Cover-Bild Aus der Mitte des Sees
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 256
  • Ersterscheinung: 24.02.2021
  • ISBN: 9783257071467
Moritz Heger

Aus der Mitte des Sees

Eine Benediktinerabtei, idyllisch an einem See gelegen. Ihr Gastflügel ist gut besucht, doch die meisten Mönche nähern sich dem biblischen Alter. Gerade hat einer der jungen das Kloster verlassen und eine Familie gegründet. Seither stellt auch Lukas, Ende dreißig, seinen Lebensweg infrage. Da taucht Sarah auf, aufmerksam, zugewandt und körperlich. Um zu einer Entscheidung zu finden, überlässt sich Lukas dem See: Beim Schwimmen öffnen sich Körper und Geist.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.03.2021

Gedanken

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Ein Mönch lebt in einem Kloster in dem er der Jüngste ist. Ein Mitbruder gleichen Alters hat es gerade verlassen. Er geht jeden Tag an den See um zu schwimmen und seine Gedanken zu sortieren ...

Ein Mönch lebt in einem Kloster in dem er der Jüngste ist. Ein Mitbruder gleichen Alters hat es gerade verlassen. Er geht jeden Tag an den See um zu schwimmen und seine Gedanken zu sortieren und mit sich selbst ins Reine zu kommen.
Es sind keine alltäglichen Gedanken, viel Raum nimmt im Anfang das Thema um seinen ehemaligen Mitbruder ein. Warum ist er gegangen, wie ist sein neues Leben und es schwingt unausgesprochen die Frage mit: Beneide ich ihn.
Wichtig sind die Gedanken zu seinem Leben. Ist das richtig was und wie ich handle. Eine Frau nimmt Einfluss auf ihn. Wie geht er damit um.
Ich hatte den Eindruck der Autor, der in einem abschließenden Interview sagt das er jedes Jahr eine Auszeit in einem Kloster nimmt, fordert uns auf uns mit dem Thema Zölibat und Kirche heute im allgemeinen aus einander zu setzen.
Alle Gedanken zur Natur oder zu den Menschen sind keine mönchischen Gedanken sondern jeder Philosoph hat sich damit befasst.
Wir als Leser tun das auch, ohne darüber im Besonderen nachzudenken.
Vielleicht sollten wir uns dafür die Zeit nehmen.
Das Buch fordert einen ganz, entweder lese ich, versuche zu verstehen was gemeint ist, oder ich lasse es.
Im Anschluss entsteht der Eindruck ich habe die Hälfte verstanden und muss es noch einmal lesen.
Es war in meinen Augen schwere Kost. Eher häppchenweise zu genießen auf keinen Fall alles auf einmal.
Es wäre gut gewesen wenn der Autor einen direkteren Weg für sein Anliegen gefunden hätte. Aber vielleicht habe ich es im ersten Lesen nur nicht richtig verstanden.


Veröffentlicht am 22.03.2021

Schwimmen und nachdenken, nachdenken und schwimmen …

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Seit sein bester Freund und Mitbruder Andreas weg ist, geheiratet hat und nun auch Vater geworden ist, zweifelt der 38jährige Benediktinermönch Lukas an sich, seiner Berufung und seiner Bestimmung. Er ...

Seit sein bester Freund und Mitbruder Andreas weg ist, geheiratet hat und nun auch Vater geworden ist, zweifelt der 38jährige Benediktinermönch Lukas an sich, seiner Berufung und seiner Bestimmung. Er ist einsam, fühlt sich verlassen, und so geht er immer wieder zum Schwimmen an den See. Dort kann er sich ganz seinen Gedanken und Gefühlen hingeben, fühlt sich umarmt und getragen vom Wasser. Dort am See ist es auch, als plötzlich Sarah auftaucht. Lukas fühlt sich von der jungen Frau magisch angezogen. Sie ist körperlich präsent und schenkt ihm ihre ganze Aufmerksamkeit. Als ihm dann die Leitung des Klosters angeboten wird muss er sich entscheiden, welchen Weg er zukünftig einschlagen will …

Der Autor Moritz Heger wurde 1971 in Stuttgart geboren, studierte Freie Kunst in Saarbrücken und anschließend in Mainz Germanistik, Evangelische Theologie, Pädagogik und Theaterwissenschaften und gewann bereits mehrere regionale Literaturpreise. Neben dem Schreiben arbeitet er als Gymnasiallehrer für Deutsch und Religion in Stuttgart. „Aus der Mitte des Sees“ ist sein zweiter Roman.

Dass der Autor sich regelmäßig eine Auszeit im Kloster nimmt, wie er in einem Interview am Ende des Buches sagt, ist der Geschichte anzumerken, denn er kennt sich mit den Abläufen und Gepflogenheiten des Klosterlebens gut aus. Leider kommt diese Perspektive etwas zu kurz, ich hätte gerne etwas mehr darüber gelesen. Stattdessen überwiegen die Gedanken des Protagonisten, die abwechselnd an verschiedene Personen gerichtet sind und sich oft um ganz banale Dinge, oft auch um seine Berufung, seinen Glauben, den Zölibat und um Gott drehen. Diese wiederholen sich immer und immer wieder, und oft weiß mal als Leser zunächst nicht, an welche Person seine Grübeleien gerade gerichtet sind. Als er dann Sarah begegnet vermisse ich seinen Gewissenskonflikt, den er als Benediktinermönch und Prior eines Klosters zweifellos haben müsste.

Schreibstil und Satzbau dieses Romans sind sehr gewöhnungsbedürftig - es werden viele Insider-Begriffe und Fremdwörter verwendet, die nicht in jedermanns Wortschatz vorhanden sein dürften. Die vielen gedanklichen Monologe des Bruder Lukas, teils wirr formuliert, waren für mich weder philosophisch, noch poetisch oder tiefsinnig, sondern eher irritierend und ermüdend. Wir begleiten ihn während ein paar Tagen im Sommer, zu kurz als dass ich mir ein genaueres Bild von ihm machen könnte. Auch die anderen Figuren bleiben blass in meiner Vorstellung. Einzig greifbar ist für mich der See und dessen Schönheit, an den es Lukas immer wieder zieht und an dem sich ein Großteil der Handlung abspielt. Das Ende kommt überraschend schnell und ist nach meiner Meinung etwas unwahrscheinlich. Es bleiben einige Fragen offen, die auch durch den Epilog nicht ganz geklärt werden können.

Fazit: Ein interessanter Plot, von dessen Umsetzung ich mir mehr versprochen hatte.

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Veröffentlicht am 03.03.2021

Ruhige Geschichte

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An einem idyllischen Vulkansee liegt ein Kloster. Gut besucht von Menschen, die von verschiedenen Gründen, etwas Auszeit suchen. Einer der Brüder ist Mönch Lukas und seitdem sein Mitbruder Andreas aus ...

An einem idyllischen Vulkansee liegt ein Kloster. Gut besucht von Menschen, die von verschiedenen Gründen, etwas Auszeit suchen. Einer der Brüder ist Mönch Lukas und seitdem sein Mitbruder Andreas aus der Benediktinerabtei, um eine Familie zu gründen, ausgetreten ist, ist er mit knapp 40 Jahren der jüngste Bruder. Die Älteren Mitbrüder möchten, dass Lukas die Leitung des Klosters übernimmt, doch als er ein Familienfoto von Andreas sah und die quicklebendige Schauspielerin Sahra kennenlernte, stellt Lukas zum ersten Mal sein Lebensweg in Frage...

Mit leise tönen und sehr ruhig nimmt der Autor uns mit in eine Benediktinerabtei und lässt mit Lukas Gedanken hinter die Kulissen von dem Klosterleben blicken. Der Erzählstil ist wie ein Zwiegespräch, jedoch nicht mit Gott, was man von einem Mönch erwartet, sondern in der Du-Form mit dem Lukas näherstehende Menschen. Denn es geht hier nicht um Gott und Glaube, eher um Selbstfindung. Der Schreibstil ist leicht, sodass man ohne Verständnisprobleme lesen kann. Dank den philosophischen Gedanken und sehr poetisches erzählen hat die Geschichte etwas Meditatives an sich.

Hier passiert nicht wirklich viel. Es ist ein ruhiges Buch und wer nach dem stressigen Alltag nach etwas Ruhe sehnt, ist hier richtig.

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Sehr meditativ und ruhig

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Sehr meditativ und ruhig
In Moritz Heger´s Buch „Aus der Mitte des Sees“ wird viel geschwommen...
Und dabei wird so ziemlich das ganze Leben reflektiert...
Das klingt erstmal recht langweilig und das hatte ...

Sehr meditativ und ruhig
In Moritz Heger´s Buch „Aus der Mitte des Sees“ wird viel geschwommen...
Und dabei wird so ziemlich das ganze Leben reflektiert...
Das klingt erstmal recht langweilig und das hatte ich ehrlich gesagt auch befürchtet, doch ganz so war es dann doch nicht...
„Aus der Mitte des Sees“ ist wieder mal so ein Buch, das einen überraschen kann, wenn man sich darauf einlässt. Ich gebe zu, ich hätte es fast wieder auf die Seite gelegt, weil ich doch recht schwierig in die Geschichte hineinkam; sie war mir schlichtweg zu ruhig und langatmig irgendwie auch... Anfangs war mir alles zu wirr und durcheinander, ich sah nicht wirklich eine Struktur und das war mir eigentlich zu anstrengend.
Doch kurze Zeit später nahm ich mir noch ein wenig mehr Zeit und fand dann auch selbst die Ruhe in mir, die ich für dieses Buch auch wohl brauchte...
Man kann und sollte meiner Meinung nach dieses Buch nicht „einfach so runterlesen“, das wird nicht funktionieren.
Das Leben im Kloster und als Mönch allgemein wird sehr gut und anschaulich geschildert, man kann das wirklich gut nachvollziehen, selbst wenn man vorher so gar keine Ahnung davon hatte.
Mein Fazit: ein Buch sicherlich nicht für jedermann und schon gar nicht „für zwischendurch“... 3,5 Sterne würde ich vergeben, doch da das nicht geht, runde ich auf 3 neutrale Sterne ab, denn 4 Sterne wären im Vergleich zu anderen Büchern, denen ich vier Sterne gab, meines Erachtens nach hier zuviel...

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Veröffentlicht am 25.02.2021

Fließende Gedanken

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Das Buch hat mich durch das schlicht gehaltene Cover und den poetisch klingenden Namen angesprochen. Die Handlung ist chronologisch aufgebaut: Der Leser wird mit in die Gedankengänge des jungen Mönchs ...

Das Buch hat mich durch das schlicht gehaltene Cover und den poetisch klingenden Namen angesprochen. Die Handlung ist chronologisch aufgebaut: Der Leser wird mit in die Gedankengänge des jungen Mönchs Lukas genommen. Dieser beschreibt seine Umgebung und nimmt die Leser mit, in einen kurzen Abschnitt seines Lebens und den Alltag im Kloster. Dabei stellt er sich selbst viele kritische Fragen. Nicht nur sein eigenes Leben und seine Entscheidungen, auch die seines guten Freundes, der das Kloster vor kurzem verlassen und eine Familie gegründet hat, werden dabei in den Fokus gestellt. Viel dreht sich auch um die Frage nach der Zukunft. Der junge Mönch versucht herauszufinden was er sich vom Leben wünscht und was er erreichen möchte.

Der poetische Klang des Titels hat sich durch das gesamte Buch gezogen: Die Gedankengänge von Lukas waren sehr ausgeschmückt dargestellt. Außerdem war das Kloster mit seinem See und dem Steg sehr idyllisch beschrieben. Der Leser konnte die Ruhe regelrecht in sich aufnehmen und die Zeit beim Lesen auch für kritische Hinterfragungen des eigenen Lebens nutzen.
Die Idee das Buch aus den Gedankengängen und Erinnerungen von Lukas aufzubauen hat mir dabei sehr gut gefallen, da dies die inneren Zweifel betont hat. Der Leser konnte sich durch die inneren Monologe gut in den Mönch hineinversetzen und die Geschichte dadurch sehr nah an sich selbst erleben.

Gestört hat mich beim Lesen der Aspekt, dass Lukas Gedanken teilweise sehr ungeordnet auf den Leser eingeprasselt sind. Neben den Fragen nach dem Sinn und der Hinterfragung seines Lebens, hat er sich oft auch mit Nebensächlichkeiten beschäftigt. Dies hat dafür gesorgt, dass ich beim Lesen oft abgeschweift bin und nach einigen Seiten gemerkt habe, dass ich gar nicht weiß, was ich gerade gelesen habe.
Mein zweiter Kritikpunkt betrifft die, bereits im Klappentext angedeutete, Liebesgeschichte. Diese ist leider sehr vorhersehbar und stellt die davor wichtigen aufgeworfenen Fragen in den Hintergrund.

Zusammengefasst handelt es sich um ein Buch für zwischendurch. Es ist bis auf kleine Abschnitte leicht zu lesen und eröffnet dem Leser einen Einblick in die Gedanken eines jungen Menschen, welcher herauszufinden versucht, was er von sich und dem Leben erwartet. Durch die Vorhersehbarkeit der Handlung ist allerdings leider keine sonderliche Spannung entstanden.

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