Profilbild von tootsy3000

tootsy3000

Lesejury Profi
offline

tootsy3000 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tootsy3000 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.04.2017

Düster und spannend!

Drei Meter unter Null
0

Die Mörderin erzählt aus der Ich-Perspektive ihre Geschichte, wie sie war und wie sie wurde wie sie jetzt ist. Der Einstieg in die Geschichte mit dem Prolog beginnt unspektakulär, ja fast langweilig. Die ...

Die Mörderin erzählt aus der Ich-Perspektive ihre Geschichte, wie sie war und wie sie wurde wie sie jetzt ist. Der Einstieg in die Geschichte mit dem Prolog beginnt unspektakulär, ja fast langweilig. Die namenlose Protagonistin erzählt aus ihrer Kindheit. Wie jedes Kind hat auch sie Zukunftsträume und –wünsche. Doch diese sind bei ihr sehr fantasievoll und entsprechen nicht der Norm. Sie ist eben doch nicht wie alle anderen Kinder, hat keine Freunde und wird für ihre Fantastereien gemieden. Verständnis für ihre rege Fantasie findet sie nur bei ihren Eltern. Besonders der Vater unterstützt sie dabei. Richtet liebevolle Zufluchtsorte in ihrem Kinderzimmer her. Dort kann sie, ganz sie sein und ihre Träume ausleben.

Nach dem Prolog schlägt die Stimmung um. Der Ton wird härter, voller Wut, mit viel Hass. Ich wusste gar nicht was da auf mich zukam. Wusste nicht, was ich von “ihr” halten soll. Wieso diese Verbitterung, wieso diese Wandlung? Etwas ist passiert, zwei Jahre vorher”. Dieses Erlebnis hat “sie” zu der Person gemacht, die sie ab nun verkörpert. Sie wird zur Mörderin. Schildert in Rückblicken, wie es dazu kam. Peu à peu erfährt man als Leser den Grund, warum “sie” zu dem wurde, was sie ist. Die Rückblicke wechseln sich mit den Geschehnissen in der Gegenwart ab. Sie ist auf der Jagd. Sie ist ein Raubtier. Sie will töten, sie muss töten. Denn sie will Vergeltung. Der Auslöser für diese Taten sind schockierend und man kann den Hass und die Wut dann auch verstehen.

Die Geschichte selber ist mit 250 Seiten recht kurz, überzeugt aber durch die unterschiedlichen Handlungsstränge und vor allem durch die drakonischen Wendungen. Zwar hat man als Leser immer einen entsprechenden Hintergedanken, die Wahrheit selber ist aber noch um einiges grausamer.

Das Cover und der Titel lassen schon vermuten, dass e.s düster wird in diesem Thriller. Was sich hinter den “Drei Meter und Null” verbirgt ist schrecklich und abartig, entspricht aber leider auch so manches Mal der Realität.

Marina Heib war mir bisher als Autorin unbekannt. Mit diesem Roman hat sie mich aber zu Hundertprozent überzeugen können, es wird bestimmt nicht das letzte Buch von ihr für mich gewesen sein!

Mein Fazit:

Ein durch und durch gelungener Thriller. Düster und spannend, gern mehr davon!

Veröffentlicht am 05.04.2017

Selbsthypnose für Beruf, Sport und Alltag

Du kannst schaffen, was du willst
0

Früher brachte ich Hypnose immer mit Veranstaltungen in Verbindung bei denen Leute dazu gebracht werden Dinge zu tun, lustige Dinge hauptsächlich, die sie nie sonst niemals tun würden. Die Zuschauer haben ...

Früher brachte ich Hypnose immer mit Veranstaltungen in Verbindung bei denen Leute dazu gebracht werden Dinge zu tun, lustige Dinge hauptsächlich, die sie nie sonst niemals tun würden. Die Zuschauer haben was zu lachen und der zur Hypnose “Auserwählte” kann sich danach an nichts mehr erinnern. Mittlerweile bin ich in meinem Wissen schon etwas weiter und weis, dass man Hypnose vor allem für therapeutische Zwecke einsetzt. Gerade in der heutigen Zeit ist es doch so, dass fast jeder Mensch mal einen Schub bekommt, indem ihm Ängste oder Stress oder was weis ich zu schaffen machen. Ich klopfe mir in Situationen die mir Stress oder Angst verursachen auf das Brustbein. Jetzt bin ich auf Jan Beckers Hörbuch über Selbsthypnose gestolpert und finde es richtig klasse!

Ohne Erwartungen habe ich mich auf dieses Experiment eingelassen. Denn das war es für mich – ein Experiment. Schon seine Stimme allein hat mich fasziniert zuhören lassen. Er spricht in einer so angenehmen beruhigenden Tonlage, dass man gar nicht anders kann als zuhören und mitmachen. Die Übungen sind ganz einfach. Herr Becker gibt für die verschiedensten Lebenssituationen Tipps und erklärt die entsprechende Selbsthypnose dafür. Egal ob es kalte Hände sind – mein größtes Problem zum Beispiel, oder Ängste, Stress, Liebeskummer, Abgeschlagenheit, Antriebslosigkeit und vieles mehr, Herr Becker hat die passende Übung zur Selbsthypnose. Die Übungen sind für den Alltag, im Beruf/Schule und beim Sport gleichermaßen einsetzbar. Herr Becker bringt einen mit seinen Techniken in eine angenehme Entspannung, gibt Tipps für die gezielte Fragestellung zu dem Problem, gegen welches man durch die Selbsthypnose angehen möchte und wie man diese gewinnbringend in den verschiedensten Lebenslagen einsetzt.

Mein Fazit:

Mein Problem war, dass ich Hörbücher gerne beim Autofahren laufen habe. Dieses Hörbuch ist dazu definitiv nicht geeignet! Auch wenn ich nur mal reinhören wollte, schaffte es der Autor mich durch seine Stimme tiefenentspannt zu machen. Keine Sorge, nichts passiert! Die restlichen Kapitel ging ich dann ganz entspannt zu Hause zusammen mit dem Autor durch und bin absolut begeistert! Absolut zu empfehlen!

Veröffentlicht am 26.03.2017

Grausam, erschütternd

Sie kam aus Mariupol
0

Immer wieder bin ich fasziniert von Menschen, die sich auf die Suche nach ihren Wurzeln begeben. So bin ich auch auf diesen Biografischen Roman aufmerksam geworden. Natascha Wodin begibt sich auf Nachforschungen ...

Immer wieder bin ich fasziniert von Menschen, die sich auf die Suche nach ihren Wurzeln begeben. So bin ich auch auf diesen Biografischen Roman aufmerksam geworden. Natascha Wodin begibt sich auf Nachforschungen über ihre Mutter und deren Leben in der Ukraine. Viel weiß sie nicht darüber, denn die Mutter sprach nie davon. Zu schmerzlich wohl die Erinnerungen. Ohne große Erwartungen und Hoffnungen überhaupt noch etwas über die Mutter zu erfahren, schreibt Natascha in einem russischen Forum. Tatsächlich meldet sich auch jemand. Dieser Kontakt wird ihr bei ihrer Suche überaus hilfreich. Sie erfährt welches Qualen ihre Mutter, deren Familie und Millionen anderer Menschen während der Russischen Revolution und auch später durch die Nazis erdulden mussten. Ein noch lebender Verwandter lässt ihr die Aufzeichnungen seiner Mutter, der Schwester ihrer Mutter, zukommen. Unfassbar, was darin alles niedergeschrieben wurde.

Das Buch hat mich sehr erschüttert muss ich sagen. Unbegreiflich welche Grausamkeiten sich dort in der Ukraine abgespielt haben. Vieles war mir schon bekannt, doch die Wirklichkeit sah noch viel grauenhafter aus als man es sich vorstellen kann! Auch nach der Befreiung durch die Alliierten waren die Qualen für Natascha und ihre Familie noch nicht vorbei. In die ukrainische Heimat der Mutter konnten sie nicht mehr, denn dort drohte ihnen das Straflager und in Deutschland waren sie “Displaced Persons”.

Mein Fazit:

Ein sehr erschütterndes Buch, das mich manchmal an meine persönlichen Grenzen gebracht hat. Gut recherchiert und voll von wahren Begebenheiten. Ein sehr wichtiges Buch, denn menschenverachtende Zustände gab es auch vor den Nazis und gibt es auch nach ihnen immer noch.

Veröffentlicht am 15.03.2017

Immer wieder schockierend

Der letzte Überlebende
1

Von den Grausamkeiten der Nazis weiß in der heutigen Zeit jeder Erwachsenen. Trotzdem ist es immer wieder schockierend darüber zu lesen. Erzählt von realen Personen, die diesen Schrecken am eigenen Leib ...

Von den Grausamkeiten der Nazis weiß in der heutigen Zeit jeder Erwachsenen. Trotzdem ist es immer wieder schockierend darüber zu lesen. Erzählt von realen Personen, die diesen Schrecken am eigenen Leib erleben mussten. Unschuldige Menschen, die nur wegen ihrer Herkunft bzw. wegen ihres Glaubens dem Tod geweiht waren. Immer wieder schrecklich und schockierend und nicht verständlich, wie Menschen zu solchen Grausamkeiten gegenüber anderen fähig waren.

Sam Pivnik erzählt seine Geschichte mit all ihren schockierenden Tatsachen. Sie beginnt ganz harmlos mit seiner Kindheit. Eine Kindheit wie ich sie auch hatte. Mit Freunden, spielen im Freien, herumtollen, Unsinn treiben. Doch mit 13 ist diese Kindheit vorbei, von einem auf den anderen Tag. Die Nazis besetzten Polen und für die jüdische Bevölkerung ist nichts mehr wie es war. Plötzlich werden sie gemieden, ihre Freunde verachten sie, ihre Nachbarn schneiden sie. Die erste Aussortierung findet in einem Sportstadion statt. Als Leserin verspürte ich hier schon einige Male ein beklemmendes Gefühl, bin vorbereitet auf das was kommt und kann es doch nie fassen. Es folgt eine scheinbar sichere, aber harte Zeit im Ghetto, gefolgt vom grässlichen Zug nach Auschwitz. Sam überlebt diese schreckliche Zeit nur knapp. Er beschreibt diese Monate mit all ihrer schonungslosen Brutalität. Hat er das eine entsetzliche Lager überlebt, folgt sogleich das nächste. Wieviel Leid kann ein Mensch ertragen? Wieviel Leben steckt in einem? Sam Pivnik kann viel ertragen und in ihm stecken viele Leben. So manches mal ist er schon an der Kippe, doch er kämpft sich mit eisernem Willen immer wieder zurück. Kurz vor der Befreiung durch die Alliierten wird das Lager geräumt, es beginnt eine weitere Odyssee. Trauriger Höhepunkt ist der Angriff auf die Cap Arcona. Auch diese Unfassbarkeit überlebt Pivnik.

Mein Fazit:

Schockierend, dass sind meine Gefühle am Ende dieser Lektüre. Auch wenn mir die Vorkommnisse bekannt waren, es zu lesen mit all den unbeschönigten Worten bestürzt mich immer wieder. Es ist gut, das Sam Privnik seine Erlebnisse veröffentlicht hat, denn diese Geschehnisse dürfen nicht in Vergessenheit geraten!

Veröffentlicht am 10.03.2017

Eine traurige Geschichte und doch voller Humor und Leben

Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster
0

Leben und Sterben. Irgendwie begleiten mich diese zwei Themen im Moment durch meine Buchwahl. Auch in “Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster” geht es um das Sterben. Jetzt möchte man meinen es ...

Leben und Sterben. Irgendwie begleiten mich diese zwei Themen im Moment durch meine Buchwahl. Auch in “Und dann steht einer auf und öffnet das Fenster” geht es um das Sterben. Jetzt möchte man meinen es ist nur zum Weinen, doch dem ist nicht so. Das Buch bietet auch lustige Momente, teils gewollt, teils allein durch die Protagonisten verursacht. Besonders Fred ist so ein Charakter über den man einfach auch mal schmunzeln muss. Liebenswert naiv gibt er der Geschichte eine besondere Note.

Fred und Phil tauschen sich abwechselnd in den Kapiteln ab. Karlas Gedanken sind in kurzen Abschnitten eingebaut. Man lernt die einzelnen Charaktere gut kennen und schließt jeden einzelnen ins Herz. Schön fand ich auch, wie die sich anfangs fremden Menschen zusammenwachsen und Karla auf ihrem letzten Weg begleiten.

Heikko Deutschmann fand ich als Sprecher ganz toll. Seine Darstellungen dieses sensiblen Themas, der Gespräche und der mitunter lustigen Geräusche, war einfach nur klasse!

Mein Fazit:

Eine traurige Geschichte, ja, denn wie das Ende sein wird ist klar. Doch ist sie auch voller Humor und Leben. Ein Buch, das noch lange nachwirkt. Absolut empfehlenswert!