, sondern erzählt auch immer wieder von abgebrochenen Therapien und Scheitern. Das lässt ihn und sein Buch nicht nur äußerst sympathisch, sonder auch noch authentisch wirken. Viel zu schnell ging dieses fesselnde und kurzweilige Sachbuch zu Ende. Schreibstil und Inhalt eigenen sich nicht nur für Personen vom Fach, sondern einfach für alle Leser*innen. Gerne bewerte ich „Sie müssen da nicht alleine durch!“ mit 5 Sternen und kann es nur weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 02.03.2021

Überraschend vielschichtiger Roman

Stay away from Gretchen
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„Stay away from Gretchen – Eine unmögliche Liebe“ der Autorin Susanne Abel hat mich auf mehrfache Weise positiv überrascht. Der Roman beginnt mit der Diagnose Demenz, dies wirft nicht nur die 84-jährigen ...

„Stay away from Gretchen – Eine unmögliche Liebe“ der Autorin Susanne Abel hat mich auf mehrfache Weise positiv überrascht. Der Roman beginnt mit der Diagnose Demenz, dies wirft nicht nur die 84-jährigen Greta sondern auch ihren Sohn Tom ganz schön aus der Bahn. Anders als in anderen Romanen, dominiert die Krankheit aber nicht die Geschichte. Sehr gelungen schafft es die Autorin vielmehr Gretas Lebensgeschichte von Kindheit an zu erzählen und ihre Erlebnisse mit der erwachsenen Frau der Gegenwart zu verknüpfen. In Ostpreußen aufgewachsen, muss die junge Greta mit ihrer Familie, mitten im zweiten Weltkrieg, nach Westdeutschland fliehen. Schonungslos erzählt Susanne Abel dabei die Geschichte einer Flucht, voller Entbehrungen und auch zahlreicher sexueller Übergriffe und zieht, mit Hilfe des Erzählstrangs der Gegenwart, immer wieder Parallelen zur Flüchtlingskrise 2015. Auch weitere große Themen wie Diskriminierung und Rassismus in der Nachkriegszeit oder Transgenerationale Weitergabe, werden immer wieder aufgegriffen und von mehreren Seiten beleuchtet.

Auch wenn die Protagonisten fiktiv sind, mutet die Geschichte überaus real an, was auch an der großartigen Rechercheleistung der Autorin liegt. Diese lässt immer wieder echte Reden, Interviews, Zeitungsberichte, Radiosendungen und Fernsehbeiträge der damaligen Zeit, wortwörtlich in den Text einfließen. Darüber hinaus wirken auch die beschriebenen Auswirkungen der Demenz so unglaublich nah, hier konnte die Autorin eigene Erfahrungen einbringen, da sie selbst ihre Mutter an die Krankheit verloren hat. Trotz der schwierigen Themen liest sich die Geschichte nicht nur äußerst berührend sondern konnte auch immer wieder mit ihrem einmaligem Humor bei mir punkten. Für mich ist „Stay away from Gretchen“ eine wunderbare Entdeckung und zählt jetzt schon zu meinen Lesehighlights in diesem Jahr. Gerne gebe ich dem Roman deshalb 5 von 5 Sternen und eine uneingeschränkte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 24.02.2021

Der Klang der Zukunft

Fürchtet uns, wir sind die Zukunft
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„Fürchtet uns, wir sind die Zukunft“ der Autorin Lea-Lina Oppermann begeisterte mich durch seine dynamische Geschichte, geschrieben in einem ungewöhnlichen Stil. Das Buch liest sich durch die packende ...

„Fürchtet uns, wir sind die Zukunft“ der Autorin Lea-Lina Oppermann begeisterte mich durch seine dynamische Geschichte, geschrieben in einem ungewöhnlichen Stil. Das Buch liest sich durch die packende Erzählung super schnell von der Hand, die Kapitel sind eher kurz und eignen sich damit hervorragend für Jugendliche. Auch das Thema war interessant, denn man bekommt einen guten Einblick in die Abläufe einer Musikakademie. Beeindruckend mit welcher Leidenschaft viele Musiker ihren Traum verfolgen. Doch im Buch geht es noch um viel mehr, es geht um alles, um DIE ZUKUNFT. Jung, frech und mitreißend, zeichnet die Autorin ein Bild von jugendlicher Revolution und Veränderung. Doch trotz manch krasser Aktion der Protagonisten, bleibt sie dabei dennoch realistisch und zeigt gelungen die Entwicklung von Gruppendynamiken auf. Gerne hätte das Buch noch ein paar Seiten länger sein dürfen, auch wenn die Geschichte natürlich in sich stimmig ist. Eine Autorin, welche man sich merken sollte. Von mir gibt es deshalb eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 19.02.2021

Magische Geschichte mit modernem Konzept und wunderbarem schottischen Humor

Tinte & Siegel
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„Tinte & Siegel - Die Chronik des Siegelmagiers 1“ ist eine Fantasygeschichte auf hohem Niveau und vor allem mit sehr viel Witz. Der Autor Kevin Hearne entwirft eine ganz eigene magische Welt und überzeugte ...

„Tinte & Siegel - Die Chronik des Siegelmagiers 1“ ist eine Fantasygeschichte auf hohem Niveau und vor allem mit sehr viel Witz. Der Autor Kevin Hearne entwirft eine ganz eigene magische Welt und überzeugte mich durch Ideenreichtum und einen mitreißenden Schreibstil. Der Hauptcharakter Al MacBharrais ist ein Siegelmagier und soll dafür sorgen das die Geschöpfe aus dem Feenreich in der normalen Menschenwelt kein Aufsehen erregen. Gar keine einfache Aufgabe in Zeiten von Smart Phones und ständiger Kameraüberwachung. Gelungen verknüpft der Autor unsere moderne Welt mit Jahrhundertealten Sagen und klassischen Wesen aus der Fantasyliteratur. Feen und Kobolde sind dabei noch die „gewöhnlichsten“ Kreaturen und überzeugen durch ihre jeweiligen Eigenarten. Innovativ war für mich auch die Idee, Magie mit der praktischen und anschaulichen Anwendung in Form von Siegeln zu verbinden. Viele unerwartete Wendungen machten die Geschichte für mich zu einem echten Lesevergnügen.
Auch wenn die Aufmachung anderes vermuten lässt, ist „Tinte & Siegel“ in meinen Augen kein Jugendbuch. Gewaltvolle Auseinandersetzungen werden dafür zu detailliert geschildert und auch die Verherrlichung von Alkoholkonsum (egal ob Whiskey, Gin oder Bier, irgendwas wird ständig getrunken und in den höchsten Tönen gelobt) nimmt eine zentrale Rolle ein. Um die Handlung gut einordnen zu können, würde ich das Buch erst ab 16 Jahren empfehlen. Für erwachsene Fantasyfans ist es eine tolle kurzweilige Lektüre, welche mir gut gefallen hat. Die Handlung von Band 1 ist in sich abgeschlossen, lässt aber dennoch Spielraum für eine Fortsetzung, auf welche ich mich schon jetzt freue.

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Veröffentlicht am 18.02.2021

Leidenschaft fürs Tanzen

One Last Dance
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„One Last Dance“ ist bereits der zweite Teil der „One Last“ Reihe der Autorin Nicole Böhm. Auch wenn es Verbindungen zwischen den Bänden gibt, stehen die Geschichten jeweils für sich und können gut einzeln ...

„One Last Dance“ ist bereits der zweite Teil der „One Last“ Reihe der Autorin Nicole Böhm. Auch wenn es Verbindungen zwischen den Bänden gibt, stehen die Geschichten jeweils für sich und können gut einzeln gelesen werden. Nicole Böhm hat einen wunderbaren Schreibstil welcher sich leicht und angenehm liest und dabei die Leser*innen völlig in den Bann ihrer Geschichte zieht. So konnte sie mich von Beginn an begeistern! Die Perspektive wechselt zwischen den Hauptcharakteren Gillian und Jazz hin und her und ermöglicht so tiefe Einblicke in die Gefühlswelt der Beiden. Auch New York als Handlungsort gefiel mir sehr gut, da es viele tolle Einblicke in die Stadt gab. Im Buch geht es neben dem Tanzen, inklusive einiger eindrucksvoll beschriebener Tanzszenen, auch um die aufkeimende Liebe zwischen Gillian und Jazz, welche aus zwei völlig verschiedenen Welten kommen. Ich mochte beide Protagonisten super gerne, da sie individuell und authentisch waren und zum Glück keinem der üblichen Klischees entsprachen. „One Last Dance“ ist ein richtiges Wohlfühlbuch, welches man nicht mehr aus der Hand legen möchte, denn an so mancher Stelle wird es zudem auch noch richtig spannend. Das Buch ist ein wunderbar moderner Liebes- und Tanzroman mit einer unvorhersehbaren Handlung und besonderen Charakteren. Gerne empfehle ich den Roman jedem weiter, der Lust auf eine herrlich positive Geschichte hat!

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