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Veröffentlicht am 10.03.2021

Humorvolles buch das lust aufs Meer und kochen macht!

Ich dachte schon, du fragst mich nie
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Inhalt
Die größte Leidenschaft von Sophies Tochter Liv ist das Kochen. Daher möchte sie in ihrem eigenen Restaurant eröffnet als Cook-Up in Erfahrung bringen, ob sie sich die Arbeit in einem Restaurant ...

Inhalt
Die größte Leidenschaft von Sophies Tochter Liv ist das Kochen. Daher möchte sie in ihrem eigenen Restaurant eröffnet als Cook-Up in Erfahrung bringen, ob sie sich die Arbeit in einem Restaurant auf Dauer vorstellen kann. Doch dann hat Liv am Tag der Eröffnung einen Unfall und ihre Mutter Sophie muss so schnell wie möglich einen Ersatzkoch finden. Dieser befindet sich bereits unter den Gästen im Restaurant und greift Sophie liebend gerne unter die Arme, denn die beiden sind sich bereits auf Mallorca begegnet. Doch was für Sophie nur ein Urlaubsort war, ist für den Aushilfskoch ein Wohnort. Dass es ihn nach Hamburg verschlagen hat, ist auf einen Schwächeanfall zurück zu führen. Dies bedeutet gleichzeitig aber auch, dass es wieder zurück nach Mallorca muss, so muss Marc auch schon bald wieder nach Mallorca zurück und Sophie steht erneut vor dem Cook-Up Restaurant ohne Koch. Es könnte so einfach sein, wenn Sophie selber kochen könnte, doch die Vergangenheit steht ihr im Weg. Wie gut, dass Marc ihr einen Tipp gibt und dabei selber sein Leben nochmal umkrempeln muss.

Beschreibung
In der Vergangenheit habe ich bereits einige Bücher von Gabriella Engelmann gelesen und war sowohl von diesen als auch von ihren Hörbüchern begeistert. Das liegt wohl daran, dass die Autorin in ihren Romanen immerzu die perfekte Mischung aus Romantik, Humor, authentischen und greifbaren Protagonisten hat und darüber hinaus alles in eine wunderbare Szenerie einbettet, die nicht selten im Norden Deutschlands spielt. Für mich als Hamburgerin ist das natürlich ein absoluter Hit! So musste ich auch den neuen Roman der Autorin unbedingt lesen, da er seinem Vorgänger „Zu wahr um schön zu sein“ der Optik nach zu urteilen sehr ähnelt und aufgrund dessen mit einer extra Prise Humor einhergeht. Die fröhlichen Farben des Covers und die kleinen Details hierauf spiegeln den Inhalt des Buches sehr gut wieder. Das blau des Randes steht für mich sowohl für den Hamburger Hafen als auch für Urlaub am Meer wie z.B. Mallorca. Und obwohl das Cover so gut auf die Inhalte abgestimmt ist, fehlt mir da irgendwas. Vielleicht etwas mehr bunte erfrischende Farben? Orangen die am Baum hängen oder zumindest dem oberen Teil des Covers mehr Farbe verleihen?
Doch viel wichtiger als das Cover ist sicherlich der Inhalt.
Sophie und ihre Familie habe ich sofort ins Herz geschlossen. Sie halten zusammen und sind füreinander da, trotz teilweise komplett unterschiedlicher Charakterzüge und verschiedenen Altersklassen - so wie es in einer Familie sein sollte. Sophie selber ist eine tolle Frau, die in der Vergangenheit einen schweren Schicksalsschlag erleben musste. Dieser holt sie auch in der Gegenwart immer wieder ein und ihr das Leben erschweren. Es fehlt ihr die gewisse Leichtigkeit im Leben, die sie im Roman Stück für Stück wieder findet. Auf dieser Reise begleiten wir Sophie. Doch wer jetzt denkt, dass es dramatisch und traurig wird, der irrt sich. Denn trotz der Vergangenheit warten eine Menge lustiger Momente auf die Leser/innen und Sophie wird die Herzen alles im Sturm erobern. Doch nicht nur Sophie schließt man sofort ins Herz, auch Marc sorgt dafür, dass man ihn nicht so schnell vergisst. Mit seinem Kühlschrankinhalt sorgte er zumindest bei mir immer wieder für kleine Schmunzler und auch ansonsten habe ich in Erfahrung bringen können, dass Marc - obwohl er erst nicht so wirkt - ein großes Herz hat. Man erfährt im Buch abwechselnd jeweils etwas aus der Sicht von Marc und Sophie. Dies ist nicht nur schön, da wir hier auch die Gedanken einer männlichen Figur erfahren, sondern auch, weil wir so in die Gedankenwelt beider Charaktere abtauchen können.
Abtauchen können wir in diesem Buch auch in ferne Welten - naja gut, für die einen weiter fern und für die anderen etwas weniger. Dennoch - Hamburg und Palma de Mallorca wurden toll geschildert. Insbesondere die eher untypische Sicht auf Mallorca hat mir gefallen, denn schließlich hat die Insel mehr zu bieten als die Touristenstädte und den Ballermann. So war ich ganz fasziniert von den ruhigen „ländlichen“ Gegenden in denen die kulinarische Küche auch nicht zu verachten ist.
Dennoch gibt es auch etwas, dass mir nicht ganz so gut gefallen hat. Beispielsweise fand ich die Szenen mit der Instagram-China etwas „over the top“ und mir fiel es ziemlich schwer zu glauben, dass Liv, Pauli und Sophie alle drei unbedingt nach Mallorca wollen und sich so mir nichts dir nichts von ihrer Heimat Hamburg trennen. Dass Pauli diesen Wunsch bereits vorher im Buch äußert hat schon auf das Ende der Handlung hingewiesen und war für mich gar kein so triftiger Grund alles abzubrechen. Mag aber sein, dass das auch eventuell nur daran lag, dass ich selber kein Typ Mensch bin, der alles stehen und liegen lässt und irgendwo etwas Neues anfängt.
Als kleine Zugabe befinden sich hinten im Buch noch einige interessante Rezepte. Auch wenn ich diese nur selten ausprobiere, so ist es doch immer schön eine kleine Portion extra zu bekommen und sich daran zu erfreuen. Damit ist man der Geschichte gleich noch viel Näher.

Meinung
Ein leichter und humorvoller Roman der Hamburg und Mallorca auf eine charmante Art und Weise miteinander verbindet und von mir 4,5 Sterne bekommt. Mir hat die Geschichte um Marc und Sophie so gut gefallen, dass ich das Buch innerhalb weniger Tage durchgelesen habe. Für mich ein fröhliches und leichtes Buch, mit zwei kleinen Schwachstellen, über die man allerdings ohne weiteres hinweg sehen kann. Ich freue mich schon auf das nächste Buch von Gabriella Engelmann!

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Veröffentlicht am 26.12.2020

Wunderbarer Abschluss einer grandiosen Trilogie!

Die Farben der Schönheit - Sophias Triumph (Sophia 3)
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Inhalt
Nachdem Sophia bei Elizabeth Arden ihre Arbeit niedergelegt hat beschließt sie erneut bei Madame Rubinstein anzuheuern. Doch nicht ohne vorher Darren zu heiraten. Alles scheint perfekt, Sophia beginnt ...

Inhalt
Nachdem Sophia bei Elizabeth Arden ihre Arbeit niedergelegt hat beschließt sie erneut bei Madame Rubinstein anzuheuern. Doch nicht ohne vorher Darren zu heiraten. Alles scheint perfekt, Sophia beginnt ihren langersehnten Wunsch in Erfüllung zu bringen - sie schließt ihr Chemie Studium mithilfe von Helena Rubinstein ab und opfert sich für die Arbeit auf. Auch Darren findet einen guten Job bei Revlon. Gleichzeitig bedeutet ihre Einstellung bei den beiden Kosmetiklinien, dass sie sich stetig voneinander erfahren. Als Sophia dann auch noch etwas schreckliches erfährt kann die Distanz zwischen dem Ehepaar scheinbar nicht größer werden. Da beschließt Darren in den Krieg zu ziehen - nur ab und zu treffen Briefe bei Sophia ein. Für Sophia kommt nun alles zusammen: ihre Gedanken um den wahrscheinlich fehlenden Sohn, die Sorge um Darren, der Krieg und ihre Arbeit bringen Sophia an ihre Grenzen. Sophia beschließt wieder ihre eigenen Träume zu verwirklichen. Doch dann erhält sie einen Brief der sie erneut nach Frankreich zieht und ihre Träume stellt sie erst einmal zurück...

Beschreibung
Ich habe mich unheimlich auf den dritten Teil der Puderkrieg Trilogie von Corina Bomann gefreut. Die ersten beiden Teile haben mich absolut überzeugt und ich hätte nach dem ersten Teil am liebsten gleich die beiden folgenden Bände verschlungen. Bei diesem Teil war es ähnlich - trotz der Dicke des Buches habe ich es erneut verschlungen und die Seiten sind nur so dahin geflogen. Nun ist die Trilogie schon wieder beendet und ich muss sagen, dass ich irgendwie ganz schön traurig darüber bin, auch wenn unsere Protagonistin natürlich nun fest im Leben steht und ihr Glück gefunden hat.
Dieser dritte Teil der Trilogie fängt genau dort an, wo der letzte aufgehört hat. Dabei ist die Handlung wirklich spannend und ich habe mich ein paar Mal gefragt, ob Henny eventuell doch etwas zustoßen wird und dies das Leben von Sophia unmittelbar verändert. Letztendlich zeigt sich, wie fest eine Freundschaft sein kann und wie eng die beiden jungen Frauen trotz allem miteinander verbunden sind - trotz Schicksalsschlägen oder eventueller Missgunst.
Sophia steht in diesem Buch vor neuen Herausforderungen und diesmal wie es scheint vor allem vor Herausforderungen mit ihrem Ehemann Darren. Denn was wie die große Liebe aussieht entpuppt sich von Zeit zu Zeit als eine Beziehung in der sich beide, nach einem Schicksalsschlag, immer weiter voneinander entfernen. Eigentlich dachte ich, dass die zwei nach ihrer Vergangenheit alles überstehen werden. Doch diese Entfernung voneinander sorgt dafür, dass mir Darren regelrecht unsympathisch geworden ist. Dies konnte er im Verlaufe des Buches auch nicht mehr wieder gut machen. Sicherlich gehören immer zwei dazu, aber meiner Meinung nach hat sich Darren Sophia gegenüber ganz distanziert und ablehnend verhalten. Er hat nicht das Gespräch gesucht und sich auch nicht in ihre Lage hinein versetzt.
Eine weitere Herausforderung stellen Sophias Träume dar, die sie nicht aufgibt und welche sie auszeichnen. Man merkt, dass sie stetig kleine Schritte nach vorne macht und ihre Träume nicht aus den Augen verliert. Dennoch muss sie diese gelegentlich an ihre aktuelle Situation anpassen und diese zeitweilig zurückstellen. Ihre Entwicklung mitzuverfolgen macht sehr viel Spaß. Gleichzeitig habe ich auch mit ihr mitgelitten und ihren Kummer nachempfinden können. Wie stark Sophia mit ihrer Situation umgeht und immerzu das Beste daraus macht hat mich am meisten beeindruckt.
Was die Handlung angeht so ist einerseits viel Spannung enthalten, es geschehen viele neue Ereignisse - nicht nur bei Sophia selbst, sondern auch in ihrer näheren und entfernteren Umgebung - so z.B. der zweite Weltkrieg beginnend in Deutschland, die Entstehung von Flugzeugen, das Aufkommen neuer KosmetikherstellerInnen. Es ist zu dieser Zeit einfach so viel los, das es vermutlich wirklich schwer ist alles unter einen Hut zu bekommen. Dennoch ist mir das Buch einfach zu rasant gewesen.
Die Autorin hat es dennoch auch mit diesem Buch wieder geschafft mich abzuholen, in die Handlung hineinzuziehen und alle meine Gedanken nur auf die Handlungen von Sophia lenken zu können. Ich habe dieses Buch genossen, den Schreibstil geliebt und mit den Charakteren gemeinsam die Jahre durchlebt.

Fazit
Auch dieses Buch hat mich wieder von Corina Bomann überzeugt. Ich bin mit dieser Trilogie ein großer Fan ihrer Bücher geworden und werde mir nun noch weitere Bücher der Autorin vornehmen. Mich hat die detaillierte Schilderung der Handlung überzeugt, die Authentizität mit welcher das Buch geschrieben wurde und dabei ist alles aufeinander abgestimmt: die Szenerie, die Charaktere, die Stimmung. Man hat das Gefühl, als wäre man selber vor Ort dabei. Die Charaktere sind alle zum Greifen nah. Insgesamt also eine klare Empfehlung mit 4,5 Sternen. Einen halben Sterne habe ich abgezogen, da ich leider sagen muss, dass mir die Zeitsprünge teilweise zu weit auseinander waren und die Ereignisse so schnell hintereinander weg geschehen sind. Es kam zu schnell etwas Neues, noch bevor ein Ereignis vollständig abgearbeitet wurde.

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Veröffentlicht am 15.05.2020

Grausam und Verstörend

Verity
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Inhalt
Lowen ist eine Kriminal- und Thrillerautorin. Doch ihre Bücher laufen nur schleppend. Das liegt vor allem daran, dass Lowen sich gerne zurückzieht und mit andere Kontakte meidet. Lesereisen sind ...

Inhalt
Lowen ist eine Kriminal- und Thrillerautorin. Doch ihre Bücher laufen nur schleppend. Das liegt vor allem daran, dass Lowen sich gerne zurückzieht und mit andere Kontakte meidet. Lesereisen sind für die junge Autorin nichts, schon gar nicht, nachdem ihre Mutter gestorben ist. Die Vergangenheit sucht Lowen in regelmäßigen Abständen immer wieder heim. Doch eventuell könnte ihre Karriere einen Aufschwung erleben, denn sie wird vom Verlag zu einem Gespräch eingeladen und soll für die berühmte Thriller-Autorin Verity ihr Buch beenden, denn diese hatte einen schweren Autounfall und kann ihr Buch nicht alleine zu Ende schreiben. Lowen ist hin und her gerissen, aber dann überzeugt sie der gut aussehende Jeremy und zugleich Mann von Verity. Um die Recherchen zu vereinfachen, zieht Lowen bei der Familie ein und stößt dabei auf dunkle Geheimnisse…

Beschreibung
Ich habe schon ein paar Bücher von Coolen Hoover gelesen und war immerzu begeistert von ihren wunderschönen Handlungen, in denen die besonderen Arten der Liebe dominierte und einen großen Platz eingenommen haben. Als nun Verity erschienen ist, war ich erst verwundert, als ich es nicht in den Regalen der Jugendbücher vorgefunden habe, sondern auf einem kleinen Tisch bei den Young Adult Regalen. Nachdem ich dann allerdings auf sämtlichen Seiten im Internet dieses Buch entdeckt habe und immer die Sprache davon war, dass es so unfassbar gut ist und spannend, konnte ich nicht anders und musste es unmittelbar lesen. Und was soll ich sagen?! Auch für mich war dieses Buch ein Highlight. Denn ich hätte nie mit einer solchen Geschichte gerechnet!
Sicherlich handelt es sich bei der Geschichte um keine neu erfundene Handlung, allerdings habe ich selber noch kein Buch gelesen, dass eine solche Handlung beinhaltet. 
Interessant war es vor allem, dass man am Ende richtig hinter das Licht geführt wurde und man letztendlich nicht wusste, was wirklich als Wahrheit gelten konnte und was nicht. Teilweise hatte ich schon so Angst nachts auf die Toilette zu gehen, obwohl ich teilweise blutrünstige Thriller und auch Psychothriller lese. Dennoch hat mich die Handlung einfach nicht losgelassen, da sie so verstörend und furchteinflößend ist. Es werden grausame Handlungen so detailliert beschrieben, dass man sich fragt, wie jemand nur so etwas tun kann. Und vermutlich hat mir das Buch deshalb auch so gut gefallen, weil es kein Blatt vor den Mund nimmt und schonungslos die Geschichte von Verity und ihrer Familie erzählt. Das i-Tüpfelchen darauf ist, dass wir sowohl aus der Perspektive von Lowen in die Handlung mitgenommen werden als auch aus der Perspektive von Verity selbst, nämlich in Form von ihrem Manuskript, das einem am Ende mit Unsicherheit zurücklässt und sprachlos macht. Ehrlich gesagt habe ich kurze Zeit überlegt, Coolen Hoover anzuschreiben oder im Internet zu recherchieren, ob ich herausfinden kann, was ihre Gedanken zu dem Ende sind, wie sie für sich das Ende sieht. Diese vielen heftigen, hasserfüllten und grausamen Elemente haben allerdings auch dafür gesorgt, dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte und die Seiten nur so vorüber geflogen sind. Der Schreibstil war spannend und flüssig - abgesehen von ein paar Längen, die gerne noch mit mehr Spannungselementen hätten gefüllt werden können, wobei das Buch das sicherlich nicht mehr ins Genre der Romane gefallen wäre.
Die Charaktere fand teilweise unnahbar. Leider konnte ich mit keinem wirklich sympathisieren. Selbst Crew hat in mir manchmal ein mulmiges Gefühl geweckt, während ich bei Verity und Jeremy ein Wechselspiel der Gefühle durchlebt habe. Immer mal wieder war ich davon überzeugt, dass Jeremy hinter all den Geschehnissen steckt. Dann wiederum habe ich dem Manuskript glauben geschenkt und war entsetzt, teilweise angeekelt darüber, was in Verity vorging und konnte mir einfach nicht vorstellen, was sich in ihr abgespielt hat.
Nun möchte ich noch kurz auf das Cover eingehen und naja, es passt zu den bisher erschienen Büchern der Autorin und lässt sich damit gut einordnen. Allerdings sollte vielleicht schon irgendwo vermerkt und verzeichnet werden, dass dieses doch recht leichte und auf der anderen Seite mysteriöse Cover nicht das hält, was es verspricht. Denn eine leichte Liebesgeschichte ist dieses Buch definitiv nicht!

Fazit
Von mir gibt es für dieses Buch 4,5 Sterne. Ich war sehr begeistert von den Spannungselementen, den vielen Verwirrungen und der Brutalität. Allerdings hätte ich mir davon etwas mehr gewünscht, so dass man das Buch ins Genre der Thriller einordnen kann, denn bei den Liebesgeschichten oder den „Young Adult“ Romanen hat es für mich nichts zu suchen. Nichts desto trotz eine klare Empfehlung und für mich auf eines der Bücher, die ich als ein „Lesehighlight“ deklarieren würde. Die Handlung ist ergreifend, spannend, abartig brutal und krank und dennoch grandios und klasse durchdacht! Und obwohl es nun schon ca. eine Woche her ist, dass ich das Buch beendet habe, beschäftigt es mich noch immer, denn vor allem das Ende hat mich nachdenklich gemacht und ich frage mich noch immer, was wahr ist und was Lüge.

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Veröffentlicht am 03.05.2020

Ein emotionales und spannendes Buch!

In den Augen der anderen
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Inhalt
Jacob ist 18 Jahre und Autist. Ihm wird die Diagnose Asperger-Syndrom zugeschrieben. Sein Alltag wird von Strukturen und Regeln bestimmt, während soziale Kontakte und emotionales Verhalten in den ...

Inhalt
Jacob ist 18 Jahre und Autist. Ihm wird die Diagnose Asperger-Syndrom zugeschrieben. Sein Alltag wird von Strukturen und Regeln bestimmt, während soziale Kontakte und emotionales Verhalten in den Hintergrund rücken. Für Jacob gelten andere Regeln sowohl in der Schule als auch im Haushalt. Freitags werden nur blaue Lebensmittel gegessen, am Dienstag nur rote Speisen und am Donnerstag ist auf dem Teller alles braun. Orange mag Jacob gar nicht, genauso wenig wie offene Haare und Berührungen. Wenn etwas nicht seinen Gewohnheiten entspricht, so ist er in seinem Körper gefangen. Er befindet sich dann in einem leeren schwarzen Raum, aus dem er nur heraus kommt, wenn seine Mutter ihn beruhigt. Jacob weist in solchen Situationen autoaggressives Verhalten auf und schreit. Mit einem ganz speziellen Lied lässt er sich dann meistens beruhigen. Doch gelten für Jacob auch andere Regeln vor Gericht? Denn dort steht er nun und muss seine Unschuld beweisen. Alle Hinweise deuten daraufhin, dass Jacob seine Tutorin ermordet habe. Nur Jacob weiß, was an diesem Nachmittag wirklich passiert ist. Ist Jacob unschuldig, kann sein Anwalt ihn vor den Geschworenen als geistig beeinträchtigt darstellen oder ist er das sogar?

Beschreibung
Bei diesem Buch handelt es sich um ein Buch von Jodi Picoult, welches schon seit einiger Zeit auf meinem SuB lag. Was mich abgeschreckt hat war in erster Linie die dicke des Buches (681 Seiten) und die recht kleine Schrift und das obwohl ich bereits einige Bücher und Hörbücher von Jodi Picoult verschlungen habe und bislang immer sehr begeistert war. Jodi Picoult zeichnet sich durch ihren tollen Schreibstil aus und die einzigartigen Handlungen, die den Leser ständig zum Nachdenken anregen und einen nicht mehr loslassen. Ihre Geschichten gehen unter die Haut und ganz tief ins Herz.
Auch „in den Augen der Anderen“ hat mich nicht enttäuscht und die etwa 681 Seiten gingen wie im Fluge vorüber. Dies liegt einerseits an der wunderbar überlegten Handlung von Jodi Picoult, andererseits an ihrem Schreibstil und den unterschiedlichen Charakteren, die hier thematisiert werden und eigene Kapitel erhalten.
Nachdem man Jacob und seine Familie kennengelernt, geht die eigentliche Handlung auch schnell los. Ähnlich wie Jacobs Eltern weiß auch der Leser nicht, weshalb Jess umgekommen ist, ob Jacob sie umgebracht hat oder nicht. Das spannende daran ist, dass man im Gegensatz zu Jacobs Mutter, seinem Anwalt und auch den Ermittlern, bereits weiß, dass Theo irgendwas mit dem Tod von Jess zu tun hat oder zumindest genaueres darüber weiß. So hat man als Leser das Gefühl, dass man einigen Personen etwas voraus ist. Der Autorin gelingt es allerdings wirklich gut, auch den Leser immer wieder zweifeln zu lassen und ehrlich gesagt habe ich mich gegen Ende des Buches damit abgefunden, dass Jacob wohl der Täter ist, was für mich total frustrierend war. Denn obwohl Jacob mit all seinen Macken vielleicht auch etwas anstrengend sein mag, gehört es dennoch zu seinem Asperger-Syndrom und macht ihn aus und liebenswert. Ich hatte das Gefühl, dass ich Jacob so gut kennengelernt habe und er mir unheimlich nahe stand. All die Jahre, die seine Mutter Emma mit ihm verbracht hat, all die Erfahrungen, die sie mit Jacob gemacht hat, habe ich innerhalb von ein paar Stunden erfahren können und fühlte sich an, als hätte ich diese vielen Jahre mit Jacob und seiner Familie gemeinsam verbracht. Und obwohl Jacob immer sagt, dass er keine Freunde hat, so hatte ich doch das Gefühl, dass viele mit ihm befreundet waren. Denn insbesondere bei seinen neuen Bekanntschaften stößt er unmittelbar auch Sympathie. Selbst Rich Matson geht auf Jacob ein und spricht sehr freundschaftlich mit ihm. Auch Oliver sein Anwalt hat schnell einen Draht zu Jacob. Denn mit seinem Charme und seiner unermüdlichen Ehrlichkeit, gelingt es Jacob doch immer wieder alle von sich zu überzeugen. Gleichzeitig wird dem Leser natürlich auch die anstrengenden Seiten vor Augen geführt und man erfährt medizinische Details und Eindrücke, die einem die Welt eines Autisten erkennen lassen. So waren auch die Kapitel um Jacob super interessant, da man hier einen Eindruck davon gewinnen konnte, wie Jacobs Denk- und Handlungsweisen sind.
Auch die Denk- und Handlungsweisen von Jacobs Mitmenschen werden einem näher gebracht. Und das alles auch eine so authentische und herzliche Weise, dass ich zu keiner Zeit etwas in Frage gestellt habe. Wir lernen quasi den gesamten Alltag on Jacob kennen. Die unendliche Liebe von Emma zu ihrem Sohn, die Liebe von Theo zu seinem älteren Bruder die durch die ständige Aufmerksamkeit, die Jacob zu kommt, etwas gedämmt sein mag.
Der Prozess nimmt einen großen Platz in diesem Buch ein und steht mit seinen Nebenhandlungen im Fokus. Ich fand den Prozess zwar total interessant und unheimlich real, allerdings hatte dieser auch einige Längen. Dies ist tatsächlich mein einziger Minuspunkt, was das Buch anbelangt. Ansonsten hat es für mich alles erfüllt, was es zu einem Buch braucht. Naja, bis auf das Cover vielleicht noch. Ich kann hier nicht wirklich einen Zusammenhang finden, aber viel wichtiger ist ja auch der Inhalt des Buches.

Fazit
Mich hat dieses Buch sehr beeindruckt und mir erneut aufgezeigt, dass Jodi Picoult eine wirklich tolle Autorin hat und keinesfalls nur Unterhaltungsromane schreibt, sondern Romane, die zu jederzeit eine Message übermitteln, zum Nachdenken anregen und den Leser auch nach dem Auslesen des Buches nicht mehr los lässt. Dieses Buch ist spannend, emotional, interessant und informativ. Von mir gibt es 4,5 Sterne, da sich die Handlung für mich an einigen Stellen in die Länge gezogen hat.

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Veröffentlicht am 19.04.2020

Ein schöner Sommerroman, dem diesmal etwas die Leichtigkeit fehlt

Sommerflimmern
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Inhalt
Ariane lebt schon von klein auf an auf der wunderschönen Insel Rügen. Sie ist hier aufgewachsen und kennt die Bewohner und ihre Geschichten Bestens, zumindest dachte Ariana das bislang. Doch als ...

Inhalt
Ariane lebt schon von klein auf an auf der wunderschönen Insel Rügen. Sie ist hier aufgewachsen und kennt die Bewohner und ihre Geschichten Bestens, zumindest dachte Ariana das bislang. Doch als sie die rüstige Dame Trudi mit einem Herzinfarkt ins Krankenhaus einliefert, berichtet sie Ariane von ihrer Tochter Astrid, der sie Bescheid geben soll. Doch eine Telefonnummer und einen Nachnamen erhält Ariane nicht. Also begibt sie sich in die Wohnung der älteren Dame und durchsucht ihre Fotoalben. Hier stößt sie auf eine Vergangenheit, die sie Trudi nicht zugetraut hätte. Wie es scheint hat Trudi nicht nur eine verschollene Tochter, sondern auch Enkelkinder. Ariane weiß nicht wieso der Kontakt zu Astrid und ihren Kindern abgebrochen ist, aber sie macht sich auf die suche nach Astrid und stößt stattdessen auf den liebevollen und etwas ungepflegten Enkelsohn. David ist wirklich so herzallerliebst und entspricht auch noch Arianes Geschmack. Allerdings versucht er irgendwas vor ihr Geheim zu halten. Hat eine Beziehung einen Sinn, wenn David Ariane nicht gänzlich vertraut und er ihr seine Geheimisse nicht anvertrauen mag?

Beschreibung
Dies ist nun die dritte Geschichte von Marie Merburg aus der Rügen-Reihe, die mich erneut sehr begeistert hat.
Diesmal ist das Ganze etwas mehr in der Vergangenheit angesiedelt, die Stimmung leicht bedrückend und dennoch wieder mit ganz viel Liebe, Romantik und Herz geschrieben. Allerdings hält das Cover diesmal nicht unbedingt das, was es verspricht. Denn die wundervolle Landschaft kommt in diesem Teil etwas zu kurz, dafür kommt der Familiengeschichte etwas mehr Aufmerksamkeit zu. All das hat mich aber überhaupt nicht gestört, ganz im Gegenteil. Für mich war es ein erfrischender Teil, der gezeigt hat, dass Marie Merburg mehr drauf hat, als nur leichte Sommerlektüren zu schreiben. Es werden teilweise sehr ernste Themen behandelt, wie die Krankheit MS - die tatsächlich aber erst am Ende des Buches thematisiert wird, der Bruch mit der Familie, Fehlgeburten, Mutter-Tochter-Beziehungen uvm. Dennoch bleibt die Stimmung auf der Insel Rügen leicht und fröhlich und tut dem Sommerroman keinen Abbruch. Was ich dennoch etwas schade fand war, dass auch Jule hier mit sich selber zu kämpfen hat und unter der aktuellen Situation mit ihrer Tochter teilweise sehr leidet. Übertrieben und weit her geholt war das keinesfalls, aber es hat die Stimmung in diesem Buch etwas herunter gezogen.
Ähnlich wie in Teil eins und zwei trifft man auch hier wieder auf einige bekannte Gesichter und somit ist das Wohlbefinden gleich wieder vorhanden. Die Hauptrolle übernimmt in diesem Teil Ariane, die man bereits in Teil zwei genauer kennen gelernt hat. Schon in diesem Teil mochte ich Ariane sehr gerne und somit bin ich in ihrer eigenen Handlung gut angekommen und konnte mich sofort auf sie einlassen. Schön fand ich auch, dass hier wieder ein Charakter erschaffen wurde, der bodenständig und authentisch ist. Denn mit dem Geschäft von Ariane läuft es nicht gut und auch ihre Figur entspricht nicht denen eines Models. Hinzukommt noch, dass sie wieder bei ihren Eltern einziehen musste und man hautnah miterlebt, dass Arianes Mutter ein Problem mit dem Lebensstil von Ariane hat. Und obwohl Ariane ihrer Mutter immer wieder zu verstehen gibt, dass sie sich nicht in ihr Leben einmischen soll, tut sie es immer wieder. Diese Handlungsstrang zieht sich durch das gesamte Buch und wird immer mal wieder erwähnt. Dies zeigt, dass Marie Merburg alle Handlungsstränge geschickt miteinander in Verbindung setzt und keinen außer acht lässt.

Fazit
Auch diese Handlung hat mir wieder sehr gut gefallen und ich habe sie erneut ganz schnell weggehört. Ich habe mich regelrecht in die Rügen-Reihe verliebt und werde mich nun dem - hoffentlich - vorerst letzten Teil der Reihe widmen. Ich hoffe so sehr, dass es danach ganz schnell weitergeht! Für Teil drei der Rügen-Reihe gibt es diesmal nur 4,5 Sterne. Das Handlungsgerüst war gut aufgebaut und gewählt, auch die Teile aus der Vergangenheit fand ich schön und mal etwas Neues, Ariane ist mir sehr sympathisch gewesen. Allerdings war mir die Geschichte etwas zu bedrückend, da nicht nur die traurige Geschichte von Trudi und Astrid thematisiert wird, sondern auch die kleinen Probleme von Ariane und ihrer Mutter und dann auch noch die Überforderung, die Jule so sehr zu schaffen macht.

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