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Veröffentlicht am 25.05.2021

Eine Fahrt mit Hinternissen

Der erste letzte Tag
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„Der erste letzte Tag“ von Sebastian Fitzek erschien am 28.04.2021 beim Verlag Droemer.

Livius sitzt im Flugzeug, das von München nach Berlin fliegen soll, doch kurz vor dem Start wird sein Flug annulliert ...

„Der erste letzte Tag“ von Sebastian Fitzek erschien am 28.04.2021 beim Verlag Droemer.

Livius sitzt im Flugzeug, das von München nach Berlin fliegen soll, doch kurz vor dem Start wird sein Flug annulliert da ein Schneesturm droht. Nun kann er nur noch mit einem Leihauto nach Berlin kommen, doch bei der Vermietung gibt es Schwierigkeiten. Livius hat seinen Führerschein vergessen, da hilft ihm Lea, die ebenfalls nach Berlin möchte, aus. Zusammen machen sie sich auf den Weg nach Berlin. Die Fahrt entpuppt sich nach kurzer Zeit, als Roadtrip und steiniger Weg.

Wie schon auf dem Cover erwähnt, handelt es sich bei dieser Geschichte um keinen Thriller, wie es
der Leserin sonst vom Autor gewohnt ist. Die Geschichte ähnelt vielmehr einem Roadtrip, der Livius ein Kaleidoskop an Gefühlen beschert. Anfangs weiß der Leserin nicht wo die Geschichte hinführt, oder warum Lea sich so seltsam benimmt. Doch im letzten Drittel des Buches gibt Fitzek die entscheidenden Hinweise zur Klärung.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, sehr unterschiedlich. Lea zeigt nicht sehr vorteilhafte Charakterzüge, sie ist verantwortungslos, rücksichtslos und egoistisch. Livius dagegen fügt sich allem, lebt nicht nach seinen Bedürfnissen.
Der Schreibstil ist abwechslungsreich, er besitzt Wortwitz. Besonders in der Ich – Perspektive aus Livius Sicht erzählt, ergeben sich viele humorvolle Situationen, manchmal auch mit schwarzem Humor gespickte Szenen.

Fazit: Die Geschichte war für mich anfangs etwas zäh, sehr undurchsichtig, teilweise wirkte der Plot auch zu gewollt witzig. Das letzte Drittel dagegen konnte mich überraschen, nun kam emotionale Tiefe ins Geschehen. Auf jeden Fall ist „Der erste letzte Tag“ eine spezielle Geschichte, nicht sehr tiefgründig dafür fehlt das gewisse Etwas. Lesa Verhalten war mir zu rücksichtslos und Livius dagegen war mir zu teilnahmslos. Alles in allem eine Geschichte für Zwischendurch.

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Veröffentlicht am 14.04.2021

ein Blick hinter die Fassade

Weiter Himmel
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„Weiter Himmel“ von Kate Atkinson erschien am 12.04.2021 im Verlag Dumont.
Die drei gut situierten Familienväter Tommy, Andy und Steve, Mitglieder eines Golfclubs, in dem sie sich gelegentlich zu einem ...

„Weiter Himmel“ von Kate Atkinson erschien am 12.04.2021 im Verlag Dumont.
Die drei gut situierten Familienväter Tommy, Andy und Steve, Mitglieder eines Golfclubs, in dem sie sich gelegentlich zu einem gemeinsamen Spiel treffen, geben sich nach außen fürsorglich.
Doch hinter der Fassade betreiben sie ein lukratives Nebengeschäft. Als eine Tote aufgefunden wird, wird nicht nur Polizei auf das Trio aufmerksam, sondern auch der Privatdetektiv Jackson Brodie. Es kommen unglaubliche Dinge zu Tage.

Die Thematik der Handlung ist sehr vielschichtig und tiefgründig aufgebaut. Wegen der vielen Perspektivwechsel, dem Vorstellen der vielen Figuren kommt die Geschichte etwas schleppend in Gang. Nach einem Drittel wird die Handlung spannend, die Puzzleteile fügen sich Stück für Stück zusammen.
Die Charaktere sind vielschichtig, wirken lebendig, lebensecht, sympathisch, die dargestellten Familienväter wirken so liebevoll, hinter ihrer Fassade sind sie skrupellos. Die Scheinheiligkeit ihres Handelns ist nachvollziehbar heraus gearbeitet.
Der Schreibstil ist sehr abwechslungsreich und detailliert. Die Autorin versteht es mit Wörtern umzugehen, sie spielt mit ihnen.
Die Erzählperspektiven wechseln sehr oft, auch in den Zeitebenen findet dieser Wechsel statt, dadurch blickt der Leser*in tief in die Figuren, ist hautnah dabei.

Fazit: Dieser Roman hebt sich vom Einheitsbrei ab, denn die Autorin zeigt auf, wie harmlos wirkende Menschen absolut grausam handeln können. Erschreckend ist für mich der Gedanke, dass auch in meiner Nähe solche Menschen wohnen könnten. Obwohl ich erst einige Zeit brauchte in der Geschichte anzukommen und mit den Figuren warm zu werden, hat sie mich in ihrer Tragweite tief beeindruckt.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

eine schöne Geschichte für Zwischendurch

Der kleine Gasthof an der Schlei
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„Der kleine Gasthof an der Schlei“ von Inken Bartels erschien am 01.03.2021 als Hörbuch im Audiobuch Verlag.
Das Cover lädt ein auf einen Besuch an der Schlei.

Die in London lebende Sterneköchin Isa kehrt ...

„Der kleine Gasthof an der Schlei“ von Inken Bartels erschien am 01.03.2021 als Hörbuch im Audiobuch Verlag.
Das Cover lädt ein auf einen Besuch an der Schlei.

Die in London lebende Sterneköchin Isa kehrt zum Begräbnis ihrer Oma Luise, in das an der Schlei gelegene Norderby, zurück. An der Testamentseröffnung erfährt sie, das der Landgasthof Seestern ihr zusammen mit ihrer Mutter Jette von Luise, vererbt wurde. Mit der Auflage den Landgasthof mindestens 4 Wochen mit ihrer Mutter zusammen zu bewirtschaften, erst dann dürfen sie ihn veräußern. Isa fügt sich dem Wunsch ihrer Großmutter, obwohl sie ihre Mutter kaum kennt. Isa wurde von ihrer Großmutter groß gezogen, ihre Mutter hat sie nicht sehr oft zu Gesicht bekommen. Nun müssen beide an einem Strang ziehen, einfach wird das nicht, alte Wunden brechen auf, Hindernisse müssen überwunden werden, denn da gibt es auch noch Isas Verlobten in London.

Inken Bartels hat eine lockere, kurzweilige und unterhaltsame Geschichte geschrieben. Die detaillierten Beschreibungen von Land und Leuten ist ihr sehr gut gelungen. Die vielen Rezeptideen und Kochtipps sind eine gekonnte Auflockerung der etwas vorhersehbaren Handlung, der es auch an Tiefe fehlt. Die Charaktere sind mit Leben gefüllt und zeigen eine Fülle an bekannten Charaktereigenschaften. Der Schreibstil lässt sich leicht und flüssig lesen, oder hören.
Die Sprecherin Svenja Pages haucht dem Hörbuch , mit ihrer variantenreichen Stimme, Leben ein. Sie schlüpft mühelos in die Rolle einzelner Personen, selbst „Plattdeutsch“ beherrscht sie hervorragend.

Fazit: „Der kleine Gasthof an der Schlei“ eignet sich wunderbar zum Entspannen, man kann es einfach nebenbei hören. Die Beschreibungen der Landschaft, die Kochrezepte, gepaart mit der variantenreichen Stimme Svenja Pages werten die Geschichte auf. Ich hatte mir etwas mehr Tiefgang und eine unvorhersehbare Handlung erhofft, doch als Geschichte für Zwischendurch eignet sie sich sehr gut.

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Ein Pakt mit dem Duke

Bridgerton - Der Duke und ich
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„Bridgerton - Der Duke und ich“ von Julia Quinn erschien am 04.02.2021 beim Verlag Harper Collins.

Es ist Daphne Brodgertons zweite Ballsaison, ihre Mutter drängt sie, endlich eine Verehrer zu erhören, ...

„Bridgerton - Der Duke und ich“ von Julia Quinn erschien am 04.02.2021 beim Verlag Harper Collins.

Es ist Daphne Brodgertons zweite Ballsaison, ihre Mutter drängt sie, endlich eine Verehrer zu erhören, bevor ihr Name noch öfters in der Kolumne von Lady Whistledown erscheint und unangenehm auffällt. Daphne schließt aus diesem Grund mit dem heiratsunwilligen Duke of Hasitings Simon Bassett einen Pakt. Daphne entkommt den Kuppelversuchen ihrer Mutter, wird interessanter für junge Freier, der Duke entkommt den jungen Damen, doch das Spiel geht nach hinten los. Es entwickelt sich anders als gedacht, es kommen Gefühle mit ins Spiel.

Das Setting und die Handlung ist der Zeit des Regency angelegt. Die Autorin hat sich vieler Klischees bedient, die Handlung damit bestückt und einen romantischen Roman daraus gezaubert, in dem sich die Hauptprotagonisten einige Schlagabtausche liefern.
Der Schreibstil ist sehr modern lässt sich sehr flüssig lesen. Erzählt wird in wechselnder Ich – Erzählperspektive von Daphne und Simon, das lässt tiefe Blicke in ihre Gedanken und Gefühle zu.
Die Charaktere sind alle mit den bekannten Eigenschaften ausgestattet, die sich von charmant über erfrischend bis selbstzweifelnd und wichtigtuerisch erstrecken.
Tiefe Einblicke gewährt die Autorin in die Psyche von Daphne und Simon die Geschwister Daphne und andere Personen werden teils nur kurz beleuchtet, oder werden nur namentlich erwähnt.

Fazit: „Bridgerton – Der Duke und ich“ ist eine schöne romantische Geschichte, für Zwischendurch, für mehr fehlt es an Tiefe der Storyline und den Figuren. Ich würde es im Urlaub lesen, empfehlen kann ich es Fans die romantische, historisch angehauchte Geschichten mit Happy end gerne lesen.

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Veröffentlicht am 01.03.2021

Martin beamt sich ins Mittelalter

Plötzlich Zauberer
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„Plötzlich Zauberer“ von Scott Meyer erschien im Luzifer Verlag als Hörbuch beim Ronin – Hörverlag.

Martin Banks findet eines Abends im Internet ein Computerprogramm in dem sein Name vorkommt, mit Angaben ...

„Plötzlich Zauberer“ von Scott Meyer erschien im Luzifer Verlag als Hörbuch beim Ronin – Hörverlag.

Martin Banks findet eines Abends im Internet ein Computerprogramm in dem sein Name vorkommt, mit Angaben zu seiner Person. Er stellt fest, als er ein paar Parameter zu seiner Körpergröße verändert, sich diese auch in Wirklichkeit verändert. Als er anfängt sein Bankkonto aufzustocken bleibt das nicht unbemerkt. Er muss schleunigst verschwinden! Er beschließt in der Zeit zurückzureisen, sein Glück im Mittelalter zu suchen, als Zauberer. Was er sich als leichte Sache ausgedacht hat, geht mächtig daneben, denn es gibt noch andere wie ihn..........

Der Autor verbindet Computertechnik mit Fantasyelementen in seiner Geschichte. Das Setting ist gut beschrieben, die Handlung fantasievoll, die Thematik der Zeitreise wurde hervorragend umgesetzt. Die Idee mittels einer Computerdatei in die Vergangenheit reisen zu können, wurde plausibel erklärt. Die Handlung baut sich langsam auf, spannend wird es im letzten Drittel, brenzlige Situationen münden in einem Showdown.
Der Schreibstil ist flüssig und leicht verständlich, es fehlt etwas an Details der mittelalterlichen Welt. Die Charaktere sind mit wenig Attributen, was ihr Aussehen betrifft, versehen.

Fazit: Ein guter Plot gemischt mit Fantasyelementen. Aktion, Abenteuer und technischen Beschreibungen, für mich einleuchtend und solide umgesetzt. Das Potential der Geschichte hat der Autor leider nicht voll ausgenutzt, es fehlt an Tiefe. Die Figuren und die Welt bleiben blass. Der Showdown ist dagegen so detailreich beschrieben, dass ich förmlich erschlagen wurde. Der Sprecher ist hervorragend besetzt, er verfügt über eine enorme Bandbreite subtiler Charaktereigenschaften, die er bewusst einsetzt, so bekommen die Figuren Gesichter. Alles in allem eine solide Geschichte die mich unterhalten konnte, denn einige Szenen sind sehr humorvoll, bei einigen hörte ich staunend zu. Ich kann die Geschichte für ein paar sorglose Stunden empfehlen. Sehr gut kann man das Hörbuch auch mit seinen 10 – 14 jährigen Kindern zusammen anhören.

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