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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.03.2017

Eher Drama als Thriller

The Couple Next Door
3

Anne und Marco feiern zusammen mit den Nachbarn eine Party. Da Cynthia, die Gastgeberin, Babys nicht mag, bleibt die kleine Cora gleich nebenan in ihrem Bettchen. Schließlich haben die Eltern ja das Babyfon ...

Anne und Marco feiern zusammen mit den Nachbarn eine Party. Da Cynthia, die Gastgeberin, Babys nicht mag, bleibt die kleine Cora gleich nebenan in ihrem Bettchen. Schließlich haben die Eltern ja das Babyfon dabei und außerdem schauen sie abwechselnd nach ihrem Kind.
Doch als Anne gegen 1 Uhr nachts nach ihrer Tochter schaut, ist das Bettchen leer – Cora ist verschwunden.
Die beiden benachrichtigen die Polizei und Inspektor Rasbach beginnt in alle Richtungen zu ermitteln. Wurde das Baby von den Eltern getötet und beiseite geschafft oder wurde es entführt?

Das Cover gefällt mir sehr gut, es hebt sich von anderen Thrillern ab, die Farben sind schön und man hat das Gefühl von einem Auto aus das Haus zu beobachten.

Das Buch ist in der Gegenwartsform geschrieben und wechselt oft die Sichtweise. Vor allem kann man Annes und Marcos Gefühle nachvollziehen, wobei mir die beiden wegen der distanzierten Schreibweise trotzdem sehr fremd blieben.
Wirklich sympathisch war mir keine der Personen außer dem Inspektor. Ich finde, dass er sehr gut ermittelt, er schießt sich nicht auf nur eine Möglichkeit ein, sondern erwägt alle Eventualitäten und ändert auch mal seine Meinung, wenn das nötig ist.

Jede der Personen ist verdächtig, haben doch alle irgendwas zu verbergen. Nach und nach kommen so einige Geheimnisse ans Licht und es wird dann in der zweiten Hälfte des Buches auch richtig spannend.

Die Auflösung ist plausibel, das gefällt mir gut.
Doch für das Ende selbst hätte ich mir mehr Tiefe gewünscht und das sich das Ganze mehr hochschaukelt, aber so war es zu schnell abgespult und wirkte dadurch zu aufgesetzt.

  • Einzelne Kategorien
  • Figuren
  • Handlung
  • Atmosphäre
  • Spannung
  • Cover
Veröffentlicht am 20.03.2017

Erst unterhaltsam, dann zu trocken und langatmig

Der letzte Scheißkerl
0

Ich bin durch eine Leseprobe und das nette Cover auf das Buch aufmerksam geworden. Den ersten Teil „Scheißkerle“ habe ich nicht gelesen.
Mir gefiel auch der Slogan „Wie aus dem Falschen der Richtige wird“, ...

Ich bin durch eine Leseprobe und das nette Cover auf das Buch aufmerksam geworden. Den ersten Teil „Scheißkerle“ habe ich nicht gelesen.
Mir gefiel auch der Slogan „Wie aus dem Falschen der Richtige wird“, nur leider habe ich das anhand dem Buch nicht herausgefunden.
Ich habe gedacht, dass es sich um ein humorvolles Buch über Beziehungen handelt, leider gleitet das Buch in der zweiten Hälfte aber derart in eine psychologische und schwerverständliche Lektüre ab, dass ich keinen Spaß mehr an dem Buch hatte.

Die erste Hälfte ist sehr unterhaltsam, sie beinhaltet die gängigen Aussagen, die jeder von uns kennt, wie z.B. warum gerate ich immer an denselben (falschen) Typ?
Außerdem werden verschiedene Fallbeispiele anhand Beziehungen geschildert. Das war mitunter recht amüsant und unterhaltsam.

Leider konnte die zweite Hälfte des Buches da überhaupt nicht mit punkten, sie war sehr theoretisch und unheimlich trocken, teilweise kamen die Sätze gar nicht bei mir an und nach einer Weile hatte ich auch keine Lust, sie nochmal zu lesen, um doch noch etwas zu verstehen.
Die vier verschiedenen Typen (General, Analyst, Sonnyboy und Diener) werden hier „ausführlichst“ überspitzt geschildert, leider haben sie bei mir nur ein Gähnen und Desinteresse hinterlassen, da es solche Typen im echten Leben nicht gibt. Ich habe mich durch diesen Teil wirklich quälen müssen.

Die letzten fünf Seiten waren dann nochmal richtig gut.

Fazit: Leider weiß ich auch nach der Lektüre nicht, wie aus dem Falschen der Richtige wird, dazu war mir der Stoff zu trocken und auch zu unverständlich.
Ich vergebe 3 Sterne, da die erste Hälfte (4 Sterne) wirklich sehr unterhaltsam war, dafür die zweite Hälfte (2 Sterne) viel zu trocken und langatmig.

Veröffentlicht am 09.02.2017

Kein Glücksmädchen

Glücksmädchen
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Kein Glücksmädchen

Ellen arbeitet als Journalistin bei einem TV-Sender. Als die 8-jährige Lycke verschwindet, verlangt ihr Chef und Ex-Geliebter Jimmy von ihr, in dem Fall zu recherchieren. Ellen ist ...

Kein Glücksmädchen

Ellen arbeitet als Journalistin bei einem TV-Sender. Als die 8-jährige Lycke verschwindet, verlangt ihr Chef und Ex-Geliebter Jimmy von ihr, in dem Fall zu recherchieren. Ellen ist nicht wohl dabei, da vor Jahrzehnten ihre Zwillingsschwester verschwunden ist und sie die damaligen Ereignisse immer noch nicht komplett verarbeitet hat.
Dennoch beginnt sie nachzuforschen, was denn passiert sein könnte. Ist die Familie in das Verschwinden des Mädchens involviert? Besonders glücklich scheint Lycke nicht zu sein, die Mutter wirkt seltsam kalt, die Stiefmutter bevorzugt ihr eigenes Kind und der Vater hatte auch nie Zeit für seine Tochter, einzig die Kinderfrau kümmerte sich liebevoll um das Mädchen.
Als Ellen für den Sender über den Fall berichtet, wird sie im Internet mit Anfeindungen und Drohungen überschüttet.

Am Anfang habe ich mir etwas hart getan in die Geschichte einzutauchen. Die Geschehnisse werden aus der Sicht verschiedener Personen wiedergegeben (Mutter, Vater, Stiefmutter, Kinderfrau und natürlich Ellen). Besonders interessant fand ich die Sichtweisen der Familienmitglieder, das brachte Abwechslung in den Roman.
Im Klappentext wird angegeben, dass Ellen panisch nach Lycke sucht, das stimmt so nicht. Ebenso kann ich den Titel „Glücksmädchen“ nicht nachvollziehen, denn Lycke ist alles, nur nicht glücklich.

Gegen Ende kommt dann mal richtig viel Spannung auf, die dann aber regelrecht verpufft und mich etwas geärgert hat, weil das gar nichts mit dem Fall zu tun hatte und meinem Empfinden nach völlig überflüssig war.
Die Aufklärung von Lyckes Fall wird dann innerhalb der letzten 10 Seiten abgehandelt und ist kein bisschen spektakulär.

Die Autorin hat durchaus Potenzial, sie konnte mich an manchen Stellen durchaus mitziehen. Ich hoffe, das nächste Buch wird insgesamt besser.

Fazit: Nicht wie beworben ein Psychothriller, sondern ein Familiendrama. Darum kann ich das Buch nur bedingt empfehlen.

Veröffentlicht am 05.11.2016

Oberflächlich und viel zu unpolitisch

Tochter der Angst
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Die Oberärztin Marion ist mit ihrer Ehe und ihrem Leben unzufrieden, sie fühlt sich nicht gebraucht und will deshalb zu „Ärzte ohne Grenzen“. Dafür muss sie nach Paris reisen, dort kommt sie bei einer ...

Die Oberärztin Marion ist mit ihrer Ehe und ihrem Leben unzufrieden, sie fühlt sich nicht gebraucht und will deshalb zu „Ärzte ohne Grenzen“. Dafür muss sie nach Paris reisen, dort kommt sie bei einer befreundeten Familie unter und lernt dort Zahra kennen, ein Flüchtlingsmädchen, das dort untergebracht wurde.

Den ersten Eindruck, den ich aus dem Klappentext und der Leseprobe gewinnen konnte war, dass das Buch von Flüchtlingen handelt, ein sehr aktuelles und brisantes Thema, das mich sehr interessiert.

Leider konnte mich die Geschichte nicht wirklich überzeugen.
Erstens wurde nirgends richtig darauf eingegangen, wie Marion die Zuneigung von Zahra gewinnen konnte, das war alles sehr oberflächlich und ich konnte auch keine echte Empathie zu Marion oder Zahra gewinnen.
Über die politischen Hintergründe erfährt man viel zu wenig, als dass man sich ein Bild machen könnte. Da sind halt die Bösen und die Guten und das wars…
Von den Problemen, die Flüchtlinge zu bewältigen haben, kommt im ganzen Buch nichts vor.
Plötzlich tauchen Verwandte auf und es gibt mir ein paar zu viele Zufälle, die sehr zweifelhaft sind.
Dazu ist der Plot auch nur mäßig spannend und der „Showdown“ ist dermaßen unglaubwürdig und hat mich nicht berührt. Das Ende bleibt offen, das fand ich unbefriedigend.

Fazit: Das eigentliche Thema wurde meiner Meinung nach deutlich verfehlt. Zu unpolitisch, verwirrend und undurchdacht. Lediglich der Schreibstil war ordentlich.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Historischer Kriminalroman mit kleinen Schwächen

Die rubinrote Kammer
1

Klappentext:
London, 1907: Gegen den Willen ihrer adeligen, einflussreichen Familie lebt die junge Victoria allein mit dem alten Butler ihres kürzlich verstorbenen Vaters. Sie ist nicht reich, aber glücklich. ...

Klappentext:
London, 1907: Gegen den Willen ihrer adeligen, einflussreichen Familie lebt die junge Victoria allein mit dem alten Butler ihres kürzlich verstorbenen Vaters. Sie ist nicht reich, aber glücklich. Doch ihre Welt gerät ins Wanken, als hässliche Andeutungen über ein dunkles Familiengeheimnis laut werden. Der einzige Mann, der ihre Fragen beantworten könnte, wird ermordet ... Victorias guter Ruf ist in Gefahr, doch als Retter in der Not entpuppt sich der attraktive Journalist Jeremy Ryder. Aber kann sie ihm vertrauen?

Ein mitreißender Roman über dunkle Geheimnisse, überraschende Wahrheiten und die Liebe.


Meine Meinung:

Victoria ist für die damalige Zeit eine viel zu aufgeklärte und draufgängerische Frau, die sich oftmals zu weit vor wagt, das finde ich nicht besonders realistisch.
Für meinen Geschmack gibt es viel zu viele Zufälle in dem Buch, alle Personen, die die beiden befragen, verhalten sich viel zu kooperativ und das Motiv des Mörders wurde viel zu spät aufgedeckt, sodass man als Leser kein bisschen mit raten konnte.
Victoria ist mir trotzdem sympathisch. Der Butler ist der Hit, immer besonnen, auf die Etikette achtend und mit einem kriminalistischen Gespür.

Ansonsten hat mich der Schreibstil von Pauline Peters begeistert, vor allem die detailreichen Beschreibungen finde ich großartig, da ich mich gedanklich wirklich gut in diese Zeit hineinversetzen konnte. Die Geschichte ist eine Mischung aus historischen und kriminalistischen Elementen, das hat mir sehr gut gefallen. In die Geschichte wurde die Suffragetten-Bewegung integriert, leider wurde diese nur am Rande erwähnt, darüber hätte ich gerne mehr gelesen.

Das Nachwort der Autorin war sehr interessant, dort werden die Suffragetten-Bewegung und andere historische Details noch etwas genauer beschrieben.

Fazit: Trotz der logischen Brüche und teils unrealistischen Szenen, ist das Buch ein kurzweiliger historischer Kriminalroman mit viel Liebe zum Detail und der Beginn einer interessanten Serie mit sympathischen Protagonisten.

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