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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.03.2021

Eher enttäuschend!

Teufelsberg (Wolf Heller ermittelt 2)
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Lutz Wilhelm Kellerhoffs (Pseudonym des Autoren-Trios Martin Lutz, Uwe Wilhelm und Sven Felix Kellerhoff) zweiter Kriminalroman mit dem sympathischen Protagonisten, dem bei der Berliner Polizei tätigen ...

Lutz Wilhelm Kellerhoffs (Pseudonym des Autoren-Trios Martin Lutz, Uwe Wilhelm und Sven Felix Kellerhoff) zweiter Kriminalroman mit dem sympathischen Protagonisten, dem bei der Berliner Polizei tätigen fiktiven Wolf Heller, "Teufelsberg", weist leider die Schwächen ihres Debutromans "Die Tote im Wannsee" erneut auf. Auch in dieser um den bewusst gewählten Jahrestag der Novemberpogrome 1938, dem 9. November 1969, als ein mitten im sogenannten "Kalten Krieg" geplanter Anschlag der "Tupamaros" gegen die West-Berliner jüdische Synagoge zum Glück erfolglos blieb, herum angesiedelten Geschichte sind Zeit- und Lokalkolorit durch Aufzählung teilweise im Glossar näher erläuterter Berliner Touristenattraktionen und Prominenter gut vertreten. Aber auch hier geht das bedauerlicherweise erheblich auf Kosten der Spannung der eigentlichen Story. Natürlich darf bzw. soll ein Protagonist menschliche Züge und sogar Schwächen haben, denn letztendlich trägt das zu seiner Glaubwürdigkeit bei. Natürlich vermittelt man mit damals und vielen Menschen auch heute noch bekannten Namen wie Klaus Schütz, Willy Brandt, Konrad Adenauer, John F. und Edward Kennedy, Sigrid Kressmann-Zschach, Rainer Langhans, ‎Fritz Teufel, Dieter Kunzelmann, Otto Schily, Hans-Christian Ströbele, Andreas Baader und Gudrun Ensslin... Zeitkolorit, mit Erwähnung von Funkturm, Europa Center, Kreisel, Café Keese, Kranzler und Möhring, Nollendorf, Stuttgarter und Theodor Heuss-Platz, Bahnhof Zoo und Wannsee, den Flughäfen Tegel und Tempelhof... Lokalkolorit, aber die eigentliche Story wird immer wieder unterbrochen und büßt stark an Reiz ein. Ganz abgesehen davon stolperte ich auch über Kleinigkeiten wie "ausgefranzt" (hat nichts mit Brötchen oder gar mit Sissis Franz zu tun, sondern es kommt von (Teppich-)FranSen!) oder (Juden)Knax (Knacks kommt von Knicken oder Knack(s)en. Schade! Positive Erwähnung verdient mE allerdings das ansprechende und passende Cover (auf dem Teufelsberg spielte die Show-down-Szene und läutete den in diesem Falle erleichternden Abschluss des erzählten Geschehens ein)!

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Veröffentlicht am 17.02.2021

Durchwachsenes Trauma 1

Trauma – Kein Entkommen
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"Trauma - Kein Entkommen" von Christoph Wortberg ist der Auftakt zu einer Thriller-Trilogie (Band 2: "Trauma - Kein Vergessen"; Band 3: "Trauma - Keine Gnade") und lässt mich leider nur "mittelzufrieden" ...

"Trauma - Kein Entkommen" von Christoph Wortberg ist der Auftakt zu einer Thriller-Trilogie (Band 2: "Trauma - Kein Vergessen"; Band 3: "Trauma - Keine Gnade") und lässt mich leider nur "mittelzufrieden" zurück.
Nach einem namensfreien grausam brutalen Vorspann treffen wir auf eine eigentlich recht sympathische Ermittlerin, deren private Probleme - ein in ihrer Vergangenheit liegendes düsteres Geheimnis, ein seit dem Tod ihres Vaters gestörtes Verhältnis zu ihrer Mutter und eine ebenso gestörte Beziehung zu ihrer flügge werdenden Tochter - den aktuellen Fall oft unschön in den Hintergrund treten lassen. Dieser ist im Milieu der deutschen Marine angesiedelt und erinnert unschön an einige Jahre zurück liegende Berichte nicht unbedingt der Yellow Press zuzurechnender Medien.
Die eigentliche "Auflösung" enttäuschte mich etwas, denn sie erschien mir zu vorhersehbar. Eine andere Problematik hingegen wurde leider auch nicht ansatzweise aufgelöst, obwohl sie ständig den anderen Spannungsaufbau unschön überlagerte und somit künstlich unterbrach bzw. verlängerte.

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Veröffentlicht am 29.12.2020

Hänsel und Gretel

Der Mädchenwald
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Mit "Mädchenwald" (die Übersetzung des engl. Originaltitels "The Memory Wood" = "Der Wald der Erinnerung" hätte mE mindestens genauso gut gepasst) präsentiert Sam Lloyd einen spannenden Thriller, der allerdings ...

Mit "Mädchenwald" (die Übersetzung des engl. Originaltitels "The Memory Wood" = "Der Wald der Erinnerung" hätte mE mindestens genauso gut gepasst) präsentiert Sam Lloyd einen spannenden Thriller, der allerdings leider mehr auf "Twists" als auf gute Ausarbeitung der Charaktere setzt. Protagonisten sind "Hänsel" und "Gretel", er ist undurchsichtig, recht belesen, ziemlich bibelfest und in bestimmten Bereichen eloquent, sie scheint geringfügig älter als er, wurde von einem Schachturnier für Schüler weg entführt und versucht tapfer, klug und einfallsreich, zu überleben und vielleicht sogar ihre Freiheit zurück zu erlangen. In zunehmend unangemessenem Umfang werden uns Details über die gesundheitliche Verfassung einer gegen eine weitere Fehlgeburt ankämpfenden Ermittlerin geschildert, während die Leserschaft, in Atem gehalten von immer neuen Wendungen, doch viel lieber etwas über die Hintergründe immer weiter bekannt werdender Entführungen sowie über mögliche Motive verschiedener Verdächtiger erfahren würde. So bleibt bei der Auflösung manches Interessante leider im Dunkel. Achtung: Stellenweise sehr blutig und brutal!

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Veröffentlicht am 02.09.2020

Schwere Kost mit entbehrlichem Nachtisch/Wort

Morenga
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Ich habe einige Fakten erfahren, war etliche Male über Menschenverachtung erschrocken, "kämpfte" mit diesem Buch wie selten zuvor, denn dieser Roman, welcher stellenweise eher an ein Sachbuch gemahnt, ...

Ich habe einige Fakten erfahren, war etliche Male über Menschenverachtung erschrocken, "kämpfte" mit diesem Buch wie selten zuvor, denn dieser Roman, welcher stellenweise eher an ein Sachbuch gemahnt, behandelt die Jahre ab 1904, als im damaligen Deutsch-Südwestafrika die Verfolgung der Herero und Nama (auch abwertend als "Hottentotten" bezeichnet), an deren Spitze Jakob Morenga stand, begann.
Ich bereue es nicht, dieses Buch gelesen zu haben, hatte ich doch bis jetzt von den nüchternen Daten und Fakten abgesehen nur eine recht nebulöse Vorstellung der Geschehnisse und nach offensichtlich umfangreichen Recherchen mit Bezugnahme auf div. Dokumente vermittelt der Autor einen deutlichen Eindruck von der Unmenschlichkeit der "Eroberer" den Ureinwohnern gegenüber.
Nicht allein diese Unmenschlichkeit, sondern auch die Erzählweise - zeitlich durcheinander gewürfelte "Anekdoten"und Tagebucheinträge - strengte mich jedoch ungewöhnlich an.
Übrigens: Das in der Werbung hervor gehobene Nachwort Herrn Habecks halte ich für entbehrlich.

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Veröffentlicht am 07.07.2020

3 Sterne für Klemmers Reisebrocken

HOLIDAY Reisebuch: Wo Deutschland am schönsten ist
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Dieses Buch führt in alphabetischer Reihenfolge durch alle 16 deutschen Bundesländer und ist zwar recht interessant zum Schmökern, aber mehr ein "Reiseziel-Verführer" und verführt uns zum Planen, macht ...

Dieses Buch führt in alphabetischer Reihenfolge durch alle 16 deutschen Bundesländer und ist zwar recht interessant zum Schmökern, aber mehr ein "Reiseziel-Verführer" und verführt uns zum Planen, macht Appetit, weckt Interesse. Eher wie ein umfangreicher - und dabei überaus schwerer! - Reiseprospekt. Und wenn man dann eine Entscheidung getroffen hat, dann benötigt man ein nicht lediglich Appetithäppchen, sondern gezielte und ausführlichere Informationen lieferndes und vor allem handlicheres Werk.
Zudem störte mich ein wenig die recht häufig vorkommende Werbung und dann auch noch die Entdeckung, dass eine Seite davon mit der bereits in der vorderen Innenklappe abgebildeten Werbung zu 100% identisch ist.
Natürlich wird es schwer sein, auf einen Leser zu treffen, der keinen Ort vermisst bzw. keine in einem ihm bereits bekannten Ort vorhandene Sehenswürdigkeit vermisst. Aber Karl May in Radebeul oder Berlins Botanischer Garten wären schon eine Erwähnung wert gewesen, denke ich.
Fazit: Interessant und unterhaltsam, aber durchaus nicht unverzichtbar.

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