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Veröffentlicht am 20.04.2021

Wenn dein Brieffreund dein Seelenverwandter ist

The Story of a Love Song
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In dem Roman „The Story of a Love Song” von Penelope Ward und Vi Keeland sind Griffin und Luca seit Kindertagen Brieffreunde und stehen sich sehr nahe. Doch ihre Freundschaft bricht irgendwann ab. Jahre ...

In dem Roman „The Story of a Love Song” von Penelope Ward und Vi Keeland sind Griffin und Luca seit Kindertagen Brieffreunde und stehen sich sehr nahe. Doch ihre Freundschaft bricht irgendwann ab. Jahre später finden sie wieder Kontakt zueinander und beginnen erneut, sich Briefe zu schreiben.

Doch durch ein schreckliches Erlebnis hat Luca inzwischen Angstzustände entwickelt, meidet Menschenansammlungen und lebt sehr zurückgezogen. Griffin hingegen ist mittlerweile ein gefeierter Rockstar und gibt vor Tausenden Menschen Konzerte und wird von Paparazzi verfolgt. Das Leben der beiden könnte nicht unterschiedlicher sein und doch fühlen sie sich zueinander hingezogen. Hat ihre Liebe eine Chance oder sind ihre Welten zu verschieden?

Meinung:

Die Briefe waren für mich ein ganz großes Highlight in diesem Roman. Sie zeigen, wie nahe die beiden sich stehen. Wie sehr sie sich vertrauen und das einfach die Chemie zwischen ihnen stimmt. Dass Freundschaft eine so große Rolle spielt, gefällt mir sehr.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Luca und Griffin beschrieben. Als Leser bekommt man also einen guten Eindruck von den Gefühlen und den Beweggründen der beiden. Ich mochte Griffin unglaublich gerne und fand es toll, wie sehr er versucht hat sein Leben ihrem Leben anzupassen. Er ist bereit, sein Leben umzustellen und für ihre Liebe zu kämpfen und ist davon überzeugt, dass sie beide ihre Differenzen und Schwierigkeiten überwinden werden. Manchmal ist er mir sogar ein bisschen zu unterwürfig. Luca hingegen ist schwer für mich zu fassen. Ich kann ihre Angstzustände nachvollziehen, empfand sie stellenweise aber als sehr anstrengend. Sie ist mir manchmal zu negativ und pessimistisch. Einen großen Pluspunkt gab es für den „Doc“ als Nebenfigur. Ein wahnsinnig toller Charakter, der Luca aus so manchem schwarzen Loch zieht.

Fazit: Es ist eine schöne Geschichte und ich hatte ein paar schöne Lesestunden. Allerdings ist mir die Grundstimmung durch Luca manchmal zu düster. Die Briefe und die Liedtexte fand ich einfach großartig. Zum Schluss wird es sehr kitschig, aber das war ein schöner Ausgleich zum manchmal negativen Mittelteil. Daher gibt es von mir 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 08.04.2021

Die Quecks und Kaleidra

Kaleidra - Wer die Seele berührt
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Der Roman „Kaleidra – Wer die Seele berührt“ von Kira Licht, ist der zweite Teil der „Kaleidra Trilogie“ und sollte unbedingt in der richtigen Reihenfolge gelesen werden.

Ben und Emilia sind vom Quecksilberorden ...

Der Roman „Kaleidra – Wer die Seele berührt“ von Kira Licht, ist der zweite Teil der „Kaleidra Trilogie“ und sollte unbedingt in der richtigen Reihenfolge gelesen werden.

Ben und Emilia sind vom Quecksilberorden entführt worden und sollen den letzten Baustein vom Voynich-Manuskript finden. Doch die Entschlüsselung des Manuskripts erweist sich schwieriger als erwartet und es passiert etwas Schreckliches, dass Ben und Emilia zwingt nach Kaleidra zu reisen, um Antworten zu finden.

Meinung:

Dieser Teil der Reihe knüpft nahtlos an seinen Vorgänger an und hat mir besser gefallen als der Auftakt. Die Chemie nimmt nicht mehr so einen großen Teil in Anspruch. Hier wird sie spielerischer eingebaut und das hat mir sehr gefallen. Es ist der Autorin sehr gut gelungen, die Balance zu finden, zwischen nicht zu viel aus dem ersten Band zu wiederholen und das Vorwissen aufzufrischen. Ich habe mich wieder sehr schnell in der Welt rund um Ben und Emilia zurechtgefunden. Der Goldorden spielt eine eher untergeordnete Rolle, daher kommen seine Mitglieder auch nur wenig vor.

Der Roman ist in zwei Teile geteilt. Der erste Teil besteht aus der Suche nach dem letzten Baustein und der zweite aus der Reise nach Kaleidra. Die erste Hälfte hat mir unglaublich gut gefallen. Es war eine richtige Abenteuersuche und hat mich an „Indiana Jones“ erinnert. Es war eine tolle Mischung aus Abenteuer und geschichtlichem Hintergrundwissen. Mir hat es super gefallen, so viel über die ägyptischen Götter zu erfahren. Die Reise nach Kaleidra empfand ich zwischenzeitlich als zu langatmig und zog sich sehr an einigen Stellen. Was ich als sehr schade empfand war, dass wir wieder nur Emilias Sicht erleben. Ich hätte in einigen Momenten gerne Bens Sicht der Dinge erfahren. Kleine Abschnitte wären schön gewesen und hätten das Bild aus meiner Sicht abgerundet.

Die Autorin baut zwischendurch immer mal wieder kleine Spannungshöhepunkte ein und hält damit den Leser geschickt bei Laune. Darüber hinaus gibt es ein paar richtig tolle Wendungen und Entwicklungen, mit denen ich nicht gerechnet habe. Kira Licht füttert uns Leser mit neuen Erkenntnissen, wie alles zusammenhängt. Wir erfahren mehr über den Quecksilberorden und den Twin, aber auch über Emilias besondere Kräfte. Zum Schluss erwartet uns wieder ein Cliffhanger, der Vorfreude auf das große Finale macht.

Fazit: Mir hat dieser Band besser gefallen als sein Vorgänger. Die Reise nach Kaleidra war aber für mich zu langatmig. Daher gibt es von mir gute 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.04.2021

Waisenkinder auf dem Weg nach Kanada

Weiter als der Ozean
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Der Roman „Weiter als der Ozean“ von Carrie Turansky ist der erste Teil einer Dilogie über die Familie McAlister. Der zweite Teil ist noch nicht auf Deutsch erschienen und baut auf diesem Roman auf.

London ...

Der Roman „Weiter als der Ozean“ von Carrie Turansky ist der erste Teil einer Dilogie über die Familie McAlister. Der zweite Teil ist noch nicht auf Deutsch erschienen und baut auf diesem Roman auf.

London 1909: Die verwitwete Mutter der Kinder Laura, Katie, Grace und Garth ist schwer erkrankt und kann sich nicht um ihren Nachwuchs kümmern, daher kommen die Kinder in ein Heim. Die älteste Tochter Laura, die auf dem Land als Kammerzofe arbeitet, kommt sofort nach London zurück, als sie von dem Schicksal der Kinder erfährt. Sie will sich um ihre jüngeren Geschwister kümmern. Doch Grace, Katie und Garth wurden bereits vom Kinderheim auf ein Schiff geschickt, das sie nach Kanada bringen wird. Laura ist total verzweifelt und macht sich auch auf den Weg nach Kanada, um ihre Geschwister zurückzuholen. Dabei bekommt sie Hilfe von Andrew, einem Anwalt und Sohn der Familie, bei der sie als Kammerzofe gearbeitet hat.

Meinung:

Der Roman befasst sich mit Kinderemigration von England nach Kanada und beruht auf wahren Begebenheiten. Mich hat dieses Thema angesprochen, da ich absolut nichts über diese geschichtlichen Ereignisse wusste und ich war besonders gespannt darauf mehr zu erfahren. Durch den angenehmen Schreibstil war ich sehr schnell in der Story gefangen. Die Autorin beschreibt schonungslos offen, wie diese Kinder häufig regelrecht als „Arbeitssklaven“ gegen eine kleine Gebühr gekauft wurden, um auf dem Feld oder im Haushalt zu arbeiten. Es gab selten Überprüfungen, ob diese Familien die Kinder anständig versorgen können und ob sie die Kinder ordentlich behandeln. Häufig wurden die Kinder nicht nur ausgebeutet, sondern auch misshandelt. Diese Situation hat mich teilweise sehr schockiert. Man fiebert mit Laura mit und hofft, dass sie ihre Geschwister findet. Doch es ist nicht einfach, es liegen einige Steine im Weg, die das Ganze sehr spannend gestalten. Die Seiten fliegen nur so dahin und besonders Katies Sicht empfand ich als aufwühlend.

Der Roman wird uns aus drei Perspektiven erzählt, die uns jeweils einen unterschiedlichen Blickwinkel auf die Geschichte ermöglichen. Auf der einen Seite von Laura, die ihre Geschwister sucht, auf der anderen Seite von Katie, die die Kinderemigration mir all ihren Schattenseiten aus erster Hand erlebt. Und dann noch einmal aus der Sicht von Andrew, der Laura bei ihrer Suche unterstützt. Was ich sehr vermisst habe, waren die Perspektiven von Garth und Grace. Ich hätte zwischendurch sehr gerne gewusst, wie es diesen beiden ergeht. Im zweiten Buch stehen dann allerdings Grace und Garth im Vordergrund.

Die Liebe zu Gott spielt eine Rolle, nimmt aber nicht überhand und die Autorin möchte den Leser auch nicht bekehren. Es sollte sich also niemand vom Klappentext abschrecken lassen.

Fazit: Der Roman konnte mich mit diesem spannenden Thema gut unterhalten. Es hat mich teilweise schockiert und aufgewühlt. Die Perspektiven von Garth und Grace haben mir sehr gefehlt und ich finde, hin und wieder ein kleiner Abschnitt von den beiden hätte die Geschichte abgerundet. Von mir gibt es daher 4 Sterne und eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 18.03.2021

Geschichte hautnah miterleben

Eine Liebe zwischen den Fronten
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In dem Roman „Eine Liebe zwischen den Fronten“ von Maria W. Peter bricht 1870 gerade der Deutsch-Französische Krieg aus. Mittendrin befinden sich die Französin Madeleine und der deutsche Arzt Paul, die ...

In dem Roman „Eine Liebe zwischen den Fronten“ von Maria W. Peter bricht 1870 gerade der Deutsch-Französische Krieg aus. Mittendrin befinden sich die Französin Madeleine und der deutsche Arzt Paul, die sich eigentlich verloben wollten und sich nun auf gegnerischen Seiten wiederfinden. Madeleines Bruder Clement schließt sich einer paramilitärischen Einheit an, um Frankreich zu verteidigen. Außerdem kämpft der Algerier Karim eher unfreiwillig an der Seite der Franzosen, die sein Land als Kolonialmacht besetzt halten. Währenddessen arbeitet seine Schwester Djamila für die Familie von Madeleine als Hausmädchen. Was wird das Schicksal für diese Menschen während des Krieges bereitet halten?

Meinung:

Als Allererstes sollte man wissen, dass die Liebesgeschichte zwischen Paul und Madeleine keinen großen Raum in diesem Roman einnimmt. Ich finde sowohl der Titel als auch der Klappentext sind etwas unglücklich gewählt und vermitteln vielleicht ein falsches Bild davon, was einem in diesem Roman erwartet. Ich persönlich hatte tatsächlich mehr von Madeleine und Paul erhofft, allerdings konnte mich der Roman trotzdem für sich einnehmen und begeistern.

Die Charaktere sind allesamt gut ausgearbeitet und wirken authentisch. Natürlich gibt es bei fünf Figuren immer jemanden, den man lieber begleitet als den anderen. Ich mochte Paul und Madeleine am liebsten. Der spannendste, aber sicherlich auch der umstrittenste Charakter ist der von Clement. Durch das Einfließen von Dialekten und Französisch, das meistens direkt im Anschluss übersetzt wird, wirkt es noch glaubwürdiger.

Was mir sehr gut gefallen hat, dass wir die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erleben. Dabei sehen wir durch unterschiedliche Blickwinkel auf den Krieg. Paul und Madeleine lehnen den Krieg ab und sehen nicht jemanden als Feind, nur weil er im vermeintlich falschen Land geboren wurde. Dass es diesen Standpunkt unter den Protagonisten gibt, empfand ich als sehr wichtig und gelungen. Aber natürlich gibt es auch den Blickwinkel von Clement, der ein Befürworter des Krieges ist. Mit Karim haben wir auch jemanden dabei, der eher unfreiwillig an diesem Krieg teilnimmt und nur in die Armee eingetreten ist, um seine Familie zu ernähren. Die Beschreibungen des Krieges mit all seiner Zerstörung, den vielen Verletzten und Toten ist erschütternd und sehr authentisch, bildreich und nicht beschönigend beschrieben.

Die Geschichte ist extrem gut recherchiert und man lernt viel beim Lesen dazu. Viele Ereignisse, die in diesem Roman stattfinden, sind historisch belegbar. Man merkt, wie viel Zeit und Aufwand die Autorin betrieben hat, um ein möglichst genaues und zutreffendes Bild dieses Krieges zu zeichnen. Dass mit Karim und Djamila zwei Algerier in die Geschichte eingeflochten wurden, empfand ich als sehr gelungen. So wird auf der einen Seite die Kolonialmacht Frankreich angesprochen und auf der anderen Seite, dass nicht nur Franzosen auf der Seite von Frankreich kämpfen müssen. Den Umstand, für ein Land zu kämpfen, dass das eigene Land besetzt hält und dabei in der Armee fremd und ungewollt zu sein, fand ich extrem gut eingefangen.

Fazit: Ein toller historischer Roman, der durch ausgezeichnete Recherche glänzt. Die historischen Ereignisse sind toll in eine fiktive Geschichte eingearbeitet. Zwischendurch hatte es für mich ein paar Längen, außerdem erwartete ich anhand des Klappentextes eine größere Liebesgeschichte. Dennoch konnte mich der Roman begeistern, ich hatte ein paar schöne Lesestunden und habe eine Menge dazugelernt. Daher gibt es von mir 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.03.2021

Ein US-Präsident unter Anklage

Der Fall des Präsidenten
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Man stelle sich vor: Ein ehemaliger US-Präsident muss sich vor Gericht für seine Taten als oberster Befehlshaber verantworten. Nicht etwa Barack Obama oder Bush Junior, von denen der eine regelmäßig Kollateralschäden ...

Man stelle sich vor: Ein ehemaliger US-Präsident muss sich vor Gericht für seine Taten als oberster Befehlshaber verantworten. Nicht etwa Barack Obama oder Bush Junior, von denen der eine regelmäßig Kollateralschäden unter der Zivilbevölkerung im Kampf gegen den Terror in Kauf nahm, der andere sich offen für Folter von Terroristen und Terrorverdächtigen ausgesprochen hat, sondern ein gerade erst aus dem Amt gewählter US-Präsident. Zwar nennt Elsberg hier bei dem Protagonisten dieses gewohnt gut recherchierten Romans nicht den Namen, doch man kann sich vorstellen, wen er wohl meint.
Die realen Amtsvorgänger und ihr sicher ebenfalls kritikwürdiges Verhalten werden aber sehr wohl genannt. So kann der Leser selbst einordnen, welche Grenze der mit Pseudonym belegte Amtsnachfolger (natürlich nur fiktiv) überschritten hat und weshalb der Internationale Gerichtshof eine Festnahme bei einem Besuch in Griechenland organisieren konnte.
Die Zeit, die der Haftprüfungstermin in Athen beansprucht, wird vom amtierenden Präsidenten (dem Nachfolger, ebenfalls mit Pseudonym versehen) genutzt um auf diplomatischem Weg die Auslieferung in die Niederlande zu verhindern. Dass dabei auch vor Gewalt und nicht-rechtstaatlichen Mitteln fast schon wie selbstverständlich nicht zurückgeschreckt wird und ein Whistleblower, auf den sich die Anklage stützt, systematisch „zerstört“ werden soll, ist alles gut nachvollziehbar, selbst wenn der amtierende US-Präsident kein Fan seines Amtsvorgängers ist. Die USA erkennen den Internationalen Gerichtshof nicht an (das tun sie tatsächlich nicht) und werden alles tun, um den Ex-Präsidenten vor diesem Gerichtsprozess zu schützen. Doch wie weit werden sie wirklich gehen?

Fazit: Nachdem der Leser über mehr als 3/4 des Romans verschiedene handwerklich gut ausgearbeitete und ineinander verwobene Handlungsstränge verfolgt hat – wobei es viel über Diplomatie, Staaatsräson und internationale Verträge zu lernen gibt – folgt endlich der Showdown. Der ist ein wenig hektisch und in meinen Augen auch zu wild und verwirrend. Etwas mehr Spannung im vorderen Buchteil und etwas weniger Hektik zum Schluss, hätten dem Buch gutgetan. Daher gibt es von mir auch nur gute 4 von leider knapp verpassten 5 Sternen. Ein dickes Dankeschön an den Autor aber für die überraschende Wendung am Ende, die hier natürlich nicht gespoilert wird.

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