Profilbild von Ani-reads

Ani-reads

Lesejury Star
offline

Ani-reads ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Ani-reads über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.06.2021

Einfach und für alle!

JAPAN EASY VEGAN
0

Einmal im Jahr ernähre ich mich, zur Fastenzeit, vegan und habe da schon oft auf die japanische Küche zugegriffen. Auch versuche ich oft vegane Rezepte zu kochen, weil viele Freunde bei mir Vegetarier ...

Einmal im Jahr ernähre ich mich, zur Fastenzeit, vegan und habe da schon oft auf die japanische Küche zugegriffen. Auch versuche ich oft vegane Rezepte zu kochen, weil viele Freunde bei mir Vegetarier oder Vegan sind, ich meinen Fleischkonsum damit senke, mein Partner laktoseintolerant ist und es mir ein gutes Bauchgefühl (leicht verträglich) gibt nach dem Essen.

Bei der ostasiatischen Küche hat man oft das Gefühl, dass die Rezepte furchtbar kompliziert sind und nie so werden können, wie im Restaurant. Auch die Zutaten sagen einem zu Beginn gar nichts, da ging es mir vor einigen Jahren genauso, als ich anfing mich für die Küche zu interessieren. Aber mir der Zeit habe ich gemerkt, dass es eigentlich sehr einfach ist und sich viele Dinge (von Zutaten bis Zubereitung) immer wiederholen.

In dem Kochbuch von Tim Anderson wird die japanische Küche erstmal vorgestellt. Mit viel Humor und Witz erzählt der Autor von den veganen Möglichkeiten, von Umami und erklärt die Basic-Zutaten (z.B. Miso, Dashi etc.), wie auch viele andere Zutaten, die verwendet werden.
Im weiteren ist das Buch in folgende Kapitel eingeteilt: Gewürze, Saucen & Dressings; Snacks, kleine Gerichte & Beilagen; Hauptgericht; Große Reis- & Nudelgerichte; Nachspeisen & Drinks. Am Ende gibt es noch ein Register mit Begriffen und Lebensmitteln.
So habe ich oft nach einem Gemüse oder Zutat im Register gesucht, dass ich zu Hause habe und mir ein Gericht ausgesucht.
In den letzten Monaten habe ich mich so durch das Buch durchprobiert und einige Rezepte ausprobiert. Manchmal habe ich bei den Suppen etwas experimentiert und anderes Gemüse verwendet, bei der Nudelsorte aber bitte immer bleiben wie im Rezept!

Der Autor betitelt das Buch als “Easy” und so wie die Rezepte geschrieben sind, ist es wirklich sehr einfach zu verstehen und zu kochen. Am Ende der Rezeptseite steht ebenfalls ein Schwierigkeitsgrad da und er schafft es überall einen humorvollen Ton einzubauen (z.b.: “Schwierigkeitsgrad: So einfach, dass Sie sich ein neues Hobby suchen müssen, sollten diese Rezepte ihr Kochtalent übersteigen.”). Es macht auf jeden Fall Spaß mit dem Buch zu kochen und sehr gut gefallen hat mir das Rezept “Ordentliche Misosuppe”, weil ich ein Fan der Suppe bin und so eine gute schon lange nicht mehr gegessen hatte!

Das Buch hat vieles zu bieten und macht einen Rundumschlag durch die vegane japanische Küche – es wird bunt, als auch klassisch.
Für Anfänger gibt es einige hilfreiche Tipps, z.B.: wie Koche ich Reis, Gyoza basteln und zusammenbauen, und neben bekannten Rezepten, wie Ramen und Misosuppe gibt es sehr viel Neues zu entdecken. Nebenbei wird viel schnell und einfach erklärt (Was ist Ponzu? Was ist ein Katsu?).
Klar, ein Abstecher in einen asiatischen Supermarkt oder in die Abteilung ist ein Muss, aber viele Zutaten wiederholen sich ständig und ihr könnt sie schnell aufbrauchen.

Übrigens hat das Buch eine sehr coole Aufmachung (Lila Seitenschnitt, goldene Verzierungen) und ist definitiv ein Hingucker im Regal, bzw. in der Küche oder auf dem Couchtisch als Table Book, wenn Gäste kommen. 😉

Dieses humorvolle Kochbuch ist auf jeden Fall ein Muss für Fans der japanischen Küche, egal ob man sich vegan ernährt oder nicht. Die Rezepte sind vielfältig und einfach lecker! Und ein fester Bestandteil in meiner Küche.

Veröffentlicht am 23.06.2021

Wunderbar!

Verstand und Gefühl
0

Nachdem ich bereits begeistert war vom letzten Hörspiel aus der Serie (“Northanger Abbey”), war die Messlatte für dieses hier recht hoch. Und mit Verstand und Gefühl, meinem viert liebsten Jane Austen ...

Nachdem ich bereits begeistert war vom letzten Hörspiel aus der Serie (“Northanger Abbey”), war die Messlatte für dieses hier recht hoch. Und mit Verstand und Gefühl, meinem viert liebsten Jane Austen Titel, hätte es schwer sein sollen mich zu überzeugen. Aber die Umsetzung ist von der Verpackung bis zum Inhalt gelungen!

Zwei ungleiche Schwestern, eine besorgte Mutter und zahlreiche Verwirrungen. Dass sich die stürmische Marianne Hals über Kopf in den attraktiven Frauenschwarm John Willoughby verliebt, überrascht niemanden. Auch die rationale Elinor hat scheinbar ihren Traummann gefunden und ahnt nichts davon, dass dieser die Ehe bereits einer anderen versprochen hat. In ihren Enttäuschungen lernen die Schwestern einander besser zu verstehen – aber werden sie auch in der Liebe ihr Glück finden?
Ein Liebesdrama bleibt selten allein, könnte man sagen, zu Jane Austens “Verstand und Gefühl” und an Witz mangelt es der Geschichte ebenso wenig. Der Roman steht nicht ganz weit oben in meinem Ranking, wenn ich ihre Romane nummerieren würde, aber nach diesem Hörspiel hatte ich ganz neu gefallen daran gefunden.

Für alle, die Hörspiel mit “Kinderhörbüchern” verbinden. Bei einem Hörspiel wird eine Geschichte vorgelesen, wie bei einem Hörbuch, aber hier gibt es verschiedene Sprecher und die Handlung wird mit Geräuschen und Musik untermalt. Es ist näher an einem Film, als an einem Hörbuch, meiner Meinung nach.

Und um sowas handelt es sich hier. Auf fast vier Stunden wurde der Roman “Verstand und Gefühl” von Jane Austen verkürzt und sieben Sprecher wechselten in die Rollen aus dem allseits bekannten Klassiker. Untermalt wurde es von einer Musikband mit akustischen Klängen (Gitarre, Kontrabass, Klarinette/Bassklarinette).

Die Sprecher fand ich rundum passend für ihre Rollen, besonders Oberst Brandon empfand ich als äußerst angenehm. Man hat als Jane Austen Fan, der bereits mehrere Verfilmungen angesehen hat, eine gewisse Vorstellung. Ulrich Noethen hat diese stimmlich erfüllt und auch Johanna Gastdorf (Mary Dashwood) und Birte Schmöink (Elinor Dashwood) fand in in den Hauptrollen mehr als nur passend. Ich hätte ihnen auch mehr als vier Stunden zuhören können!
Im Grunde war alles sehr stimmig gewesen von der Musik, den Klängen bis zu den Sprechern, es ist ein wundervolles Hörspiel. Leider zu kurz. Gerne hätte ich dem noch länger zugehört und freue mich schon auf die nächsten Titel aus der Produktion des Hessischen Rundfunks.

Abgesehen davon kommt das Hörspiel in einem Booklet (aufgemacht, wie ein kleines gebundenes Buch) und sieht sehr hochwertig aus. Nach den drei CDs kommt ein Essay von Denis Scheck, welches unterhaltsam war, eine Kurzbiographie der Autorin und Informationen zu der Produktion und den Sprechern.

Es war eine richtige Freude dem zu zuhören und ich kann es allen, die nur entfernt Interesse daran haben, es empfehlen!

Das Hörspiel kann ich mir übrigens sehr gut als Geschenkidee für Jane Austen-Fans vorstellen … 😉

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.06.2021

Endlich mehr vom Killerbot!

Der Netzwerkeffekt
0

Nach fast zwei Jahren war es endlich soweit, Killerbot bekam seine Fortsetzung und ich konnte ein Buch mehr auf meine imaginäre Liste der TOP Bücher setzen.
Wie gut es sich anfühlte, wieder von SecUnit ...

Nach fast zwei Jahren war es endlich soweit, Killerbot bekam seine Fortsetzung und ich konnte ein Buch mehr auf meine imaginäre Liste der TOP Bücher setzen.
Wie gut es sich anfühlte, wieder von SecUnit zu lesen und alte Weggefährten zu treffen unter dramatischen Umständen. Und die Fortsetzung kann auf jeden Fall mit dem ersten Band mithalten, teilweise überragt sie seinen Vorgänger in Tiefe bei Charakteren, als auch Story.

Der erste Band der Reihe ist bekannt unter dem Titel “Tagebuch eines Killerbots” und besteht aus fünf Novellen, die ineinander teilweise eingreifen. Sie erzählen die Geschichte vom Killerbot, wie es zu dem wurde, als was wir es kennen und seine ersten Abenteuer als freier Roboter.
Der zweite Band wiederum ist ein Roman, mit fast 500 Seiten und die Autorin hat gut den Sprung geschafft von Novelle zu Roman mit der freidrehenden SecUnit.
Wie bereits erwähnt, kann der Band gut mithalten. Er ist genauso sardonisch, actionreich und humorvoll und geht sogar einen Schritt weiter in die Tiefe. Die ich teilweise in den Novellen vermisst hatte.
Wir treffen frühere Personen aus den Novellen wieder, die Autorin vertieft das Charakterbild jedes Einzelnen liebevoll und setzt die Spannung weit oben an.

Der Roman startet damit, dass Killerbot auf Preservation geblieben ist bei Dr. Mensah, wo es als Mensch angenommen wird und macht weiterhin das, was es am besten kann. Menschen beschützen. Wobei es viel leichter klingt, als es ist.
Um seine Menschen zu beschützen geht Killerbot mit auf eine Außenmission. Es begleitet das Forschungsteam auf einen Planeten.

Ich kann Planeten nicht ausstehen. Aber auf mich hört ja niemand…

Der Netzwerkeffekt – Ein Killerbot-Roman von Martha Wells
Mehr werde ich der Geschichte nun nicht mehr vorweg nehmen, denn uns ist allen klar, dass die Reise nicht problemlos ablaufen wird und einige Überraschungen für Killerbot und sein Team bereithalten wird.

Der Roman wird aus der Sicht von Killerbot erzählt und mit dem Schreibstil der Autorin, sardistisch, humorvoll und kurz auf den Punkt gebracht, hat sie einen der besten Sci-Fi Charaktere geschaffen. Ein Charakter, der introvertiert ist, vom jedem in Ruhe gelassen werden möchte, um seine Serien zu schauen, keine Lust auf Menschen hat, aber am Ende doch es als seinen Job ansieht sie aus dem Schlamassel rauszuholen.

Das Buch empfehle ich als Fortsetzung zu den Novellen zu lesen, weil es auf die Art viel mehr Unterhaltung bietet und ihr so mehr von Killerbot habt!

Für alle Sci-Fi Leser, die nichts gegen eine gute Portion Sarkasmus haben und gerne eine Geschichte aus der Sicht eines Roboters lesen möchte, der Menschen als nervig und anstrengend empfindet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 07.03.2021

Wichtiges Werk!

Kim Jiyoung, geboren 1982
0

Manchen Büchern kann man nicht immer mit einer Rezension gerecht werden. Auch dieses Buch hier, gehört zu dieser Kategorie. Es ist eine Gechichte, über die man lange debattieren kann und das noch in Jahren ...

Manchen Büchern kann man nicht immer mit einer Rezension gerecht werden. Auch dieses Buch hier, gehört zu dieser Kategorie. Es ist eine Gechichte, über die man lange debattieren kann und das noch in Jahren für Gespräch sorgen kann, so stark ist die Geschichte von Jiyoung.

Kim Jiyoung steht hier als Protagonistin stellvertretend für das Schicksal von unzähligen Frauen in Südkorea. Aber auch stellvertretend für alle Frauen auf der Welt, die durch ihr Geschlecht in eine Rolle gezwängt werden, an Erwartungen der Gesellschaft leiden, die Missbrauch erleben und nie gleichgesetzt werden mit dem männlichen Geschlecht.

Der Roman von Cho Nam-Joo beginnt 2015 (nicht in der Vergangenheit oder Zukunft, im Jetzt!) und wir lernen Jiyoung nach der Geburt ihrer Tochter Ziwon kennen. Wegen ihrem seltsamen Verhalten wird sie mit postnatalen Depression diagnostiziert und vertraut sich, auf Anraten ihres Mannes, einem Psychater an.

Ab der Stelle wird Rückblickend ihre Kindheit und Jugend erzählt, wie auch das Leben ihrer Mutter. In all ihren Lebensphasen von Schul-, Teenager-, Studium-, Arbeits- und Mutterzeit begegnet sie eine unfaire Behandlung gegenüber ihrem Geschlecht.

Diese Ungleichbehandlung, lernt der Leser, sitzt tief in der koreanischen Gesellschaft und durch diverse Fußnoten mit Fakten und Berichten zu den genannten Themen im Roman, wird ihre schwere deutlicher, wie auch der Wahrheitsgehalt. Es sind nämliche Studien aus der jüngsten Zeit genannt, die zeigen, wie akut die Situation immer noch ist und das ist mehr als nur erschreckend.

All das wird mehr oder weniger nüchtern und ruhig erzählt, ein Bericht über ein Leben, indem Jiyoung teilweise ihre Emotionen offenbart. Man spürt ihre Frustration und ihren Schmerz und die Protagonistin muss zusehen, wie die, die sich wehren (von Klassenkameradinnen bis hin zu Arbeitskollegen), schnell wieder an ihren Platz verwiesen werden und als “Täter” abgestempelt werden

Zum Ende bringt die Autorin noch einen außerordentlichen Knaller mit rein, der gelungen, aber auch bitter mit der Geschichte abschließt.

Sagen wir mal so, nicht umsonst wurde dieses Buch in Südkorea bei Protesten zum Thema Gleichsetzung der Frauen, in die Höhe gehalten. Es bringt die #MeToo Debatte auf ein ganz anderes Level – es geht um ein tieferes und fest verankertes Problem in der heutigen Gesellschaft.

Ein schockierendes Buch, mehr als ein “Feminismus-Roman” über Sexismus, sondern ein Porträt einer Frau, wie du und ich. Einer Frau, die in jedem anderen Land leben könnte und mit der man sich auch teilweise identifizieren kann.

Cho Nam-Joo hat das passende Buch geschrieben, dass man noch die nächsten Jahrzehnte lesen sollte um zu lernen, sich zu bessern und nicht zu vergessen.

Veröffentlicht am 02.09.2020

Unbedingt lesen!

Das Buch Ana
0

ES BEGINNT MIT ANA
Wir lernen Ana kennen, als sie etwa 14 Jahre alt ist und sie lebt als jüdisches Mädchen in einer angesehenen Familie. Kurzum sie führt ein gutes Leben für die damalige Zeit und ihr Vater ...

ES BEGINNT MIT ANA
Wir lernen Ana kennen, als sie etwa 14 Jahre alt ist und sie lebt als jüdisches Mädchen in einer angesehenen Familie. Kurzum sie führt ein gutes Leben für die damalige Zeit und ihr Vater gibt sogar nach, als sie sich einen Hauslehrer wünscht. Für ein Mädchen was komplett undenkbares, aber Ana ist anders und ihrer Zeit voraus, indem sie sich für Dinge interessiert, die nur Männern vorbehalten sind und Ungerechtigkeit sieht, wenn sie wegen ihrem Geschlecht anders behandelt wird.

EINE FRAU VOR IHRER ZEIT
Sie geht sogar soweit, dass sie die Geschichten von unterdrückten Frauen aufschreibt, damit sie eine Stimme haben. Jedoch bringt ihr das nicht viel, als sie selber von ihrem Vater an einen älteren Witwer verheiratet wird gegen ihren Willen.

JESUS
Wie es dazu kommt, dass sie die Frau von Jesus wird, werde ich hier mal nicht vorwegnehmen. Nur sage ich soviel, dass Ana ein sehr bewegtes Leben führt: vor, nach und während ihrem Leben mit Jesus.
Das Thema “Jesus” war für mich weniger interessant, aber was mir gefallen hat war, wie die Autorin das alles um Ana aufgebaut hat und wie geschickt!

Man könnte fast meinen, das wäre eine geheime und reale Geschichte und nichts rein Fiktives. Neben dem Thema Ana und Jesus, wird hier auch noch sehr gut die damalige Gesellschaft beschrieben, es werden viele Schicksale verfolgt, allesamt recht bedrückend, aber mit einem guten Ende und man bekommt einen sehr guten Einblick in die damalige Zeit und die Stellung der Frau.

FASZINIEREND UND AUFSCHLUSSRECIH
Das Buch ist in vielerlei Dingen faszinierend: das Leben von Ana, die Sicht auf Jesus und seinen Beruf “Prophet”, das Leben in Israel und in Ägypten, der Unterschied zwischen Arm und Reich, die politischen Machtverhältnisse oder die Schicksale der vielen Frauen, denen Ana im Laufe ihres Lebens begegnet.
Die Autorin schafft alles aufzugreifen und einen spannenden historischen Roman zu schreiben, der mir gleich von Anfang an packen konnte.
Ana ist auch ein Charakter für mich, den man nicht so schnell vergessen kann und von dem man sich wünscht, dass er wirklich existiert hat.

FAZIT
Mit einer beeindruckenden Sprache und einer noch mehr beeindruckenden Geschichte konnte mich das Buch von Sue Monk Kidd auf voller Länge abholen. Es wird nicht mein letzter Roman von ihr sein!
Meiner Meinung nach muss man auch nicht hoch interessant an Religion sein für das Buch, da es eher um die Emanzipation von Ana geht. Es geht um eine starke Frau und ihrem langen Weg zu dem Leben, dass sie sich wünscht.