Profilbild von Petra_Sch

Petra_Sch

Lesejury Star
offline

Petra_Sch ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Petra_Sch über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.04.2021

niedliche Geschichte: zwei kleine Wildschweine auf der Suche nach ihrem Papa

Mops und Fidel suchen ihren Papa
0

Mops und Fidel, die beiden kleinen Wildschweinjungen, finden, dass ihre Mama zu viel mit ihnen meckert. Deshalb wollen sie ihren Vater finden, denn bei dem ist es bestimmt viel cooler.
Doch wie schaut ...

Mops und Fidel, die beiden kleinen Wildschweinjungen, finden, dass ihre Mama zu viel mit ihnen meckert. Deshalb wollen sie ihren Vater finden, denn bei dem ist es bestimmt viel cooler.
Doch wie schaut ihr Vater aus? Er muss wohl Streifen haben, wie sie beide.
Auf der Suche treffen sie viele Waldtiere und jedes nehmen sie unter die Lupe, ob es denn nicht ihr Vater sein könnte.

Der Text ist kurz, leicht verständlich und somit nicht nur zum Vorlesen, sondern auch bestens für Leseanfänger geeignet. Die Bilder untermalen das Gelesene nochmals.
Auf 12 Doppelseiten, die großflächig illustriert sind, begegnet man vielen Waldbewohnern: Streifenhörnchen, Reh, Bär. Auf jedem Bild gibt es viel zu entdecken! Der aufmerksame kleine Leser spürt auch bald im Hintergrund den Wildschweinpapa auf, der die beiden Jungen heimlich beobachtet.
Mops und Fidel benehmen sich wie typische kleine Kinder, und ihr Verhalten ist oft sehr witzig!
Toll fand ich die Aussage, die natürlich auch auf Menschkinder bezogen werden kann: "Jedes Wildschwein ist einzigartig, auch wenn wir uns manchmal sehr ähnlich sehen."

Was diese Geschichte eigentlich aussagen möchte, habe ich leider nicht so ganz verstanden, denn es geht nicht wirklich um alleinerziehende Mütter oder um Kinder, die ohne Vater aufwachsen müssen, denn die beiden Wildschweinjungen finden ihren Vater ja.
Doch es ist eine wundervoll illustrierte, liebevolle Geschichte mit Humor, die Groß und Klein begeistert!


Fazit:
Eine liebevolle Geschichte mit viel Humor über zwei kleine Wildschweinjungen, die unbedingt ihren Vater finden wollen. Wunderschön illustriert.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.03.2021

ein witziges Pferdebuch im Comic-Stil

Und dann kam Juli
0

Eines Tages im Juli steht ein Pferd im Garten von Pauls Familie. Seine Eltern sind sofort entzückt und nennen das Pferd Juli, doch Paul denkt sich: was soll ich denn mit einem Pferd? Ich will doch lieber ...

Eines Tages im Juli steht ein Pferd im Garten von Pauls Familie. Seine Eltern sind sofort entzückt und nennen das Pferd Juli, doch Paul denkt sich: was soll ich denn mit einem Pferd? Ich will doch lieber einen Hund!
Deshalb denkt er sich unendlich viele Dinge aus, um dieses ungeliebte "Haus"Tier wieder loszuwerden.


Gleich mal vorweg zu nehmen ist, dass man dieses Buch nicht tierisch ernst nehmen darf, denn Juli wird eher menschenähnlich dargestellt und auch viele Szenen sind absurd und total unrealistisch, zB Kutsche fahren mit Einkaufswagen, oder Juli in der Hängematte. Und mal ehrlich: wer freut sich über ein Pferd im Garten, das die Wiese und sämtliche Beete zerstört? ;)
Somit ist die Geschichte natürlich nicht realistisch - doch genau das ist es, was das Buch so lustig macht!
Und natürlich der Comic-Stil, in dem das Buch verfasst ist (einzelne Worte sind in anderer Schriftart und -größe gestaltet, auch mal in Farbe) und die vielen humorvollen bunten Illustrationen. So werden auch Lesemuffel zum Lesen angeregt!

In dieser Geschichte geht es um Freundschaft, v.a. zwischen Mädels und Burschen, und um Freundschaft zu Tieren, und darum, dass man seine Scheuklappen ablegen und seine Einstellung zu gewissen Dingen verändern kann. Auch wenn Paul am Anfang mit seiner negativen Einstellung total nervig ist und seine Wandlung am Schluss etwas zu schnell geht, ist dieses Buch einfach soo unterhaltsam und bringt einen oft zum Lachen.

Was mir besonders gut gefallen hat ist, dass es kein "typisches Pferdebuch" (für Mädchen) ist, sondern eigentlich eine Geschichte über ein ungeliebtes Haustier (statt Pferd kann man hier wohl jedes beliebige Tier einsetzen) und wie man seine Sicht der Dinge verändern kann, wenn gewisse und unvorhergesehene Dinge geschehen.
Und natürlich die allzu bekannte Erkenntnis, dass man erst weiß, was man hat, wenn man es nicht mehr hat...

Schön wäre noch gewesen, wenn im Anhang ein bisschen etwas über richtige Pferdehaltung und den Umgang mit diesen Tieren erklärt worden wäre, denn Pferde sind eben keine Haustiere!


Fazit:
Ein etwas anderes Pferdebuch mit viel Comic-Spaß - das vor allem auch toll für Jungs ist!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.02.2021

Zweiter Cold Case für Polizeikommissarin Tess Hjalmarsson in Südschweden

Cold Case – Das gezeichnete Opfer
0

Kurz zum Inhalt:
Eine Künstlerin wird in Südschweden tot aufgefunden. Ein kleiner Klumpen unzuordenbaren weißen Lehms ist die Verbindung zu einem Cold Case: vor 15 Jahren wurde der junge Musikstudent und ...

Kurz zum Inhalt:
Eine Künstlerin wird in Südschweden tot aufgefunden. Ein kleiner Klumpen unzuordenbaren weißen Lehms ist die Verbindung zu einem Cold Case: vor 15 Jahren wurde der junge Musikstudent und Pianist Max Lund auf brutale Weise am Straßenrand ermordet. Auch an ihm klebte dieser weiße Lehm.
Die Polizeikommissarin Tess Hjalmasson, die das Cold Case-Team in Malmö leitet, ermittelt unter Hochdruck, um weitere Morde und die Auflösung ihres Cold Case-Teams zu verhindern....


Meine Meinung:
"Das gezeichnete Opfer" ist der zweite Teil um Tess Hjalmasson und ihre Cold Case-Fälle, kann jedoch eigenständig gelesen werden.
Die Schreibweise ist fesselnd zu lesen, und die Kapitel sind in Tage aufgeteilt. Auch gibt es immer wieder Rückblenden in das Jahr 2004 und das Leben von Max Lund. Weiters gibt es auch einen Handlungsstrang aus Sicht der Ehefrau des Mörders, wodurch der Leser Einblicke erhält, die das Ermittlerteam nicht hat.
Die Geschichte ist lebensnah: sowohl der Fall, der an einen realen Kriminalfall angelehnt ist, als auch die langwierigen Ermittlungsarbeiten. Mir gefällt es sehr, wenn man authentisch die Begebenheiten mitverfolgen kann: Schwierigkeiten beim Ermitteln; kleine Fort- und viele Rückschritte - so wie im echten Leben eben.
Auch dass viel Privates von der Ermittlerin in die Geschichte einfließt, hat mir hier sehr gut gefallen, denn Tess ist eine vielschichtige Person, die auch den längst vergessenen Mordopfern und v.a. deren Familienangehörigen noch Gerechtigkeit zukommen lassen will. Und hier nun ganz besonders kämpfen muss, denn nachdem das Ultimatum abgelaufen ist und sie keine Ergebnisse vorweisen kann, soll das Cold Case-Team aufgelöst werden.
Auch Carsten Morris, der Profiler aus Dänemark, der schon im ersten Teil vorkam, ist wieder mit von der Partie. Leider hat mir sein Auftritt in diesem Band nicht so gefallen, er hatte meiner Meinung nach keine wirklich wichtige Aufgabe, und man hätte auf ihn verzichten können, denn Tess hätte den Fall auch ohne ihn gelöst.
Die Auflösung für die Taten - warum nach dem einen Mord vor 15 Jahren nun zwei Frauen sterben mussten, fand ich authentisch und nachvollziehbar.

Sehr hilfreich finde ich die Karte von Südschweden im Buchdeckel, aus der man ersehen kann, wo der Leuchtturm und somit der Fundort der ersten Leiche ist und die Schnellstraße Väg 9, auf der Max Lund zu Tode kam.
Das Cover hat auch Bezug zum Fall, was mir immer gut gefällt, denn es ist ein Leuchtturm abgebildet - an dem wurde ja die Leiche von Mischa Lindberg gefunden.


Fazit:
Eine spannende Schreibweise, authentische Fälle und nachvollziehbare Auflösungen überzeugen mich auch vom zweiten Teil der schwedischen Cold Case-Reihe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 05.02.2021

Abschluss der "Farben der Schönheit"-Trilogie

Die Farben der Schönheit - Sophias Triumph (Sophia 3)
0

Kurz zum Inhalt:
Juli 1934 bis Herbst 1946, New York/Paris: Sophia Krohn erhält wieder eine Stellung bei Helena Rubinstein. Um das in ihrem vorigen Vertrag festgelegte Heiratsverbot zu umgehen, heiratet ...

Kurz zum Inhalt:
Juli 1934 bis Herbst 1946, New York/Paris: Sophia Krohn erhält wieder eine Stellung bei Helena Rubinstein. Um das in ihrem vorigen Vertrag festgelegte Heiratsverbot zu umgehen, heiratet sie in aller Stille ihren Freund Darren O'Connor.
Helena Rubinstein ermöglich ihr, das Chemiestudium fortzusetzten, allerdings nur unter der Voraussetzung, dass sie auch Wirtschaft studiert. Für Sophia ist es ein Kraftakt, zwei Studien zusätzlich zu ihrer Arbeit zu bewältigen.
Als sie erfährt, dass sie aufgrund der Kaiserschnittnarbe nicht mehr schwanger werden kann, wird die Kluft zu Darren immer größer.
Als dieser sich 1942 nach einem Streit zum Militär meldet, ist ihre Traurigkeit groß. Als Darren in Frankreich als verschollen gilt und die Nachrichten aus der alten Heimat immer schlimmer werden, lässt sie ihren großen Traum erstmal zurück und macht sich auf die Suche nach ihrer großen Liebe Darren...


Meine Meinung:
"Sophias Triumph" ist der dritte und letzte Band der "Farben der Schönheit-Trilogie. Die Geschichte kann zwar eigenständig gelesen werden, jedoch ist es natürlich zu empfehlen, Sophias Lebensweg von Anfang an zu begleiten.
Dieser Teil schließt direkt an den Vorgänger "Sophias Träume" an, wo ihre Freundin Henny aus Paris zu ihr nach NY geflüchtet ist.

Der Schreibstil ist wieder sehr mitreißend und lebendig, doch gab es in diesem Band einige Längen. Hennys Kuraufenthalt zB hätte für mich nicht soo detailliert dargestellt werden müssen, auch wenn die Freundschaft zwischen den beiden Frauen einfach toll und berührend ist.
Es passiert wieder sehr viel in Sophias Leben, das spannend zu verfolgen ist.
Auch die Suche nach ihrem Sohn gibt sie immer noch nicht auf. Hier hat mir die Auflösung sehr gut gefallen.
Jedoch ging mir Sophia in diesem Band teilweise ein bisschen auf die Nerven. So von oben herablassend und 'moralapostelisch'.

Die Autorin hat auch wieder viele tatsächliche historische Fakten mit der fiktiven Geschichte um Sophia verwebt. Es geht wieder sehr viel um den sog. Puderkrieg zwischen Helena Rubinstein und Elizabeth Arden; und auch neue Größen tauchen am Schönheitsmarkt auf: Estée Lauder und die Brüder Revson, die Revlon gegründet haben. Und auch die große Weltausstellung in New York, auf der sich viele Menschen vergnügt haben, während in Europa der Zweite Weltkrieg getobt hat, ist ein großes Thema.

Leider war ich vom Schluss etwas enttäuscht - ging es doch die ganze Zeit darum, dass Sophia eigene Kosmetik herstellen und verkaufen will, kam davon dann gar nichts mehr vor. Sehr gerne hätte ich noch gewusst, ob und wie Sophia es schafft, ihre eigene Kosmetik herzustellen und wie sie sich in der Welt der Schönheit mit ihren Produkten durchsetzen und erfolgreich werden kann.


Fazit:
Abschlussband der "Farben der Schönheit"-Trilogie, der jedoch für mich einige Fragen offen ließ. Sehr gerne hätte ich Sophias Leben und v.a. ihre berufliche Laufbahn noch weiter verfolgt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.02.2021

Furchtbare Geheimnisse und Familienschicksale im Zweiten Weltkrieg

Das letzte Licht des Tages
0

Kurz zum Inhalt:
Frankreich, 1940. Inès und ihr Mann Michel Chauveau führen mit Hilfe von Céline und Theo Laurent ein Weingut in der Champagne.
Als Inès eines Tages entdeckt, dass ihr Mann für die Résistance ...

Kurz zum Inhalt:
Frankreich, 1940. Inès und ihr Mann Michel Chauveau führen mit Hilfe von Céline und Theo Laurent ein Weingut in der Champagne.
Als Inès eines Tages entdeckt, dass ihr Mann für die Résistance arbeitet, will sie dem Widerstand ebenfalls helfen und versteckt zwei Flüchtlinge im Weinkeller.
Doch sie macht einen schrecklichen Fehler, der alles für immer verändert...

Im Jahr 2019 reist Liv Kent mit ihrer exzentrischen Großmutter Edith Thierry in die Champagne. Sie wird vom Weingut Maison Chauveau magisch angezogen, und mithilfe von Edith's charmantem Anwalt Julien Cohn will sie die Geschichte des Weinguts erforschen. So deckt sie nach und nach dessen die Geheimnisse auf...


Meine Meinung:
Die Geschichte spielt abwechselnd von Mai 1940 bis Mai 1945-wechselweise aus Sicht von Inès und Céline- und von Juni bis September 2019 aus Sicht von Liv, der Enkeltochter von Edith Thierry, die ebenfalls wie Inès ursprünglich aus Reims stammt.
Edith war damals die beste Freundin von Inès. Céline und Inès kamen hingegen nicht so gut aus.
Und wie so oft gab es viele Geheimnisse, Lügen, Intrigen und Verwicklungen, sodass das Leben aller beeinträchtigt und verändert wurde. Wie hätte es anders kommen können, wenn alle miteinander gesprochen hätten...
Die Figuren aus den 1940ern haben sehr polarisiert: Céline fand ich sympathisch, Inès hingegen überhaupt nicht. Die hätte ich ständig nur schütteln können. Am beeindruckendsten war Edith, die mit ihrem Mann mutig vor aller Augen der Résistance zugearbeitet hat.

Mich konnte die Autorin jedenfalls abholen mit der einfühlsamen Schreibweise und dem spannenden Familiendrama. Die Schicksale der Menschen unter der Nazi-Herrschaft wurden eindrücklich beschrieben, man musste mit allen mitfühlen.
Die Geschichte der Résistance hätte zwar detaillierter dargestellt werden können, trotzdem war ich von der mitreißenden Story von Anfang an gefesselt.
Auch dass es immer Zeit- und Perspektivensprünge gab, machte das ganze spannend und die Details und Verflechtungen haben sich dadurch erst nach und nach aufgelöst.
Sehr geschickt waren viele Informationen zur Champagnerherstellung in die Geschichte integriert.
Es gab - obwohl ich schon recht früh den richtigen Verdacht hatte - trotzdem am Ende eine Wendung, die mich überrascht hat.
Am Schluss gibt es ein mehr oder weniger Happy-End, welches für mich bei solchen Geschichten dazugehört.


Fazit:
Eine tragische Liebesgeschichte hat ein mitreißendes Drama von menschlichen Schicksalen im Zweiten Weltkrieg zur Folge. Und alles vor der Kulisse der wunderschönen Champagne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere