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Veröffentlicht am 24.03.2021

Teilweise nicht leicht zu verdauen

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein ewiger Traum
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Das Leben, ein ewiger Traum von Helene Sommerfeld
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Berlin 1920: Kurz nach den dunklen Kriegsjahren geht es in der großen Stadt drunter und drüber. Als frischgebackene Polizeiärztin ...

Das Leben, ein ewiger Traum von Helene Sommerfeld
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Berlin 1920: Kurz nach den dunklen Kriegsjahren geht es in der großen Stadt drunter und drüber. Als frischgebackene Polizeiärztin lernt Magda Fuchs zunächst nur die Schattenseiten der glitzernden Metropole kennen. Schon bald stellt sie jedoch fest, dass dies die Zeit von Frauen ist, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen. So wird ihr die Fürsorgerin Ina eine Freundin, die sich ebenso wenig um Konventionen schert wie Rechtsanwältin Ruth. Einen regelrechten Kampf gegen die Tradition führt auch Celia, die sich aus einer erzwungenen Ehe zu befreien sucht. Die blutjunge Doris jedoch träumt davon, berühmt zu werden. Inmitten der kaltherzigen Millionenstadt muss sich Magda behaupten. Als sie es am wenigsten erwartet, verändert eine schicksalhafte Begegnung alles …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches sieht für mich sehr edel und zugleich nostalgisch aus. Es ist schlicht gehalten und zeigt lediglich Protagonistin Magda und einen Teil Berlins. Hier spielt die Geschichte hauptsächlich im Jahre 1921 und wird in der dritten Person aus verschiedenen Perspektiven geschildert. Im vorderen Buchdeckel befindet sich eine Karte der Hauptstadt, was mir zur Orientierung sehr half. Ebenso das Personenverzeichnis im hinteren Buchdeckel und jenes auf den letzten Seiten.

Es geht zwar insgesamt um sechs Frauen, aber eindeutig im Vordergrund stehen Magda und Celia. Sie sind alle sehr unterschiedlich, haben aber eins gemeinsam: sie versuchen in einer männerdominanten Welt zu bestehen und ihren Traum zu verwirklichen.
Magda ist Ärztin und kommt aus Hildesheim nach Berlin. Sie ist geradezu geflohen, erlebt aber hier viel Elend. Elend, das auch mich sehr mitnahm und das mir einiges abverlangte … Ich mochte Magda und ihre ruhige Art sehr gerne. Sie wirkte keineswegs verschüchtert auf mich und setzt sich gut in dieser Welt durch.
Celia ist äußerst jung in eine Ehe gedrängt worden, die ihr nicht guttut. Ihr Traum ist es, Medizin zu studieren. Doch dies gestaltet sich 1921 schwierig. Unverheiratete Frauen dürfen erst seit 1908 studieren, Ehefrauen brauchen die Erlaubnis ihres Mannes. Das wäre ja nicht meine Zeit gewesen ;) Ich mochte die junge Frau sehr gerne und habe ihren Weg mit Spannung verfolgt.
Doris, Ina, Ruth und Erika müssen sich ebenfalls in dieser Welt durchsetzen, sind aber zumindest in diesem Band nur die Nebenfiguren. Doch auch hier muss ich sagen, dass ich alle recht sympathisch fand. Vielleicht findet man in den nächsten Teilen ja mehr über sie heraus.

Das Autorenduo Helene Sommerfeld hat mich mit diesem Auftaktband ihrer Trilogie in eine Welt des Elends gestürzt. Natürlich ist es in der Nachkriegszeit nicht einfach gewesen, aber hier herrscht schon eine düstere und deprimierende Grundstimmung – an einigen Stellen war es für mich kaum auszuhalten. Das führte jetzt nicht zum Punktabzug, zeigt es doch, wie sehr mich die Geschichte mitgenommen hat. Aber ich musste zwischendurch wirklich Pausen einlegen und Abstand gewinnen. Gerade das Leben von Kindern ist hier wahnsinnig grausam dargestellt. Es gab damals anscheinend sehr viele Baustellen, derer die Menschen nicht Herr wurden … Den Schreibstil fand ich klasse, ebenso das Einbringen des Berliner Dialekts. Die Figuren empfand ich als authentisch, ebenso das Setting. Sehr viel geholfen haben mir das Personenverzeichnis und die Karte von Berlin. Finde ich eine schöne Zugabe. Zwischendurch geriet die Story für mich ein wenig ins Stocken und war ermüdend – vielleicht hätten ein paar Seiten weniger eher gutgetan. Die Geschichte endet mit einem richtigen Cliffhanger und auch sonst blieben bei mir noch einige Fragen offen. Die Fortsetzung wandert auf jeden Fall auf meine Wunschliste.



Die Reihe

Das Leben, ein ewiger Traum
Das Leben, ein großer Rausch (erscheint voraussichtlich im Oktober 2021)
Das Leben, ein wilder Tanz (erscheint voraussichtlich im April 2022)


Zum Autor

Helene Sommerfeld ist das Pseudonym eines in Berlin lebenden Autoren-Ehepaars. Ihre Trilogie um die Ärztin Ricarda Thomasius hat ihre Leser mitten ins Herz getroffen und landete auf Platz 1 der SPIEGEL-Bestsellerliste. Die fesselnde Kombination aus historischer Genauigkeit und leidenschaftlichen und glaubwürdigen Figuren machen die Romane von Helene Sommerfeld zu einem mitreißenden Leseerlebnis.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

544 Seiten
ISBN 978-3-423-26297-2
Preis: 14,90 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de/?gclid=EAIaIQobChMIj8q-7Pq07wIVz9rVCh2zRwlVEAAYASAAEgKuGDBwE
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/helene-sommerfeld-das-leben-ein-ewiger-traum-26297/

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag und www.lovelybooks.de für die Bereitstellung dieses Exemplars und die tolle Leserunde bedanken!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
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Veröffentlicht am 24.03.2021

Langersehnte Fortsetzung

Ready Player Two
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Ready Player Two von Ernest Cline
erschienen bei Fischer Tor

Zum Inhalt

Eine unerwartete Quest. Zwei Welten stehen auf dem Spiel. Are you ready?
Einige Tage nachdem er das Easter Egg von James Halliday ...

Ready Player Two von Ernest Cline
erschienen bei Fischer Tor

Zum Inhalt

Eine unerwartete Quest. Zwei Welten stehen auf dem Spiel. Are you ready?
Einige Tage nachdem er das Easter Egg von James Halliday gefunden und den Wettbewerb um die OASIS für sich entschieden hat, macht Wade Watts eine Entdeckung, die alles verändern könnte. Denn tief verborgen im Code der virtuellen Welt liegt ein weiteres Geheimnis – eine Technologie, die die OASIS noch wundervoller und suchterzeugender macht, als es sich Wade je hätte träumen lassen.
Um das Geheimnis zu lüften, muss er jedoch ein letztes Rätsel lösen, ein letztes Abenteuer bestehen. Und diesmal hat er einen Konkurrenten, der über Leichen geht. Wade merkt bald, dass nicht nur sein eigenes Leben auf dem Spiel steht, sondern das von Millionen anderer Menschen, und vielleicht sogar das Schicksal der gesamten Welt.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 2. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Das Cover dieses Buches unterscheidet sich komplett vom Auftakt und sieht eher futuristisch aus. Dies gefiel mir gut, ebenso die Farben. Die Geschichte wird in der ersten Person geschildert und spielt zuerst gute 10 Tage nach Ende von Band 1 im Jahr 2046.

Ich muss zuerst anmerken, dass ich Ready Player One bisher nur als Film und nicht als Buch kenne. Inwieweit sich die Buchvorlage und die Verfilmung also unterscheiden, entzieht sich meiner Kenntnis. Auf jeden Fall war ich von dem Film total begeistert und somit natürlich sehr erfreut, dass es eine Fortsetzung geben wird.
Mit dem Buch habe ich mich ein wenig schwergetan, da mir Science-Fiction anscheinend mehr visuell liegt. Einiges war für mich nur schwer vorstellbar und somit mit der Zeit eher ermüdend als spannend. Es geht sehr viel um Technologie, die in unserer Realität noch gar nicht vorhanden ist. Erklärungen sind zwar vorhanden, aber relativ ausschweifend, was mich nicht viel weiterbrachte.
Wade ist jetzt Miteigentümer von GSS, nachdem er den Wettbewerb um das Easter Egg gewonnen hat. Viel wird hier von seiner Person gar nicht preisgegeben – vielleicht wurde dies schon in Band 1 erledigt.
Samantha ist auch wieder mit von der Partie – für ihre Person gilt dasselbe. Fand ich ein wenig schade, denn so hätte man noch etwas Frisches für das Gedächtnis gehabt. Die Jahre vergehen im Zeitraffer und es ist wieder Zeit für eine Suche nach einem neuen Easter Egg. Dies gestaltete sich recht spannend.

Ernest Cline konnte mich nicht ganz mit seiner langerhofften Fortsetzung überzeugen. Mir fehlten die Tiefe und weitere Informationen zu den Charakteren, da ich Band 1 nur in der Film-Form kenne und da ebenfalls sehr wenig bekannt wurde. Der Schreibstil gefiel mir gut, aber die vielen technischen Spielereien trieben mich an den Rand des Wahnsinns. Die Erklärungen waren zwar vorhanden, sorgten bei mir aber leider nicht für ein besseres Verständnis. Ich denke, dass technik-affine Leser hier weitaus weniger Probleme haben. Ich bin schon froh, wenn meine Technik funktioniert – warum und wie ist mir relativ egal ;) Durch eine neue Erfindung haben die Menschen in dieser Geschichte noch mehr Möglichkeiten, vor der Realität zu flüchten. Es kommt zu einem Kollaps der menschlichen Zivilisation. Da denke ich, dass es auch uns irgendwann so ergehen könnte. Man sieht ja jetzt schon, wie sehr sich die Menschen hinter ihren Spielkonsolen vergraben und weniger Zeit im Freien verbringen … Auch wenn ich persönlich mit dem Buch nicht so klargekommen bin, hat der Autor hier eine fantasievolle mit technischen Details gespickte Story fortgeführt, die viele Leser begeistern wird. Ich warte lieber auf eine eventuelle Verfilmung, spreche aber trotzdem eine klare Leseempfehlung aus.


Die Reihe

Ready Player One
Ready Player Two

Zum Autor

Ernest Cline ist international erfolgreicher Roman- und Drehbuchautor, Vater und Vollzeit-Geek. Er ist Verfasser der Romane »Ready Player One« und »Armada« und hat am Drehbuch für Steven Spielbergs Verfilmung von »Ready Player One« mitgearbeitet. Seine Bücher wurden in über 50 Ländern veröffentlicht und standen mehr als 100 Wochen auf der »New York Times«-Bestsellerliste. Zusammen mit seiner Familie – sowie einer großen Sammlung klassischer Videospiele und einem zeitreisenden DeLorean – lebt er in Austin, Texas.


WERBUNG
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400 Seiten
übersetzt von Sara Riffel, Alexandra Jordan, Alexander Weber
ISBN 978-3-596-70654-9
Preis: 16,99 Euro
erschienen bei https://www.tor-online.de/fischer-tor/
Leseprobe https://www.fischerverlage.de/buch/ernest-cline-ready-player-two-9783596706549

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 18.03.2021

Toll, aber nicht ganz überzeugend

Die Liebesbriefe von Abelard und Lily
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Die Liebesbriefe von Abelard und Lily von Laura Creedle
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Dass sie perfekt ist, hat die 16-jährige Lily bisher noch nicht so oft in ihrem Leben gehört. Lily hat ADHS und das ...

Die Liebesbriefe von Abelard und Lily von Laura Creedle
erschienen bei dtv

Zum Inhalt

Dass sie perfekt ist, hat die 16-jährige Lily bisher noch nicht so oft in ihrem Leben gehört. Lily hat ADHS und das Gefühl, alles, was sie berührt, früher oder später zu zerstören. Doch dann trifft sie Abelard. Und der lässt sich zum Glück nicht so leicht abschrecken. Wäre da nur nicht die Tatsache, dass er das Asperger-Syndrom hat, und eigentlich kein Interesse an einer Beziehung …
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Trotz der durchgestrichenen Herzen strahlt das Cover dieses Buches für mich viel Romantik aus. Gerade deshalb passt es genau zum Titel und auch zum Thema. Die Story wird in der ersten Person aus der Sicht von Protagonistin Lily geschildert und spielt in Texas.

Lily ist ein liebenswürdiger Teenager, der ein chaotisches Leben führt und oft sehr konfus ist. Nicht genug damit, dass sie an ADHS und Legasthenie leidet, sie weigert sich auch, ihre Medikamente zu nehmen. Die Medikamente verändern Lilys Wesen, ihren Appetit, helfen aber natürlich, ihre Krankheit im Griff zu haben. Wirklich schwer, wenn man zudem mit enormen Nebenwirkungen zu leben hat …
Abelard leidet am Asperger-Syndrom, was eine Form des Autismus ist. Dies wirkt sich bei jedem Betroffenen anders aus, bei Abelard führen Verspätungen und Berührungen schon zu einem kleinen Chaos.
Die Geschichte wird sehr ruhig erzählt, was ich nicht erwartet hatte. Lange Zeit geht es um die Nachrichten, die die beiden sich schreiben. Leider sind es keine „richtigen“ Briefe, wie ich angenommen hatte, sondern SMS. Ist natürlich heutzutage die Kommunikationsmöglichkeit Nummer Eins, aber ich fand es trotzdem ein wenig schade. Wenigstens haben die beiden aus einem Buch eines Liebespaares zitiert und ihre Nachrichten damit ausgeschmückt. War auch eine süße Idee.

Laura Creedle konnte mich mit ihrem Debüt nicht ganz zu 100% überzeugen. Sie hat eine schöne und auch bittersüße Geschichte erschaffen, die dem Zusatz auf dem Cover des Buches alle Ehre macht. Ihre Figuren sind authentisch dargestellt und gerade die Wahrnehmungsstörung bei Lily lässt keinen Zweifel daran, dass sich die Autorin auskennen muss. Der Leser sieht hier ganz deutlich, wie sich eine geringfügige Verspätung von einem kleinen Zwischenfall zu einem großen Chaos auswirken kann. All diese kleinen Eckpunkte, die zu den Erkrankungen unserer Protagonisten gehören, könnten nicht realistischer gemacht sein. Die Story hat keinen großen Spannungsbogen, leider auch wenig emotionale Momente. So richtig gefangen genommen wurde ich erst ab ungefähr Seite 200, was ein wenig spät ist. Da kam dann der Schwung, den ich mir schon die ganze Zeit erhofft hatte. Eine schöne Geschichte, die aber gut und gerne noch eine Portion mehr an Tiefe hätte vertragen können.

Liebe ist, wenn du in den Augen anderer eine irreversibel gebrochene Persönlichkeit bist, dann aber jemanden triffst, der dich gut findet, so wie du bist.
Seite 260


Zum Autor

Laura Creedle lebt in Austin, Texas. ›Die Liebesbriefe von Abelard und Lily‹ ist ihr Jugendbuch-Debüt. Wie ihre Protagonistin Lily hat auch Laura selbst ADHS und Legasthenie.


WERBUNG
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ab 14 Jahren
352 Seiten
übersetzt von Barbara Lehnerer
ISBN 978-3-423-76316-5
Preis: 16,95 Euro
erschienen bei https://www.dtv.de/buecher/gesamtverzeichnis/c-21?gclid=EAIaIQobChMI-a979GZ7wIVYoBQBh0xpgLdEAAYASAAEgLTfD_BwE
Leseprobe https://www.dtv.de/buch/laura-creedle-die-liebesbriefe-von-abelard-und-lily-76316/

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 08.03.2021

Spannendes Abenteuer

Ghostwalker
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Ghostwalker von Rainer Wekwerth
erschienen bei Planet!

Zum Inhalt

Hamburg 2047: Die Ausspähung von Daten ist ein weltweites Geschäft. Große Firmen nutzen zum Versand von Nachrichten sogenannte Ghostwalker ...

Ghostwalker von Rainer Wekwerth
erschienen bei Planet!

Zum Inhalt

Hamburg 2047: Die Ausspähung von Daten ist ein weltweites Geschäft. Große Firmen nutzen zum Versand von Nachrichten sogenannte Ghostwalker in der virtuellen Welt, um Datendiebstahl zu vermeiden. Einer dieser Ghostwalker ist der siebzehn Jahre alte Jonas. In der realen Welt kommt er gerade so über die Runden, im Netz jedoch ist er eine Legende und unter dem Namen Moondancer bekannt. Als er einen sehr lukrativen Auftrag annimmt, heftet sich die geheimnisvolle Blue an seine Fersen und will ihn mit allen Mitteln aufhalten. Dann aber tauchen unvermittelt Feinde auf, die sie beide und die ganze Welt bedrohen. So werden aus den Konkurrenten Blue und Moondancer Verbündete, die sich gemeinsam dem Kampf auf Leben und Tod stellen müssen.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Das Cover dieses Buches ist wieder einmal sehr gelungen. Es zeigt eine Stadt von oben und wie der Titel eingearbeitet wurde, gefällt mir sehr gut. Von den Farben her erinnert es an Beastmode aus dem letzten Jahr. Die Geschichte spielt in nicht allzu ferner Zukunft im Jahre 2047 und wird in der dritten Person geschildert.

Wir werden hier in eine Welt geschleudert, die technisch gesehen nicht mit unserer jetzigen zu vergleichen ist. Vieles wird durch simple Spracherkennung gesteuert, wozu auch die Dusche gehört. Es gab eine digitale Revolution und die Ghostwalker sind mit ihren Avataren in virtuellen Welten als Boten unterwegs. Dafür erhalten sie Geld, gehen aber auch gewisse Risiken ein. Die Welten sind ganz unterschiedlich und können von japanischen Einflüssen über ein Game of Thrones Setting alles dabeihaben. Das entscheidet der jeweilige Konzern, der einen Ghostwalker engagiert. Es erinnerte mich ein wenig an die Erebos-Bücher von Ursula Poznanski, die ich klasse fand. Wenn sich Jonas und Blue nicht in einer Simulation befinden, spielt die Geschichte in Hamburg.
Jonas ist 17 Jahre alt und lebt allein. Das darf aber der Schule und dem Jugendamt gegenüber nicht herauskommen, was schon zu verzwickten Situationen geführt hat. Mir war der Junge sehr sympathisch und ich konnte seine Beweggründe für seine Handlungsweisen komplett nachvollziehen.
Auch Blue lebt ohne Familie - ihr Fall liegt nur geringfügig anders. Sie wird als die beste Ghostwalkerin quasi verehrt und ist noch besser ausgestattet als Jonas. Denn nur eine simple VR-Brille reicht hier nicht … Die Aufträge von Jonas und Blue sind manchmal ziemlich gefährlich und man merkt, dass das nicht nur ein einfaches Spiel ist. Gerade auch die aktuelle Aufgabe hat es in sich und spielt sich in Golem City ab. Eine virtuelle Welt, die japanische Einflüsse aus der Anime-Welt und die ein oder andere Absonderlichkeit beinhaltet.

Rainer Wekwerth hat erneut seine kreativen Ideen fließen lassen und eine rasante Geschichte erschaffen. Die Erklärungen zu dem doch recht ausführlichen Technik-Geschehen waren gut zu verstehen – selbst für Laien auf dem Gebiet. Vorstellen konnte ich mir die Welten auch sehr gut, da hatte ich bei dem Autor aber auch keine Bedenken. Ein wenig gestört haben mich allerdings das auf der Stelle treten im Mittelteil des Buches und die etwas schwache Erklärung am Schluss. Ich habe leider nicht ganz so auf das Ende hin gefiebert wie bei anderen Büchern von Rainer Wekwerth. Trotzdem ist die Geschichte lesens- und empfehlenswert, denn dies ist ja nur meine persönliche Meinung ;) Auf jeden Fall war es ein spannendes Abenteuer – wie man es von dem Autor ja auch kennt.


Zum Autor

Rainer Wekwerth hat zahlreiche Bücher veröffentlicht und dafür Preise gewonnen. Zuletzt die Jugendbuchpreise Segeberger Feder, Goldene Leslie und Ulmer Unke. Mit seiner "Labyrinth"-Trilogie landete er zudem auf der Spiegelbestsellerliste. Die Kinoverfilmung ist in Vorbereitung. Seine "Pheromon"-Buchreihe, erschienen bei Planet!, wurde für vier weitere Buchpreise nominiert, darunter für den renommierten Buxtehuder Bullen und den Deutschen Phantastik Preis. Mehr Infos unter: www.wekwerth.com


WERBUNG
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ab 13 Jahren
320 Seiten
ISBN 978-3-5225-0688-5
Preis: 17 Euro
erschienen bei https://www.thienemann-esslinger.de/planet/
Leseprobe https://www.thienemann-esslinger.de/produkt/ghostwalker-isbn-978-3-522-50688-5

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

An dieser Stelle möchte ich mich noch recht herzlich beim Verlag für die Bereitstellung dieses Exemplars bedanken!

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Veröffentlicht am 08.03.2021

Erschreckend authentisch

Die Stunde der Wut
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Die Stunde der Wut von Horst Eckert
erschienen bei Heyne

Zum Inhalt

Den Reichtum der einen bezahlen die anderen. Manchmal mit dem Leben.
Mit Immobiliendeals wurde Hartmut Osterkamp reich. Kompromisslos ...

Die Stunde der Wut von Horst Eckert
erschienen bei Heyne

Zum Inhalt

Den Reichtum der einen bezahlen die anderen. Manchmal mit dem Leben.
Mit Immobiliendeals wurde Hartmut Osterkamp reich. Kompromisslos baut er sein Imperium aus. Ihm ist jedes Mittel recht.

Kriminalrätin Melia Adan ist überzeugt, dass Neonazis auf einer Osterkamp-Baustelle die Leiche einer ehemaligen Kollegin verschwinden ließen. Noch hat sie keinen Beweis. Aber schon bald gefährliche Feinde.

Hauptkommissar Vincent Veih hat es mit dem Mord an der Tochter eines Psychiaters zu tun. Was zuerst wie eine Beziehungstat aussieht, führt Vincent auf ein Schlachtfeld von Gier, Korruption, politischen Intrigen – und blanker Wut.
(Quelle: Verlag)

Zum Buch

Da es sich bereits um den 2. Teil der Reihe handelt, weise ich auf eine gewisse SPOILERGEFAHR hin!

Band 1 habe ich bisher nie gelesen, aber mir wurde gesagt, dass man auch mit diesem Buch starten kann, ohne den Vorgänger zu kennen. Ich muss dazu sagen, dass ich jetzt beim Lesen keine Defizite bemerkt habe – nicht einmal bei den Figuren.
Gleich zu Beginn hat der Autor eine Aufstellung des Polizeipräsidiums Düsseldorf beigefügt, was ich sehr interessant und nützlich fand. Geschildert wird die Geschichte in der dritten Person aus verschiedenen Perspektiven.

Anfangs fand ich es ein wenig unübersichtlich, da eine Menge Figuren ins Spiel gebracht werden und eine Zuordnung sich natürlich erst nach und nach ergibt. Die Kapitel sind relativ kurzgehalten und so springt man als Leser sehr schnell von einem Ort zum anderen, von einer Person zur nächsten. Doch mit Geduld und Spucke wird man immer mehr Herr der Lage und findet sich durch.
Wir begegnen hier den verschiedensten Personen, die von der Kriminalrätin Melia Adan über den Hauptkommissar Vincent Veih bis hin zur Schauspielerin Jennifer Arnold führen. Jeder hat seine bestimmte Rolle inne, passt mit der Zeit immer weiter in das ganze Konstrukt hinein, aber Tiefe hat ihnen allen ein wenig gefehlt. Ich hatte das Gefühl, nur Randinformationen zu erhalten, was mir etwas zu wenig war. Gerade in Bezug auf den familiären Hintergrund von Melia Adan und Vincent Veih hatte ich mir mehr erhofft. Denn Terrorismus und Rassismus sind hier brandaktuelle Themen und betreffen indirekt auch die Hauptfiguren. Doch da hatte ich durch Zusatzunterlagen mehr Input als durch diese Story. Auch das Überbringen von Todesnachrichten und die Reaktion der Angehörigen spielte sich sehr kühl und direkt ab – das habe ich bisher in der Art und Weise noch nicht gelesen und war ein wenig enttäuscht.
Die Geschichte findet lediglich an fünf Tagen statt, aber hier herrscht eine Menge an Gewalt und Hass, was sich auch gerade auf der rechten Schiene bewegt. Leider kennt man gewisse Parolen und Äußerungen von Rassisten aus den Medien oder wurde vielleicht sogar hautnah damit schon konfrontiert. Doch hier war ich stellenweise wirklich schockiert und angewidert, was in der Geschichte abläuft … Der Autor hat dies authentisch an den Leser gebracht – keine Frage. Doch, wenn man so etwas liest, ist es schon harte Kost.

Horst Eckert hat mir mit diesem Buch außergewöhnliche Lesestunden beschert. Ich war sehr gespannt auf die Thematik und wurde in der Beziehung bestens versorgt. Es ist schwer, bei einem Buch, das sich um Rassismus, Hass und Gewalt dreht, die richtigen Worte zu finden. Ich verachte jede Art von Rassismus und in diese Richtung gehende Äußerungen – das möchte ich auf jeden Fall an dieser Stelle erwähnen! Warum sollte ein Mensch auf Grund seiner Herkunft besser oder schlechter sein als andere? Einen Menschen sollte man nach seinem Charakter beurteilen, nicht nach seinem Migrations-Hintergrund. Ich verstehe nicht, dass gerade nach der Geschichte Deutschlands Rassisten und der rechten Szene im Allgemeinen noch immer so viel Platz eingeräumt wird … Der Autor hat authentische Situationen dargestellt, die ich teilweise sehr erschreckend fand. Drogen, Gewalt und Korruption sind ebenfalls Themen dieser Geschichte. Zu den Personen hätte ich mir mehr Informationen und Tiefe gewünscht und das Ende fand ich ein wenig zu schwach. Da hatte ich mir eindeutig mehr erhofft und gewünscht. Ansonsten kam ich mit der Story durch die kurzen Kapitel und das rasante Tempo sehr schnell voran. Es ist auf jeden Fall ein Buch, das man nicht mal so nebenbei lesen und sich eher bei gewissen Dingen seine Gedanken machen sollte.


Die Reihe

Im Namen der Lüge
Die Stunde der Wut

Zum Autor

Horst Eckert, 1959 in Weiden/Oberpfalz geboren, lebt seit vielen Jahren in Düsseldorf. Er arbeitete fünfzehn Jahre als Fernsehjournalist, u.a. für die »Tagesschau«. 1995 erschien sein Debüt »Annas Erbe«. Seine Romane gelten als »im besten Sinne komplexe Polizeithriller, die man nicht nur als spannenden Kriminalstoff lesen kann, sondern auch als einen Kommentar zur Zeit« (Deutschlandfunk). Sie wurden unter anderem mit dem Marlowe-Preis und dem Friedrich-Glauser-Preis ausgezeichnet und ins Französische, Niederländische und Tschechische übersetzt.


WERBUNG
Nachfolgende Links kennzeichne ich gemäß § 2 Nr. 5 TMG als Werbung:

448 Seiten
ISBN 978-3-453-44103-3
Preis: 12,99 Euro
erschienen bei https://www.randomhouse.de/Verlag/Heyne/30000.rhd
Leseprobe https://www.randomhouse.de/Paperback/Die-Stunde-der-Wut/Horst-Eckert/Heyne/e547945.rhd

© Cover und Zitatrechte liegen beim Verlag

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