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Veröffentlicht am 28.04.2021

Vielfältige Geschichten über Touristen und Residenten auf der beliebten Urlaubsinsel der Deutschen

Endlich ist wieder Mallorca!
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Der Autor, ein bekannter Radiomoderator, der seit Jahren auf Mallorca lebt, erzählt in einem Dutzend Kurzgeschichten von deutschen Urlaubern und Residenten auf der Insel. Die Geschichten erstrecken sich ...

Der Autor, ein bekannter Radiomoderator, der seit Jahren auf Mallorca lebt, erzählt in einem Dutzend Kurzgeschichten von deutschen Urlaubern und Residenten auf der Insel. Die Geschichten erstrecken sich über diverse Orte quer über die Insel – vom Ballermann bis in den äußersten Norden. Oft geht es um Geschichten, die eigentlich auf Mallorca hätten bleiben sollen und über die nicht weiter gesprochen werden sollte. Aber das hat ganz offensichtlich in diesen Fällen nicht geklappt…


Meine Meinung:
Ich mag Mallorca sehr, habe dort schon oft Urlaub gemacht und verbinde mit der Insel wunderschöne Erlebnisse. Daher hatte ich mich sehr auf das Buch gefreut und war auch sehr angetan von dem Mallorca-Flair, das durch die liebevolle und detailgetreue Beschreibung vieler Orte sehr gut vermittelt wird.
Die Geschichten an sich hatte ich mir etwas lockerer, leichter und vor allem unterhaltsamer vorgestellt. Oft ist mir das Lachen regelrecht im Hals steckengeblieben, weil die Episoden einfach so peinlich oder richtig grausam waren. Da geht es zum Beispiel um Ausschweifungen am Ballermann, Bigamisten, Skorpione oder um eine von einer Frauengruppe völlig verwüstete Finca. Entspannend fand ich hingegen eine Geschichte über Yoga und sehr niedlich war eine aus Sicht eines Hundewelpen beschriebene Episode.

Insgesamt zeigt sich in dem Buch sehr deutlich, dass eben auch Touristen und Residenten auf Mallorca einen Querschnitt durch die Bevölkerung darstellen. Hier wurde ein besonderes Gewicht auf die negative Seite gelegt, was aber sicherlich vor dem Hintergrund verständlich ist, dass es schlicht langweilig wäre, über „ganz normale“ Touristen zu berichten.

Nichtsdestotrotz hätte dem Buch eine gewisse Leichtigkeit gut getan.

Sehr gut gefallen haben mir die zu jedem Kapitel eingefügten Infokästen über wissenswerte Fakten zu Mallorca. Die kurzen Erläuterungen waren wirklich sehr informativ und ich habe vieles über die Insel gelernt, was ich noch nicht wusste.


Fazit:
Auch wenn ich mir von den Kurzgeschichten etwas mehr versprochen hätte, hat mir das Inselflair sehr gut gefallen und ich würde mich sehr freuen, bald einmal wieder einen Urlaub auf der wunderschönen Insel verbringen zu können!

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Hintergründig konstruierter Kurzroman

Roman d’amour
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Charlotte hatte vor vielen Jahren eine Affäre mit einem verheirateten Mann und hat die Erlebnisse in einem fiktiven Buch verarbeitet. Nun soll sie dafür einen Literaturpreis erhalten und sieht sich im ...

Charlotte hatte vor vielen Jahren eine Affäre mit einem verheirateten Mann und hat die Erlebnisse in einem fiktiven Buch verarbeitet. Nun soll sie dafür einen Literaturpreis erhalten und sieht sich im Vorfeld zur Preisverleihung mit einer unglaublich hartnäckigen Journalistin konfrontiert, die immer wieder insistierend nach dem Wahrheitsgehalt in dem fiktiven Text fragt.


Meine Meinung:
Ich habe erstmal ein bisschen gebraucht, bis ich in die Handlung reingekommen bin, weil in der Erzählung die verschiedenen Ebenen zunehmend verschwimmen. Man musste sich anfangs ziemlich konzentrieren, um auseinander zu halten, ob es gerade um die Ebene von Charlotte und der Interviewerin oder um ihren Roman und die entsprechenden fiktiven Figuren geht.
Durch die unterschiedlichen Ebenen ist das Buch wirklich sehr interessant gehalten. Darüber hinaus ist es fast schon poetisch geschrieben und hat immer wieder sehr spannende Bezüge zu französischen Sprüchen oder Gedichten.
Neben Charlotte wird auch die Interviewerin sehr interessant gezeichnet, was sich erst im Laufe der Handlung für den Leser / die Leserin einordnet. Ich war jedenfalls sehr überrascht.


Fazit:
Diesen kleinen Roman fand ich wirklich sehr ungewöhnlich und ich werde sicherlich noch öfter an die Geschichte denken.

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Veröffentlicht am 21.10.2020

Nette kleine Geschichte mit fast philosophischem Anstrich

Das Buch eines Sommers
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Nicolas wollte eigentlich immer Autor werden. Nun ist er aber im täglichen Hamsterrad gefangen – in einer Firma, die er von seinem Vater übernommen hat und mit zu wenig Zeit für seine Frau und seinen Sohn.
Erst ...

Nicolas wollte eigentlich immer Autor werden. Nun ist er aber im täglichen Hamsterrad gefangen – in einer Firma, die er von seinem Vater übernommen hat und mit zu wenig Zeit für seine Frau und seinen Sohn.
Erst als sein geliebter Onkel stirbt und er zur Organisation der Beerdigung mit seiner Familie in dessen Villa fährt, kommt er etwas ins Grübeln… Soll das in seinem Leben schon alles gewesen sein bzw. immer so weitergehen?


Meine Meinung:
Das Buch ist auf jeden Fall leicht und vergnüglich zu lesen und fängt sehr vielversprechend an. Es bringt auch einige sehr gut überlegte und witzige Kniffe in der Handlung und hat mich in einigen Punkten durchaus zum Nachdenken angeregt – über meine Leben und war mir im Leben wichtig ist.
Außerdem werden ganz nett erzählte Geschichten eingestreut, so dass man immer wieder kleine Geschichten innerhalb der Geschichte hat.

Im Großen und Ganzen bleiben die Figuren aber leider eindimensional und die Handlung ohne rechten Tiefgang. Ich hatte mir nach der großen Ankündigung etwas mehr von dem Buch versprochen und war etwas enttäuscht, dass es so oberflächlich blieb.

Außerdem war die Schriftgröße bei dem dünnen Büchlein so groß gewählt, dass man es leider innerhalb weniger Stunden ausgelesen hatte.


Fazit:
Leider konnte das Buch meine hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen, auch wenn es eine nett erzählte Sommergeschichte mit einigen Denkanstößen war.

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Veröffentlicht am 10.05.2020

Nett, aber nicht umwerfend

Es wird Zeit
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Nach über 20 Jahren kehrt Judith, fast 50, in ihren Heimatort zurück, um ihre Mutter zu beerdigen. Sie trifft auf dem Friedhof ihre ehemals beste Freundin Anne, die tatsächlich hofft, die nächsten Monate ...

Nach über 20 Jahren kehrt Judith, fast 50, in ihren Heimatort zurück, um ihre Mutter zu beerdigen. Sie trifft auf dem Friedhof ihre ehemals beste Freundin Anne, die tatsächlich hofft, die nächsten Monate zu überleben…


Meine Meinung:
Ich hatte mich einerseits auf das neue Buch von Ildikó von Kürthy sehr gefreut, weil ich die früheren Romane immer sehr unterhaltsam fand, andererseits war ich etwas unsicher aufgrund der ernsteren Themen, die laut Klappentext vorkommen sollten.
Von Beginn an war der neue Roman aber unverkennbar ein von Kürthy, denn die flotte Schreibe und der leichte Humor waren genauso wie in ihren früheren Büchern.
Auch die handelnden Personen, z.B. Erdal Küppers, waren zum Teil auch schon aus ihren früheren Büchern bekannt.
Eigentlich war auch in der Tat der Anklang an die früheren Bücher der Autorin – vor allem wenn der lockere Humor durchblitzte – das Beste an dem Buch. Diese Teile haben mich so gut unterhalten, dass ich einige Male schmunzeln bzw. kichern musste. Die ernsteren Themen kamen zwar auch vor, aber sie waren nicht so gelungen oder mit Feingefühl integriert, wie man es vielleicht hätte machen können. Auch der Spannungsbogen hätte etwas steiler sein können.
Sehr gut gefallen haben mir auf der anderen Seite die liebevolle Gestaltung der Seiten, z.B. zu Beginn der Kapitel, und die netten Zeichnungen.


Fazit:
Das Buch ist für Ildikó von Kürthy-Fans, die ihre früheren Bücher mögen, ein netter Anklang, aber man verpasst auch nicht allzu viel, wenn man das Buch nicht liest.

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Veröffentlicht am 19.03.2020

Episoden einer Kindheit und Jugend – fast poetisch erzählt

Rosie
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Die berühmte Schriftstellerin Rose Tremain beschreibt episodenhaft Szenen aus ihrer Kindheit und Jugend.
In ihrer Familie hat sie wenig Liebe erfahren, aber zum Glück gibt es das Kindermädchen „Nan“, ...

Die berühmte Schriftstellerin Rose Tremain beschreibt episodenhaft Szenen aus ihrer Kindheit und Jugend.
In ihrer Familie hat sie wenig Liebe erfahren, aber zum Glück gibt es das Kindermädchen „Nan“, das dies kompensiert.
So berichtet Rose von ihrer Familie, den Sommern mit ihrer Schwester und Cousins im Sommerhaus der Großeltern, ihrer Zeit im Internat…
Abgerundet wird die Erzählung durch Fotos der Schriftstellerin / ihrer Familie.


Meine Meinung:
Das Buch ist sehr ungewöhnlich erzählt, weil die Autorin es nicht chronologisch aufgebaut hat, sondern verschiedene thematische Episoden aneinanderreiht.
Besonders gut gefallen hat mir die poetische Erzählweise, die zugleich sehr klar und schonungslos rüberkommt. Ich fand es erstaunlich, wie reflektiert und distanziert sie über ihr eigenes Leben schreiben konnte.

Gelungen fand ich auch die eingestreuten Fotos, denn so konnte man sich die Personen viel besser vorstellen.

So sehr mir auch die Erzählweise und der Aufbau gefallen hat, so sehr fehlte mir allerdings auch der rote Faden bzw. der Gesamtzusammenhang. Für mich hatte das Buch keine richtig konsistente Botschaft; ich weiß immer noch nicht genau, was ich daraus für mich mitnehme.


Fazit:
Ich sehe bei diesem Buch sehr positive, aber auch weniger überzeugende Aspekte. Ich vergebe 3,5 Sterne, weil ich den Aufbau und die Erzählweise so schön fand. Für eine bessere Bewertung fehlt mir die Konsistenz und die Botschaft.

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