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Veröffentlicht am 14.09.2021

Kommt leider nicht an den ersten Teil heran ...

Ein Herz so dunkel und schön
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Meine Meinung
Nachdem der erste Teil ein absolutes Jahreshighlight für mich war, konnte ich den nächsten Teil kaum abwarten. Das Ende war ja ein richtiger Cliffhanger, weswegen ich mich sofort nach Erscheinen ...

Meine Meinung
Nachdem der erste Teil ein absolutes Jahreshighlight für mich war, konnte ich den nächsten Teil kaum abwarten. Das Ende war ja ein richtiger Cliffhanger, weswegen ich mich sofort nach Erscheinen in den zweiten Teil gestürzt habe. Das Cover liebe ich wieder über alles, es passt perfekt in die Reihe und vor allem mag ich, dass es dem originalen Cover nicht viel abweicht.

Emberfalls Fluch ist gebrochen, doch Rhen kann noch immer nicht aufatmen. Die Gerüchte, er sei nicht der rechtmäßige Thron-Folge verbreiten sich immer mehr und stellen eine neue Gefahr für den Prinzen dar. Nur Grey kennt die Wahrheit über den wahren Thron-Folgen, doch er ist nach der Schlacht mit Lilith verschollen. Gleichzeitig startet die Königin Syhl Shallow einen erneuten Versuch, Emberfall an sich zu reißen und sieht dabei in Grey einen perfekten Verbündeten. Dieser zweifelt zunächst an einem Bündnis, doch als die Prinzessin von Syhl Shallo, Lia Mara, auftaucht und um Hilfe bittet, kann Grey nicht mehr widerstehen…

Nachdem der erste Teil Harpers und Rhens Geschichte erzählt, wird Grey in diesem Band zum Protagonisten. Wir durften ihn ja bereits kennen und lieben lernen und auch wenn ich seinen Charakter im Vorgänger-Teil sehr mochte, war ich zunächst nicht gerade sehr davon angetan, ihn nun als Protagonisten zu erleben. Ich möchte nicht zu viel verraten, da ich sonst schnell spoilern würde, aber Grey muss sich in diesem Teil ganz neuen Sorgen stellen und es wird nun etwas ganz anderes von seinem Charakter erwartet. Er steht nicht mehr unter dem Befehl von Rhen und beginnt langsam immer mehr, eigene Entscheidungen zu treffen und sein eigenes Wohl dem anderer vorzuziehen, auch wenn ihm das noch immer sehr schwer fällt. Ich mag Grey immer noch sehr, vor allem weil er in seiner eigentlich so kühlen und bedachten Art trotzdem so liebevoll und rücksichtsvoll ist. Trotzdem muss ich zugeben, dass mich seine Geschichte einfach nicht so sehr reizen konnte, wie Rhens zuvor.

Eine uns neue Figur, die hier eine große Rolle spielt, ist Lia Mara, die Tochter der Königin von Shyl Shallw. Wir wissen bereits aus dem ersten Teil, dass die Königin, Karis Luan, Emberfall übernehmen möchte und dabei vor nichts zurückschreckt. Sie ist gnadenlos und skrupellos und möchte mit allen Mitteln mehr Macht erlangen. Lia Mara ist das genaue Gegenteil ihrer Mutter, sie sorgt sich um ihre Mitmenschen, findet die Methoden ihrer Mutter zu grausam und möchte einfach nur mehr Frieden zwischen den Königreichen. Auch mit Lia Mara bin ich sehr gut zurecht gekommen, ich mochte ihren Charakter ganz gerne, aber leider fehlte mir auch hier die besondere Verbundenheit zu ihr, sodass mich ihre Geschichte nicht ganz so ergreifen konnte, wie erwartet.

Was mich allerdings riesig enttäuscht hat, ist die Entwicklung von Rhen. Während ich von vielen anderen Leser:innen nach dem ersten Teil gehört habe, dass sie absolut Team Grey waren, war ich die ganze Zeit auf Rhens Seite und habe mich absolut in den Prinzen verliebt. In diesem Teil macht er allerdings eine Entwicklung durch, die jegliche Fortschritte aus Teil 1 zerstören und zunichte machen. Ich habe ihn und seinen Charakter gar nicht mehr wieder erkannt, was mich beim Lesen absolut gestört hat – es hat mir teilweise wirklich das Herz gebrochen.

Der Roman ist wieder in der Ich-Form geschrieben worden, größtenteils aus Greys und Lia Maras Perspektive, aber in ein paar wenigen Kapiteln kommen auch Harper und Rhen zu Wort. Der Schreibstil ist wie schon gewohnt sehr angenehm und locker zu lesen, sodass ich der Geschichte sehr gut folgen konnte.

Aber kommen wir mal auf die Handlung zu sprechen. Es ließ sich vermutlich schon etwas raushören, aber ich bin nicht so begeistert, wie ich es mir erwünscht habe.

Zum Ende des ersten Teils erfahren wir ja bereits, dass Rhen nicht der rechtmäßige Thron-Erbe ist und dass irgendwo in Emberfall ein Halb-Bruder existiert, der seinen Erb-Anspruch erheben und damit Prinz Rhen vom Thron stoßen könnte. Ganz grob erklärt, weiß Grey, wer der verschwundene Bruder ist und versteckt sich und sein Wissen darüber vor Rhen, damit dieser die Wahrheit nicht erfährt und weiterhin als einziger Thron-Erbe vor dem Volk stehen kann. Karis Luan findet aber heraus, dass Grey es weiß und möchte ihn nun als Druckmittel Rhen gegenüber benutzen, um Emberfall an sich reißen zu können. Das Ganze ist natürlich noch etwas komplizierter, aber ich breche es mal nur darauf herunter.

Insgesamt fand ich die Idee ganz interessant, schließlich muss nach dem Fluch ein neuer Konflikt für die Geschichte her und da fand ich diesen Ansatz ganz spannend. Obwohl ich die Entwicklung von Rhen wie gesagt überhaupt nicht mochte, war ich während der ersten Hälfte des Buchs noch ganz angetan.

Leider habe ich beim Lesen immer mehr das Interesse an der Handlung verloren. Die größten Geheimnisse lüften sich schon relativ schnell zu Beginn, sodass ein großer Teil meiner Neugierde schnell verschwunden ist. Es gab zwar ein grobes Ziel der Handlung, aber der Weg dorthin war lange nicht so mitreißend, wie es im ersten Teil der Fall war. Es zieht sich ein wenig, die Handlung kommt über viele Kapitel ehrlich gesagt nicht sonderlich voran und im Mittelteil habe ich das Interesse so sehr verloren, dass ich das Buch mehrere Wochen nicht mehr weiter gelesen habe. Mir fehlte es besonderes, etwas nicht vorhersehbares, einfach etwas, was mich ein bisschen mehr hätte fesseln können. Es war alles nicht wirklich schlecht und mir fällt es schwer, hier mit dem Finger auf etwas spezifisches zu zeigen, was mich gestört hat, aber es hat mich einfach nicht umhauen können.

Zum Ende hin hat es mich tatsächlich doch wieder etwas mehr mitreißen können und ich wollte endlich wieder wissen, wie es weiter gehen würde. Der letzte Höhepunkt hat sich nun langsam aufgebaut und dieser konnte mich mit seinem Drumherum wieder sehr überzeugen. Es passiert doch noch mal etwas, womit ich nicht gerechnet hätte und das hat mir wirklich sehr gefallen.

Und schon wieder endet das Buch mit einem großen Cliffhanger, der noch mal einige Fragen aufwirft und mich auf jeden Fall davon überzeugt, den dritten Teil auch noch zu lesen.

Fazit
Mir fällt es sehr schwer, dieses Buch zu bewerten. Der erste Teil war ein absolutes Jahreshighlight für mich, weswegen meine Erwartungen hier vermutlich einfach zu hoch waren. Während ich mich mit den Protagonisten nicht ganz verbunden gefühlt habe, war auch die Handlung nicht sonderlich fesselnd. Ich kann kaum definieren, was genau mich gestört hat, aber insgesamt gab es mir zu wenig Überraschungen und die Handlung plätscherte mir ein wenig zu viel vor sich hin. Trotzdem gab es viele schöne Momente, die mich doch wieder begeistern konnten und auch das Ende hat mir sehr gut gefallen, weswegen mir eine Bewertung wirklich schwer fällt.

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Veröffentlicht am 08.04.2021

Eine super schöne Idee, die Umsetzung konnte mich leider nicht immer begeistern..

Scholomance – Tödliche Lektion
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3,5
MEINE MEINUNG
Schon in der Vorschau konnte mich das Buch mit seinem wunderschönen Cover absolut begeistern, als ich im Klappentext dann von einer tödlichen Magierschule gelesen, war ich hin und weg.

Galadriel ...

3,5
MEINE MEINUNG
Schon in der Vorschau konnte mich das Buch mit seinem wunderschönen Cover absolut begeistern, als ich im Klappentext dann von einer tödlichen Magierschule gelesen, war ich hin und weg.

Galadriel ist in der Abschlussklasse der Scholomance, wo sie tagtäglich um ihr Überleben kämpfen muss. Dass sie eine besondere Gabe hat, hilft ihr dabei nur wenig, denn sie setzt diese nicht ein und versteckt sie vor all ihren Mitschülern, da sie diese sonst in Gefahr bringen würde. Trotzdem meistert sie sich super und nimmt nur ungern Hilfe von anderen an. Als dann ausgerechnet der Schul-Star Orion, der von allen vergöttert wird, ihr mehrmals das Leben rettet, ist sie außer sich...

Der Roman ist in der Ich-Form aus Els Perspektive geschrieben worden und ehrlich gesagt hatte ich kleine Schwierigkeiten mit dem Schreibstil. Die Autorin beschreibt und erklärt wirklich sehr viel, sodass die Kapitel nicht nur unendlich lang werden, sondern auch größtenteils aus inneren Monolgen von El bestehen. Natürlich ist es immer wichtig, besonders zu Beginn die Welt und Situation erstmal gut zu erklären und darzustellen, aber das war mir hier ein wenig zu viel. Sie erklärt viel mehr, als dass sie es anhand ihrer Charaktere zeigt, was ich sehr schade fand. So erfahren wir durch Els innere Monologe den Aufbau der Schule und lernen ihre Mutter sowie ihre Vergangenheit kennen. Eigentlich sehr interessant, doch durch diese Erzählweise immer wieder sehr schleppend. Zudem sind die Kapitel wirklich unglaublich lang. Ich bin eigentlich ein Fan von etwas längeren Kapiteln, aber hier hätte ich doch Kapitel mit ein paar weniger Seiten bevorzugt.

Aber fange ich doch mal bei El selbst an, denn auch mit ihr bin ich nicht ganz so zurecht gekommen. An der Scholomance ist es eigentlich sehr wichtig, Freunde zu haben, um seine Überlebenschancen gegenüber der Monster deutlich zu erhöhen. El hat allerdings keine Freunde, schlägt sich allein durch die Schule und stößt auch jeden weg, der auf sie zukommt. Sie kapselt sich selbst stark ab, badet dann aber auch stetig im Selbstmitleid, wodurch sie auf Dauer ein wenig anstrengend wurde. Sobald ihr jemand näher kommt und einfach nur nett zu ihr ist, lässt sie ihre gemeinen Sprüche ab und wird richtig pampig, was sie mit der Zeit wirklich unerträglich gemacht hat, dabei wollte ich sie so sehr mögen. Im Laufe des Buches wird sie mir zum Glück immer sympathischer, sie erwärmt sich ein wenig und lässt sich auch langsam immer mehr auf ihre Mitschüler ein, doch so ganz mögen konnte ich sie auch bis zum Schluss nicht.

Orion hingegen ist der Star der Schule. Er bekämpft jedes auftauchende Monster mit Freude und wird dafür von allen gefeiert und verehrt. Jeder wäre gerne mit ihm befreundet und da auch schlecht nein sagen kann, ist er immer für jeden da. Er ist also das genaue Gegenteil von El und ihn hatte ich wirklich sehr gerne - möglich, dass ich mich ein wenig in ihn verguckt habe. Aber wie El mit ihm umgegangen ist, fand ich einfach nur fies, da hat er mich echt leid getan.

Aber kommen wir mal auf die Handlung selbst zu sprechen. Die Idee fand ich wirklich großartig. Wie gesagt geht es um eine Magierschule, die auch ohne Lehrpersonal funktioniert und in der Monster leben, die die Schüler regelmäßig anfallen und töten. Der einzige Weg hinaus führt über die Abschlussprüfung, bei der die Monster auch keine kleine Rolle spielen werden, oder direkt über den Tod. Im Buchdeckel gibt es dazu zwei Querschnitte der Schule, was mir sehr gut gefallen hat. Sie ist nämlich sehr speziell aufgebaut und da ein genaues Bild vor Augen zu haben mochte ich sehr. Das ganze Setting habe ich nämlich total geliebt und besonders die Idee mit den Monstern fand ich einfach genial. Die ganze Stimmung und Atmosphäre, die hier vermittelt wurde, habe ich absolut geliebt.

Außerdem finde ich das Prinzip der Magie in diesem Buch sehr schön. Es kann nämlich nur Magie angewandt werden, wenn man genügend Lebensenergie gesammelt hat. Dabei ist es unterschiedlich, wie man sie sammelt, El macht dafür zum Beispiel regelmäßig Liegestütze. Wem das alles zu lästig ist und wer nicht genug Geduld hat, bis sein "Magie-Konto" voll genug ist, kann auch auf illegale, böse Art und Weise Lebensenergie sammeln. Es ist dann wie schwarze Magie, die aber böse Folgen für alle Anwender
innen haben wird. Die Idee fand ich klasse und auch die Umsetzung davon hat mir wirklich gut gefallen.

Wie schon gesagt konnte mich dann nur die Umsetzung nicht überzeugen. Obwohl mir der Einstieg recht leicht gefallen ist und ich das Buch auch irgendwie nicht weglegen konnte, war es besonders zu Beginn seeehr schleppend. Durch die zahlreichen Beschreibungen und Erläuterungen kommt die Handlung nicht wirklich in Fahrt. Im Mittelteil wird es besser, die Spannung steigt an und besonders das Ende hat mich dann noch einmal richtig begeistern können, was besonders als El lag, die immer mehr auftaut.

FAZIT
Insgesamt habe ich sehr gemischte Gefühle dem Buch gegenüber. Die Idee ist so so gut. Spannend, gruselig, magisch - alles, was man sich nur wünschen kann. Leider hat der Schreibstil meine Freude daran etwas gebremst, da er mir zu sehr mit Beschreibungen und Erklärungen gefüllt war. Dadurch kam die Handlung meiner Meinung nach etwas schleppend voran, obwohl die Atmosphäre und das Setting mich total begeistert haben. Das Ende ist auf jeden Fall super spannend gewesen und ich bin mir sicher, dass ich den nächsten Teil auch noch lesen werde.

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Veröffentlicht am 17.03.2021

Schockierend und erschreckend ...

Never Loved Before
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MEINE MEINUNG
Neulich habe ich den 1. Teil dieser Reihe zufällig als Mängelexemplar entdeckt, und weil ich mich erinnert habe, wie sehr ich Monica Murphy vor ein paar Jahren geliebt habe, habe ich natürlich ...

MEINE MEINUNG
Neulich habe ich den 1. Teil dieser Reihe zufällig als Mängelexemplar entdeckt, und weil ich mich erinnert habe, wie sehr ich Monica Murphy vor ein paar Jahren geliebt habe, habe ich natürlich sofort zugegriffen. Der Klappentext verrät nicht viel, aber ich war trotzdem sehr gespannt, weil ich ihre Bücher als sehr gut in Erinnerung hatte.

Weil dieser so wenig verrät, möchte ich auch ab hier eine Spoiler-Warnung aussprechen, weil ich diese Rezension definitiv nicht ohne Spoiler schreiben kann!

Mit 12 Jahren wird Katie entführt, missbraucht und schließlich vom kaum älteren Will gerettet und zur Polizei gebracht. Ihr Leben ändert sich schlagartig und auch ihre Familie zerbricht immer mehr an den schrecklichen Taten des Mannes, der ihr das alles angetan hat. Dass es sich bei ihm ausgerechnet um Wills Vater handelt, macht es nur noch schlimmer, denn Will ist für Katie ihr großer Held, ihr Retter geworden, während die Medien ihn in Verbindung zur Tat setzen.
Jetzt, Jahre nach der Tat, gibt Katie ein Interview zu ihrem Fall - ein erstes und letztes, um endlich mit dem Thema abschließen zu können. Dass sie damit alte Wunden öffnet, war natürlich nicht geplant.

Katie musste wie gesagt einiges durchmachen. Mit 12 Jahren wird sie von dem schrecklichen Mann aus ihrem gewohnten Leben gerissen, erlebt Qualen und Todesangst und auch nach ihrer Rettung lassen die Dämonen nicht von ihr ab. Ihre Familie zerbricht nach der Tat, sie selbst kann das Haus kaum verlassen und entwickelt eine Angst vor sämtlichen Männern. Trotzdem ist sie entschlossen, etwas aus ihrem zu machen. Sie beginnt ein Fernstudium, kauft sich ein eigenes Haus und geht regelmäßig zur Therapeutin. Doch sie hat das Gefühl, erst richtig abschließen zu können, wenn sie mit ihrer Sicht der Geschichte an die Öffentlichkeit geht. Sie ist einerseits entschlossen, andererseits auch immer wieder verunsichert und ängstlich, neuen Situationen gegenüber. Sie lebt sehr vorsichtig, traut sich mit der Zeit aber immer mehr und möchte ihre Vergangenheit nun endlich endgültig abschließen und nach vorne blicken.
Katie war mir total sympathisch und ich habe sie sehr schnell in mein Herz schließen können. Ich finde, ihre Figur wurde sehr authentisch dargestellt, was mir gefallen hat. Wir sehen hier, was alles auf ein schreckliches Verbrechen folgt und mit was sich auch die Überlebenden herum kämpfen müssen, was teilweise wirklich schockierend war. Hier wird nichts geschönt, im Gegenteil, es wird Katies harter Kampf zurück in ein normales Leben gezeigt, welcher leider nicht immer nur aufwärts geht. Ich habe besonders das Tempo, in dem sie sich weiter entwickelt als sehr realistisch empfunden, was bei diesem Buch sehr wichtig war.

Aber gucken wir uns mal Will an. Auch er hatte in seinem Leben viel zu kämpfen. Seine Mutter ist schnell abgehauen und sein Vater hat ihm schreckliches angetan. Neben physischen Verletzungen, musste vor allem seine Psyche unter dem kranken Vater leiden, der immer wieder zu Straftaten bereit war. Und obwohl er zumindest Katie retten konnte, wird er immer wieder als Mittäter bezeichnet, weswegen er sich schließlich dazu entscheidet, seinen Namen zu ändern, wegzuziehen und ein neues Leben zu beginnen. Er wird erfolgreicher Programmierer und obwohl er nach vorn blicken möchte, schaut er doch immer wieder zurück in die Vergangenheit. Besonders der Gedanke an Katie lässt ihn nicht los, und als er sie schließlich im Fernsehen beim Interview sieht, beginnt er, sie zu stalken. Ja, richtig, zu stalken. Er findet mit ein paar kleinen Tricks heraus, wo sie wohnt, beobachtet sie aus dem Auto heraus und verfolgt sie, bis ein Aufeinander nicht mehr verhindert werden kann und er sich schließlich ihr als sein neuen Ich, Ethan, vorstellt.
Ich wusste lange nicht, was ich von Will halten soll. Weil wir die Situation von Katies Befreiung ja miterleben - aus beiden Perspektiven - ist natürlich klar, dass Will keinerlei Mitschuld an den Taten seines Vaters hat und selbst auch unter ihm gelitten hat. Das stand für mich also außer Frage. Trotzdem verhält er sich jetzt, in der Gegenwart, moralisch nicht wirklich nachvollziehbar. Ich fand seine ersten Kapitel als Ethan ziemlich gruselig und habe zunächst gedacht, dass sich sein Verhältnis zu Katie in eine ganz andere Art entwickeln würde. Er stellt ihr nach, stalkt sie, beobachtet sie. Natüüürlich alles nur, um sie zu beschützen, aber ich fand es ziemlich komisch. Auch dass er ihr nicht sagt, wer er ist, obwohl die beiden sich wirklich näher kommen, fand ich einfach nur seltsam. Katie hegt schließlich keinen Hass auf Will, im Gegenteil, für sie ist er immer noch ihr Held. All das führt leider dazu, dass ich einen großen Teil der Geschichte wirklich nicht gut heißen kann.

Die Handlung ist wie schon erklärt ziemlich heftig und nichts, also wirklich gar nichts, hätte mich darauf vorbereiten können. Weder der Klapptentext, noch eine Warnung vor der Handlung haben auf die Thematiken hingewiesen, was ich sehr schade fand. Mit solchen Themen kann man schließlich nicht leicht umgehen und weil ich von der Autorin eher romantisch/erotische Bücher gewöhnt bin, hätte mich wirklich nichts auf die Idee bringen können, welche Thematiken sich hinter dem Klappentext verstecken würden.

Nach dem ersten Schock und ein wenig Verwirrung konnte ich aber nicht mehr aufhören, das Buch zu lesen. Es war wirklich spannend geschrieben und besonders Katie hat mich doch so neugierig gemacht, dass ich das Buch nicht mehr weglegen konnte.

Die Kapitel sind jeweils in der Ich-Form aus Katies und Wills/Ethans Perspektive geschrieben worden, zudem wechseln wir immer in die Vergangenheit und durchleben mit Katie und Will die wohl schlimmste Zeit ihres Lebens. Diese Wechsel waren für die Handlung natürlich notwendig und besonders Wills Perspektive war da, wie bereits angemerkt, besonders wichtig, um die Wahrheit über ihn zu erfahren. Doch leider musste ich Katies Kapitel immer wieder überspringen, weil mir die Szenen doch zu heftig wurden.

FAZIT
Insgesamt bin ich hin und her gerissen, ob ich das Buch nun mochte oder nicht. Wills Verhalten und die Tatsache, dass nirgends eine Trigger-Warnung für den Inhalt auftaucht, führen letztendlich dazu, dass ich dem Buch 3 Sterne vergeben möchte. Die Idee ist heftig, aber interessant und Katie wurde wirklich sehr gut dargestellt. Ganz überzeugt bin ich aber nicht.

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Veröffentlicht am 22.02.2021

Eine spannende Geschichte, die leider viel Potential verschenkt hat

Sweet Little Lies
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MEINE MEINUNG
Mit Kylie Scotts Büchern erlebe ich immer wieder eine Achterbahn der Gefühle, leider nicht so, wie man es sich vielleicht wünscht. Während ich die einen liebe, komme ich mit den anderen kaum ...

MEINE MEINUNG
Mit Kylie Scotts Büchern erlebe ich immer wieder eine Achterbahn der Gefühle, leider nicht so, wie man es sich vielleicht wünscht. Während ich die einen liebe, komme ich mit den anderen kaum zurecht. Aber ich wäre nicht ich, würde ich nicht doch jede Neuerscheinung von ihr noch einmal probieren. Das Cover finde ich total schön, der Kontrast zwischen dem dunklen Blau und zarten Rosa passt so perfekt zum Inhalt, wie der Titel auch.

Betty möchte ihren Verlobten Thom verlassen, er ist langweilig, scheint sie nie richtig wahrzunehmen und ist wegen seinem Job als Versichungsvertreter kaum zu Hause. Also zieht sie die Reißleine, packt all ihre Sachen und lässt gerade ihren Verlobungsring zurück, als ihre gemeinsame Wohnung plötzlich explodiert. Schnell findet Betty sich in einem ihr völlig fremden Leben voller Geheimnisse, Agenten und Waffe wieder - und Thom ist ein Teil davon...

Betty ist stolze Besitzerin einers erfolgreichen Blumenladens, den sie über alles liebt. Sie wird viel für Hochzeiten gebucht, was ihr einerseits Spaß macht, sie aber andererseits immer an sich selbst erinnert. Bevor Thom aufgetaucht ist, war sie eine große Romantikerin, die von der großen Liebe und der perfekten Hochzeit geschwärmt hat. Doch als all das einfach nichts werden wollte, hat sie sich einfach nur noch eine sichere Zukunft mit einem Mann gewünscht, damit sie wenigstens nicht einsam endet. Und obwohl Thom ihr genau gegeben hat, fehlte ihr schnell die Leidenschaft zwischen den beiden und das einsame Gefühl trat auch wieder ein. Als sie plötzlich das andere Leben von Thom entdeckt, wird ihr ganzes Leben aus den Bahnen gerissen. Trotzdem verarbeitet sie all das recht schnell und findet sich überraschend gut zurecht. Ich möchte nicht zu viel verraten, aber ihr Verhalten in all diesen Situationen war mir etwas zu perfekt, zu heldenhaft.
Trotzdem habe ich sie schnell in mein Herz geschlossen und obwohl sie ein wenig oberflächig war, mochte ich ihren Charakter wirklich sehr.

Thom scheint der "perfekte" Ehemann zu sein, der seiner Frau zuhört, ihr sagt, dass er sie liebt und sie immer den Film aussuchen lässt. Dass er beim Sex immer das Licht ausmacht und sie regelmäßig aus dem Badezimmer aussperrt, weckt in Betty ein komisches Gefühl. Sie fidnet Thom zu langweilig, denkt er sei etwas prüde und ist sich sicher, dass er sie nicht liebt. Dass er in Wahrheit ein hart ausgebildeter Geheimagent ist, der sich sein Geld mit streng geheimen und tödlichen Missionen verdient, ahnt sie natürlich nicht.
Mit Thom musste ich mit der Zeit erst warm werden, vermutlich ging es Betty genauso. Er ist sehr verschlossen, was natürlich zu seinem Job gehört, aber dadurch wirkt er einfach sehr unnahbar. Er hat in seinem Leben keine wirklcihen Erfahrungen mit normalen Beziehungen zu Menschen gesammelt, weswegen er emotional häufig etwas unbeholfen wirkt. Gleichzeitig öffnet er sich Betty gegenüber immer mehr, wodurch auch ich als Leserin immer mehr Zugang zu ihm finden konnte und mich schließilch in ihn verliebt habe.

Der Roman ist in der Ich-Form aus Bettys Perspektive geschrieben worden, was natürlich perfekt passt. So tappsen wir gemeinsam mit ihr ein wenig im Dunklen und erfahren erst nach und nach mehr über Thoms geheimes Doppelleben. Der Schreibstil der Autorin ist wie gewohnt sehr angenehm und leicht zu lesen, weswegen ich regelrecht durch die Seiten geflogen bin.

Aber kommen wir mal zur Handlung. Der Klappentext klang auf jeden Fall super spannend - wenn es richtig umgesetzt wird, liebe ich die Mischung aus Spannung, Action und Leidenschaft. Mit einem Blick auf die geringe Seitenzahl von unter 300 Seiten war ich allerdings schon ein wenig skeptisch und leider hat sich meine Erwartung in dem Sinne ein wenig erfüllt.

Wir werden gemeinsam mit Betty in die Handlung geworfen und wissen zunächst einmal nicht wirklich, was passiert. Während Betty in das geheime Leben ihres (Ex-)Verlobten geführt wird, lernen auch wir die Nebencharaktere und die Welt der Agenten kennen. Leider wurde es mir ab hier etwas wirr. Wir lernen zahlreiche Nebencharaktere kennen, die allesamt nach Tieren benannt werden und somit ein gedankliches Chaos bei mir ausgelöst haben. Gleichzeitig befinden die Figuren sich in einer brenzligen Sitationen, die sehr actionreich ist, dadurch aber vom Tempo her auch recht schnell verläuft. Es gibt viele Fluchten, viele Verräter und ein Chaos, bei dem ich keinen wirklichen Durchblick hatte. Es verlief mir einfach zu schnell und zu hektisch.

Nach dem ersten großen Chaos bekommen wir einen kleinen Moment zum Durchatmen, in dem Betty und Thom auch vernünftig miteinander reden können. Es werden ein paar Fragen geklärt, die auch mir die ganze Zeit im Kopf herum geschwirrt sind und so langsam beginne ich, die Handlung immer mehr zu mögen. Das vorherige Chaos lichtet sich ein wenig, ich komme mehr hinterhet und die Handlung hat mich so gefesselt, dass ich gar nicht aufhören kann, zu lesen.

Das Ende dagegen hat mir wieder eher weniger gefallen. Es gibt natürlich ein paar große Höhepunkte, es passieren schreckliche Dinge und natürlich darf ein großer Twist nicht fehlen, doch leider hat mich diese Umsetzung nicht mehr zu 100% abholen können.

Insgesamt muss ich sagen, dass das Buch für seinen Inhalt einfach zu wenige Seiten hatte. Dadurch war das Tempo dermaßen rasant, dass ich wie gesagt häufig nicht mitgekommen bin. Es wirkte immer wieder zusammen gequetscht, was ich total schade fand. Das Buch hatte mit der Idee definitiv das Potential für eine super spannende, aufregende und leidenschaftliche Geschichte, doch so fehlte einfach noch etwas. Ein paar kleine Szenen zwischen Betty und Thom mehr, ein paar Erklärungen zu Thom(s Arbeit) oder oder oder. Mit ein paar Seiten mehr, hätte mich das Buch auf jeden umhauen können!

FAZIT
Eine spannende Idee, die mich durch ihre Umsetzung leider etwas enttäuscht hat. Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, der Grundgedanke war echt spannend, aber leider war das Buch viel zu kurz, um all den Inhalt gut herüber bringen zu können. Das Tempo war einfach zu schnell, sodass es häufig sehr wirr wurde und zusammen gequetscht wirkte. Ich hätte mir wirklich ein paar Kapitel mehr gewünscht!

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Veröffentlicht am 05.01.2021

Kurzweilig, aber ganz schön!

Nordlichtglanz und Rentierglück
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MEINE MEINUNG
Durch die etwas komische Stimmung dieses Jahr fehlt mir ein wenig der Weihnachtszauber, weswegen ich mich quer durch Weihnachtsromane lese. Deswegen ist mir auch gleich das wunderschöne, ...

MEINE MEINUNG
Durch die etwas komische Stimmung dieses Jahr fehlt mir ein wenig der Weihnachtszauber, weswegen ich mich quer durch Weihnachtsromane lese. Deswegen ist mir auch gleich das wunderschöne, zauberhafte Cover dieses Buchs aufgefallen und der Klappentext konnte mich schnell begeistern.

Zoey ist genervt: im Zuge eines Zeugenschutzprogramms muss sie ihre geliebte Heimat in New York verlassen und wird ins kalte Lappland geschickt. Wäre das nicht genug, muss sie sich nun auch noch die Finger schmutzig machen und auf der Rentier-Farm ihrer neuen Familie helfen. Und dann ist da auch noch Shane, der sie immer wieder auf die Palme bringt, aber auch ihr Herz schneller klopfen lässt ...

Zoey ist ein typisches, verwöhntes Mädchen mit reichen Eltern und einem riesigen Freundeskreis. Sie liebt Partys und Luxus und ihr Auftreten nach Außen ist ihr super wichtig. Sie ist es gewohnt, das zu bekommen, was sie fordert, weswegen sie schnell zickig und wütend wird, wenn etwas mal nicht nach ihrem Plan läuft. Und gleichzeitig kennt sie kaum das wohlige Gefühl des "zu Hause seins" und obwohl ihr Freundeskreis riesig ist, kann sie mit Fürsorge und Zwischenmenschlichkeit eher wenig anfangen.

Shanes Familie stammt zwar auch aus Amerika, doch das finnische Leben hat es ihnen so angetan, dass sie ausgewandert sind. So haben sie die Rentierfarm eröffnet, nicht um sie etwa zu schlachten, sondern um sie wie Haustiere zu halten, mit ihnen zu kuscheln und spielen. Außerdem ist Shane preisgekrönter Rentier-Jockey und geht im Zusammenspielt mit den Tieren absolut auf.

Mit Zoey hatte ich anfängliche Schwierigkeiten, einfach weil ihre uneinsichtige Art mich wirklich genervt hat. Aber das war ja schließlich im Sinne der Handlung so vorgesehen, weswegen ich mich nicht groß daran aufgehangen habe. Ihre Entwicklung im Laufe des Buches verläuft zwar sehr schnell, doch ich habe diese Änderung wirklich sehr genossen, da sie dadurch deutlich sympathischer war. Authentischer wäre eine langsame, stückchenweise Entwicklung allerdings schon gewesen. Mit Shane bin ich auch erst mit der Zeit warm geworden, doch im Großen und Ganzen mochte ich ihn eigentlich. Und obwohl Zoey ihn anfänglich als total ätzenden Kerl darstellt, fand ich ihn eigentlich die ganze Zeit über recht sympathisch.

Aber auch mit dem Schreibstil habe ich mich etwas schwer getan. Insgesamt ließ es sich zwar relativ schnell lesen, doch bin ich an einigen Stellen über so manche Formulierungen gestolpert. Die Autorin hat eine ganz bestimmte Art sich auszudrücken, die ich gar nicht so recht beschreiben kann. Es war für mich eher gewöhnungsbedürftig und hat mich wie gesagt häufiger zum Stocken gebracht. Zudem waren die Kapitel wirklich unglaublich kurz, wovon ich ehrlich gesagt kein großer Fan bin.

Die Handlung ist zunächst genau das, was ich erwartet habe und besonders die geschaffene Atmosphäre möchte ich hier ganz unbedingt loben. Die Autorin hat nämlich genau das geschafft, was ich mir gewünscht hatte und hat mich ganz leicht in das frostige Lappland geschickt und mir einige fast magische Winter-Momente geschenkt. Die Szenerie wurde wunderbar beschrieben und ich habe mich gleich so gefühlt, als würde auch ich mich auf der Rentier-Farm befinden.

Insgesamt schreitet die Handlung hier in zügigen Schritten voran, was vermutlich der recht geringen Seitenzahl geschuldet ist. Genauso wie Zoey sich anfangs unglaublich plötzlich weiter entwickelt hat, verläuft auch der Rest sehr plötzlich und flott. Es gibt viele Sprünge und vieles geschieht unglaublich schnell.
So nähern sich Zoey und Shane relativ plötzlich sehr stark an, wobei mir ein wenig das Knistern zwischen ihnen auf der Strecke blieb. Es gibt ein paar sehr schöne, stimmige Szenen zwischen ihnen, die wieder wunderbar die schöne Atmosphäre aufgreifen, doch es ging mir etwas zu schnell bei den beiden.

Zum Ende hin wird es auch noch mal richtig spannend, etwas anderes hatte ich nach dem Klappentext auch nicht erwartet. Wie der Rest des Buches löst sich das alles allerdings wieder sehr schnell auf, was ich ein wenig schade fand. Etwas mehr Nervenkitzel und Dramatik hätte die Handlung da schon noch vertragen können.

Und obwohl ich hier sehr viel Kritik abgegeben habe, habe ich die Geschichte aber echt gerne gelesen. Besonders die schöne Stimmung und Atmosphäre haben mich absolut einnehmen können und auch wenn die Charaktere nicht meine liebsten sind, fand ich sie sehr stimmig für die Geschichte.

FAZIT
Ein kurzweiliges, aber schönes Winter-Buch, das mir ganz viel Fernweh für Lappland bereiten konnte. Die Charaktere sind etwas oberflächiger und die Handlung verläuft sehr schnell, aber insgesamt war es ein schönes Lesevergügen.

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