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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 11.05.2021

Schuldgefühle, Bedrohung und Emotionen

S.T.A.R.S.
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Liam The Eagle Eye überlebt als einziger einen Hubschrauberabsturz und seitdem plagen ihn starke Schuldgefühle. Verzweifelt macht er sich auf die Suche nach Emilia, die Verlobte seines verstorbenen Kameraden ...

Liam The Eagle Eye überlebt als einziger einen Hubschrauberabsturz und seitdem plagen ihn starke Schuldgefühle. Verzweifelt macht er sich auf die Suche nach Emilia, die Verlobte seines verstorbenen Kameraden und besten Freundes. Viele Umstände machen die Suche schwierig und Jahre vergehen.
Durch Zufall bekommt er einen Job bei S.T.A.R.S. und das führt ihn unerwartet zu Emilia, die seit einiger Zeit von einem Stalker bedroht wird.
Kann das gut gehen? Kann Liam die Vergangenheit bewältigen und gleichzeitig den nötigen Schutz bieten?

Meine Meinung:

Eagle ist eine bewegende Geschichte, die mit viel Gefühl geschrieben und einer packenden Dramatik verpackt wurde.
Auf der einen Seite haben wir Liam The Eagle Eye, dessen Schuldgefühle ihn innerlich zerfressen. Das hat man beim Lesen regelrecht gespürt und er tat mir wahnsinnig leid. Er versucht alles sich wieder an den Hubschrauberabsturz zu erinnern, doch seine Gedächtnislücken lassen es einfach nicht zu. Er leidet wie ein Hund unter dieser Ungewissheit. Dennoch merkt man, dass er einfach nicht aufgeben will. Nicht aufgeben kann.
Ein starker Charakter, der mir sehr gut gefallen hat.

Auf der anderen Seite ist Emilia. Eine Frau, die ihren innig geliebten Verlobten verloren hat und sich alleine mit ihrer Tochter Maddy durchkämpfen muss. Auch wenn sie Hilfe von ihrer Schwester hat. Emiliia muss stark sein, was nicht immer leicht ist. Als ob das nicht schon allein eine große Herausforderung ist, wird sie auch noch von einem Stalker bedrängt, dessen Bedrohung immer stärker wird. Diese Situation zerrt immer mehr an ihren Nerven. Ihre Stärke, wie sie mit allem umgeht, hat mich beeindruckt. Sie wächst immer wieder über sich hinaus.

Als dann Liam und Emilia nach Jahren wieder aufeinander treffen ist das Chaos fast perfekt. Denn die Vergangenheit steht im Raum, aber auch aufkeimende Gefühle können nicht versteckt werden. Den Zwiespalt hat die Autorin hier sehr gut aufgegriffen und mich als Leser mitfühlen lassen.

Der Schreibstil von Lilly S. Corwin ist sehr angenehm zu lesen. Sie baut die Emotionen gut auf und weiß sie gut portioniert unterzubringen. Die Mischung aus Angst, Verzweiflung, Hoffnung, Schuld und Liebe bringt sie wunderbar aufs Papier.

Etwas schade fand ich, dass manches in der Geschichte doch ziemlich durchschaubar war. Ich hätte es mir etwas geheimnisvoller gewünscht. Dennoch hat es der Spannung nicht wirklich geschadet und man fiebert bis zum Schluss mit.

Mein persönliches Highlight in der Story ist allerdings Maddy geworden. Die kleine Maus ist so zuckersüß. Mit ihrer kindlichen Neugier, ihrer Offenheit und süß frechen Art schleicht sie sich sofort ins Herz. Sie ist so taff für ihr Alter, so aufgeweckt und einfach zum lieb haben.

Fazit:

Eagle ist eine emotionale Geschichte, die die Autorin sehr gut rüber bringt. Eine fast greifbare Verzweiflung bei Liam, den die Schuldgefühle zerfressen. Eine tief traurige Emilia, die den Verlust verarbeiten und für ihre kleine Tochter stark bleiben muss. Ein durchgeknallter Stalker, der Emilia in Angst und Schrecken versetzt. Gefühle, bei denen man nicht sicher ist, ob man diese zulassen darf.
Eine gut durchdachte Story mit Gefühl und Dramatik, die ich absolut weiter empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 29.04.2021

Eine starke Frau, Celeste

Celeste - Gott und der König
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Frankreich 1793 in Zeichen der Revolution.
Eine tapfere Frau, Madame Bulkeley, reitet an der Spitze einer Kolonne der Bauernsoldaten. Mit ihrer Truppe leistet sie Widerstand. Doch in ihrer Rolle als Anführerin ...

Frankreich 1793 in Zeichen der Revolution.
Eine tapfere Frau, Madame Bulkeley, reitet an der Spitze einer Kolonne der Bauernsoldaten. Mit ihrer Truppe leistet sie Widerstand. Doch in ihrer Rolle als Anführerin im Bruderkrieg zwischen Anklägern und Fürsprechern der Monarchie ist alles andere als einfach. Es bringt sie in eine schier aussichtslose Lage.

Diese Romanbiografie beruht auf ausführlichen Recherchen in regionalen Archiven der Autorin, die selbst in Frankreich lebt. Eine bisher unveröffentlichte, authentische Manuskriptsammlung aus dem Jahre 1793 trug zur Entstehung dieses Buches bei.

Ein Historienroman für geschichtlich Interessierte und Freunde Frankreichs.

Meine Meinung:

Celeste ist ein Buch, was mich fasziniert hat. Eine tolle Recherchearbeit führt zu einer insgesamt sehr interessanten Geschichte einer starken Frau mit Persönlichkeit.
Neben vielen Informationen, aus denen man geschichtliche Hintergründe und das Leben in Frankreich lernen kann, nimmt einen Celeste aber auch mit ihrer ganzen Art mit.

Anfangs fühlte ich mich fast etwas erschlagen von so vielen Daten und Fakten, aber dennoch waren diese sehr interessant. Ich habe nur nicht mit so einer großen Menge gerechnet.

Ich fand die Geschichte rund um die französische Revolution schon immer sehr interessant und mit „Celeste“ bekommt man als Leser noch mal einen weiteren, und anderen Einblick in diese Zeit.
Man merkt wie sehr, und wie gut, sich die Autorin auf dieses Buch vorbereitet hat.

Das Besondere ist hier natürlich Celeste.
Sie hat schon früh viel zu viele geliebte Menschen verloren und musste schnell lernen sich allein durchzusetzen. Als sie erneut heiratet und ein Kind bekommt, scheint es bergauf zu gehen. Doch dann kommt die Revolte immer näher. Aber anstatt sich zurückzuziehen nimmt sie im wahrsten Sinne des Wortes selbst die Zügel in die Hand. Im Damensattel galoppiert sie voran und führt einen Kolonne der Bauernsoldaten an.

Mit der bildhaften und detaillierten Darstellung der Autorin erlebt man die Geschichte mit. Sabrina Kiefner entführt ihre Leser in eine frühere Zeit, in das damalige Frankreich.

Fazit:

Ein sehr gut recherchierter biografischer Roman über eine starke Frau, die sich in Zeiten der französischen Revolution durchsetzen muss. Historische Begebenheiten gepaart mit bildhafter Darstellung entführen den Leser in die Vergangenheit und lassen einen mit Celeste mitfühlen.
Ein tolles Buch für Interessierte der Geschichte und von Frankreich.

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Veröffentlicht am 31.03.2021

Ein neuer Fantasy Stern

Welt der Spiegel
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Acht Jugendliche werden durch mysteriöse Portale in eine andere Welt gerissen, in die Welt der Spiegel. Dort versucht der Schattenkönig mit seinen Kriegern die Macht an sich zu reißen. Es herrscht Krieg ...

Acht Jugendliche werden durch mysteriöse Portale in eine andere Welt gerissen, in die Welt der Spiegel. Dort versucht der Schattenkönig mit seinen Kriegern die Macht an sich zu reißen. Es herrscht Krieg und Zerstörung.
Ihr Schicksal soll es sein der Welt den Frieden zurück zu bringen. So wurde es prophezeit. Unterstützt werden die acht Reisenden von ihren Wächtern, die sie schützen.
Können acht junge Menschen eine ganze Welt retten? Können sie die Sehnsucht nach ihrem Zuhause unterdrücken? Können sie den Schattenkönig bezwingen?

Meine Meinung:

Das Cover zog meine Aufmerksamkeit auf sich. Es ist schlicht und elegant gehalten. Dazu passend zum Titel und Inhalt des Buches. Sehr passend und schön gestaltet.

Zu Beginn hat mich die Idee der Geschichte ein klein wenig an „Die Chroniken von Narnia“ erinnert. Ein Portal, eine Reise in eine andere Welt, Prophezeiung,.. Dennoch ist es eine ganz andere Geschichte, die mir sehr gut gefallen hat.

„Welt der Spiegel“ ist der Debüt Roman von Janina Jordan, und der ist ihr absolut gelungen. Eine sehr kreative und fantasievolle Geschichte, in die man abtauchen und genießen kann.

Es gibt wahnsinnig viel zu entdecken. Acht spannende Jugendliche, die alle sehr unterschiedlich sind. Die dazugehörigen Wächter, die ebenso völlig verschieden sind, und noch einiges mehr. Die Autorin hat es geschafft jedem einzelnen seinen eigenen Stempel aufzudrücken, was die Charaktere individuell und unterhaltsam macht.
Da es viele Figuren sind, lernt man sie „nur“ Stück für Stück kennen, aber schon jetzt hat man eine Entwicklung gesehen, was ich sehr schön finde. Die Reisenden werden von Jugendlichen zu Kriegern, zu Kämpfern und entwickeln sich immer mehr in ihrer Rolle.

Der Schreibstil von Janina Jordan ist sehr angenehm zu lesen. Flüssig und leicht fliegt man als Leser durch die Seiten. Jung und alt können diese Geschichte genießen und auf den nächsten Teil hinfiebern.

Hier und da hätte ich mir bestimme Szenen etwas ausführlicher gewünscht. Das ging mir dann etwas zu schnell. Ein bisschen mehr Dramatik hätte ich persönlich sehr passend gefunden, um dem Ganzen noch den letzten Kick zu geben. Ich hätte quasi als Leser noch etwas mehr mitleiden und mitfiebern wollen. Ein Beispiel möchte ich jetzt nicht aufführen, weil es schon zu viel verraten würde. Aber so oder so ist es Kritik auf hohem Niveau, denn für ein Debüt ist die Story einfach klasse und ich glaube, dass man Janina Jordan unbedingt im Auge behalten sollte.

Besonders angetan haben es mir die verschiedenen Wächter. Jeder einzelne von ihnen hat sich in mein Herz geschlichen. Acht verschiedene Wesen mit ihrem ganz eigenen Charme, einfach herrlich.

Fazit:

Ein gelungenes Debüt einer jungen Autorin, was mit Kreativität und Fantasie glänzt. Für mich war es ein absoluter Lesespaß und ich hätte direkt weiter lesen können. Ein Buch zum Abtauchen und genießen, Spannung, Humor und interessanten Charakteren. Ich freue mich auf jeden Fall schon darauf den nächsten Band zu lesen. Eine Geschichte, der man unbedingt eine Chance geben sollte.

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Veröffentlicht am 21.01.2021

Gelebte Geschichte einer Familie im 2. Weltkrieg

Innig geliebte Annelie
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Erna Lous findet auf dem Dachboden alte handgeschriebene Briefe und Notizen ihres Schwiegervaters Arthur und bekommt ganz private Einblicke in ein anderes Leben rund um den 2. Weltkrieg. Diesen Fund hat ...

Erna Lous findet auf dem Dachboden alte handgeschriebene Briefe und Notizen ihres Schwiegervaters Arthur und bekommt ganz private Einblicke in ein anderes Leben rund um den 2. Weltkrieg. Diesen Fund hat sie genutzt um dieses Buch, in Form von u.a. Tagebucheinträgen zu schreiben. Es ist nicht nur ein Buch, es ist gelebte Geschichte und geht einem beim Lesen sehr nah.

Die Autorin erzählt über die schwere Zeit einer jungen deutschen Frau und ihrer Familie in der Zeit vom 2. Weltkrieg. Gefangenschaft ihres Mannes, Ängste, Verluste sind ein paar der Themen, die hier aufgegriffen werden. Die Menschen haben nicht viel und müssen enger zusammenrücken um all das irgendwie zu überstehen.

Allein durch die Tagebuchform bekommt man einen sehr persönlichen Einblick in diese harte Zeit.

Jeder weiß wie hart diese Zeit in Deutschland war, aber so etwas von betroffenen Menschen zu lesen, macht das Ganze noch tiefgründiger und es geht einem unter die Haut. Mich persönlich hat die Geschichte sehr bewegt.

Wie haben Frauen diese Zeit erlebt? Auch das spiegelt „Innig geliebte Annelie“ wieder. Die Angst, dass man plötzlich allein da steht, weil der Mann gefallen ist, man sich allein um das Kind kümmern muss, usw.
Annelie ist eine starke Persönlichkeit. Auch wenn sie nicht immer einfach ist, geht sie einem ans Herz. Mit allen Ecken und Kanten. Sie ist überzeugt von ihrer Meinung und steht dazu.

Dieses Buch ist eine gelungene Mischung aus persönlichen Erlebnissen und Geschichte aus Kriegszeiten.

Wer mehr über das Leben im Krieg erfahren möchte, wie sich die Menschen gefühlt haben, was für Ängste man durchstehen musste, kann hier einen bemerkenswerten Eindruck gewinnen.

Fazit:

Eine tolles Buch über Geschichte und mit biografischen Anteilen, die in Form von Tagebucheinträgen festgehalten wurde. Lebensnah, echt und bewegend.

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Veröffentlicht am 21.01.2021

Frauen regieren die Welt

Hexenherz. Goldener Tod
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Da es sich um Band drei handelt, besteht die Gefahr auf Spoiler.

Rollentausch und Einblicke in eine Welt, in der Frauen regieren und Männer das schwache Geschlecht sind. Doch die Rebellen mit Anführer ...

Da es sich um Band drei handelt, besteht die Gefahr auf Spoiler.

Rollentausch und Einblicke in eine Welt, in der Frauen regieren und Männer das schwache Geschlecht sind. Doch die Rebellen mit Anführer Adrian wollen das ändern.
Helena selbst ist da eher zwiegespaltener Meinung, denn eigentlich finde sie das Leben so wie es ist, genau richtig. Doch ausgerechnet ihr Sohn Kolja hat sich den Rebellen angeschlossen und somit hat sie sich, trotz aller Zweifel, ebenfalls angeschlossen. Kann man für etwas kämpfen, wo man nichtwirklich hinter steht?
Es beginnt ein Kampf um Gleichberechtigung und Gleichstellung zwischen den Geschlechtern.

Meine Meinung:

Den dritten Band kann man an sich ohne Verständnisprobleme lesen, ohne die vorherigen Bände zu kennen, da Monika Loerchner immer wieder mit Rückblicken das Geschehen verständlich macht. Dennoch würde ich empfehlen der Reihe nach zu lesen. Ich persönlich hatte einfach das Gefühl, dass mir bei den Charakteren „etwas fehlt“, dass ich ihre Handlungen und Gedanken noch besser verstehen und nachempfinden könnte.

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen. Dieser packt den Leser und zieht ihn in eine andere Welt. Die Story lässt sich daher ganz wunderbar lesen und mit ihrer Vielfältigkeit macht es enorm viel Spaß.
Anfangs war es etwas ungewohnt, dass Monika Loerchner wirklich alles in weiblicher Form beschreibt, wie zum Beispiel Mondin, oh meine Göttin, usw. Aber daran gewöhnt man sich schnell. Gleichzeitig hat es mich direkt zum Nachdenken angeregt wie selbstverständlich es doch ist, dass so vieles eine männliche Form besitzt. Das wird einem hier so richtig bewusst.

Die Autorin zeigt eine Welt auf, in der die Frauen das sagen und die Männer nichts zu melden haben. Hier ist es selbstverständlich, dass der Mann an den Herd gehört, sich um die Kinder kümmert, aber auch, dass die Männer unterdrückt werden und häusliche Gewalt erfahren müssen.

Die Protagonistin Helena ist ein extrem spannender Charakter, denn sie ist alles andere als 08/15. Sie trieft geradezu vor Sarkasmus und neigt hin und wieder zu Wutanfällen. Einerseits ist sie vom System überzeugt, andererseits kommt sie, besonders durch Kolja, doch immer wieder ins Grübeln. Ich kann bis jetzt nicht wirklich sagen, ob ich Helena mag oder nicht. So richtig ans Herz wachsen konnte sie mir nicht, aber sie ist definitiv sehr interessant und einen besonderen Reiz.
Im Gegensatz zu Kolja, der mit zu meinen Lieblingen der Geschichte gehört.

Jeder hat seinen ganz eigenen Charakter und ist individuell gestaltet, was mir besonders gut gefallen hat.

Wenn man das Ende der Geschichte betrachtet, muss es noch nicht das Ende gewesen sein. Lassen wir uns überraschen.

Fazit:

Ein faszinierendes Buch mit einer Gesellschaft, wo Frauen an der Macht sind. Ob das die bessere Alternative wäre? Nicht umsonst gibt es die Rebellen, die um Gleichberechtigung kämpfen. Spannend, ruhig, atmosphärisch, humorvoll und mit einer sehr eigenen Protagonistin, die der Geschichte Leben einhaucht. Sehr empfehlenswert.

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