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Veröffentlicht am 08.06.2021

Mit Katzen ist kein Weg zu schwer

Das Geschenk eines Regentages
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Es beginnt alles das die junge Miyu den ausgesetzten Kater Chobi aufnimmt. Beide werden ein Team auch wenn das Leben nicht einfach für Miyu ist. Mimi leistet der Künstlerin Reina Gesellschaft die ihren ...

Es beginnt alles das die junge Miyu den ausgesetzten Kater Chobi aufnimmt. Beide werden ein Team auch wenn das Leben nicht einfach für Miyu ist. Mimi leistet der Künstlerin Reina Gesellschaft die ihren Weg noch finden muss. Aoi erhält die kleine Katze Cookie, sie soll ihr über die Trauer hinweghelfen. Und die ältere Dame Shino bekommt, nach dem Tod ihres Hundes John, den Kater Kuro als Freund an ihre Seite.

"Ein Name ist doch nur ein Name. Selbst wenn eine Katze Hund heißt, bleibt sie doch immer noch eine Katze, oder?" (Seite 86)

Auf dieses Buch war ich so neugierig alleine weil es um Katzen geht. Ich bin mit diesen Tieren aufgewachsen und finde Geschichten die sich um Katzen drehen oder von ihnen handelt sehr lesenswert.

Hier geht es jedoch um mehr. Es wird nicht nur die Thematik Katze beleuchtet sondern auch das Leben in Japan. Die Menschen verschiedener Altersgruppen und Berufen mit ihren Problemen und Sorgen. Es ist also eine gute Mischung für Katzen und Japanfans.

Der Schreibstil ist ungewöhnlich, etwas verzweigt und doch passt er perfekt. Es ist nicht alles gerade aus und sofort klar. Sondern poetisch, problematisch und voller Katzen.

Alle 4 Protagonistinnen haben ihr Leben. Sie kennen sich nicht und wissen nicht wirklich voneinander. Durch die verschiedenen Katzen ändert sich dies aber um zum Ende führen alle Wege irgendwie zusammen und sind stimmig.

Etwas störend war dass hier die Gedanken der Katzen auch " zu Wort" kamen. Natürlich gibt es dem Lesefeeling nochmals einen besonderen Kick, aber die Katzen werden auf Dauer, zu sehr vermenschlicht. Wie erwähnt ist es eine tolle Perspektive zwischen Menschen und Katzen zu lesen, aber wer Katzen kennt weiss dass sie manchmal ganz eigen ticken.

Sehr gefühlvoll und schön war wie Katzen und ihre neuen Besitzer sich kennenlernen, sich annähern und die Ähnlichkeiten sich entwickeln. Ein Tier sucht sich immer noch den Menschen aus und das wurde, in meinen Augen, sehr schön und ohne Kitsch hervorgehoben.

Für Japan, den Lebensstil und Kultur sollte man sich interessieren. Es bietet interessante Einblicke und zeigt auf was Frauen in dieser Gesellschaft leisten, erdulden, hinnehmen. Was als selbstverständlich gilt. Gerade die letzte Geschichte mit Shino hat mich komplett schockiert und wütend gemacht. Die Geschichte zu Aoi war sehr bewegend und einfühlsam.

Trotz kleiner Kritikpunkte empfand ich diese Geschichten zu Japan und Katzen sehr gelungen und schön umgesetzt.

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Veröffentlicht am 08.06.2021

Fehlende Zeit

Lea und das Labyrinth der Zeit
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Lea soll im Dorf bei ihrer Tante und Onkel die Ferien verbringen. Begeistert ist sie davon überhaupt nicht. Doch die Stimmung im Dorf anders, es regnet nur und als wäre das nicht mies genug ist ein Wolfsrudel ...

Lea soll im Dorf bei ihrer Tante und Onkel die Ferien verbringen. Begeistert ist sie davon überhaupt nicht. Doch die Stimmung im Dorf anders, es regnet nur und als wäre das nicht mies genug ist ein Wolfsrudel aufgetaucht....Lea stellt eigene Forschungen an und lernt Moritz kennen der durch die Zeit reisen kann....

"Seit dem Urknall weitet das Universum sich aus. Alles drängt in eine Richtung. Aber was ist, wenn das Universum den Höhepunkt erreicht und wieder in sich zusammenfällt? Sie hatte etwas über schwarze Löcher gelesen. Läuft dann alles rückwärts? Läuft die Zeit vielleicht schon jetzt in Teilen des Universums rückwärts?" (Seite 258/259)

Bücher um das Thema Zeitreisen, andere Zeiten, Welten und Paralleluniversen finde ich äußerst spannend. Im Gesamten hat der Autor ein doch spannendes Buch geschrieben mit der ein oder anderen Schwäche.

Lea soll eine Zeit bei ihrer Tante und ihrem Onkel auf dem Land verbringen. So ganz toll ist es nicht. Hier hat dieses Düstere mich begeistert. Es regnet viel, die Stimmung ist angespannt, ein Wolfsrudel macht den Menschen zu schaffen und die Neugier wird geweckt.

Das Wölfe hier die Hauptrolle spielen war toll denn über ihre Rückkehr wird viel diskutiert, hier werden sich die jungen Leser angesprochen fühlen.

Lea war mir mit ihrer Art hier und da sehr zickig und anstrengend. Zeitweise meinte sie alles besser zu wissen und hat den ein oder anderen Fehler begangen.

Moritz reist durch die Zeit. Auf der einen Seite waren seine Andeutungen zu seiner Geschichte super, hätte in meinen Augen, auch mehr Raum bekommen sollen. Leider wird nur vieles angedeutet und bleibt ungesagt. Es geht um Paralleluniversen, verschiedene Zeitebenen und Planeten die "nebeneinander" herlaufen. Interessante Gedanken aber für zu junge Leser auf jeden Fall zu schwierig zum Erfassen.

Der Gegenspieler bekommt auch seinen Auftritt, düster, böse und eben auch angedeutet. Für zu junge Leser auch hier - der könnte einem Angst machen.

Beide Protagonisten waren etwas blass, der Schreibstil an sich toll, mit der ein oder anderen Länge und gefühlten Wiederholung. Trotzdem hoffe ich dass es mit Lea und Moritz weitergeht und wir mehr über das Reisen, den Bösewicht und vor allem um die Geheimnisse von beiden mehr erfahren.

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Veröffentlicht am 18.05.2021

Freundschaft kennt kein Alter

Warten auf Eliza
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Ada und Eliza könnten nicht unterschiedlicher sein. Nicht nur vom Alter. Auch von ihren Ansichten, von ihrem Alltag. Und doch fühlen beide oft das Gleiche. Ada ist vor kurzem Witwerin geworden und weiss ...

Ada und Eliza könnten nicht unterschiedlicher sein. Nicht nur vom Alter. Auch von ihren Ansichten, von ihrem Alltag. Und doch fühlen beide oft das Gleiche. Ada ist vor kurzem Witwerin geworden und weiss so gar nichts mit ihrem neuen Alltag alleine anzufangen. Eliza möchte in Oxford studieren, aber sie hat einfach keinen Anhaltspunkt und keine festen Standpunkte die ihr helfen und sie unterstützen. Als Ada "Rent - a - Grant" ins Leben ruft nimmt Eliza sich ein Herz und geht zu ihrer Nachbarin gegenüber....

"Sie gewissermaßen dabei zu ertappen. Sie fühlte sich wie am letzten Schultag, wenn man es kaum erwarten kann, die Heimat und das verschlafene Nest zu verlassen, aber nicht weiß, wohin man gehen oder wer man werden soll. Wenn das ganze Leben plötzlich vor einem liegt- genauso endlos wie rätselhaft." (Seite 42)

Ein Roman den man gerne zwischendurch lesen kann. Es ist kein tiefgründiger Roman, aber er unterhält und stösst ein paar Denkweisen und Ansichten an. Und die beiden Hauptprotagonistinnen Ada und Eliza könnten nicht unterschiedlicher und doch gleich sein.

Der Schreibstil an sich gefällt mir. Und doch war ich zu Beginn etwas verwirrt und wartete ständig auf die beginnende Freundschaft von Ada und Eliza. Die zieht sich, jetzt nicht in einer unanständigen und großen Langeweile, aber es braucht eben seine Zeit. Wir erhalten immer beide Blickwinkel - die von Ada sowie von Eliza.

Somit bekommen wir ein genaueres Bild von beiden und sie kommen der Leserschaft näher.

Ada war mir von Beginn an sympathisch. Oft sympahtischer als Eliza. Sie ist nun Witwerin und muss ihr ganzes, gemeinsames Leben, auf sich selbst reduzieren. Ich fand dass die Darstellung von Ada sehr gelungen ist denn man merkt und spürt den Schmerz der Protagonistin dass sie nun alleine ist, nach Jahren von Ehe und Gemeinschaft. Was sie für die Ehe aufgegeben hat, dass viele Freunde aber gar nicht ihre Freunde sind sondern Kollegen ihres Mannes.

Mit Eliza hatte ich meine Probleme. Nicht weil sie schwer zu verstehen ist sondern weil sie oft sehr sprunghaft war. Dieses Hoch und dann Tief, anpacken und dann alles von jetzt auf nachher fallen lassen. Von Begeisterung auf Stillstand, das war oft hier und da unerklärlich und im Dunkeln, mit der Zeit klärt sich das Gefühlsbild von Eliza aber auf.

Hat Freundschaft ein Alter? Ein Mindesalter? Oder ein Verfallsdatum? Ist alles erlaubt oder nicht? Mit diesem Kern beschäftigt sich die Autorin. Und das ist ihr doch humorvoll, spannend und liebevoll gelungen.

Wie schon erwähnt - den großen Tiefgang darf man hier nicht erwarten. Manche angedeutete Dinge werden nicht mehr erwähnt. Aber um das Thema Freundschaft hat sich die Autorin sehr bemüht und mit ihrem Roman auch ein stimmiges und rundes Bild geschaffen. Vielleicht hier und da manchmal etwas übertrieben, aber wer damit kein Problem hat wird ein paar schöne Lesestunden verbringen.

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Veröffentlicht am 18.05.2021

Das Leben einer Mado Kaaris

Mado
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Mado kommt aus Paris zurück in "den Schoss der Familie". Doch auf Begeisterung stösst dies nicht unbedingt. Denn ihre Familie kennt nur Lügen, Drogen, Gewalt und die Kriminalität. Mado ist unruhig und ...

Mado kommt aus Paris zurück in "den Schoss der Familie". Doch auf Begeisterung stösst dies nicht unbedingt. Denn ihre Familie kennt nur Lügen, Drogen, Gewalt und die Kriminalität. Mado ist unruhig und hat keinerlei Sicherheiten im Leben. Aber ist dieses Leben ihr wirklich vorbestimmt? Oder kann sie selbst was ändern?

"Es war zum Verrücktwerden. Das Gefühl, sich selbst nicht mehr zu gehören. Jemand anders geworden zu sein. Wann war das passiert? Warum hatte die das zugelassen? Es war doch alles so klar gewesen. Sie war die Gute." (Seite 159)

"Mado" von Wolfgang Franßen wird nicht überall auf Liebe und Zustimmung stossen. Zugegeben war ich am Anfang auch eher verwirrt, wird man doch in Mado ihr Leben hineingeworfen und muss sich zurecht finden. Gleichzeitig macht dies, für mich, den Reiz aus. Denn auch Mado muss sich in ihrem Leben zurecht finden.

Trotz der Verwirrung hat mich der Schreibstil gepackt. Direkt, ungeschönt und realistisch fliegen uns die Lebensumstände von Mado um die Ohren. Mir fiel es schwer das Buch aus der Hand zu legen.

Mit Mado bin ich immer im Zwist gewesen. Auf der einen Seite hatte ich Verständnis für sie, dann gingen mir ihre Lauben tierisch auf den Nerv. Selten habe ich so eine unruhige Protagonistin erlebt.

Mado haut aus Paris an und kehrt zu ihrer Mutter, Grossmutter und jüngeren Schwester zurück. Natürlich wird sie mit Spott und Hohn überschüttet, wollte sie es doch ohne ihre Familie schaffen. Doch Mado steckt zu tief in diesem Sumpf der Familie Kaaris drin. Das wird beim lesen sehr schnell klar. Liebe, Verständnis oder Zusammenhalt sind hier Fehlanzeige, jeder steht für sich alleine.

Kann man sich aus diesen Familienbanden lösen und ein eigenes, neues Leben beginnen? Wo fängt die Verantwortung der Familie an, wo hört sie auf? Gewisse Dinge und Milieus lassen sich nur sehr schwer abschütteln, das erleben wir mit Mado sehr direkt und ungeschönt.

Der Autor steigt gar nicht auf die vielen Umstände, was falsch läuft, ein. Er zeichnet das Bild aus dem Stand, mit ständig neuen Situationen und Herausforderungen. Was Mado belastet wird angedeutet, ist zu verstehen, nimmt mit, ließ mich, als Leserin, nicht kalt.

Gerade weil das Buch vom Schreib - und Erzählstil so anders ist wird es für viele wenig Verständnis aufbringen. Für mich ist es was Neues und gerade trotzdem so gut.

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Veröffentlicht am 17.03.2021

Der geheimnisvolle Nebel

Oriksons Organisation
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Die Zwillinge Arthur und Antonia geraten nichts ahnend in einen "Nicht Raum" und können plötzlich ihre Gedanken lesen. Doch so schnell dieses Phänomen aufgetaucht ist, so schnell ist es wieder verschwunden. ...

Die Zwillinge Arthur und Antonia geraten nichts ahnend in einen "Nicht Raum" und können plötzlich ihre Gedanken lesen. Doch so schnell dieses Phänomen aufgetaucht ist, so schnell ist es wieder verschwunden. Der geheimnisvolle Nebel gibt ihnen die Möglichkeit in andere Welten zu reisen und die haben es in sich. Doch der Nebel löst überall Chaos aus und die zwei sollen Orikson seine Organisation finden um den Flammenköpfen und Tinteak zu helfen.

"Was ist das? Er erinnerte sich an die feinen Risse in der Luft, aus denen der Nebel hervorgequollen war und dachte skeptisch: So etwas wie in Loch in der Welt? Oder ein Loch zwischen zwei Orten auf der Welt?" (Seite 25)

Ein fantastisches Abenteuer über Monster und die Mitternacht erwartet den Leser in dem Erstlingswerk von Marie Meyrose. Im Grossen und Ganzen war ich von diesem Buch und der Geschichte sehr angetan, hoffe dass hier noch weitere Bände folgen denn ich möchte unbedingt mehr erfahren und wissen.

Der Schreibstil ist lobend hervorzuheben. Die Autorin besitzt sehr viel bildgewaltige Möglichkeiten Situationen, Monster, Abenteuer, Rätsel, Wesen und Gegenden zu beschreiben. Ein Kopfkino erfolgt automatisch und es macht Freude darin zu wandeln.

Neben den zwei Zwillingen Arthur und Antonia bekommt auch deren jüngere Schwester Alice einen Platz in der Geschichte. Sie muss sich mit einem Wesen herumschlagen welches sie nach einen Planeten benennt und soll ihm helfen sich wieder zu finden, wieder ein Wesen zu werden.

Um den "Mythos" Zwillinge ranken sich allerlei Reden und Wissenschaft, dies greift die Autorin hier sehr gekonnt auf und verbindet die beiden noch enger indem sie versuchen weiterhin die Gedanken mit dem anderen zu teilen. Das dies nicht immer gelingt kann man sich vielleicht denken.

Die Monster und andere Wesen waren sehr interessant, detailliert und liebevoll dargestellt. Ich hatte gerade mit der ein oder anderen Sprechweise so meine Probleme, konnte den Sätzen nicht immer sofort den Sinn entnehmen, aber es sorgt für den ein oder anderen Lacher und lockert sie Geschichte auf.

Mein Aber: Man merkt dass dies das Erstlingswerkt der Autorin ist. Ich hatte irgendwann das Gefühl dass alles und jeder in diesen ersten Band kommen muss. Das überlädt die Geschichte und gerade zu Beginn wird man mit einem Schlag, wie die Zwillinge, in das Geschehen geworfen und hat keinerlei Durchblick. Die Spannung und der Lauf der Geschichte nimmt releativ gut dann zu und ab da möchte man sich nicht mehr aus der Geschichte wegdenken, aber es dauert etwas.

Wieso, Weshalb, Warum, Wer, Wie, Was? Auch dies bleibt im ersten Band ohne Lösung. Andeutungen gibt es, zu genüge, aber eigentlich keine Auflösung. An sich nicht schlimm, aber ein kleiner, roter Faden wäre für die weiteren Bücher auf jeden Fall sehr hilfreich.

Durch das Alles und Viel blieben mir die Charaktere etwas auf der Strecke. Man bekommt im Laufe des Lesens ein Gefühl für sie und ich bin alleine vo den Zwillingen sehr angetan, aber dass Alice so ins Bild rückt war erstmal mehr verwirrend als hilfreich. Zum Glück lösen sich gewisse Stränge zum Ende hin.

Trotz Kritik möchte ich nochmal erwähnen dass diesese Buch wirklich ein schönes, verrücktes, gruseliges und monstermässiges Abenteuer war welches ich trotzdem sehr gerne gelesen habe. Und ich wünsche mir auf jeden Fall weitere Bände da ich nun umso neugieriger bin.


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