Cover-Bild Stay away from Gretchen
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 18.03.2021
  • ISBN: 9783423282598
Susanne Abel

Stay away from Gretchen

Eine unmögliche Liebe – Roman

Eine große Liebe in dunklen Zeiten

Der bekannte Kölner Nachrichtenmoderator Tom Monderath macht sich Sorgen um seine 84-jährige Mutter Greta, die immer mehr vergisst. Was anfangs ärgerlich für sein scheinbar so perfektes Leben ist, wird unerwartet zu einem Geschenk. Nach und nach erzählt Greta aus ihrem Leben – von ihrer Kindheit in Ostpreußen, der Flucht vor den russischen Soldaten im eisigen Winter, der Sehnsucht nach dem verschollenen Vater und ihren Erfolgen auf dem Schwarzmarkt in Heidelberg. Als Tom jedoch auf das Foto eines kleinen Mädchens mit dunkler Haut stößt, verstummt Greta. Zum ersten Mal beginnt Tom, sich eingehender mit der Vergangenheit seiner Mutter zu befassen. Nicht nur, um endlich ihre Traurigkeit zu verstehen. Es geht auch um sein eigenes Glück.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.04.2021

Bewegender Roman auf zwei Zeitebenen mit den Themen Demenz und Rassismus nach dem Zweiten Weltkrieg

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Der Roman „Stay away from Gretchen – eine unmögliche Liebe“ von Susanne Abel spielt auf zwei Zeitebenen. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Greta Monderath. Im Sommer 2015 ist sie 84 Jahre alt. Sie wird ...

Der Roman „Stay away from Gretchen – eine unmögliche Liebe“ von Susanne Abel spielt auf zwei Zeitebenen. Im Mittelpunkt der Geschichte steht Greta Monderath. Im Sommer 2015 ist sie 84 Jahre alt. Sie wird zunehmend dement, aber in ihren klaren Momenten erzählt sie ihrem Sohn Tom erstmalig von ihrer Kindheit und Jugend in Ostpreußen, die jäh mit Vertreibung zu Beginn des Jahres 1945 endete. Das Ziel der Familie bei ihrer Flucht waren Verwandte in Heidelberg, welches damals von der US-Armee eingenommen war. Der Titel nimmt Bezug auf das Fraternisierungsverbot, das die militärische Führung der US-Streitkräfte erlassen hatte. In diesem Rahmen sollen sich ihre Soldaten selbstverständlich auch von den schamlosen deutschen Frauen fernhalten. Aber nicht nur deswegen ist die Liebe von Greta zum GI Robert Cooper, eine unmögliche Liebe, sondern auch weil er afroamerikanisch ist.

Tom Monderath ist ein bekannter Nachrichtenmoderator im Fernsehen. Nach einigen Jahren im Ausland ist er in seine Heimat Köln zurückgekehrt. Um seine Mutter hat er sich bisher kaum Sorgen gemacht, sie wohnt allein in der elterlichen Wohnung und versorgt sich selbst. Nachdem sie mit dem Auto einen unvorhergesehenen Ausflug gemacht hat, beginnt Tom zu ahnen, dass Greta ihm über ihren Gesundheitszustand einiges vorgeflunkert hat. Sie wird von bestimmten Dingen getriggert, die bei ihr Erinnerungen auslösen und sie dazu veranlassen, ihrem Sohn von ihrer Vergangenheit zu erzählen. Durch Zufall entdeckt Tom in einem Dokument seiner Mutter das Foto eines kleinen Mädchens mit dunkler Haut. Aufgrund seiner guten Recherchefähigkeiten erfährt er bald mehr über die Herkunft des Kinds und dessen Zusammenhang mit seiner Familie.

Durch den furiosen Start mit der Irrfahrt von Greta wurde ich als Leser in die Geschichte hineingesogen. Mit Tom hat Susanne Abel eine moderne interessante Figur geschaffen. Tom ist alleinstehend mit wechselnden Partnerschaften. Er interviewt Politiker mit Rang und Namen und berichtet täglich von den aktuellsten Ereignissen zu denen auch das Thema der syrischen Flüchtlinge gehört. Zunächst wirkte er leicht hochnäsig und genervt auf mich. Im Laufe der Erzählung wurde er mir, auch aufgrund seiner tatsächlichen Sorge und sein Kümmern um seine Mutter sympathischer, auch weil ihm sein Bild in der Öffentlichkeit zunehmend weniger wichtig wurde.

Die Autorin hat ein Händchen dafür, das Tun und Handeln ihrer Charaktere authentisch abzubilden. Dabei lässt sie bei der Erkrankung von Greta persönliche Erfahrungen einfließen. Sie verdeutlicht, dass Demenz das Schwinden der Erinnerungen der betroffenen Person mit sich bringt aber auch für die Angehörigen nicht mehr greifbar sein wird.

Susanne Abel zeigt mir einerseits mit dem Rassismus in der US-Armee und andererseits mit dem Umgang der Deutschen mit sogenannten „Brown Babys“ zwei Themen auf, die mir bisher von ihrer Bedeutung nicht bewusst waren. Bestürzt verfolgte ich die Schilderungen, die realistisch im Beispiel die tatsächlichen Begebenheiten wiedergeben. Es gelingt der Autorin, Fakten auch in einem längeren Zusammenhang anregend einzubauen.

Mit dem Buch „Stay away from Gretchen“ hat Susanne Abel einen ansprechenden, bewegenden Roman geschrieben, der eine Verbindung zwischen der heutigen Flüchtlingskrise und den Flüchtlingen nach dem Zweiten Weltkrieg zieht. Mit der Rassentrennung innerhalb der US-Armee und dem Umgang mit alleinerziehenden Frauen und ihren Babys, mit der besonderen Variante von Kindern mit dunkler Hautfarbe, im Nachkriegsdeutschland bindet sie heute wenig kommunizierte, aber wichtige Themen in ihre Geschichte ein. Mich hat die ergreifende Erzählung sehr berührt und daher empfehle ich sie gerne uneingeschränkt weiter.

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Veröffentlicht am 07.04.2021

Flashback

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Tom ist der erfolgreiche Anchorman einer Nachrichtensendung, ein berühmter ehemaliger Kriegsberichterstatter in den besten Jahren. Er ist kein Sympathieträger, unverheiratet mit vielen kurzen Affären, ...

Tom ist der erfolgreiche Anchorman einer Nachrichtensendung, ein berühmter ehemaliger Kriegsberichterstatter in den besten Jahren. Er ist kein Sympathieträger, unverheiratet mit vielen kurzen Affären, aber klug, gewissenhaft und stets am Puls der Zeit. Und obwohl er nur wenige Kilometer von seiner Mutter Greta entfernt wohnt, besucht er sie kaum. Als er 2015 von dem Flüchtlingsdrama in Heidenau berichtet, löst das bei ihr von allen unbemerkt einen Flashback aus.
Greta ist 94 und wird langsam „tüddelig“. „Das Gedächtnis verrutscht im Alter.“ (S. 33) meint sie, aber bei ihr verrutscht es immer mehr. Sie verteilt überall Post-its, erkennt ihre Bekannten nicht mehr und hält sich oft für viel jünger. Als sie eines Tages hilflos und verwirrt auf der Autobahn aufgegriffen wird, muss Tom einsehen, dass es nicht nur das Alter ist, sondern Alzheimer-Demenz. Um ihr helfen zu können, wollen die Ärzte mehr über Gretas Vergangenheit wissen, doch sie schweigt, wie schon die ganzen Jahre. Also durchsucht Tom ihre Unterlagen und stößt dabei auf Bob …

„Stay away from Gretchen“ bedeutet „Halte dich von den deutschen Fräuleins“ fern und war auf die erste Seite des Amerikanisch-Deutschen Wörterbuches gedruckt, das den GI‘s nach dem 2. WK in Deutschland ausgehändigt wurde. Und so heißt auch der Roman von Susanne Abel, der die Lebens- und Liebesgeschichte einer jungen Ostpreußin und eines schwarzen GI´s erzählt.
Sie beschreibt sehr drastisch und oft erschreckend Gretas Kindheit und Jugend unter überzeugten Nazis, einen Vater, der sich schon 1939 freiwillig für die Front meldet und bald vermisst, aber nie vergessen oder aufgegeben wird, die Flucht vor den Russen, die Hungerwinter, das Auffanglager Friedland, die Nachkriegszeit in Heidelberg und die Ausgrenzung als Flüchtlinge aus dem Osten.
Besonders berührend ist dabei die Beziehung zwischen Greta und Bob, einem schwarzen GI. Auch er wird ausgegrenzt – von den Deutschen und seinen weißen Kameraden. Trotzdem lebt er hier freier als zu Hause, wo es eine strenge Rassentrennung gibt. Und obwohl Beziehungen zu deutschen „Frolleins“ verboten sind, verlieben sich Greta und Bob. „Es ist mir egal, ob du schwarz, weiß oder grün bist. Ich mag dich, weil du du bist.“ (S. 236)
Gleichzeitig wird beschrieben, wie Greta immer mehr zurück in die Vergangenheit rutscht, wie die alte Dame um ihre Selbständigkeit kämpft „Du hast nicht über mich zu bestimmen.“ (S. 36), obwohl sie sich immer mehr verliert „Ich bin hier, ohne da zu sein.“ (S. 284)

Gretas Geschichte ist nichts für schwache Nerven, sie geht ans Herz und bricht es einem fast. Und auch wenn mir Tom lange etwas unsympathisch war, habe ich ihn am Ende doch sehr gut verstanden. Greta hat ihre Verluste und Traumata nie verarbeitet und an Tom weitergegeben. Er fühlt sich nicht geliebt und gut genug für seine taffe Mutter, kann darum keine festen Bindungen eingehen und wirkt oft arrogant und abweisend. „Stets dachte er, es sei seine Schuld, wenn seine Mam wieder tagelang im abgedunkelten Schlafzimmer verschwand. Ihre Stimmungsschwankungen bestimmten sein Leben. Über Jahre fühlte er sich verunsichert und hilflos, weil sie in diesen Phasen nicht auf ihn reagierte.“ (S. 274)

Ich habe mich mit dieser Rezension sehr schwergetan und weiß nicht, ob sie dem Buch wirklich gerecht wird. Ich habe es geradezu verschlungen, es hat mich aufgewühlt und beeindruckt. Susanne Abel zeigt anhand der Flüchtlingskrise von 2015, wie sich die Geschichte wiederholt und wir trotzdem immer wieder vergessen oder verdrängen.

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Veröffentlicht am 07.04.2021

Eine wirklich berührende Geschichte

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"Stay away from Gretchen" ist ein wirklich wundervolles Buch.

Mich nehmen Geschichten aus dem zweiten Weltkrieg immer besonders mit. Und in diesem Buch wird man wirklich gut in diese schlimme und beklemmende ...

"Stay away from Gretchen" ist ein wirklich wundervolles Buch.

Mich nehmen Geschichten aus dem zweiten Weltkrieg immer besonders mit. Und in diesem Buch wird man wirklich gut in diese schlimme und beklemmende Zeit mitgenommen.

Der Roman wechselt immer wieder zwischen der Gegenwart und Gretas Vergangenheit und nach und nach erfahren wir, wie viel Leid ein Mensch ertragen kann und wie er gleichzeitig stark und glücklich werden kann.

Greta als Hauptfigur hat mir unheimlich gefallen. Ob als junge Frau oder auch als ältere Dame behält sie die ganze Zeit ihren Witz und redet ganz frei Schnauze. Doch auch ihre schlimmen und traurigen Momente kommen absolut wahr rüber. Mit ihrem Sohn Tom konnte ich leider im gesamten Buch nicht wirklich warm werden. Auch wenn er im Laufe der Geschichte natürlich eine charakterliche Entwicklung hat.

Die Geschichte geht wirklich ans Herz und gerade die Kapitel aus der Vergangenheit habe ich verschlungen. Man fühlt und leidet so mit.

Die Autorin hat hier wirklich eine tolle Atmosphäre geschaffen.
Manches Mal waren mir aber bestimmte Szenen und Kraftausdrücke unpassend.

Bis auf diese kleinen Mankos ist dieses Buch aber wunderbar und wird mir mit Sicherheit noch länger im Gedächtnis bleiben.

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Veröffentlicht am 07.04.2021

Unsere Großeltern - die heimlichen Helden

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 Als ich dieses Buch gelesen habe, kam mir an vielen Stellen der Gedanke: Was sind wir heutzutage eigentlich für Schlappschwänze? Wir werden panisch, weil aufgrund einer weltweiten Pandemiesituation das ...

 Als ich dieses Buch gelesen habe, kam mir an vielen Stellen der Gedanke: Was sind wir heutzutage eigentlich für Schlappschwänze? Wir werden panisch, weil aufgrund einer weltweiten Pandemiesituation das Klopapier knapp werden könnte und meckern, wenn wir zuhause bleiben müssen und uns unsere 80qm-Wohnung zu eng wird – trotz Fußbodenheizung und angenehmen 24 Grad im Badezimmer. Unser Tisch ist jeden Morgen, Mittag, Abend gedeckt, wir schlafen satt ein und wachen in unserem eigenen weichen Federbett auf. Wir leben in einer globalen Pandemie und haben keinen Schimmer, wie verdammt gut es uns geht.

 

„Stay away from Gretchen“ beschreibt die Lebenswirklichkeit unserer Großeltern- bzw. Urgroßeltern-Generation. Eine Kindheit im Krieg, mit Bombenalarm, Hunger und Kälte. Eine Flucht aus der vertrauten Heimat, bei minus 20 Grad und mit einem Planwagen, den man selbst ziehen musste. Wieder quälender Hunger. Russische Soldaten, die Frauen beiseite zerrten und ihnen unvorstellbare Dinge antaten. Und wenn man das alles irgendwie überlebt hatte - ein Neuanfang in der Fremde, zu fünft in einer kleinen Holzhütte, weiterhin rationierte Lebensmittel, die zum Leben zu wenig und zum Sterben zu viel waren. Ein blühender Schwarzmarkt, und jeden Tag der schmale Grat zwischen satt werden und ins Gefängnis kommen.

 

Die wenige Hilfe, die der ostpreußischen Flüchtlingsfamilie um Greta Schönaich im Heidelberg des Jahres 1946/47 zuteil wird, kommt von dem jungen amerikanischen GI Robert „Bobby“ Cooper. Robert handelt einfach nur menschlich – und weiß als Afroamerikaner selbst, wie sich Ausgrenzung und Verachtung anfühlt.

 

Es dauert nicht lange, bis sich zarte Bande zwischen dem musikalischen GI und der burschikosen Greta entwickeln – gekrönt im Jahre 1949 von der gemeinsamen Tochter Marie. Als Bobby in die USA reist, um alle Formalitäten für die Hochzeit vorzubereiten, bricht der Kontakt plötzlich ab. Greta steht allein da mit ihrem kleinen Mischlingskind, wird geschnitten, beschimpft und muss letztlich sogar ihr geliebtes Mariele hergeben.

 

Verwunden hat diese Frau ihre vielen Kriegs- und Nachkriegstraumata nicht. Ihr viel später geborener Sohn Tom kennt sie nur als strenge und nicht besonders liebevolle Mutter, die viel Zeit in Kliniken verbrachte und immer wieder depressive Phasen hatte. Erst als sie an Alzheimer-Demenz erkrankt, kommen die Dinge aus ihrer Vergangenheit, über die sie nie geredet hat, zum Vorschein und Tom lernt seine Mutter zum ersten Mal wirklich kennen. Auch wenn er für mich bis zum Schluss eine recht unsympathische Figur blieb, aber diesen Gegensatz brauchte das Buch.

 

Die Demenzerkrankung wird von der Autorin einerseits sehr deutlich, andererseits auch behutsam geschildert – so ambivalent, wie sie sich auch im wahren Leben darstellt. Mit Potential für großartige Lacher und mit Momenten, in denen man einfach nur heulen könnte. Man merkt, dass hier eigene Erfahrungen mit der Erkrankung eines Angehörigen eingeflossen sind.

 

Stay away from Gretchen hat mich durch alle möglichen Emotionen gehen lassen – nicht nur, weil ich miterlebt habe, wie auch mein Großvater in seiner Demenzerkrankung und seiner Wirklichkeit plötzlich wieder Gefangener in einem Steinbruch in Sibirien war. Es ist ein wunderbares Buch, das aufmerksam macht darauf, wie viel wir der Kriegsgeneration verdanken und wie viel Unrecht diese Generation mit Stolz und Biss überstanden hat. Es lehrt uns – gerade in der jetzigen Zeit – unsere Situation kritisch zu hinterfragen und vielleicht wieder in die richtige Relation zu bringen. Es ist ein ganz, ganz wichtiges Buch, das lange nachklingt!

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Veröffentlicht am 04.04.2021

Brown babies

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Der erfolgsverwöhnte Nachrichtenmoderator Tom Monderath wird mit der schweren Krankheit seiner Mutter konfrontiert. Die Diagnose der Demenz ist erschütternd und stellt das Leben der Beiden vor neue Herausforderungen. ...

Der erfolgsverwöhnte Nachrichtenmoderator Tom Monderath wird mit der schweren Krankheit seiner Mutter konfrontiert. Die Diagnose der Demenz ist erschütternd und stellt das Leben der Beiden vor neue Herausforderungen. Neben seinen sehr zeitintensiven Recherchearbeiten versucht er seiner kranken Mutter mit ihrer zeitweisen Hilflosigkeit gerecht zu werden. In den gemeinsamen Stunden hört er ihr zu und erfährt viel aus dem bewegenden Leben seiner Mutter, was bisher nie thematisiert wurde. Als die Beiden auf das Foto eines jungen farbigen Mädchens stoßen, verschließt sich seine Mutter. Warum weicht sie allen Fragen von Tom aus? Er beginnt kurz darauf mit den Recherchen, in diesem Fall, in seiner eigenen Familie...

Die Autorin Susanne Abel hat mit "Stay away from Gretchen" einen aus meiner Sicht sehr bewegenden Roman geschrieben. Sie nimmt mit den "Brown babies" ein brisantes Thema in den Fokus und baut dieses in eine persönliche und fesselnde Familiengeschichte ein. Ihr sehr bildreicher und lebendiger Schreibstil führt gerade auch die Schilderungen aus der Vergangenheit gut vor Augen. Als sehr gelungen habe ich den Wechsel zwischen den Handlungssträngen in den Zeiten empfunden. Einmal hat die junge Greta Monderath ihr Leben in einer sehr schwierigen Zeit zu bewältigen und dann steht sie kurz davor, ihre Erinnerungen und Eigenständigkeit für immer zu verlieren. Beides wird von Susanne Abel gefühlvoll und authentisch in Szene gesetzt, so dass der Leser die Entwicklungen der Protagonisten gut nachvollziehen kann. Die Geschichte hat mich im Verlauf immer mehr gepackt, so dass es mir immer schwerer fiel, das Buch zur Seite zu legen. Die historischen Hintergründe wirken zudem sehr gut recherchiert.

Insgesamt ist "Stay away from Gretchen" ein für mich äußerst gelungener und gefühlvoll geschriebener Roman mit einem besonderen historischen Hintergrund und einem brisanten Thema, welches mir bisher in dieser Form noch gar nicht bewusst war. Die Autorin Susanne Abel hat dies mit ihrem Erzähltalent hervorragend umgesetzt, so dass ich das Buch sehr gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.

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