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Veröffentlicht am 25.04.2021

Eine nette Geschichte für zwischendurch

Das Antiquariat der Träume
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Dieses Buch hatte ich überall gesehen. Es wurde mir auf jeglichen Plattformen empfohlen und ich habe mich sofort in das ansprechende Cover verliebt. Der Klappentext ließ eine wunderbare Wohlfühlgeschichte ...

Dieses Buch hatte ich überall gesehen. Es wurde mir auf jeglichen Plattformen empfohlen und ich habe mich sofort in das ansprechende Cover verliebt. Der Klappentext ließ eine wunderbare Wohlfühlgeschichte erahnen und ich dachte wirklich, dass "Das Antiquariat der Träume", genau die richtige Geschichte für mich sein könnte. Jedoch muss ich zugeben, dass das Buch leider hinter meinen Erwartungen zurückblieb.

Das Cover: wie bereits oben erwähnt finde ich es sehr gelungen. Es ist verspielt, verträumt und könnte so auch gut auf einem historischen Roman funktionieren. Mich hat es sofort in seinen Bann gezogen!

Handlung und Schreibstil: in dieser Geschichte verfolgen wir Johan, der bei einem schrecklichen Schiffsunglück seine große Liebe verliert. Daraufhin versucht er sich an einem Neuanfang und eröffnet ein Bücherantiquariat mit kleinen Café. Doch der schicksalhafte Tag lässt ihn nie richtig los und plötzlich erscheinen ihn wortwörtlich die Figuren seiner Lieblingsbücher, die sein Leben zu steuern und auf den Kopf zu stellen scheinen.

Der Klappentext klang so gut. Für alle Menschen, die Bücher lieben gibt es doch nichts Schöneres, als ein Buch, über bekannte Buchcharaktere oder generell Bücher zu lesen. Während des Lesens wurde wirklich eine angenehme und ruhige Atmosphäre eingefangen, die mir auch sehr zugesagt hat, jedoch ließ es sich teilweise doch nur etwas zäh lesen. Eine Geschichte braucht für mich nicht immer Spannung oder bahnbrechende Kampfszenen, um ansprechend zu sein. Auch langsamere Szenen lassen sich - wenn sie gut gestaltet wurden - flüssig lesen. Hier war das für mich leider nicht der Fall. Mir haben besonders die Stellen im Buch gefallen, in welchen Johan seine Lieblingscharaktere erschienen sind, da so wirklich lustige Gespräche entstanden, alles andere drumherum fand ich leider weniger fesselnd. Leider! Auch hatte ich das Gefühl, dass das Buch hauptsächlich nur an der Oberfläche kratzt, es geht nie tiefer, wie zum Beispiel in Johans Gedankenwelt und Schmerzbewältigung - es fehlte mir einfach schlichtweg die Tiefe und das Gefühl.

Charaktere: die meiste Zeit lesen wir eigentlich nur über Johan. Es gibt noch einige wenige Nebencharaktere, doch diese blieben in meinen Augen recht blass. Auch zu Johan habe ich kaum einen Bezug aufbauen können, da er mir immer etwas fremd blieb. Seine Gefühle wurden mir nicht greifbar genug gemacht, sodass ich nie richtig mitfühlen konnte. Auch seine Schmerzbewältigung hätte um einiges emotionaler sein können, doch das war hier leider nicht der Fall. Dafür haben mir jedoch die kleinen Auftritte der Pippi Langstrumpf gefallen, diese zauberten mir immer ein Lächeln ins Gesicht.

Ebenso sind mir ein paar Kleinigkeiten aufgefallen, was Beschreibungen angeht, die heutzutage nicht mehr modern sind. Zum Beispiel sagen wir heutzutage "Sinti und Roma" zu einer bestimmten Bevölkerungsgruppe, da das damals gängige Wort als diskriminierend gilt. Hier wird jedoch immer noch das veraltete Wort verwendet (welches ich nicht noch einmal wiederholen möchte, aber man weiß bestimmt, was gemeint ist). Das hätte doch im Lektorat auffallen müssen! Auch ist bei mir angeeckt, dass ein weiblicher Nebencharakter immer auf ihren "Aerobic-Hintern" reduziert wurde. Das ist vielleicht kleinlich, aber so etwas stößt bei mir an.

Ansonsten möchte ich noch einmal betonen, dass diese Geschichte keinesfalls misslungen ist. Ich hatte einige schöne Momente mit dem Buch, doch es blieb mir leider zu oberflächlich. Es ist ein nettes Buch für zwischendurch, aber für mich leider nicht darüber hinaus. Von mir gibt es 3/5 Sternen. Ich kann mir aber vorstellen, dass viele andere mehr Freude mit dem Buch haben werden, da es nur meine persönliche Meinung ist.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.04.2021

Verfeindete Adelshäuser, ein ewig währender Fluch und Schach

Night of Crowns, Band 1: Spiel um dein Schicksal (TikTok-Trend Dark Academia: epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack)
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Von Stella Tack hatte ich bereits "Warrior & Peace" aus dem Drachenmond Verlag gelesen und mochte es damals wirklich gerne. Daher wollte ich mich an eines ihrer neueren Werke herantrauen, besonders weil ...

Von Stella Tack hatte ich bereits "Warrior & Peace" aus dem Drachenmond Verlag gelesen und mochte es damals wirklich gerne. Daher wollte ich mich an eines ihrer neueren Werke herantrauen, besonders weil dieses Buch sehr viele begeisterte Anhänger:innen hat. Ich kann durchaus verstehen, wieso dieses Buch so beliebt ist: es hat eine interessante und etwas andere Grundgeschichte - ich meine, Bücher mit Schachelementen habe ich noch nie gelesen! Doch leider konnte mich das in seiner Umsetzung nicht vollends überzeugen.

Das Cover: ich muss ganz ehrlich gestehen, dass es nicht zwingend meinen Geschmack trifft - was aber absolut nicht schlimm ist! Es wurde passend zur Zielgruppe ausgesucht und passt auch mit den Schachfiguren perfekt zur Geschichte. Die Typografie wurde ebenso sehr ansprechend in Szene gesetzt und die Farbauswahl gefällt mir auch. Ich mag jedoch keine Menschen auf Covern, da sie mir immer meine Vorstellungskraft etwas rauben und ich finde, dass die abgebildete Frau es etwas kitschig wirken lässt, aber das ist nur meine Meinung.

Handlung und Schreibstil: seit Jahrhunderten sehen sich die Adelshäuser Chesterfield und St. Burrington einem Fluch ausgesetzt. Mittlerweile wurden diese als Internate umfunktioniert und können so ihr großes Geheimnis vor der Außenwelt verbergen. Eines Sommers muss Alice zur Sommerschule nach Chesterfield, um ihr Schuljahr zu bestehen, doch nach und nach merkt sie, dass seltsame Dinge vorgehen. Ständig schleichen sich die Schüler:innen nachts aus dem Internat und vor ihr wird immer das Thema wechselt. Alice sucht nach Antworten, bis sie plötzlich eines Tages eine Mitschülerin versteinert im Wald findet.

Der Inhalt der Geschichte klang so vielversprechend! Ich war sehr gespannt, inwiefern das Thema Schach in die Geschichte eingewoben wird und wurde in der Hinsicht auch nicht enttäuscht. Die Idee der lebendigen Schachfiguren fand ich sehr abwechslungsreich, doch relativ schnell hat mir etwas an der Umsetzung gefehlt. Die Kämpfe zwischen den verfluchten Adelshäusern waren gut, aber konnten mich nicht vollends an die Seiten fesseln, die große Wendung in der Geschichte habe ich relativ schnell kommen sehen und die einzige Person, die ich richtig sympathisch fand, war eine Katze. Auch hat mir ein bisschen die Auseinandersetzung mit Gut und Böse gefehlt. Diese Schwarz-Weiß Thematik bietet genug Stoff zur Diskussion und Auseinandersetzung, jedoch wurde sich hier kaum damit befasst. Was ist mit den Graustufen und den kleinen Nuancen dazwischen? Ja, in Nebensätzen wurde kurz angeschnitten, dass alle verflucht sind und alle mit drinstecken, aber am Ende sympathisiert man doch mehr mit der einen Seite und die anderen sind dann "die Bösen". Das war mir zu eindimensional, aber vielleicht gibt es dazu mehr im zweiten Band.

Beim Schreibstil habe ich von Stella Tack wieder viel Humor erwartet. Bei "Warrior & Peace" musste ich teilweise wirklich laut lachen, hier gab es auch sehr lustige Szenen, diese gingen jedoch meistens nur von einer Person bzw. Katze aus. Stella schreibt erneut sehr flüssig und jugendlich, nur manchmal mochte ich manche Vergleiche nicht, die hier genutzt wurden und manche Dialoge wirkten etwas realitätsfern. Außerdem hat mich nach einer Weile die Menge an Schimpfworten und Beleidigungen gestört. Ich habe kein Problem damit, wenn in Geschichten geflucht wird - hier wirkte es aber sehr überzeichnet, besonders in der Quantität.

Die Charaktere: mit ihnen bin ich bis jetzt leider nicht wirklich warm geworden. Unsere Protagonistin, Alice, war mir doch ziemlich naiv und musste ständig gerettet werden. Auch viele andere blieben mir einfach zu blass, dafür konnte ich mich jedoch im späteren Verlauf mit Isolde anfreunden. Mein persönliches Highlight war jedoch der Kater Curse. Dieser hat die ganze Geschichte aufgelockert und mich auch zum Schmunzeln gebracht.

Ebenso sind mir zwei Kleinigkeiten aufgefallen, die durchaus etwas ausbaufähig waren bezüglich der Beschreibung/ Vorstellung von LGBTQ+ und BPOC- Charakteren. Ich finde es toll, dass Stella nicht nur heterosexuelle Cis-Menschen in ihrer Geschichte integriert, jedoch bin ich bei manchen Beschreibungen angeeckt. Zum Beispiel beschreibst sie die Augen eines männlichen Charakters als "asiatisch geschwungene Augen" (S.16). Ich weiß natürlich, was sie damit ausdrücken wollte, jedoch ist Asien groß und dazu zählen nicht nur Japan, China und Korea. (Ich vermute mal das sie einen Charakter mit ostasiatischen Wurzeln beschreiben wollte.) In Indien und der Türkei zum Beispiel sind solche Augen nicht zwingend typisch, zählen jedoch auch zu Asien. Auch fand ich es etwas schade, dass der einzige schwule Charakter gleich mit den Worten "Weißt du, XY ist schwul und hoffnungslos in unsere XY verknallt", vorgestellt wird (S.120, ich verzichte hier auf die Namen, aufgrund von Spoilergründen). Als wäre seine Sexualität seine einzige Charaktereigenschaft und die betroffene Person war auch gar nicht begeistert, dass das gleich herumposaunt wurde. Wie gesagt, das sind nur zwei Situationen gewesen, jedoch hätte ich mir gewünscht, dass diese beim Lektorat aufgefallen wären.

Letztendlich war Night of Crowns vielleicht einfach nicht das richtige Buch für mich. Ich habe es relativ schnell gelesen und konnte mich gleich in der Geschichte einfinden, jedoch haben es mir die Charaktere und die Umsetzung der Thematik etwas schwer gemacht. Ich kann mir aber vorstellen, dass vielen anderen diese Geschichte gefallen wird. Ich kann hier leider nur 3/5 Sternen vergeben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.03.2021

Geheimnisse, Intrigen und Mord am Hof

The Second Princess. Vulkanherz
8

„The Second Princess“ ist das erste Buch, welches ich von Christina Hiemer gelesen habe und es wird nicht das Letzte gewesen sein. Diese Geschichte baut sich ganz langsam auf, beinhaltet einige überraschende ...

„The Second Princess“ ist das erste Buch, welches ich von Christina Hiemer gelesen habe und es wird nicht das Letzte gewesen sein. Diese Geschichte baut sich ganz langsam auf, beinhaltet einige überraschende Wendungen, die ich sehr gelungen fand und bleibt dabei durchgehend spannend. Auch wenn mich das Buch nicht vollends überzeugen konnte, habe ich die Geschichte gerne gelesen und innerhalb eines Tages verschlungen.

Das Cover: ich liebe dunkle Cover, weswegen ich auch in der Buchhandlung dazu gegriffen hätte, jedoch finde ich dieses hier nur gut. Es wurde passend zur Geschichte gewählt, auch wenn es für mich das Inselfeeling nicht ganz einfangen konnte. Anhand des Covers würde ich auf eine Berglandschaft und eine dunkle, gedrungene Burg tippen, jedoch nicht auf die karibischen Inseln. Außerdem wirken die Schriften ziemlich unruhig, da insgesamt drei verschiedene genutzt wurden. Zwei verschiedene Schriften finde ich absolut in Ordnung, aber drei unterschiedliche Typografien können etwas durcheinander wirken.

Handlung und Schreibstil: hierbei verfolgen wir Saphina, die dritte Tochter der herrschenden Königin von St. Lucien. Eigentlich stand ihr kein Titel zu, sondern ihren älteren Schwestern, doch durch ein tragisches Ereignis rückt sie plötzlich in der Thronfolge nach oben und muss ein wichtiges und düsteres Erbe antreten. Dabei merkt sie jedoch, dass sie längst nicht alles über ihre Insel und das System wusste und sieht sich ungeahnten Gefahren ausgesetzt.

Die Handlung hat überwiegend zum Lesevergnügen beigetragen. Von Anfang an wird die lesende Person mit Geheimnissen und Intrigen gefüttert, die erst nach und nach aufgelöst werden. Somit blieb es durchgehend spannend und man musste einfach weiterlesen. Auch hätte ich zu Beginn des Buches nicht gedacht, was die Handlung noch alles für uns bereithalten würde. Nach und nach dehnt sich das Worldbuilding aus und bietet Platz für weitere Handlungsstränge und offenbart das wohlgehütete Geheimnis von St. Lucien. Mit vielen Wendungen hätte ich teilweise nicht gerechnet – das wurde wirklich raffiniert gelöst! Außerdem weist St. Lucien auch Parallelen zu unserer Welt auf, jedoch haben manche Handlungseinschübe wie Gespräche über Ed Sheeran oder andere radiotaugliche Lieder, die vor ein paar Monaten hoch und runter gespielt wurden, mir ein bisschen den Zauber der Welt genommen. Ich habe nichts gegen Urban Fantasy, aber irgendwie wurde es hier in meinen Augen nicht so gelungen umgesetzt.

Die Charaktere: konnte mich die Geschichte begeistern, so blieben leider die beiden Protagonist:innen in meinen Augen etwas blass. Saphina sollte eine starke, unabhängige Prinzessin verkörpern, die sich nicht den Mund verbieten lässt, jedoch hat sie in meinen Augen teilweise eine Grenze überschritten. Sie wirkte aufbrausend, handelte unüberlegt und war wirklich unhöflich zu Menschen, die ihr eigentlich nur helfen wollten. Sie macht im Laufe der Geschichte zwar eine Entwicklung durch, jedoch war es ein langer Weg dahin und ich fand es doch sehr nervenauftreibend über ihre unüberlegten Entscheidungen zu lesen, die sie erst ganz zum Schluss reflektierte. Manchmal hätte ich sie wirklich gerne geschüttelt. Dante, den männlichen Protagonisten, fand ich ganz nett, jedoch hat er bei mir keinen bleibenden Eindruck hinterlassen. Mir hat bei beiden etwas die Tiefe gefehlt und ich hätte mir gewünscht, dass sie noch mehr Facetten aufgezeigt hätten, die leisen Zwischentöne und nicht immer nur die eine extreme Emotion oder die andere. Dafür hat mir Cael sehr gut gefallen, Dieser taucht zwar nicht oft in der Geschichte auf, jedoch hat er binnen der wenigen Seiten gleich einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Ebenso fand ich die Gegenspieler sehr gelungen und spannend.

Insgesamt konnte mich die Geschichte überzeugen, jedoch mit einigen Abstrichen. Vorwiegend hatte das Buch meine Aufmerksamkeit erlangt, nachdem ich gelesen hatte, dass die Frauen in St. Lucie über das Reich regierten. Hier wurden die Geschlechterrollen mal ausgetauscht und ich war sehr gespannt auf die Abwechslung. Mir hat letztendlich das gewisse Etwas gefehlt, die es zu einem Highlight gemacht hätten, dennoch spreche ich hier eine Leseempfehlung aus und vergebe 3/5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Charaktere
  • Erzählstil
  • Cover
  • Fantasie
Veröffentlicht am 01.03.2021

"Wir hatten uns so kennengelernt, wie wir tatsächlich waren. Real und unplugged." (Bonnie)

Infinity Plus One
2

Ein unvergesslicher Roadtrip. Zwei Menschen, die wieder zu sich finden wollen und eine Künstlerseele, die unter dem Ruhm zerbrochen ist. All das beinhaltet „Infinity Plus One“, das erste Buch, welches ...

Ein unvergesslicher Roadtrip. Zwei Menschen, die wieder zu sich finden wollen und eine Künstlerseele, die unter dem Ruhm zerbrochen ist. All das beinhaltet „Infinity Plus One“, das erste Buch, welches ich von Amy Harmon gelesen habe. Ihre „Bird-and-Sword-Reihe“ steht leider noch ungelesen bei mir im Regal, jedoch möchte ich dies zumindest dieses Jahr noch ändern. Auch wenn mich dieses Buch von ihr doch eher enttäuscht hat. Aber wer weiß, vielleicht anderes Genre – neues Glück?

Zum Cover & Schreibstil: die pastellfarbenen Farbkleckse bilden einen sehr angenehmen Kontrast zu der eher eckigen Schrift. Es wirkt beinahe, als hätte man hier bunte Farbe in ein Ölbad gegeben und herumgerührt – erzeugt auf jeden Fall einen sehr spannenden Effekt! Leider spiegelt das Buch nicht so wirklich den Inhalt wider, da die Geschichte teilweise doch sehr traurig und tiefgründig ist, was man jedoch bei diesem farbenfrohen Cover zuerst nicht vermuten würde. Es ist gelungen, jedoch nicht zwingend passend zum Buch gewählt. Dennoch hätte ich im Laden danach gegriffen.
Amy Harmons Schreibstil fand ich hingegen wirklich lobenswert. Sie schreibt teilweise poetisch, bringt der lesenden Person die Geschehnisse auf eine solch pure Art und Weise nahe, sodass man einfach weiterlesen muss. Besonders das eine Lied, welches sie extra zu diesem Buch geschrieben hat, konnte mich berühren und hat sehr gut zu vorherigen Ereignissen der Geschichte gepasst.

Die Handlung: hierbei verfolgen wir Bonnie und Clyde (auch bekannt als: Finn), die sich durch einen tragischen Zufall zusammentun und einen Roadtrip wider Willen unternehmen. Dabei lernen die beiden sich immer näher kennen und es stellt sich heraus, dass beide mit ihren ganz eigenen Ängsten und Dämonen zu kämpfen haben. Zusammen versuchen sie jeweils wieder zu sich zu finden, wenn sie dabei nur nicht vor der Polizei auf der Flucht wären…
Klang für mich wirklich spannend, besonders weil ich Bücher, in denen Charaktere musikalisch sind (in diesem Fall Bonnie) sehr gerne lese. Ich hatte mal wieder Lust auf eine leichte Geschichte, bei welcher man einfach den Kopf ausschalten kann und in die Geschichte abtaucht. All das ist eingetreten, jedoch verlor sich die Handlung zum Ende hin immer mehr in abstrusen und völlig überzeichneten Ereignissen, die leider das Lesevergnügen deutlich getrübt haben. Von Kapitel zu Kapitel wurde es immer realitätsferner und ich musste zwischendurch über manche Handlungen der Protagonistin einfach nur den Kopf schütteln.

Wo wir schon bei Letzterer wären: Bonnie. Ein Weltstar, mit mehreren Auszeichnungen und einer unverkennbaren Stimme – doch die Schattenseiten des Lebens im Rampenlichts überwiegen bei ihr, ebenso wie ein schlimmer Schicksalsschlag. Bonnie ist eine gute Seele, die jedem/r helfen, Ungerechtigkeit aus der Welt schaffen möchte, dabei jedoch ziemlich naiv ist. Ich hatte manchmal das Gefühl, dass sie ihren Kopf etwas in den Wolken hatte und der Realität mit Absicht den Rücken kehren wollte, weswegen es oftmals zu sehr unüberlegten und ungünstigen Situationen kam. Sie hatte wirklich nur gute Absichten, jedoch hat sie nie über die Konsequenzen nachgedacht und somit sich und andere in Schwierigkeiten gebracht. Clyde, oder auch Finn genannt, mochte ich hingegen gerne. Dieser ist ein mathematisches Genie, deutlich realitätsnaher und einfach nur sympathisch. Er und Bonnie haben sich wirklich gut ergänzt, auch wenn ihre Beziehung zueinander im Laufe der Geschichte eine viel zu rasche Entwicklung entfaltete.

Das Buch lässt sich wirklich gut und schnell lesen, jedoch löste es bei mir kaum bis keine Emotionen aus. Ich habe das Buch zugeschlagen und sofort hat mich die Geschichte gehen lassen. Ich habe wenig über das Buch nachgedacht, was ich sehr schade fand. Es ist so schön, wenn eine Geschichte es schafft, noch tagelang im Gedächtnis der Person herumzuschwirren – hier sucht man diese Gedanken vergeblich.

Es ist eine nette und leichte Lektüre für zwischendurch, mit einem wirklich schönen Schreibstil, der jedoch den seltsamen Verlauf der Geschichte nicht mehr retten konnte. Ich vergebe hier 3/5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Gefühl
  • Cover
Veröffentlicht am 22.02.2021

"I'm tired of being weak. Of depending on others to defend me." (S. 262)

Das Reich der sieben Höfe – Silbernes Feuer
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Anmerkung: Ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen!

Diese Rezension zu schreiben fällt mir nicht wirklich leicht, da ich mir so viel von diesem Buch erhofft habe und letztendlich doch ziemlich enttäuscht ...

Anmerkung: Ich habe dieses Buch auf Englisch gelesen!

Diese Rezension zu schreiben fällt mir nicht wirklich leicht, da ich mir so viel von diesem Buch erhofft habe und letztendlich doch ziemlich enttäuscht wurde. Sarah J. Maas legte schon immer eher den Fokus auf die Charaktere und die Dynamik untereinander, die Handlung war dann meistens eher nebensächlich, das Worldbuilding ebenso. Die A-Court-of-Thornes-and-Roses-Reihe habe ich, mit Abstrichen, ab Band 2 wirklich gerne gelesen, weswegen ich unbedingt das Buch zu meinen beiden Lieblingscharakteren, Nesta und Cassian, lesen musste. Doch es gab wirklich viele Punkte, in denen mich das Buch enttäuscht hat...

Zum Schreibstil: das Buch ließ sich wirklich flüssig lesen, auch wenn ich am Anfang das Gefühl hatte, als wäre der Schreibstil, in Vergleich zu den anderen Teilen, etwas "anders". Ich kann es nicht richtig beschreiben, mir hat irgendwie das Gefühl gefehlt, ich habe erst auf den letzten 200 Seiten so etwas wie Emotionen gespürt. Die Geschichte wurde sehr passiv erzählt, sodass es lange gedauert hat, bis ich einen Bezug aufbauen konnte.

Die Handlung: hierbei verfolgen wir Nesta, die nach ihrer erzwungenen Verwandlung und dem Krieg ihre ganz eigenen Dämonen zu bekämpfen hat. Dabei hat sie eine selbstzerstörerische Art entwickelt, mit diesen Dämonen umzugehen und bekommt schlussendlich ein Ultimatum von ihrer High Lady gestellt: entweder sie trainiert mit Cassian und arbeitet in der Bibliothek oder sie muss in das Land der Sterblichen zurückkehren und als Ausgesetzte weiterleben.

Auch wenn ich mit der Meinung zu der Minderheit gehört habe, war Nesta schon immer mein Lieblingscharakter gewesen. Sie konnte sich beweisen und hat nicht einfach alles sofort hingenommen, sondern die Handlungen und Angebote hinterfragt, bevor sie sich darauf eingelassen hat. Sie mag zwar unsensibel sein, jedoch war sie für mich von allen am authentischsten. Umso gespannter war ich nun endlich ihre und Cassians Geschichte zu lesen. Doch relativ schnell musste ich merken, dass dieses Buch nicht wirklich vor Inhalt strotzte. Die ersten 500 Seiten passierte praktisch immer dasselbe, was die Handlung nicht wirklich voranbrachte, Spannung kam erst in den letzten 200 Seiten auf. Intrigen, oder epische Kampfszenen suchte man vergeblich. Aber dazu später mehr.

Die Charaktere: Nesta bleibt nach dem Buch noch immer die beste Person in der Reihe. Es war wirklich unfassbar bemerkenswert ihre Entwicklung mitzuerleben, wie sie sich wieder ins Leben zurückkämpft und anfängt nicht mehr von anderen abhängig zu sein. Hierbei möchte ich auch ihre enge Freundschaft zu Gwyn und Emerie hervorheben. Diese war letztendlich der einzige Grund, weshalb ich die Geschichte doch noch mochte. Die Dynamik der 3 hat mir so gut gefallen und ich habe sehr gerne über diese starken Frauen gelesen. Cassian blieb für mich in diesem Band jedoch ziemlich blass. Fand ich ihn in den anderen Bänden noch interessant, so hat er in diesem Band wenig getan, was mir im Gedächtnis geblieben ist. Er war irgendwie nur "da", was ich sehr schade fand. Feyre, Azriel, Mor, Elain und Amren sind natürlich auch wieder mit dabei, jedoch kommen diese deutlich zu wenig vor. Wen ich jedoch am liebsten mehrmals geschüttelt hätte, war Rhysand. Ich fand ihn in den vorherigen Büchern eigentlich immer ganz sympathisch (mit kleineren Ausnahmen), aber in diesem Buch hat er einen solch ungesunden Beschützerinstinkt gegenüber Feyre entwickelt, den ich wirklich toxisch fand. Sie durfte nicht einmal frei entscheiden, was sie machen wollte oder wohin sie gehen durfte...Sarah J Maas hat ihm mit diesem Band wirklich keinen Gefallen getan. Er wirkte plötzlich wie ausgewechselt, dabei hat er in den anderen Bänden doch mehrmals betont, dass Feyre immer ihre eigenen Entscheidungen treffen sollte.

Wie man sieht bin ich leider sehr zwiegespalten, was dieses Buch angeht, aber vielleicht waren meine Erwartungen einfach zu hoch. Ich habe 1,5 Jahre auf diese Geschichte gewartet und wurde letztendlich nicht wirklich zufriedengestellt. Das Buch lässt sich wirklich am Stück durchlesen und man kann gar nicht aufhören, jedoch denkt man hinterher nicht mehr so viel über die Handlung nach. Die Liebesgeschichte fand ich wirklich nicht gut geschrieben, zuerst schlafen die beiden die ersten 500 Seiten nur miteinander (Es gab dazu deutlich viel zu viele solcher Szenen), führten keine tiefgründigen Gespräche (Wirklich, diese sucht man vergebens, sie bauen kaum eine Verbindung zueinander auf) und am Ende ist es plötzlich die ganz große Liebe. Die Liebesgeschichte ließ mich ab einem gewissen Punkt ziemlich kalt, dafür habe ich jedoch die Freundschaft zwischen Nesta, Gwyn und Emerie umso mehr geliebt. Diese waren für mich das Herz der Geschichte und die Entwicklungen der 3 kann ich wirklich nur loben.

Ich habe sehr viele Gedanken zu diesem Buch, positiv und negativ. Der Anfang war wirklich nicht meins, nur Nestas Entwicklung und ihre Freundschaft haben mich an dieses Buch gefesselt, jedoch waren die letzten 200 Seiten wirklich sehr, sehr spannend mit epischen Kampfszenen. Das Buch hätte durchaus mehr davon haben können und etwas mehr Inhalt. Trotz meiner Kritikpunkte werde ich auch den nächsten Band lesen, in welchem jedoch zwei andere die Protagonist:innen sein werden. Hier kann ich jedoch nur 3/5 Sternen vergeben. Es ist jedoch nur meine Meinung - ich kann mir vorstellen, dass viele andere mit diesem Buch ihre Freude haben werden!

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