Leserunde zu "Mordsand" von Romy Fölck

Der vierte Fall für Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn
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Romy Fölck (Autor)

Mordsand

Kriminalroman. Atmosphärische Spannung aus Norddeutschland: Band 4 der SPIEGEL-Bestsellerserie

Tief im Sand vergraben - ein namenloser Toter und die Spur eines entsetzlichen Verrats ...

Friedlich und unberührt liegt die kleine Insel Bargsand inmitten der idyllischen Unterelbe. Bis zu jenem Morgen, als ein junges Paar am Strand eine grauenvolle Entdeckung macht: Aus dem Sand ragt der Schädel eines Skeletts. Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn von der Mordkommission Itzehoe stehen vor einem Rätsel. Wer war dieser Mann, der vor dreißig Jahren mit gefesselten Händen dort im Schlick vergraben wurde?
Kurz darauf wird auf einer Nachbarinsel ein Hamburger Bauunternehmer tot aufgefunden wird - bis zum Rumpf im Sand eingegraben und gefesselt wie das Opfer von Bargsand. Die Spur führt das Ermittlerduo in die damalige DDR - zu vier Jungen und einem Verrat, der Jahre später einen grausamen Plan reifen lässt ...


Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn ermitteln in ihrem vierten Fall


Raffinierter Nervenkitzel vor der atmosphärischen Kulisse der Elbinseln - der neue Roman der SPIEGEL-Bestsellerautorin

Timing der Leserunde

  1. Bewerben 28.12.2020 - 17.01.2021
  2. Lesen 01.02.2021 - 07.03.2021
  3. Rezensieren 08.03.2021 - 21.03.2021

Bereits beendet

Teilnehmer

Diskussion und Eindrücke zur Leserunde

Veröffentlicht am 09.03.2021

Eine Leiche im Schlick und ein altes Geheimnis

5

Romy Fölcks Regionalkrimis bestechen durch die Landschaft der Elbmarsch und die Charaktere, die man als Leser*in schon fast lieb gewonnen hat.

Ich hatte zuvor bereits Sterbekammer gelesen und war ganz ...

Romy Fölcks Regionalkrimis bestechen durch die Landschaft der Elbmarsch und die Charaktere, die man als Leser*in schon fast lieb gewonnen hat.

Ich hatte zuvor bereits Sterbekammer gelesen und war ganz begeistert. "Mordsand" bleibt beim Aspekt Spannung dahinter zurück. Liest sich aber dennoch gut.

Ein eingegrabenes Skelett wird im Schlick der Elbinsel Bargsand gefunden. Zunächst gibt es keine Hinweise auf die Identität. Bevor die Kommissare Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn in diesem Fall weiterkommen, wird auf der Nachbarinsel Füürsand eine Leiche gefunden, ebenfalls im Schlick vergraben. Hängen die Fälle zusammen? Die neue Leiche ist rasch identifiziert. Es ist der unsympathische Hamburger Bauunternehmer Jochen Kirsten, der in die umstrittene Elbvertiefung involviert ist.

Während Frida einen nächtlichen Eindringling auf dem elterlichen Hof überrascht, erhält Haverkorns Tochter Henni überraschend Besuch von einem alten Freund, der so schnell nicht wieder gehen will.

In "Mordsand" werden die Entwicklungen im Privatleben der Kommissare weiter vorangetrieben. Der Aufwärtstrend auf dem alten Obsthof der Paulsens, die neue Nutzung der Scheune und die Beziehung zwischen Haverkorn und seiner Tochter. Man braucht die vorherigen Teile nicht unbedingt gelesen zu haben, um sich rasch in das Gefüge der Charaktere einzufinden. Das Personal ist einem schnell vertraut.

Beherrscht wird der Krimi nicht so sehr durch die Ermittlungsarbeit, sondern durch die Rückblicke in verschiedene DDR-Heime in den 1980er Jahren. Diese Einschübe beginnen recht früh im Krimi und wechseln sich mit dem aktuellen Geschehen ab. Leider wird schon auf dem Klappentext der Hinweis gestreut, dass eine Spur in die ehemalige DDR und zu einer Gruppe Jungen führt. Das ist unnötig und raubt schon etwas von der Spannung. Die Autorin hat sich einem brisanten Thema zugewandt und dieses sehr gut recherchiert. Die Einbindung in einen Kriminalfall ist grundsätzlich eine hervorragende Idee, denn reichlich Potential für Rache ist gegeben. Mich hat die Umsetzung aber nicht ganz überzeugt. Es gab einige Punkte in der Handlung, die für mich nicht ganz nachvollziehbar waren.

Dennoch habe ich den Krimi sehr schnell durchgelesen und fühlte mich gut unterhalten. Eine Stärke ist sicherlich die Beschreibung der Umgebung und der Menschen in der Elbmarsch. Das wird alles ganz plastisch und lebendig geschildert, als wäre man direkt vor Ort. Für alle Fans der Reihe ein Muss, nicht so spannend wie "Sterbekammer" und für mich etwas holprig in der Umsetzung des Kriminalfalls. Drei einhalb Sterne.




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Veröffentlicht am 09.03.2021

Das Private nimmt einen großen Teil der Geschichte ein

6

Inhalt:

Auf der Elbinsel Bargsand wird ein 30 Jahre altes, männliches Skelett gefunden. Wer war dieser Mann, den scheinbar niemand vermisst hat? Die Identifizierung entpuppt sich als schwierig. Einziger ...

Inhalt:

Auf der Elbinsel Bargsand wird ein 30 Jahre altes, männliches Skelett gefunden. Wer war dieser Mann, den scheinbar niemand vermisst hat? Die Identifizierung entpuppt sich als schwierig. Einziger Hinweis gibt eine Metallplatte mit russischer Seriennummer, die bei Operationen benutzt wurde. Während Frieda Paulsen und Bjarne Haverkorn noch versuchen das Rätsel zu lösen, wird auf der Nachbarinsel die Leiche des Bauunternehmers Jochen Kirsten gefunden. Ähnlich drapiert wie das Skelett. Hängen die beiden Fälle zusammen oder ist hier ein Trittbrettfahrer am Werk? Eine erste Spur führt die Kommissare zu einem Heim für Schwererziehbare in der damaligen DDR....

Leseeindruck:

"Mordsand" ist der bereits 4. Fall um Frieda Paulsen. Gleichzeitig war es für mich ein Neueinstieg in die Reihe. Durch eine sanfte Einführung in die Figuren, wurde mir dieser jedoch leicht gemacht. Viel Gutes habe ich über die Bücher gehört, weshalb meine Erwartungen hoch waren. Leider wurde ich etwas enttäuscht. Das hat nicht am Schreibstil gelegen. Er ist leicht und flüssig, so bin ich gut voran gekommen. Ein Großteil der Handlung macht das Privatleben der Protagonisten aus. Immer wenn ich gerade in einem Lesefluss war, kleinere Cliffhanger für etwas Spannung gesorgt haben, waren die Figuren plötzlich wieder mit ihren ganz eigenen Sorgen beschäftigt. Zwar gibt es auch im Privaten die ein oder andere Spannung, doch vieles ist im Sande verlaufen und hat sich zu harmonisch aufgelöst. So hatte ich das Gefühl, der Fall selbst tritt in den Hintergrund und die Ermittlungen drehen sich im Kreis. Während dann gegen Ende plötzlich alles auf einmal kam, es Schlag auf Schlag ging, aber genauso schnell wieder vorbei war. Schade. Mir hätte es etwas verteilter auf das Ganze Buch besser gefallen. Was mir hingegen sehr gut gefallen hat war das atmosphärisch beschriebene Setting. Viele Naturthemen wurden in die Geschichte integriert und interessant erklärt. Was auch für die Ermittlungsarbeit gilt. Wenn ich es jedoch hier nicht unbedingt gebraucht hätte.

Fazit:

"Mordsand" besticht durch sein atmosphärisches Setting und seinen sympathischen Figuren. Leider steht das Private zu sehr im Vordergrund, so dass der Fall selbst fast als Nebenstrang daher kommt. Mir hat hier die ausgewogene Mischung gefehlt. Denn vom Thema her war es interessant und auch erschreckend zu lesen, was damals in der DDR hinter verborgenen Türen passiert ist. Wer gerne ruhigere Krimis liest, ist hier bestimmt gut aufgehoben. Mir persönlich war es teilweise einfach zu harmonisch. Trotzdem bin ich neugierig geworden und werde mich demnächst den Vorgängern widmen.

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Veröffentlicht am 09.03.2021

Ich hatte mehr erwartet

6

Inhalt: Auf der kleinen Insel Bargsand inmitten der Unterelbe entdeckt ein junges Paar den Schädel eines Skeletts, der am Strand aus dem Sand herausragt. Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn von der Mordkommission ...

Inhalt: Auf der kleinen Insel Bargsand inmitten der Unterelbe entdeckt ein junges Paar den Schädel eines Skeletts, der am Strand aus dem Sand herausragt. Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn von der Mordkommission Itzehoe werden hinzugezogen. Schnell stellt sich heraus, dass der männliche Tote schon vor etwa dreißig Jahren dort vergraben wurde - mit gefesselten Händen und Füßen. Nur kurze Zeit später wird auf einer anderen Elbinsel eine Leiche gefunden. Bis zum Rumpf im Sand eingegraben und gefesselt wie das Opfer von Bargsand. Handelt es sich um denselben Täter…?

Meine Meinung: „Mordsand“ ist bereits der vierte Fall für Frida und Bjarne, zwei sehr sympathische Protagonisten. Besonders Bjarne mag ich sehr. Ich kannte bisher nur den ersten Fall „Totenweg“, der mir sehr gut gefallen hat. Beim Lesen wurde mir bewusst, dass ich (da ich Teil 2 und 3 nicht kenne) einiges aus dem Privatleben der Ermittler verpasst habe, denn gerade der private Bereich nimmt in den Büchern viel Raum ein. Deshalb würde ich empfehlen, die Reihenfolge einzuhalten. Trotzdem ist das Buch natürlich auch als Einzelband zu lesen, denn der Kriminalfall ist in sich abgeschlossen.
Das Rätsel um die zwei Mordfälle im Abstand von 30 Jahren gestaltet sich bis zum Ende sehr rätselhaft und wenig vorhersehbar, trotzdem vermisste ich die Spannung und die Handlung konnte mich nicht durchweg fesseln. Auch fand ich nicht alle Handlungen logisch und authentisch.
In Rückblicken erzählt die Autorin von äußerst erschreckenden und berührenden Ereignissen in einem Jugendwerkhof in der ehemaligen DDR in den 80er Jahren. Als Leser ahnt man schnell, dass es einen Zusammenhang mit den Morden geben muss, wird aber am Schluss trotzdem überrascht.
Sehr gut gefallen hat mir der flüssige Schreibstil und die bildlichen und schönen Beschreibungen der Elblandschaft.

Fazit: Ein unterhaltsamer und unblutiger Kriminalroman, der mich leider nicht völlig überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 09.03.2021

Die Zeit heilt nicht alle Wunden

8

Ein 30 Jahre altes, gefesseltes Skelett taucht am Strand einer Elbinsel auf. Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn ermitteln, doch stehen sie vor einem Rätsel als kurz darauf in der Nähe die Leiche eines ...

Ein 30 Jahre altes, gefesseltes Skelett taucht am Strand einer Elbinsel auf. Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn ermitteln, doch stehen sie vor einem Rätsel als kurz darauf in der Nähe die Leiche eines Hamburger Baulöwen gefunden wird. Niemand ahnt, dass die Spuren in die ehemalige DDR führen, deren Grausamkeiten vielleicht von vielen verdrängt, jedoch von einigen nie vergessen wurde.
Romy Fölck, die deutsche Bestseller Autorin mit einem Abschluss in Jura wurde durch ihre Kriminalromane in der Elbmarsch bekannt. „Mordsand“ ist der 4. Band der Reihe um das Ermittlerduo Frida Paulsen & Bjarne Haverkorn. Ein Teil des Buches spielt in der ehemaligen DDR, in der Romy Fölck selbst aufwuchs. Ihr Motiv für die Story war, geschehenes nicht vergessen zu lassen und mit festgesetzten Vorurteilen aufzuräumen. Sie versucht, zu Unrecht erlittene Traumata aus dieser Zeit einfließen zu lassen, kommt jedoch über deren Erzählung nicht hinaus. Hier fehlte leider, ihr sonst so gutes Händchen für Atmosphäre und Emotionen, um es den Leser wirklich fühlen zu lassen. Nüchtern blieb bedauerlicherweise auch der Kriminalfall, denn mehr als im Trüben fischen war den größten Teil des Buches nicht drin. Weder der Leser, noch die Ermittler konnten sich wirklich auf den Fall konzentrieren, da gefühlt an jeder Ecke ein privates Schauspiel ausbrach, welche insgesamt einfach zu viel Raum einnahmen und zum Teil an Theatralik kaum zu übertreffen waren. Der Schreibstil war gut und flüssig zu lesen, wobei einige kurz gehaltene Sätze eher wie Füllmaterial wirkten und die wesentliche Handlung zusätzlich unterbrachen. Ihr sehr gutes Gespür dem Leser Umgebung zu vermitteln blieb diesmal gänzlich auf der Strecke. Das wurde an jeder passenden, wie unpassenden Stelle eingestreut. Auch das Gefühl für Atmosphäre scheint leider ertrunken zu sein, die war nämlich zu meinem Bedauern zu keiner Zeit vorhanden. Immer, wenn sich etwas Neues ergab und man Hoffnung auf Spannung schöpfte kam wieder eines der vielen außerdienstlichen Dramen dazwischen. Zum Ende sorgten noch „Hilfssheriff Zufall“ und ein äußerst geständiger Täter für eine schnelle Auflösung des Ganzen. Gerade noch rechtzeitig um zum nächsten privaten Höhepunkt der Geschichte zu flitzen. Nach der langen Fahrt mit angezogener Handbremse, jeder Menge Stopps im Privatleben und dem Schnellschuss um das Ziel zu erreichen, war wenigstens die Auflösung Rund und ohne größere Lücken. Wirklich schade, Romy Fölck kann ganz anders und vor allem viel besser.
Fazit: enttäuschender 4. Band, der neben einer guten Grundidee nicht mehr als private Kriegsschauplätze zu bieten hat. Musste er wahrscheinlich auch, da der Fall und die Ermittlungen mehr als dürftig waren.

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