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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.10.2022

klischeehaft, hölzern und übertrieben, wenig realistisch

Der Diamanten-Coup
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Ich hab mir so viel mehr von diesem Buch erwartet: Der Klappentext verspricht ein rasantes True-crime Abenteuer, dass auf dem Diamantenraub aus dem Grünen Gewölbe in Dresden beruht. Der Fall war spektakulär ...

Ich hab mir so viel mehr von diesem Buch erwartet: Der Klappentext verspricht ein rasantes True-crime Abenteuer, dass auf dem Diamantenraub aus dem Grünen Gewölbe in Dresden beruht. Der Fall war spektakulär genug, daraus könnte man direkt ein Drehbuch schreiben. Ich habe mir also eine clevere, durchdachte Geschichte erwartet, die eventuell ein bisschen an die Oceans-Reihe erinnert oder etwas in die Art. Die ersten Kapitel waren dann auch noch ganz spannend, das waren genau die, in denen der Raub beschrieben wird. Die Kapitel sind insgesamt sehr kurz gehalten. Am Anfang erzeugt das noch eine Art atemlose Hatz, die sich gut zur Beschreibung des Überfalls eignet, im Laufe der Geschichte sorgt das aber dafür, dass kein Lesefluss zustande kommt. Auch dem Fortgang der Geschichte hätten ein paar detailliertere Beschreibungen und tiefergehende Erklärungen gut getan.
Das der Autor die Geschichte nur lose auf dem Überfall aufbaut hat mich doch überrascht, nach den ersten paar Kapiteln geht die Realität hinter der Fiktion komplett unter.
Mein Hauptproblem mit dem Buch waren aber die Charaktere: Sie sind allesamt sehr einseitig dargestellt, bei keinem der Hauptcharaktere machen die Handlungen besonders viel Sinn und clever agiert in dem ganzen Fall niemand so richtig. Im Zentrum stehen die Direktorin des Grünen Gewölbes Julia Graf und der Kunstdetektiv Adrian Falke. Während erstere fast ausschließlich schmückendes Beiwerk ist, wird Falke durch an den Haaren herbeigezogenen Gründen selbst zum Hautverdächtigen einer als völlig inkompetent dargestellten Polizei. Während Graf und Falke also versuchen, die Unschuld zu beweisen und dabei wild durch die Weltgeschichte jetten, tappen die Beamten, die mit dem Fall betraut sind, komplett im Dunkeln. Falke ist dabei das Klischee eines Hollywood-Kunstdetektivs: dubiose Verbindungen zur Unterwelt und in Kampfsport ausgebildet. Besonders absurd ist dabei, dass Falke zu Beginn sagt, eben nicht mit Indiana Jones verglichen werden zu wollen, um dann ganz genauso dargestellt zu werden. Die Dialoge der Hauptcharaktere sind ungelenk und wirken gestellt, sodass ich mich zu keiner Zeit mit ihnen identifizieren konnte, auch von der angeblichen Anziehung der beiden konnte ich beim Lesen nichts spüren – da hatten die Dialoge für mich schon beinahe Fremdschampotential.
Gestört haben mich auch die vielen Ungereimtheiten und die nicht zu Ende gesponnenen Handlungsstränge.
Pluspunkte kann das Buch bei mir nur durch die gelungene Covergestaltung und durch die sehr detaillierten Informationen zum internationalen Diamantenhandel sammeln. Zumindest habe ich darüber ein bisschen was lernen können.

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Veröffentlicht am 09.02.2020

Gewollt verkünstelt, zu viele Themen kurz angesprochen aber nicht vertieft

Hier sind Löwen
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Eine alte Familienbibel.
Eine Buchrestauratorin in Jerewan
Eine Reise in die Geschichte Armeniens und zu den blinden Flecken des eigenen Lebens
(Klappentext)

Ich habe mich sehr auf dieses Buch, diese ...

Eine alte Familienbibel.
Eine Buchrestauratorin in Jerewan
Eine Reise in die Geschichte Armeniens und zu den blinden Flecken des eigenen Lebens
(Klappentext)

Ich habe mich sehr auf dieses Buch, diese Erzählung gefreut. Ich weiß nur sehr wenig von der Geschichte und dem Leben in Armenien und dachte, mit diesem Buch einen kleinen Einblick zu bekommen, aber ich wurde bitter enttäuscht. Von der Geschichte Armeniens erfährt man so gut wie gar nichts, über das Leben und die Personen in Armenien bestenfalls einige schlechte Klischees.
Dazu kommt die Hauptperson, die gar keine Charakterzüge zu besitzen scheint, die sich die komplette Zeit nur treiben lässt, sich extrem halbherzig auf die Suche nach ihrer Familie begibt (ohne sich wirklich dafür entschieden zu haben, es scheint ihr einfach zu passieren) und bei der ersten Schwierigkeit sofort aufhört.
Dazwischen ist die „Geschichte“ einer Familienbibel gewebt, die Helen, die Hauptperson restaurieren soll. In Rückblenden erfährt man Bruchstücke einer Flucht, ohne jemals auch nur einen kleinen Überblick geschweige denn eine Einordnung des Ganzen zu bekommen.

Die Sprache ist so gewollt gekünstelt, dass die Sätze absolut nicht im Gedächtnis bleiben. Ich habe mehrere Abschnitte mehrfach gelesen, ohne es zu merken, weil ich vieles von dem, was ich Stunden vorher gelesen hatte, schon wieder vergessen hatte. Die zusammenhanglos ineinander gewebten Geschichten sind so nichtssagend, dass das Buch überhaupt nicht zu fesseln vermag. Es ist eine aneinandergereihte Sammlung von Episoden aus dem Leben einer unsympathischen Protagonistin, unterbrochen von unlogischen und gewollt absurden Dialogen. Beispiel gefällig?
„Helen, du fehlst hier. Letzte Nacht ist die Lampe im Flur runtergekracht. Ich dachte, es wäre ein Erdbeben oder eine Bombe. Ich dachte, das war´s, und du bist nicht da.“
„Warum ist die Lampe runtergekracht?“
„Das weiß ich nicht. Der Haken. Der Putz.“
„Rauchst du?“
„Ich mache das Fenster auf.“
„Das habe ich nicht gemeint. Hast du viel zu tun?“
„Ich muss zu dieser Tagung, dann fahre ich ein paar Tage an die Ostsee.“
„Mit Tim?“
„Allein.“
„Danil, haben wir zusammen den Film Schießen sie auf den Pianisten gesehen, mit Charles Aznavour?“
„Nein noch nie gesehen.“
„Was macht der Oleander auf dem Balkon?“
„Vertrocknet.“
„Gut“

Ich verstehe nicht, wie dieses Buch auf der long-list für den Deutschen Buchpreis landen konnte, es ist Buch, dass ich sofort nach dem Lesen vergessen werde – zum Teil schon währenddessen -, von dem ich absolut keine Information erhalten habe und dessen Geschichte so träge vor sich hingeplätschert ist und dem so der rote Faden gefehlt hat, dass ich mich eher zwingen musste, es fertig zu lesen, als dass es wirklich Spaß gemacht hätte.

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Veröffentlicht am 29.04.2019

Zäh und nicht sehr spannend

So nah der Tod
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Annika wird mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen und findet das Babybett ihrer kleinen Tochter leer vor. Über dem Bettchen an der Wand formen blutige Handabdrücke den Schriftzug „Bye Mama“ und als ...

Annika wird mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen und findet das Babybett ihrer kleinen Tochter leer vor. Über dem Bettchen an der Wand formen blutige Handabdrücke den Schriftzug „Bye Mama“ und als dann auch noch Sebastian, der beste Freund von Annika, den sie in ihrer Verzweiflung zu Hilfe ruft, wegen eines anderen Mordes unter Verdacht gerät, deutet sich ein Katz-und-Maus-Spiel mit dem Täter an.

Wer hier aber einen spannenden Thriller oder gar eine „erbarmungslose Jagd durch Berlin“ erwartet, so wie es der Klappentext verspricht, wird bitter enttäuscht werden. Der Beginn des Buches ist noch ganz spannend, die „Jagd“ stellt sich dann aber als endlos hintereinander gereihtes ein- und aussteigen aus U-Bahnen dar, die Nachrichten und Rätsel, die der Täter hinterlässt, sind wirr und nur unzureichend ausgeführt und treten immer wieder in den Hintergrund.

Annika, die in einem Teil der Kapitel in der Ich-Perspektive erzählt, handelt so unlogisch und nicht nachvollziehbar, dass man sich mit ihr nicht identifizieren kann. Spätestens ab der Hälfte nervt sie nur noch. Als sie dann auch noch anfängt, Selbstgespräche in ihrem Kopf zu führen, zweifelt man an ihrem Geisteszustand. Sebastian, der sich von Annika durch halb Berlin schleifen lässt, obwohl er eigentlich unter Mordverdacht steht, ist so blass dargestellt, dass man ihn beinahe nicht als eigenständige Person wahrnimmt, sein einziger Zweck scheint zu sein, Annika in ihrem Wahn auch noch zu bestärken.

Hauptkommissar Weinsheim dagegen ist etwas besser beschrieben, die Teile des Buches, die aus seiner Sicht geschrieben sind, sind besser zu lesen und machen auch mehr Sinn, auch wenn man sich als Leser hin und wieder fragt, wie er zu gewissen Schlussfolgerungen in seinen Ermittlungen kommt.

Einziger Lichtblick in diesem Thriller sind die kurzen Kapitel, die aus der Tätersicht geschrieben sind und in denen der Täter selbst erzählt, wie er zu dem geworden ist, der er heute ist. Da fehlt aber am Schluss irgendwie die Brücke zur Gegenwart, die sein Motiv komplett erklären würde. So sind viele seiner Taten irgendwie aus dem Zusammenhang gerissen, manche seiner Aktionen wirken zufällig.

Der Schreibstil ist wie die Geschichte: sehr zäh. Es werden viele Bilder und Vergleiche gewählt, die nur so halbwegs passen und die das Ganze unnötig in die Länge ziehen. Grammatik- und Rechtschreibfehler stören beim Lesen zusätzlich.

Viele Nebencharaktere tauchen plötzlich auf, ohne richtig eingeführt zu werden, um dann genauso schnell wieder zu verschwinden. Bei einigen wird nicht klar, was sie überhaupt für eine Rolle für die Geschichte spielen. Durch die vielen Nebencharaktere hat man zwar als Leser lange keine Ahnung, um wen es sich bei dem Täter handeln könnte, doch nach der Auflösung stellt sich die Frage, was für eine Rolle er in Annikas Leben überhaupt spielt.

Der Epilog ist dann bloß noch unnötig.

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  • Erzählstil
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Veröffentlicht am 26.04.2018

Langatmig, paranormal, abergläubisch

Das Böse in deinen Augen
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Imogen Reid, beruflich und psychisch angeschlagen von ihrem letzten Fall als Kinderpsychologin, zieht zurück in ihre Heimatstadt Gaunt. Sie nimmt dort eine Stelle bei place2bee an und bekommt den Fall ...

Imogen Reid, beruflich und psychisch angeschlagen von ihrem letzten Fall als Kinderpsychologin, zieht zurück in ihre Heimatstadt Gaunt. Sie nimmt dort eine Stelle bei place2bee an und bekommt den Fall der 11-jährigen Ellie Atkinson übertragen, die in Gaunt bei einer Pflegefamilie lebt, nachdem sie Eltern und Bruder bei einem Brand verloren hat. Das tiefverstörte Kind hat neben der Aufarbeitung der Vergangenheit mit Vorurteilen in der Stadt und vor allem in ihrer Schule zu kämpfen. Einzig in ihrer Pflegeschwester Mary scheint sie eine Verbündete gefunden zu haben, die sich nichts aus dem Gerede der Leute macht und sich weigert zu glauben, das Ellie übernatürliche Fähigkeiten hat, die dazu führen, das Menschen in ihrer Umgebung schlimme Dinge zustoßen. Imogen hat sofort Mitleid mit dem Kind und versucht zu kompensieren, was die Umwelt ihr antut, übertritt dabei aber ihre Grenzen mehrfach. Als sie selber dann aber einen Verlust erleidet, ist sie sehr schnell dabei, Ellie die Schuld dafür zu geben. Aber kann ein kleines Mädchen wirklich hinter all dem stecken? Hat Ellie wirklich übernatürliche Fähigkeiten?
Erzählt wird die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven: Imogen berichtet in der Ich-Perspektive ihre Sicht der Dinge, von Ellies Seite erfährt der Leser in der 3. Person. Eingeschoben wird hin und wieder ein Kapitel aus einer ganz anderen Sicht, in denen man von Geschehnissen erfahren soll, bei denen weder Imogen noch Ellie persönlich anwesend sind, diese Einschübe verwirren aber, da meist nicht sofort klar ist, wer jetzt gerade erzählt. Die hätte man besser ganz weglassen sollen.
Die Personen bleiben insgesamt sehr blass, einzig von Imogen werden mehrere Facetten gezeigt, dabei ist sie aber so nervig und oft sind ihre Handlungen so schlecht nachvollziehbar, dass sie mir sehr unsympathisch war. Sie verhält sich unprofessionell, manchmal richtig irrational und zeigt schon bei ihrer Ankunft abergläubische Züge, vor allem was das Unheimliche des Orts angeht und später dann auch bei Ellie, was so gar nicht zu ihrer Ausbildung passen mag. Das dann in das Geschehen auch noch ihre Paarprobleme eingewoben waren, war meiner Meinung nach auch überflüssig und zog das Buch bloß in die Länge.
Bis weit über die Mitte des Buches meint man als Leser beinahe, einen Mystery-Thriller in der Hand zu halten, bis es dann am Ende für alles eine halbwegs logische Erklärung gibt.
Insgesamt ist mir die ganze Geschichte zu mystisch, zu paranormal und es gibt auch relativ viele Logikfehler, Klischeedarstellungen und nicht nachvollziehbare Reaktionen, die den Lesefluss stören.
Dass dann auch noch sehr schnell feststand, wer als Täter einzig in Frage kommt, sorgt dafür, dass sich auch das letzte bisschen Spannung verflüchtigt. In dem viel zu offenen Ende wird dann skurrilerweise noch mal versucht, Spannung oder zumindest Verwirrung aufzubauen, aber darauf wäre besser auch verzichtet worden.
Pluspunkte sammelt dieser Thriller lediglich durch den bildlichen Stil der Autorin, der sich recht flüssig lesen lässt, auch wenn die Übersetzung nicht die beste ist. Die winzigen Lichtblicke im Buch waren die Dialoge, die manchmal echt lustig, sarkastisch und treffend sind.

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  • Erzählstil
  • Geschichte
Veröffentlicht am 17.03.2021

Hätte Potential gehabt, war aber bloß unlogisch, undurchdacht und leider zum Teil auch etwas zu vorhersehbar.

Killing November 1
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November, die von sich selber behauptet, eine eher normale Kindheit und Jugend gehabt zu haben wird ganz plötzlich von ihrem Vater auch ein sehr seltsames Internat geschickt – und da fangen für mich die ...

November, die von sich selber behauptet, eine eher normale Kindheit und Jugend gehabt zu haben wird ganz plötzlich von ihrem Vater auch ein sehr seltsames Internat geschickt – und da fangen für mich die Probleme mit dieser Geschichte schon an: So seltsam die Vorgänge in dem Internat auch sind, November hinterfragt wenig, nimmt alles so hin und versucht auch gar nicht, z.B. mit ihrem Vater Kontakt aufzunehmen, mit dem sie eigentlich ein gutes Verhältnis hat. Auch als Leser erfährt man bei einigen Gegebenheiten den Sinn nicht, sodass es ein bisschen willkürlich wirkt. Zum Beispiel gibt es in dem Internat scheinbar keinen Strom (ohne dass ein Grund genannt wird), was aber für keinen der Schüler ein Problem zu sein scheint, obwohl es in der Gegenwart (Handy- und Fernsehzeitalter!) spielen soll. Man wird als Leser lange im Unklaren darüber gelassen, wie Dinge in dem Internat laufen und wie alles zusammenhängt, sodass man zusammen mit November versucht, sich in der neuen Situation zurechtzufinden. Das ist zu Beginn noch ganz spannend, zieht sich dann aber sehr lange hin, sodass die eigentlichen Ereignisse der Handlung irgendwie nebenher passieren. Das wird zum Ende hin wieder etwas besser, aber da war es für meinen Geschmack schon zu spät.
Dafür, dass November von den Abläufen an der Schule so gar keine Ahnung hat, kommt sie erstaunlich gut zurecht, kommt von Anfang auch an die richtigen Mitschüler, die ihr helfen. Unlogisch ist auch, wie sie die anderen, die schon jahrelang genau darauf trainiert werden, in beinahe allem (nicht nur in einem! Unterrichtsfach) so einfach überflügeln kann. Da kommen mir die Talente der anderen ein bisschen zu kurz..
Novembers Charakter fand ich zu Beginn noch ganz nett, als sie noch als „normal“ dargestellt wurde, bald aber hat sich herausgestellt, dass diese Einschätzung vom Anfang nicht so ganz zu ihrem Auftreten passt. Ihre offene Art wurde besonders betont, was aber ab der Mitte des Buches nur darin geendet hat, dass sie zu den unpassendsten Momenten ihren Mund nicht halten konnte, obwohl sie es zu der Zeit schon längst besser hätte wissen müssen, sodass ich nur noch genervt war von ihr. Die Nebencharaktere blieben alle eher blass, einige waren so klischeehaft, dass man sich ihrer Rolle schon vom ersten Auftreten ab bewusst war, andere nur so kurz beschrieben, dass sie für mich völlig austauschbar waren, die einzige Ausnahme dabei stellt vielleicht Alyssa dar, der zumindest mehr als ein Attribut zugeordnet werden kann – die anderen haben ganz feste Rollen: beste Freundin, Feind, Liebschaft ect, da bleibt wenig Spielraum für Widersprüchlichkeiten. Die Kommunikation zwischen den einzelnen Charakteren ist zum Teil auch eher gezwungen, gerade die Flirterei ist gar nicht bei mir angekommen, was einerseits absolut verständlich ist, weil die Autorin ihr nicht zu viel Raum in der Handlung einräumen konnte, andererseits war sie auch so unnötig, dass man sich diesen Teil der Handlung auch einfach hätte sparen können.
Gut geschildert ist die Atmosphäre in dem Internat, man kann sich beim Lesen das Gemäuer super vorstellen, da aber viel zu wenig Gedanken in den gedanklichen Überbau und die Hintergründe gesteckt wurden, bleibt so vieles vom Setting unrund, dass das auch nicht mehr viel ändert. Wenn man dann noch bedenkt, dass es sich um ein Jugendbuch handelt und die moralischen Werte, die in dieser „Gesellschaft“ beschrieben werden (die als eine Elite dargestellt wird!), mehr als fragwürdig sind, bleibt nicht mehr viel übrig, das diesem Buch Pluspunkte einbringen könnte.

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