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Veröffentlicht am 15.09.2016

Guter Auftakt mit einigen Schwächen

Die Königin der Schatten
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Kelsea lebt bis zu ihrem neunzehnten Lebensjahr mit ihren Pflegeeltern zusammen in einer abgelegenen Hütte tief im Wald. Doch nun soll sie den Thron des Königreichs Tearling besteigen und über das Land ...

Kelsea lebt bis zu ihrem neunzehnten Lebensjahr mit ihren Pflegeeltern zusammen in einer abgelegenen Hütte tief im Wald. Doch nun soll sie den Thron des Königreichs Tearling besteigen und über das Land herrschen und so wird Kelsea von den Leibwachen ihrer verstorbenen Mutter zum Königshof eskortiert. Doch nicht alle Menschen sind davon begeistert, dass die junge Kelsea fortan das Land regiert und so ist die Reise zum Thron absolut gefährlich und auch vom Nachbarland Mortmesne wird Kelsea bedroht. Das Land ist in einem absolut katastrophalen Zustand und jeder misstraut jedem.


Ich war zunächst skeptisch, ob ich den Roman wirklich lesen möchte, da ich oft von gehypten Büchern oft enttäuscht werde und sie meinen Ansprüchen nicht standhalten. Ich erwarte von einem Roman einfach mehr als nur eine nette Geschichte. Mittlerweile bin ich absolut froh, dass ich dem Roman eine Chance gegeben habe.
Ich habe zunächst einen typischen Fantasyroman erwarte und wurde schnell eines Besseren belehrt. Die Welt aus „Die Königin der Schatten“ ist eher eine dystopische, mit zunächst eher wenigen fantastischen Elementen. Vor 300 Jahren fand die große Überfahrt statt. Die Menschen sind mithilfe eines Schiffs von Amerika nach Tearling (und Nachbarländer) umgesiedelt. Dadurch haben die Menschen vieles verloren wie z.B. das Wissen über die Technik, dies hat mich absolut irritiert, da die Menschen nach 300 Jahren immer noch wie im Mittelalter leben und sich nicht weiterentwickelt haben. So ist das Wissen über die vergangene Technik bzw. zu was die Menschen damals imstande waren durchaus vorhanden. So träumt die Bücher verrückte Kelsea z.B. vom Bau einer Druckerpresse. Es gibt zwar nur noch wenige Bücher, aber ich denke nicht, dass nur Romane die Überfahrt überlebt haben. Ich fand es jedoch absolut amüsant, dass Harry Potter oder der Hobbit Relikte einer alten Kultur sind und die Autorin so einen Bezug zu unserer heutigen realen Zeit einbaut.
Der Schreibstil von Erika Johansen ist leicht und flockig, sodass man nur so durch die Seiten fliegen kann. Es gelingt ihr zudem eine wirklich tolle Atmosphäre zu erschaffen, voller Geheimnisse und Spannung. Der Fokus der Geschichte liegt eindeutig bei den Charakteren, sodass vor allem Kelsea sehr detailliert beschrieben wird. Ich hätte mir jedoch gewünscht, dass die Autorin noch etwas mehr auf die Welt des Romans eingeht.

Mir hat es vor allem gut gefallen, dass keine absolut tragische und kitschige Liebesgeschichte vorhanden ist und sich wirklich auf die Geschichte und auf die Figuren fokussiert wird. Insgesamt wirkten die Figuren auf mich authentisch und interessant. Die Pflegeeltern wollten Kelsea zu einer denkenden und nicht oberflächlichen Königin erziehen, sodass sie in ihrer Jugend viel lernen musste und sich stark mit der Geschichte ihres Landes auseinandersetzten musste. Ich fand es jedoch etwas befremdlich, dass Kelsea fernab von anderen Menschen aufwächst, denn wie soll die dadurch eine gewisse Menschenkenntnis erwerben oder Bezug zu ihrem Volk aufzubauen. Sicher, ich verstehe, dass sie aufgrund der Gefahren unentdeckt bleiben musste, doch sie ging mir nach Jahren der Einsamkeit einfach etwas zu offen mit den Gardisten um. Des Weiteren betont Kelsea immer, dass sie nicht oberflächlich sein möchte und beurteilt dennoch Menschen viel zu oft nach ihrem Aussehen und auch die Autorin wird grade am Anfang nicht müde zu betonen, dass Kelsea nicht dem gängigen Schönheitsideal entspricht. Ich fand es einfach nervig und unangebracht, denn Schönheit ist immer subjektiv und warum muss das Aussehen einer Protagonistin immer so oft erwähnt werden. Zum Glück legt sich dies grade zum Ende des Romans, sodass ihr Aussehen nicht mehr so stark im Vordergrund steht. Abgesehen von diesen Kritikpunkten mochte ich Kelsea wirklich gerne, da sie von vorneherein absolut willensstark ist. Sie sagt, was sie denkt und handelt auch dem entsprechend.


Alles in allem hat „Die Königin der Schatten“ durchaus kleine Schwächen, da mir vor allem Informationen zu der Welt gefehlt haben. Zudem fand ich es grade am Anfang sehr nervig, dass das Aussehen der Protagonisten eine so große Rolle gespielt hat. Dennoch mochte ich vor allem die junge Königin und ich fand es absolut interessant, wie sie ihren Weg geht. Auch die magischen Aspekte, die nach und nach aufgetreten sind, fand ich absolut gelungen.

Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gelungener Auftakt

Der Tänzer der Schatten
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Thren Felhorn zählt zu den gefährlichsten und gefürchteten Männern des Landes, denn in seiner Jugend war er der berüchtigte und beste Assassine. Mittlerweile vereint er alle Diebesgilden und Auftragsmörder ...

Thren Felhorn zählt zu den gefährlichsten und gefürchteten Männern des Landes, denn in seiner Jugend war er der berüchtigte und beste Assassine. Mittlerweile vereint er alle Diebesgilden und Auftragsmörder unter sich, sodass er eine unglaubliche Macht besitzt. Doch seine Macht wird von den adligen und reichen Kaufleuten der Stadt nicht toleriert und so entbrennt ein erbarmungsloser Krieg zwischen den beiden Parteien. Die Familie von Felhorn wird zur Zielscheibe des Krieges und er will seine Söhne zu erbarmungslosen Assassinen ausbilden lassen. Doch nach und nach bezweifelt Aaron, der jüngste Sohn, ob er diesen Weg wirklich einschlagen möchte.

„Der Tänzer der Schatten“ ist ein typischer Auftaktband und dies ist nicht negativ gemeint. Die Geschichte wird aus verschiedenen Perspektiven geschildert, sodass ich Einblick in die verschiedenen Beweggründe beider Parteien erhalten habe. Der Konflikt bauscht sich, im Laufe der Geschichte, immer weiter auf die Gegner treiben sich gegenseitig an, noch schlimmere Taten zu vollbringen, sodass es dem Autor gelingt, eine konstante Spannung zu erzeugen. Die Geschichte strotzt nur so vor Intrigen und Gewalt. Des Weiteren wurde schnell klar, dass der Autor definitiv kein Problem damit hat, seine Figuren sterben zu lassen und so gehen manch brenzlige Situationen für nicht alle Figuren unbedingt gut aus.
Ich habe zunächst mit deutlich mehr Fantasyelementen gerechnet, doch das Hauptaugenmerk liegt bei Aaron und wie er sich weiterentwickelt. Auch nach Beendigung des Romans, bin ich mir nicht sicher, ob der Autor im weiteren Verlauf der Reihe noch Fantasyelemente einbaut oder ob es weiterhin Primär nur um Assassine gehen wird.

Vor allem Kampfszenen beschreibt der Autor sehr detailliert und blutig. Er verniedlicht das Gewerbe der Assassine nicht und benutz des Öfteren eher grobe und ordinäre Ausdrücke. All diese Punkte passen jedoch perfekt zu einem Assassinenroman, da ich die Geschichte nicht ernst nehmen könnte, wenn die Sprache viel zu blumig oder hochgestochen wäre, da dies zu so einer dunklen Thematik einfach nicht passt. Insgesamt entwickelt sich die Geschichte zunächst eher langsam und stellenweise zieht sie sich etwas. Im Roman ist jedoch ein Zeitsprung von 5 Jahren vorhanden, sodass wird die Ausbildung von Aaron zu einem erbarmungslosen Assassinen nicht hautnah miterleben und nur wenig Informationen erhalten. Jedoch grade zum Ende hin nimmt die Geschichte rasant an Spannung zu, da sich viele Konflikte zu spitzen und die Intrigen mehr oder weniger erste Früchte tragen.

Der Autor versucht jeder Figur eine Geschichte zu geben, dies gelingt ihm jedoch nicht bei jeder Figur. Grade bei einigen männlichen Autoren habe ich oft das Gefühl, dass es ihnen einfach nicht gelingt, Frauen mehrdimensional darzustellen und ihnen so Leben einzuhauchen. David Dalglish gelingt es nämlich deutlich besser die männlichen Figuren authentisch dazustellen.
Aaran wird von seinem Vater zu einem blutrünstigen Mörder erzogen. Er wird jedoch immer öfter von Zweifeln geplagt und er wünscht sich ein anderes Leben. Stellenweise fand ich Aaron wirklich gruselig, da er mit 8 bzw. 13 zu absolut grausigen Taten fähig ist und die eiskalt durchzieht. Auch wenn er an seinem Leben zweifelt, führt er noch immer grausame Dinge und befehle seines Vaters aus. Ich habe mich des Öfteren gefragt, wann er diese Leben nicht mehr erträgt und daraus ausbricht. Ich empfand Aaron oft viel zu erwachsen für sein Alter und ich musste mir immer in Erinnerung rufen, dass er erst 13 ist. Ich hätte es besser gefunden, wenn er noch mehr kindliche Züge hätte, da seine Figur dadurch wesentlich authentischer wirken würde.

Alles in allem hat „Der Tänzer der Schatten“ potenzial. Dem Autor gelingt es eine düstere Atmosphäre zu erschaffen, die definit nichts für zartbesaitete ist. Die Figuren sind jedoch noch ausbaufähig und ich hoffe, dass es dem Autor in den weiteren Bänden gelingt, den Charakteren etwas mehr Leben einzuhauchen.

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Veröffentlicht am 15.09.2016

Toller Auftakt

Feuerjäger 1: Die Rückkehr der Kriegerin
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Krona, eine ins alter gekommene Kriegerin, versucht sich durch einen Auftrag über Wasser zu halten und um den Winter einigermaßen komfortabel verbringen zu können. Doch ihr Schicksal hat etwas anderes ...

Krona, eine ins alter gekommene Kriegerin, versucht sich durch einen Auftrag über Wasser zu halten und um den Winter einigermaßen komfortabel verbringen zu können. Doch ihr Schicksal hat etwas anderes mit ihr vor und so entpuppt sich der vermeintlich leichte Auftrag zu einem lebensgefährlichen Abenteuer. Ein Feuerdämon versucht seine Kraft zu mehren, um so das Königreich Abrantes zu zerstören. Und so macht sich eine bunte Truppe von Zwergen, Kriegern und Zauberern auf, um der Bedrohung die Stirn zu bieten.


Ich bin durch puren Zufall in einem Bücherladen auf „Die Rückkehr der Kriegerin“ aufmerksam geworden und tatsächlich kannte ich bis dato noch nicht einmal den Verlag. Ich bin immer auf der Suche nach neuen Autoren oder Autorinnen, die mich begeistern können und das ist Susanne Pavlovic definitiv gelungen. Sie braucht sich von den anderen großen Autoren nicht verstecken.
Der Autorin gelingt es, viele alt bekannte Elemente gut und abwechslungsreich zu verbinden. So erinnern manchen Szenen an „Harry Potter“ und manch andere Szene wiederum an „Der Herr der Ringe´“. Trotz dessen hat die Geschichte nie ihre Eigenheit verloren und die Umsetzung, so viele bekannte Elemente zu einer vollkommen neuen Geschichte zu verweben hat mich absolut begeistert. Auch handelt es sich einfach nicht um eine typische Heldengeschichte, denn das Abenteuer der verschiedenen Protagonisten trotz nur so vor Pleiten, Pech und Pannen. Die eigenwilligen und verrückten Figuren können sich oftmals nur durch wahnwitzige Pläne aus prekären Lagen retten und des Öfteren auch einfach nur durch pures Glück.

Aufgrund des Klappentextes habe ich zunächst erwartet, dass Krona die zentrale Figur ist, doch mich haben auch noch andere witzige und mysteriöse Charakter erwartet, denn so wird Krona beispielsweise zunächst von Pintel und Fenrir begleitet. Pintel ist ein kleiner quirliger Zauberer, der einfach nie still sein kann. Er ist einfach immer herzlich und zu jeder Situation fallen ihn irgendwelche Witze ein. Fenrir ist hingegen sehr ruhig und das absolute gegen Teil vom Zauberer. Er möchte nichts von sich preisgeben und so scheint er zunächst sehr geheimnisvoll.
Krona ist auf keinen Fall eine typische Heldin, denn sie ist alt, verbraucht und mürrisch. Oft benimmt sie sich ziemlich ordinär und gibt grobe Antworten. Um sich von ihren Lebensquallen abzulenken, greift sie des Öfteren zum Alkohol und verbringt die Nächte mit wesentlich jüngeren Männern. Mir gefiel es von Anfang an, dass die Heldin nicht nur auf ihr Äußeres reduziert wird und nicht unbedingt dem gängigen Schönheitsideal entspricht, denn es gibt doch so viel wichtigeres als ein gutes Aussehen bei der Rettung der Welt. Zumal dies eh immer nur subjektiv sein kann. Ich versteh einfach nicht, dass jede Heldin auch immer ein Supermodel sein muss. Krona ist davon das absolute Gegenteil und genau dieser Punkte machte sie mir gleich noch etwas sympathischer.
Im weiteren Verlauf begegnen uns jedoch auch beispielsweise Zwerge. So spielt die Autorin gekonnt mit gängigen Zwergen Klischees, kreiert jedoch auch sehr belesen und wissenschaftlich orientierte Zwerge, die wesentlich lieber Zeit mit Studien oder Lesen verbringen, als sich zu betrinken.

Das Geschehen wird aus verschiedenen Perspektiven geschildert und die Autorin passt die Sprache den jeweiligen Figuren an. So spricht und verhält sich Krona absolut ordinär und bedient sich oft einer eher ordinären und gewöhnlichen Sprache. Bei den anderen Figuren wird man nie, oder eher selten, eine solche ordinäre Artikulation vernehmen. Der Autorin gelingt es durchaus der Welt Leben einzuhauchen, sodass ich mir alles sehr gut vorstellen konnte, dennoch hatte ich das Gefühl, dass vor allem die witzigen und sarkastischen Dialoge eine Stärke der Autorin sind. Grade zur Mitte des Buches gab es jedoch einige Längen die ich überwinden musste, damit die Geschichte wieder an Fahrt aufnimmt und ich nicht erwarten konnte weiter zu lesen.

Insgesamt konnte mich „Die Rückkehr der Kriegerin“ von Susanne Pavlovic positiv überraschen. Vor allem die raubeinige Heldin hat es mir angetan, da sie eine absolute Abwechslung zu den sonst so perfekten Helden und Heldinnen war.

(c) Thebookpassion- thebookpassion.blogspot.de

Veröffentlicht am 15.09.2016

Gelungener Auftakt

Wind
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Nur wenige Begabte tragen den magischen Funken in sich. Doch Hara wird von den Verdammten bedroht, die bereit sind dunkle Magie mithilfe ihres Funken zu wirken.
Lahen und Ness sind beide Auftragsmörder, ...

Nur wenige Begabte tragen den magischen Funken in sich. Doch Hara wird von den Verdammten bedroht, die bereit sind dunkle Magie mithilfe ihres Funken zu wirken.
Lahen und Ness sind beide Auftragsmörder, die sich zur Ruhe gesetzt haben. Doch ihnen ist keinen ruhigeren Lebensabend vergönnt, denn ihre Gegner suchen sie und auch Hahra braucht die beiden, denn auch Lahen besitzt den Funken und ist unglaublich stark. Ihre Macht wird von beiden Seiten begehrt.

Nachdem mich „Dunkeljäger“ so begeistert hat, wollte ich unbedingt mehr von dem Autor lesen und hatte dementsprechend auch gewisse Erwartungen an Alexey Pehov. Schon ab der ersten Seite war mir bewusst, dass mich ein actionreicher Fantasyroman erwartet, denn der Autor hält sich nicht mit langen Einführungen auf und so fängt der Kampf ums nackte Überleben schon auf den ersten Seiten an.
„Die Chroniken von Hara“ zeichnet sich nicht unbedingt durch einen überragenden Weltenaufbau aus, denn es handelt sich in diesem Roman eher um eine klassische Fantasywelt, die stark am mittelalterlichen Zeitalter angelehnt ist. Die gängigen Fortbewegungsmittel sind Pferde, es wird mit Bogen und Schwertern gekämpft und die Festungen bestimmen das Bild der verschiedenen Städte. Auch das System der Magier ist nicht unbedingt neu, so wird zwischen gut und schlecht, Verdammten und Schreitende unterschieden. Insgesamt also recht unspektakulär und klassisch.

Die Figuren hingegen haben mich absolut überrascht und schnell wurde mir klar, dass der Autor vor allem auf die Charaktere sein Hauptaugenmerk gelegt hat. Ness und Lahen waren mir auf Anhieb sympathisch und ich konnte einfach nicht anders und musste immer mit ihnen mitfiebern. Die Geschichte rund um die beiden Auftragsmörder ist voller Spannung und Verfolgungsjagden. So entkommen die Figuren vielen Schwierigkeiten nur mit Mühe und Not. Der Autor ist definitiv kein Freund der ruhigen Töne, sodass der Roman voller Spannung und Abenteuer ist und ich nur wenig Pausen zum Luftholen hatte. Trotz der rasanten Story hatte ich nie das Gefühl, dass der Autor zu viel in zu wenig Zeit möchte. Das teilweise Schnelle vorschreiten der Geschichte und die schnelle Abfolge von Schlüsselszenen hat einfach perfekt zu der Thematik gepasst, denn das Leben als Auftragsmörder ist nicht ruhig und entspannt und vor allem nicht, wenn das Land grade von einer Bedrohung überrannt wird. Ich fand die Beziehung zwischen Lahen und Ness absolut niedlich. Sie achten aufeinander und passen gegenseitig auf sich auf und dabei ist Lahen, die Frau, definitiv nicht die Schwächere, sondern diejenige welche, die immer alle irgendwie rettet. Mich hat es absolut amüsiert, wenn Ness seine Frau „Augenstern“ genannt hat, da es sich aus dem Mund eines Auftragskillers einfach so unpassend angehört hat, denn es hört sich einfach so lieblich und romantisch an. Beide haben aufgrund ihrer Vergangenheit definitiv keine weiße Weste und grade Ness trifft während ihres Abenteuer nicht unbedingt immer die moralisch besten Entscheidungen, dennoch mochte ich die beiden von Anfang an. Auch die Gefährten von den Ness und Lahen, die nach und nach da zustoßen, haben alles etwas Besonderes an sich. Dem Autor gelingt es die Figuren stellenweise einfach so zu überspitze und so stereotypisch darzustellen, dass ich einfach nur noch lachen konnte. Auch die witzigen Dialoge zwischen den Figuren und den Zynischen Kommentare vor Ness haben mich absolut gut unterhalten.
Der Schreibstil von Alexey ist voller Humor und zynischer Bemerkungen und ich muss gestehen, davon bin ich ein großer Fan. Insgesamt ist der Stil des Autors sehr klar und wenig verschnörkelt. Grade zum Anfang hat es mich jedoch sehr irritiert, dass nur die Perspektive von Ness aus der Ich- Perspektive geschildert wird und der Autor für die anderen Figuren den personalen Er-Erzähler gewählt hat. So musste ich mich zunächst beim Perspektivwechsel an die neue Perspektive gewöhnen. So konnte ich jedoch zumindest immer sofort merken, wann Ness´ Perspektive dran war und wann die eines anderen Charakters. Des Weiteren ist mir aufgefallen, dass der Autor die Sprache an die jeweiligen Figuren angepasst hat und so jede Figur bestimmte Eigenheiten besitzt. So Flucht beispielsweise eine Figur andauern den gleichen Fluch, egal ob etwas Gutes oder Schlechtes passiert.

Alles in allem konnte mich der Auftakt Band der „Die Chroniken von Hara“ definitiv überzeugen und ich bin auf die anderen Bände gespannt. Ich denke jedoch, dass es zentral ist, dass man eine gewisse Sympathie zu den Figuren aufbaut, da diese absolut im Vordergrund stehen und die Geschichte demnach mit den Figuren steht oder fällt.


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Veröffentlicht am 15.09.2016

Toller Auftakt

Orks vs. Zwerge
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Orks und Zwerge sind verbitterte Feinde und beide sind bereit den jeweils anderen in einer erbitterten und gewaltigen Schlacht endgültig zu besiegen. Der Ausgang der Schlacht wird das Leben aller Völker ...

Orks und Zwerge sind verbitterte Feinde und beide sind bereit den jeweils anderen in einer erbitterten und gewaltigen Schlacht endgültig zu besiegen. Der Ausgang der Schlacht wird das Leben aller Völker für immer verändern. So kämpfen beide Völker um das nackte Überleben, nichts ahnend, dass es auch noch andere furchtbare Bedrohungen gibt. Auf beiden Seiten gibt es Hoffnungsträger oder auch Figuren die durch glückliche Wendungen zu Helden werden…

Sind Zwerge und Orks des Öfteren Randfiguren in einem großen Spektakel, nehmen die beiden Völker, wie der Titel schon verrät, in „Orks vs. Zwerge“ den zentralen Part in der Geschichte ein. Ich fand es einfach absolut interessant, dass ich in diesem Roman endlich mal ein paar Hintergrundinformationen über die verschiedenen Kulturen oder auch die Religionen der beiden Völker erhalten habe, da sie sonst oft nur mit wenigen Sätzen abgefertigt werden. Die gut ausgearbeiteten Hintergrundinformationen haben den Figuren eine gewisse Mehrdimensionalität verliehen und so wurden die Orks als auch die Zwerge wesentlich greifbarer für mich. Zwerge werden nicht nur als saufende und immer fressende Figuren vorgestellt und auch die Orks wirken in dem Roman weniger grobschlächtig und einfach gestrickt.
Zudem fand ich es einmal ganz erfrischend, dass Menschen eher eine Nebenrolle annehmen und von den anderen Völkern benutzt werden, um an ihr Ziel zu gelangen, da es in anderen Romanen oft andersherum ist und die Menschen andere Wesen für ihre Zwecke einspannen und aus nutzen.
Die Geschichte wird vor allem durch den Krieg geprägt und so gibt es wirklich einige blutige und brutalen Szenen, die auch recht detailliert beschrieben werden, sodass ich nur von dem Roman abraten kann, wenn man keine Schlachtszenen mag. Die beiden Autoren verlieren sich jedoch zum Glück nicht in den brutaleren Szenen und lassen den Figuren und auch der Geschichte noch genug Platz um sich zu entwickeln.

Grade zu Anfang wurde ich jedoch mit Namen überschüttet und da ich mir die Eigenheiten bezüglich der Namen beider Völker merken musste, war ich zum Teil wirklich leicht überfordert und ich brauchte einige Anlaufzeit um in die Geschichte zu finden.
Die Geschichte wird aus den Perspektiven von Zwergen und aus der Sicht von Orks geschildert, dies ermöglichte mir beide Völker kennen zu lernen und zu verstehen. Jede Seite hat durchaus gute Argumente für ihren Kampf, auch wenn schnell klar wird das keine Seite wirklich gewinnen kann, da die Verluste einfach zu groß sind und zu viele ihr Leben lassen müssen. Schlussendlich konnte ich mich einfach nicht entscheiden für welche Seite mein Herz wirklich schlägt, da ich beide Parteien gut verstehen konnte.
Die bissigen Wortwechsel zwischen den Figuren haben die stellenweise düstere Atmosphäre aufgelockert und so habe ich mich trotz des brutalen Themas oft gut amüsiert.
Des Weiteren möchte ich noch erwähnen, dass es den beiden Brüdern absolut gelungen ist zusammen einen Roman zu verfassen, da ich absolut nicht gemerkt habe wer was verfasst hat und der Roman insgesamt in einem sehr einheitlichen Stil verfasst ist.

Insgesamt ist „Orks vs. Zwerge“ ein gelungener Trilogie-Auftakt und ich bin auf die nächsten beiden Bände sehr gespannt. Endlich erhalten die sonst eher verschämten Völker etwas mehr Tiefe und Farbe.