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Veröffentlicht am 16.04.2021

Kurzweiliger Inselausflug

Möwensommer
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Für Floristin Lina ist der Blumenladen „Blühende Fantasie“ auf Norderney Heimat und Berufung zugleich. Sie liebt sowohl die Insel als auch ihre Arbeit, doch richtig vollkommen wäre ihr Glück erst, wenn ...

Für Floristin Lina ist der Blumenladen „Blühende Fantasie“ auf Norderney Heimat und Berufung zugleich. Sie liebt sowohl die Insel als auch ihre Arbeit, doch richtig vollkommen wäre ihr Glück erst, wenn sie auch den richtigen Mann an ihrer Seite hätte. Bisher ist ihr der allerdings noch nicht über den Weg gelaufen. So verbringt sie die Zeit mit ihren Freundinnen und geht segeln mit Jugendfreund Mattis, den sie heimlich immer noch liebt, obwohl er ihr vor Jahren das Herz gebrochen hat. Doch dann scheint das Schicksal Bent als neuen Standesbeamten auf die Insel zu wehen, der schon bald heftig mit Lina flirtet und in ihrem Magen Schmetterlinge einziehen lässt. Dafür benimmt sich Mattis auf einmal merkwürdig und hat auch immer weniger zu sagen…
Lotte Römer hat mit „Möwensommer“ einen locker-leichten Liebesroman vorgelegt, der den Leser auf die schöne Nordseeinsel Norderney einlädt, um sich dort mit der Geschichte von Lina und der Suche nach dem Glück kurzweilig unterhalten zu lassen. Der flüssige und gefühlsbetonte Erzählstil vermittelt dem Leser schnell das nötige Urlaubs- und Inselfeeling, während er sich unsichtbar an Linas Fersen heftet und sie bei ihren Unternehmungen beobachtet. Die bildhaften Beschreibungen der Insel lassen während der Lektüre vor dem inneren Auge des Lesers Bilder von Sand, Sonne, Möwen und Meer vorbeiziehen und ihn von einem Strandausflug träumen. Lina dagegen träumt eigentlich von Mattis, doch ein Vorfall in der Vergangenheit hat ihr Mattis nur als guten Freund erhalten, was ja auch eine Menge wert ist. Doch Lina träumt von Zweisamkeit und Glück, so dass sie ein williges Opfer ist für jeden neuen Mann, der sich der Insel nähert. Schon zu Beginn weiß der Leser, auf was er sich bei diesem Buch einlässt, denn die Geschichte ist recht vorhersehbar und hält vielleicht einige Überraschungen bereit. Leider ist die Handlung insgesamt doch voller Klischees und dazu platt. Sie gleicht einem Snack, den man mit einem Bissen vernascht. Etwas mehr Witz und Spannung hätte die Geschichte gut vertragen können. Einzig die Papageien haben für einige Stimmung gesorgt.
Die Charaktere sind mit Ecken und Kanten versehen, wirken glaubwürdig und lassen so eine gewisse Annäherung des Lesers zu. Lina hat ein freundliches, offenes Wesen, strahlt allerdings eine gewisse Naivität aus. Mattis ist ein eher zurückhaltender Mann, der viel vor sich hinbrütet und sich auch nicht so schnell aus der Reserve locken lässt. Bent dagegen ist aufgeschlossen, charmant und flirtwillig, was die Inseldamenwelt schnell anzieht.
„Möwensommer“ besticht kurzweilig mit einer Geschichte über Freundschaft, Liebe und Missverständnisse, vor allem aber mit einem schön inszenierten Inselfeeling. Für eine kleine Auszeit und Ersatz für weit entfernte Urlaubsträume ganz nett zu lesen.

Veröffentlicht am 21.03.2021

Stark subjektiv gefärbte Sichtweise

Geteilte Träume
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1992. Kurz vor ihrem Abitur erfährt die 18-jährige Ingke bei einer Stammzellenspende für ihre an Krebs erkrankte Mutter, dass ihre Eltern gar nicht ihre leiblichen sind. Maren und Kelle haben sie mit viel ...

1992. Kurz vor ihrem Abitur erfährt die 18-jährige Ingke bei einer Stammzellenspende für ihre an Krebs erkrankte Mutter, dass ihre Eltern gar nicht ihre leiblichen sind. Maren und Kelle haben sie mit viel Liebe aufgezogen, sind jedoch nur ihre Adoptiveltern. Ingke fällt aus allen Wolken, reagiert wütend und verletzt. Von ihren Adoptiveltern erfährt sie, dass sie bereits als Baby in der ehemaligen DDR adoptiert wurde. Ingke setzt sich mit ihren Wurzeln auseinander und begibt sich auf Spurensuche nach ihren leiblichen Eltern, um Antworten auf ihre vielen Fragen zu bekommen…
Ulla Mothes hat mit „Geteilte Träume“ einen unterhaltsamen Roman vorgelegt, der sich mit einem Schicksal der jüngsten Vergangenheit deutsch-deutscher Geschichte befasst, welches stellvertretend für viele andere ähnliche Lebensläufe gilt. Der flüssige Schreibstil stellt den Leser als unsichtbaren Schatten an die Seite der jungen Ingke, die sich nicht nur auf die Suche nach ihren leiblichen Eltern macht, um ihre Wurzeln kennenzulernen, sondern vor allem, um endlich die Wahrheit um die damaligen Umstände herauszufinden und Antworten zu bekommen. Die Autorin bedient sich neben Rückblenden auch einiger Perspektivwechsel, um einzelne Protagonisten aus der Verwandtschaft ihre Sichtweise der damaligen Ereignisse erzählen zu lassen. Sicherlich ist das kein ungewöhnliches Mittel, um die Handlung interessant zu machen, jedoch wird die Hauptprotagonistin dabei fast vollständig aus den Augen verloren. Hier hätte man sich mehr auf Ingke konzentrieren sollen, um die es eigentlich geht und die das Ganze ja angestoßen hat mit ihrer Suche. Die Autorin hat ihrer Geschichte die historischen Ereignisse nach dem Zweiten Weltkrieg und die Teilung Deutschlands unterlegt. Allerdings fehlt hier die gebührende Distanz, die Dinge objektiver darzustellen und nicht zu verallgemeinern. Menschen die in der damaligen DDR gelebt haben, werden einiges völlig anders empfunden haben, als es hier dargestellt wird. Der Geschichte fehlt es zudem sowohl an Spannung als auch an Gefühl, so dass der Leser sich eher wie ein ungeladener Gast fühlt, der in eine eingeschworene Runde hineinplatzt und lieber sofort wieder umdreht.
An Charakteren mangelt es in diesem Buch wirklich nicht, jedoch sind sie meist eher oberflächlich gezeichnet. Ihnen fehlt es an Tiefe und Authentizität, um den Leser an sich zu binden und das Mitfiebern zu ermöglichen. Aus der Vielzahl von Protagonisten stechen vor allem Maren und Kelle heraus. Beide sind sehr liebevolle, fürsorgliche Menschen, die Ingke eine behütete Kindheit in einem geschützten Kokon geschenkt haben. Ingke selbst ist ein Teenager, der nicht nur mit der Krankheit ihrer Mutter überfordert ist, vor allem die plötzliche Offenbarung über ihre Adoption wirft sie aus der Bahn und lässt sie viele Dinge hinterfragen. Die Situation überfordert das Mädchen sichtlich, was Unsicherheit zur Folge hat. Die Schicksale der ganzen Verwandtschaft sind sicher bedauerlich und zum Teil sogar traumatisch, doch in dieser geballten Form wirkt manches einfach nur unglaubwürdig und überspitzt. Weniger wäre hier mehr gewesen.
„Geteilte Träume“ enthält eine schwierige Familiengeschichte in historischem Kontext, bei der die Hauptprotagonistin auf der Strecke bleibt. Wer einen Schreibstil mag, der mit dem erhobenen Zeigefinger doziert, ist hier bestimmt richtig. Über die angesprochene Thematik gibt es weitaus empathischere und fesselndere Bücher. Eingeschränkte Leseempfehlung, für zwischendurch geht es noch.

Veröffentlicht am 06.03.2021

Wie glücklich man am Lande war, merkt man erst, wenn das Schiff untergeht." (Seneca)

Dampfer ab Triest
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In seiner Heimatstadt Triest frönt Inspector Bruno Zabini seinen Leidenschaften: Kaffee und schönen Frauen, beides genießt er in großem Stil. Ein Leichenfund im Hafen birgt Hinweise darauf, dass es jemand ...

In seiner Heimatstadt Triest frönt Inspector Bruno Zabini seinen Leidenschaften: Kaffee und schönen Frauen, beides genießt er in großem Stil. Ein Leichenfund im Hafen birgt Hinweise darauf, dass es jemand auf den Grafen Urbanau abgesehen hat. Bruno bekommt den Befehl, den Grafen zu bewachen, der sich an Bord des Kreuzfahrtschiffes „Thalia“ aufhält, was in ihm nicht gerade Begeisterung hervorruft. Eigentlich hatte er bereits Pläne amouröser Natur, da passt ihm die Aufgabe als Bodyguard für den Grafen so gar nicht ins Konzept. Pflichtbewusst, wenn auch widerwillig mischt er sich inkognito unter die bunte Schar der Schiffsgäste, um nicht nur das Treiben an Bord und einige Zwischenfälle mitzuerleben, sondern vor allem nach demjenigen zu suchen, der dem Grafen ans Leder will…
Günter Neuwirth hat mit „Dampfer ab Triest“ einen unterhaltsamen Kriminalroman vorgelegt, der den Leser nicht nur in die malerische italienische Hafenstadt Triest entführt, sondern ihm auch noch eine Kreuzfahrt übers Mittelmehr spendiert. Der flüssige Erzählstil lässt den Leser sich alsbald an die Fersen von Zabini heften, der eher wie ein Lebemann denn wie ein Polizeiinspektor wirkt, da ihn seine diversen Liebschaften doch mehr auf Trapp halten als sein Beruf. Der ihm zugeteilte Auftrag ist ihm eher lästig, da er ihm einen Strich durch seine eigene Planung macht. Doch an Bord des Schiffes steht er auf einmal einer Gesellschaft gegenüber, mit der er erst einmal umgehen muss. Das recht skurrile Reisevölkchen birgt so manches Geheimnis, und während diese feiern und genießen, kommt es zu manchem Zwischenfall und einigen Offenbarungen. Allerdings ist Bruno zum verdeckten Ermitteln abgestellt und sieht sich auf einmal vielen helfenden Händen gegenüber, die er so gar nicht gebrauchen kann. Viele haben etwas zu verbergen, zu vertuschen, zu verschleiern und üben sich im Lügen und Betrügen, was Brunos Ermittlungen nicht gerade einfacher macht, zumal er noch für die Sicherheit des Grafen verantwortlich ist. Der Spannungslevel ist durchgängig auf mittlerem Niveau, oftmals hat man als Leser nicht das Gefühl, einen Krimi zu lesen, sondern eher eine Scharade.
Illustre Charaktere mit den unterschiedlichsten Ecken und Kanten bieten Unterhaltungswert, denn es geht nicht nur um Sehen und Gesehen werden, sondern auch um gesellschaftliche Rangordnungen. Aufgrund ihrer lebendigen Zeichnung mischt der Leser sich gern unter sie und bezieht Beobachtungsposten. Bruno Zabini ist kein Kostverächter, gewandt und charmant streift er sich eine neue Haut über, um sich unter den Gästen zu bewegen, hält Smalltalk und frönt nach außen hin ebenfalls dem schönen Leben, während er seine Augen über die Passagiere gleiten lässt, sie beobachtet und ihren Gesprächen lauscht. Manchmal eigensinnig und träge, dann wieder hellwach und kombinierend versucht er den Fall zu lösen, um baldmöglichst in die Arme einer Liebelei sinken zu können.
„Dampfer ab Triest“ ist ein unterhaltsamer Kriminalroman mit schöner Hintergrundkulisse. Das Treiben an Bord ist ganz gut getroffen, die Handlung selbst lässt es dagegen etwas an Spannung fehlen. Für Zwischendurch ganz nett zu lesen.

Veröffentlicht am 26.02.2021

"Die Freude und das Lächeln sind der Sommer des Lebens." (Jean Paul)

Sommer der Träumer
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1960. Die 18-jährige Erica Hart fällt in ein tiefes Loch, als ihre Mutter stirbt. Die Einladung von Charmian Clift, einer Freundin ihrer Mutter, sie auf der griechischen Insel Hydra zu besuchen, kommt ...

1960. Die 18-jährige Erica Hart fällt in ein tiefes Loch, als ihre Mutter stirbt. Die Einladung von Charmian Clift, einer Freundin ihrer Mutter, sie auf der griechischen Insel Hydra zu besuchen, kommt da gerade recht. Gemeinsam mit ihrem Freund Jimmy und ihrem Bruder Bobby bricht sie von London nach Griechenland auf, um den trüben Gedanken zu entfliehen und zieht in die Künstlerkolonie auf Hydra. Dort trifft sie auf allerlei illustre Gesellschaft, die sich zum Teil aus bekannten Schriftstellern und Musikern zusammensetzt und ein ungezwungenes, freies Leben nach eigenen Regeln führen. Erica erliegt schnell dem sommerlichen Charme der Insel und dem Zusammenhalt der Aussteigergemeinschaft. Sie bewundert Charmian, die sich neben ihrer schriftstellerischen Passion auch noch um ihren unmöglichen Ehemann und ein Kind kümmert. Doch nicht alles ist eitel Sonnenschein, nicht nur die Beziehung zwischen Erica und Jimmy steht am Abgrund…
Polly Samson hat mit „Sommer der Träumer“ einen ganz unterhaltsamen Roman vorgelegt, der das typische Hippieleben der Aussteiger in den 60er Jahren beschreibt und die sich dafür die griechische Insel Hydra als Domizil auserkoren haben. Wer Hydra kennt, wird die Insel anhand der farbenprächtigen Beschreibungen sofort wiedererkennen, auch wenn inzwischen einige Jahrzehnte dazwischen liegen. Die Uhren gehen dort anders, die blauen Farben des Himmels und der Ägäis sowie die in der flimmernden Sonne strahlend weißen Gebäude ziehen magisch an und laden zum Müßiggang ein. Man ist dort einfach sofort im Urlaubsmodus. So ist es wohl auch Erica ergangen, als sie dort gelandet ist. Mit gefühlvollem und bildgewaltigem Erzählstil lädt die Autorin den Leser ein, einen Sommer lang in der Aussteigerkolonie zu verbringen, dem damaligen Zeitgeist nachzuspüren und sich dem süßen Leben hinzugeben. Doch mit dem Auflaufen ihrer recht zahlreichen Protagonisten verzettelt sich Samson, denn nur wenige stehen in direktem Zusammenhang mit Ericas Aufenthalt und spielen ansonsten kaum eine Rolle. Die Handlung plätschert meist sommerlich-träge vor sich hin und mutet langatmig an. Spannungsmomente sind rar gestreut und so zieht sich die Geschichte trotz griechischem Flair doch sehr in die Länge.
Eine bunte Kollektion an Charakteren wartet dem Leser auf, der sich aufgrund der Fülle erst einmal erschlagen fühlt. Erica muss schon früh einen harten Schicksalsschlag verkraften, so ist es verständlich, dass sie fliehen will, um sich abzulenken und atmen zu können. Sie vermittelt einen recht naiven Eindruck, der sich auch im Verlauf der Handlung nicht groß verändert. Charmian ist eine starke und mutige Frau, deren Fürsorge ihr nicht gedankt wird. Marianne Ihlen wirkt wie eine Getriebene, die sich jedem neuen Mann unterordnet. Jimmy, Leonard Cohen, Axel Jensen und viele weitere huschen durch die Geschichte und hinterlassen doch kaum einen bleibenden Eindruck.
„Sommer der Träumer“ überzeugt mit wunderschönen Beschreibungen der griechischen Insel Hydra und dem ungezwungenen Aussteigerleben einer Künstlergemeinschaft. Allerdings bleibt die Handlung durchweg monoton mangels Spannung. Ein Roman, bei dem man nicht viel nachdenken muss und ihn träge in der Sommersonne weglesen kann.

Veröffentlicht am 26.02.2021

Nachruf auf Rose

Nächstes Jahr in Berlin
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Als 2007 ihre Mutter Rose verstirbt, reist Tochter Astrid von Schweden nach Stuttgart, um ihr die letzte Ehre zu erweisen und sich um die Beerdigung zu kümmern. Das Verhältnis zu ihrer Mutter war schwierig ...

Als 2007 ihre Mutter Rose verstirbt, reist Tochter Astrid von Schweden nach Stuttgart, um ihr die letzte Ehre zu erweisen und sich um die Beerdigung zu kümmern. Das Verhältnis zu ihrer Mutter war schwierig und unterkühlt, zumal viel Ungesagtes zwischen ihnen stand, denn Rose hat nicht viel von sich preisgegeben. Astrid nimmt den Abschied zum Anlass, ihr eigenes Leben und die Beziehung zu ihrer Mutter zu hinterfragen, wobei sie nach und nach einige Dinge offenlegt, die sie selbst nicht über Rose wusste und die im Nachgang Verständnis für das Verhalten ihrer Mutter hervorrufen…
Astrid Seeberger hat mit „Nächstes Jahr in Berlin“ die autobiografische Geschichte ihrer eigenen Familie vorgelegt, mit dem sie nicht nur den Tod ihrer Mutter verarbeitet, sondern ihr indirekt damit sogar einen Nachruf bereitet. Der anspruchsvolle, einfühlsame und bildhafte Erzählstil der Autorin macht das harte Leben ihrer Mutter Rose für den Leser greifbar und miterlebbar. Den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges, die gefährliche Flucht aus Ostpreußen in eine ungewisse Zukunft sowie der Neuanfang im Westen. Gleichzeitig erfährt der Leser von Roses traurig endender Liebe, deren Familie sowie ihren Kriegserfahrungen, die nachhaltig Roses Leben geprägt und sie hart, fast schon hoffnungslos zurückgelassen haben. Die intensiv mit Worten gemalten Bilder prägen sich in den Kopf des Lesers, doch wirklich nahe kommt er weder Rose noch Tochter Astrid, beide bleiben unnahbar, fast schon unpersönlich. Obwohl man als Leser merkt, wieviel Herzblut die Autorin in ihren „Nachruf“ gepackt hat, sind es gerade die ständig wechselnden Szenen und Sprünge, die es dem Leser schwer machen, sich wirklich in die Geschichte hineinfallen zu lassen. Alles wirkt vielmehr wie eine Eigentherapie, um das gespaltene Verhältnis und den Tod der Mutter zu verarbeiten.
„Nächstes Jahr in Berlin“ ist kein Buch für zwischendurch, sondern fordert dem Leser einiges ab. Wortgewandt und mit vielen Bildern offenbart sich hier eine Familiengeschichte, die eher einer Tragödie gleicht. Der Schreibstil ist hervorragend, doch bleibt der Leser eher außen vor. Eingeschränkte Leseempfehlung!