Profilbild von Becci5997

Becci5997

Lesejury Star
offline

Becci5997 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit Becci5997 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.04.2021

Rezension: "Alaska Love: Single-Dad zu vergeben" von Jennifer Snow

Alaska Love - Single-Dad zu vergeben
0

Autor/in: Jennifer Snow
Titel: Alaska Love: Single-Dad zu vergeben
Reihe/Band: Wild River, Band 2
Genre: Liebesroman
Erschienen: April 2021
ISBN: B08TC3FR15

Transparenz
Diese Rezension ...

Autor/in: Jennifer Snow
Titel: Alaska Love: Single-Dad zu vergeben
Reihe/Band: Wild River, Band 2
Genre: Liebesroman
Erschienen: April 2021
ISBN: B08TC3FR15

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise vom Verlag über NetGalley zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Ein Single Dad zu verlieben!
Als Single-Dad hat Tank Wheeler nur ein Ziel: Das Leben seiner kleinen Tochter so stabil wie möglich zu gestalten. Da kann er es gar nicht gebrauchen, dass sein Herz jedes Mal schneller schlägt, wenn er seine beste Freundin Cassie Reynolds sieht. Und als dann ein heißer Geburtstagskuss die Situation zuspitzt, geben die beiden ihren Gefühlen nach. Doch ausgerechnet jetzt taucht Tanks Exfrau in Alaska auf und will ihn zurückerobern.

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Das Cover ist in zwei Hälften aufgeteilt und durchweg in hellen, winterlichen Farben gehalten. Im oberen Teil ist ein männlicher Oberkörper in einem Muscle-Shirt ab der Nase bis hin zu den Schultern abgebildet, während im unteren Teil ein idyllisch wirkendes grünes Waldstück an einem Fluss oder See das Bild ziert.
Der Titel beschreibt die Handlung der Geschichte und fasst den Klappentext und das was den Leser erwartet kurz und bündig sehr gut zusammen. Man muss nicht erst groß interpretieren oder nachdenken, um zu verstehen, worum es geht.

Charaktere
Cassie Reynolds ist eine abenteuerlustige, herzliche und vor allem hart arbeitende junge Frau, die seit Jahren in ihren besten Freund verschossen ist und unglaublich geduldig mit ihren Mitmenschen umgeht. Ihr eigenes Unternehmen ‚Snow Trek Tours‘ ist ihr größter Schatz und erfüllt sie mit einer Menge Lebensfreude. Cassie war mit direkt sympathisch, denn mit ihrer sich für andere aufopfernden und verständnisvollen Art war sie mir sehr ähnlich. Auch ihre Beziehungssituation und ihre Geduld kam mir sehr bekannt vor, konnte ein bisschen Mitleid aber vor allem auch Verständnis bei mir hervorrufen, weshalb ich mich ihr sehr nahe gefühlt habe.
Tank Wheeler ist stadtbekannter Single-Dad, Besitzer einer Bar und gleichzeitig Mitglied einer Notfall-Bergrettungstruppe. Er lebt mit seiner Tochter Kaia in einem schönen Haus und nimmt ihre Erziehung sehr ernst. Ihr soll es an Nichts fehlen, denn mit einer schweren oder gar traurigen Kindheit kennt er sich bestens aus. Tank ist überaus loyal und aufmerksam, ein Vieldenker – was mir einen guten und vor allem auch leichten Zugang zu ihm verschaffte, auch wenn er ansonsten sehr wenig Vertrauen hat und eher verschlossen agiert.
Die kleine Kaia ist unheimlich süß, aufgeweckt und voller Hoffnung, dass ihre Eltern wieder zusammenkommen und es noch einmal miteinander versuchen. Da sind Probleme eindeutig vorprogrammiert, denn Tank geht es wie Cassie – nur keiner traut sich den ersten Schritt zu wagen.

Schreibstil und Handlung
Der zweite Teil der „Wild River“-Reihe ist recht locker und leicht ausformuliert und sehr angenehm zu lesen. In der ersten Person in abwechselnder Sichtweise von Cassie und Tank wird die Geschichte erzählt, sodass man unter anderem auch einen sehr guten Einblick in die Gedanken und Gefühle der Charaktere nehmen kann. Leider muss ich allerdings sagen, dass die Handlung teilweise etwas zäh ist, denn ich hatte nicht das Gefühl, als würde sonderlich viel passieren. Dadurch konnte der Spannungsbogen für mich nicht dauerhaft aufrechterhalten werden, was ich sehr schade fand.
Von der Handlung her fehlte mir irgendwie das gewisse Etwas. Das Kleinstadtsetting war wunderbar idyllisch ausgestaltet, hat mir sehr gut gefallen, und auch die süß ausgestalteten Nebencharaktere waren richtig sympathisch. Wenn ich mir allerdings die Protagonisten der Geschichte und deren Entwicklung im Nachhinein so ansehe, ist dahingehend alles unglaublich langsam vonstattengegangen. Als Cassie und Tank sich endlich überwunden haben den ersten Schritt zu gehen, bestanden ihre Treffen größtenteils aus Sex – für mich ein Zeichen von Oberflächlichkeit und fehlender Ernsthaftigkeit. Abgesehen davon stand Kaias Mutter viel zu lange im Vordergrund der Geschichte, obwohl sie eigentlich nur ein Nebenbestandteil der Handlung hätte sein sollen. Was diese Situation angeht hatte mir Cassie auch eindeutig zu viel Verständnis und Tank ist jeglichen Erklärungen viel zu übertrieben lange ausgewichen. Das ständige Hin und Her zwischen den beiden hat irgendwann nur noch genervt, vor allem da man eben auch keinerlei Entwicklung gesehen hat. Ein sehr interessanter Teil der Geschichte – das Training mit Cassies Hund Diva und Tank – wurde immer mal wieder angerissen, aber leider auch nicht so ausgeführt, wie ich es mir gewünscht hätte, um die komplexen Zusammenhänge dieser Arbeit zu verstehen.
Zusammenfassend war „Alaska Love: Single-Dad zu vergeben“ ein akzeptables Buch für Zwischendurch, dass allerdings für meinen Geschmack einige übertriebene Längen drin hatte.

Fazit
Ein gutes Buch für Zwischendurch. Es war süß mit einer Menge klassischer Beziehungsproblemen, die leider irgendwann angefangen haben zu nerven. Nichts Besonderes, aber zum Abschalten ganz okay. Da kenne ich schon deutlich bessere Werke der Autorin.

Bewertung: 3  von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.04.2021

Rezension: "Never really me" von Katie McLane

Never Really Me
0

Autor/in: Katie McLane
Titel: Never really me
Genre: Dark Romance
Erschienen: Februar 2021
ISBN: B08VH9RMDG

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise ...

Autor/in: Katie McLane
Titel: Never really me
Genre: Dark Romance
Erschienen: Februar 2021
ISBN: B08VH9RMDG

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise von der Autorin zur Teilnahme an einer Leserunde auf Lovelybooks zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Mehr als acht Jahre lang und fast dreitausend Meilen weit bin ich vor allem davongelaufen, besonders vor ihr. Nur, um ihr jetzt in meinem eigenen Nachtclub zu begegnen.
ETHAN – Ich bin das erfolgreiche Arschloch, das reihenweise Weiber flachlegt und sich ab und zu einen Adrenalinkick holt. Ein wunderbares Leben, könnte man meinen. Bis meine erste Liebe auftaucht und unsere verkorkste Vergangenheit heraufbeschwört. Und damit auch mein dunkelstes Geheimnis.
LILLIAN – Ich erkenne meinen Jugendfreund kaum wieder, purer Sex und Arroganz auf zwei Beinen. Er ist abscheulich zu mir, provokant ehrlich und ruchlos, will mich damit auf Distanz halten. Doch diesen Fehler werde ich kein zweites Mal begehen. Und davon kann mich auch die Dunkelheit in seinen Augen nicht abschrecken.

Buchtitel und Coverdesign
Das Cover ist vom Untergrund her komplett in schwarz gehalten und vermittelt so einen sehr düsteren und geheimnisvollen Eindruck. Aus der oberen linken und der unteren rechten Ecke züngeln flackernde gelbe Flammen in Richtung der Covermitte. Sie hellen die Dunkelheit auf, strahlen den Leser förmlich an, und sind ein absoluter Blickfang. Auch der Buchtitel ist in diesem gelb, wenn auch etwas heller, farblich kenntlich gemacht. In schwungvollen Buchstaben ist „Never really me“ in drei Zeilen über die Front verteilt.
Vom Titel her könnte ich mir vorstellen, dass sich die Geschichte viel mit der Frage beschäftigt, wer man eigentlich ist und ob man sich durch eigene getroffene Entscheidungen entwickelt hat oder eher durch die Entscheidungen anderer. Vielleicht hat einer der Charaktere auch eine Art Identitätskrise – ich werde es sicher in der Geschichte erfahren.

Charaktere
Lillian arbeitet als Sekretärin der Geschäftsleitung bei einem großen Marketingunternehmen. Sie scheint durchweg eine graue Maus zu sein, die man locker mal übersehen oder vergessen kann. Sie ist eher konservativ, trägt immer ein ordentliches Business-Kostüm und hat, meines Wissens nach, keine Freunde. Ihre Beziehung zu ihrem Freund Willard ist gewöhnungsbedürftig – sie wirkt auf mich kindisch und lieblos, als hätte Lillian keinerlei Ansprüche an einen Partner. Generell wirkte sie zu Beginn der Geschichte sehr farblos und öde auf mich, dass ich sie gerne mal geschüttelt hätte.
Ethan ist der Manager seines eigenen Nachtclubs. Er kümmert sich gut um seine Mitarbeiter, privat jedoch ist er ein ziemliches Ar******h. In seinem Leben scheinen nur Alkohol, Sex, eine Menge verschiedener Frauen und riskante Freizeitbeschäftigungen, wie z.B. illegale Autorennen, eine Rolle zu spielen. Mit all dem versucht er vehement vor seinen mehr als düsteren Gedanken davonzulaufen. Zusätzlich ist Ethan noch Teil der sozialen Organisation ‚Blue Guardian‘, bei der er sich um einen traumatisierten Jugendlichen kümmert. Man kann definitiv sagen, dass Ethan eine sehr kontrastreiche Persönlichkeit hat, die nicht immer ganz so leicht zu verstehen ist.

Schreibstil und Handlung
Für mich war „Never really me“ das erste Buch der Autorin und ich muss sagen, dass es mir vom Schreibstil her sehr gut gefallen hat. Angenehm und flüssig wurde ich durch die Geschichte geführt und von den Worten ausgehend wollte ich immer weiter und weiter lesen. Auch der Perspektivenwechsel in der ersten Person von Kapitel zu Kapitel hat dafür gesorgt, dass man einen tiefen Einblick in die Protagonisten nehmen konnte, was auch den Drang steigerte, wissen zu wollen, wie sie sich entwickeln, etc. Leider muss ich hier allerdings anmerken, dass für mich verschiedene Gedankengänge und auch Gefühlsauslegungen nicht immer nachvollziehbar gewesen sind. Auch wenn ich nicht alles so verstehen konnte, wie vielleicht notwendig gewesen wäre, um zu 100 % in die Geschichte abzutauchen, ist die Darstellung all der widersprüchlichen Gedanken in Lillians und Ethans Kopf sehr deutlich und genau zum Ausdruck gebracht worden – das hat mir dann doch sehr gut gefallen. Auch die Verwendung der vielen unterschiedlichen Emotionen, die zwischen den beiden hochkochen, wie Freude, Trauer, Erregung, etc. ist sehr gut gelungen und hat für ein recht intensives Leseerlebnis gesorgt. Besonders die Anziehung zwischen Lillian und Ethan ist mit ihrer verruchten, sexy und überaus heißen Art sehr gut zur Geltung gekommen. Auffällig war auch, dass bestimmte Umgebungsbeschreibungen äußerst genau gewesen sind, sodass man sich die Orte perfekt vor Augen vorstellen konnte, während an anderer Stelle leider nahezu komplett auf Beschreibungen dieser Art verzichtet worden sind. Eine etwas ausgeglichenere Variante hätte mir an dieser Stelle besser gefallen, auch um sich die einzelnen Handlungsszenen teilweise besser vorstellen zu können.
Inhaltlich gesehen war die Story anders, als ich es erwartet hatte. Meine Erwartung bezog sich auf alte Freunde, die sich Jahre später wiedertreffen, einiges aufzuarbeiten haben, sich langsam wieder annähern und wieder zusammenfinden, etc. Der Klassiker vom Gedanken her. Grundsätzlich war das auch so, allerdings mit vielerlei Aspekten gespickt, die leider nicht meinen persönlichen Vorlieben entsprochen haben. Die Charaktere z. B. waren ziemlich in ihrem Denken, hier speziell in den Erlebnissen der Vergangenheit, festgefahren. Interessant waren auf jeden Fall die Rückblicke eben dieses Vergangenheit, um das Denken und Handeln der Charaktere in der heutigen Zeit zu verstehen, allerdings wäre ich grundsätzlich mit vielen Dingen anders umgegangen, als es die Protagonisten in „Never really me“ tun. Viele Probleme und Taten von Ethan rührten von Eifersucht her, die viele Jahre Zeit hatte, sich aufzustauen. Für mich ist Eifersucht allerdings ein so schwaches Motiv, dass seine deshalb geplanten Racheaktionen auf mich einfach nur kindisch und sinnlos gewirkt haben sowie seinen Charaktere äußerst unsympathisch haben erscheinen lassen. Wenn man Lillian in der Geschichte näher betrachtet hat, wird auffällig, dass sie eine sehr starke Entwicklung durchmacht – von der grauen Maus hin oder eher zurück zu einer selbstbewussten Frau. Leider ging dieser Vorgang viel zu schnell vonstatten, um noch realistisch zu wirken, und außerdem wurde schnell deutlich, dass sie gewisse Marotten von ihrer letzten Beziehung direkt auf mit in die neue projizierte. Bei beiden Charakteren kam es mir irgendwann so vor, als würden sie pausenlos nur Rumjammern, statt endlich was an ihrer Situation aktiv zu ändern. Lillian gelang die Änderung auf jeden Fall schonmal besser als Ethan, aber trotzdem war es ein ständiges Hin und Her zwischen den beiden, ohne dass neue Aspekte einen Part in der Geschichte gefunden haben, dass es mich kurzzeitig sogar genervt hat. Zusätzlich gab es auch viele Szenen, die sich für mich einfach befremdlich angefühlt haben. Einerseits, weil verschiedene Dinge wirklich Geschmackssache sind, und andererseits, da einige Aspekte einfach nicht zu meiner Erziehung oder auch meinen bisherigen im Leben gesammelten Erfahrungen gepasst haben.
„Never really me“ fasst eine Menge ernster Themen zusammen, wie z. B. Verlust eines guten Freundes, Trauer, aber auch Eifersucht, die Frage nach der eigenen Identität, das Erkennen seiner eigenen Träume und Wünsche, etc. Es ist eine Menge, was hier unter einen Hut gebracht worden ist. Einige Bereich wurden ausführlicher und realistischer dargestellt als manch andere. Jedes dieser Themen bedurfte sehr viel Aufarbeitung und Verständnis, was mich allerdings nicht immer erreichen konnte, da sich einige Szenen für meinen Geschmack zu stark ähnelten und so eine Art Doppeleffekt hervorgerufen haben. Auch wenn man die beiden Bereich nicht miteinander vergleichen sollte – ähnlich ging es mir mit den Sexszenen zwischen Lillian und Ethan. Am Anfang war noch alles unglaublich heiß und verrucht und es hat Spaß gemacht, diese zu lesen. Aber irgendwann schwang das um, denn bei jeder Begegnung, die die beiden auf diese Art hatten, lief es gefühlt nach Schema F ab und es wurde nichts Neues mehr mit hineingebracht.
Besonders positiv hervorheben möchte ich an dieser Stelle aber noch den abschließenden Epilog. Mir gefiel die darin deutlich werdende Entwicklung in der Beziehung von Lillian und Ethan sehr gut. Wie locker und angenehm der Umgang miteinander geworden ist, wie sie zueinander stehen und vor allem, dass sie nicht mehr in einem Meer aus Düsternis versinken. In Anbetracht der vorhergehenden Szenen ein überaus realistischer und harmonischer Abschluss, der sogar mich sehr glücklich machen konnte. Gerne würde ich z. B. auch Kurzgeschichte über die beiden lesen, wie es ihnen vielleicht in ein paar Jahren in der Zukunft ergangen ist. Nach diesem Abschluss würde mich das sehr interessieren.
Man merkt, ich hatte einiges zu diesem Buch zu sagen, aber so langsam komme ich zum Ende. Das wohl Wichtigste an einer Geschichte ist wohl unter anderem die Kategorisierung in ein Genre und hier muss ich sagen, dass „Dark Romance“ für mich nicht wirklich gepasst hat. Klar, Ethan und Lillian sind auf jeden Fall emotional kaputte Charaktere, aber nur weil Ethan sich die erste Hälfte dauerhaft wie ein Idiot aufführt und ganz offensichtlich mit starken psychischen Problemen zu Kämpfen hat, reicht das noch lange nicht für diese Genrezuordnung aus. Für mich war es eher eine sehr düstere New-Adult-Geschichte mit einer großen Menge an Vergangenheitsaufarbeitung. Letztendlich haben Lillian und Ethan schließlich, glücklicherweise, nahezu jegliche Dunkelheit verloren.

Fazit
„Never really me“ hat mich leider etwas zwiegespalten zurückgelassen. Der Schreibstil war auf jeden Fall top, weshalb ich auch gerne noch weitere Bücher der Autorin lesen würde. Allerdings konnte mich der Inhalt nicht so mitreißen, wie ich es mir gewünscht hätte, was meistens daran gelegen hat, dass ich eine ziemlich unterschiedliche Einstellung zum Leben und vereinzelten Handlungen der Protagonisten hatte als diese selbst und ich mich dadurch bedingt nicht vollständig in sie hineinversetzen konnte.

Bewertung: 3  von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.02.2021

Rezension: "Auf sieben Beinen" von Fine Sturm

Auf sieben Beinen
0

Autor/in: Fine Sturm
Titel: Auf sieben Beinen
Genre: Liebesroman
Erschienen: Dezember 2020
ISBN: 978-3-9696-6693-7

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass ...

Autor/in: Fine Sturm
Titel: Auf sieben Beinen
Genre: Liebesroman
Erschienen: Dezember 2020
ISBN: 978-3-9696-6693-7

Transparenz
Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, dass mir freundlicherweise für eine Werbekampagne von der Agentur Mainwunder und der Autorin zur Verfügung gestellt worden ist. Meine Meinung wurde dadurch nicht beeinflusst.

Klappentext
Franzis Angst vor Hunden ist riesengroß, hat sie doch vor über zehn Jahren durch einen Hundebiss ihren Unterschenkel verloren. Seither quält sie ihre Unsicherheit und sie hat sich der Liebe verschlossen. Zu groß ist die Angst vor Zurückweisung.
Als dann der lebensfrohe Jan in ihr Leben platzt, spürt sie, wie sehr sie sich bereits in ihr Schneckenhaus zurückgezogen hat. Dabei ist er genau das, wonach sich Franzi schon so lange sehnt…
Es gibt nur zwei Probleme, die zwischen ihr und ihrem Liebesglück stehen: Er darf auf keinen Fall von ihrer Behinderung erfahren! Und – Jans bester Freund hat nicht nur seidenweiches Fell, sondern hat auch ganz schön scharfe Zähne…

Buchtitel und Coverdesign
Das Cover ist einfach wow! So wunderschön, dass mir kurzzeitig die Worte fehlten. Die Farben des Himmels in der Abenddämmerung in einer Mischung aus lilafarbenen Tönen in Kombination mit der Silhouette eines Pärchens, was aneinander gelehnt auf einer Parkbank sitzt, versprüht unglaublich viel Romantik. Es ist eine ruhige Szene, die Links der Darstellung mit einem Baum neben der Bank abgerundet wird, während rechts daneben ein kleiner Hund zum Paar hochblickt. Es macht einen sehr gemütlichen und innigen Eindruck und mit den verschiedenen Farben ist das Cover ein absoluter Blickfang!
Der Titel „Auf sieben Beinen“ lässt, in Kombination mit dem Klappentext, auf eine äußerst intensive Geschichte schließen, die voll von schwierigen Situationen und von verschiedensten Angstüberwindungsprozessen geprägt sein müsste. Ich war sehr gespannt, was aus der versprochenen inhaltlichen Vielfalt gemacht worden ist.

Charaktere
Franziska Weger ist Ende zwanzig, studierte Architektin und arbeitet aktuell in einer kleinen Eisdiele. Sie trägt seit mehr als zehn Jahren eine Beinprothese, da sie durch einen Hundebiss einen ihrer Unterschenkel verloren hat. Seit diesem schrecklichen Tag vor vielen Jahren hat sie unglaubliche Angst vor Hunden und leider haben sich auch nach und nach, bis auf ihre beste Freundin Kicki, viele Menschen aus ihrem Umfeld von ihr abgewandt. Franzi ist auch heute noch unsicher und frustriert über ihre körperliche Situation. Ihre Eltern neigen dazu, sie übermäßig behüten zu wollen und sie selbst muss immer mehr berufliche Rückschläge einstecken. Außerdem hatte Franzi in ihrem Leben noch nie eine Beziehung, was natürlich noch zusätzlich zu ihrer unglücklichen Situation beiträgt.
Jan Zeder ist, genau wie sein Vater, ebenfalls Architekt. Er lebt mit seinem Hund Hansi zusammen und ist vom Typ her ein absoluter Familienmensch. Jan kann man nur gernhaben, denn er ist jemand, der sich für die Dinge einsetzt, die ihm etwas bedeutet. Auch wenn es mal Rückschläge gibt oder er Dinge nicht versteht, gibt es nicht auf und bringt den Menschen um sich herum sehr viel Vertrauen entgegen.

Schreibstil und Handlung
Fines Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig, sodass ich für das Lesen von „Auf sieben Beinen“ gar nicht mal so lange gebraucht habe. Schon der Einstieg, der Franzis Unfall schilderte, war unglaublich emotional und mitreißend gestaltet, sodass man gar nicht anders konnte, als weiter zu lesen. Auch die verschiedenen Gefühlsbeschreibungen in den einzelnen Situationen waren zu Beginn des Buches sehr authentisch und nachvollziehbar dargestellt. Allerdings konnte dieser Zustand leider nicht über die ganze Bandbreite der Geschichte aufrechterhalten werden. Nach und nach wirkten viele Emotionen auf mich sehr überspitzt und teilweise auch unpassend für die geschilderten Szenen, weshalb ich immer mal wieder Probleme hatte, einzelne Szenen in ihrem ganzen Ausmaß überhaupt fassen zu können. Auch ist mir vermehrt aufgefallen, dass vereinzelte Wörter nicht so gut zu einigen beschriebenen Situationen gepasst haben oder gar zu oft verwendet worden sind. Dies führte z. B. auch dazu, dass Franzis Charakter auf mich nicht sonderlich sympathisch wirkte, sondern eher in Richtung unausstehlich und nervig abdriftete. Besonders hervorheben muss ich aber auch, dass die Autorin es sehr gut schafft, ernste Szenen mit ein wenig Humor aufzulockern. Meistens bezog sich dieser auch auf Hund Hansi, sodass man selbst als Leser und auch Protagonistin Franzi nach und nach sehen konnte, dass Hunde nicht immer nur böse sind oder ein Problem bedeuten.
Inhaltlich gesehen war ich unglaublich neugierig auf die Geschichte aufgrund der Themenwahl. Es ist nicht einfach über Behinderungen und Ängste zu schreiben und ich wollte unbedingt wissen, wie diese beiden Bereich vereint werden und mit ihnen umgegangen wird. Letztendlich blieb es sogar nicht bei nur diesen Themen, sondern es kamen noch ein beruflicher Wettbewerb und ein kleines Familiendrama mit hinzu. Für meinen Geschmack muss ich sagen, dass das Buch dadurch auf mich etwas überladen wirkte. Die Auseinandersetzung mit Ängsten und Behinderungen ist schon so schwer genug, dass die Geschichte nicht noch zusätzliche Dramen gebraucht hätte.
Die Bedingungen, unter denen sich Franzi und Jan kennengelernt haben, waren grundsätzlich realistisch dargestellt, aber ab einem gewissen Punkt, als sich ihre zufälligen Treffen immer weiter anhäuften, obwohl sie überhaupt nichts miteinander zu tun hatten, wirkte es mir etwas zu gewollt, als müssten gerade diese beiden unbedingt zueinanderfinden. Das hatte mit Zufall nichts mehr zu tun. Klar, für das Buch war es genau so geplant, aber man hätte es vielleicht etwas dezenter verpacken müssen.
Der Umgang mit den Themenbereichen Angst und Behinderung war an sich nicht verkehrt. Franzis Ängste, seien es nun die vor Hunden oder die vor den Reaktionen anderer Menschen, waren für mich von Anfang an sehr gut zu verstehen und nachzuvollziehen. Ich konnte mich auch sehr gut in sie hineinversetzen, aber ab einem gewissen Teil wurden mir ihre Gedanken und Reaktionen auf die verschiedenen Gegebenheiten einfach zu extrem. Ja, sie hat ein schwieriges Erlebnis durchgemacht, dass sie für den Rest ihres Lebens beeinträchtigen und prägen wird, aber trotz all der langen vergangenen Zeit hat sie ihre Situation noch immer nicht akzeptiert. Sie nimmt oft keine Rücksicht auf ihren Körper, auch wenn dieser dringend Ruhe braucht, und versucht unbedingt ein ‚normales Leben‘ wie jeder andere auch zu führen. Immer wieder sagt sie sich, dass es schon gehen wird, statt auf die Signale zu achten oder gar die Ratschläge ihres behandelnden Arztes anzunehmen. Das alles nur, weil sie nicht schwach wirken will oder andere Leute ihre Behinderung sehen sollen, da dies früher in der Schule wohl nicht so gut aufgenommen worden ist. Sie verurteilt sich permanent selbst und ist unglaublich festgefahren in ihrer Denkweise, was ich so für mich überhaupt nicht nachvollziehen konnte. Wenn es mir doch nicht gut geht und es Möglichkeiten gibt, wie ich meinen Zustand verbessern kann, dann ziehe ich diese doch zumindest in Betracht, oder etwa nicht? Dann lehne ich doch nicht alles rundheraus ab und stoße damit den Menschen in meinem Umfeld immer und immer wieder vor dem Kopf oder verbanne sie gar komplett aus meinem Leben? Das ist zumindest meine Einstellung dazu und leider wirkte Franzi aufgrund all dieser Gegebenheiten auf mich ziemlich kindisch und absolut nicht ihrem Alter entsprechend. Sie legte ein sehr ruppiges Verhalten an den Tag und war meist unfreundlich, weshalb ich mich mit ihrem Charakter fast gar nicht anfreunden konnte. Ich bestreite nicht, dass das Auseinandersetzen mit solch einer Situation nicht einfach ist, aber man selbst ist derjenige, der am ehesten etwas an der eigenen Situation ändern kann. In diesen Bereichen ticke ich einfach total anders, weshalb es mir schwer viel, ihr Verhalten so zu akzeptieren.
Wenn ich nun zu Protagonist Jan umschwenke, war auch er mir nicht direkt von Beginn an sympathisch. Er hat sich auch einiges geleistet vom Verhalten her, wo ich zunächst nur mit dem Kopf schütteln konnte. Allerdings entwickelte er sich, mit steigendem Interesse für Franzi, sehr gut weiter und brachte ihr z.B. Vertrauen entgegen, was sie meiner Meinung nach überhaupt nicht verdient hatte. Im direkten Vergleich zu ihr muss ich allerdings sagen, dass er auf mich ziemlich blass wirkte. Ich kann kaum etwas zu ihm oder seinem Charakter sagen, außer welchen Beruf er ausübt und dass er einen Hund besitzt… sein Charakter hätte eindeutig mehr ausgefeilt werden müssen, damit er einen richtigen Platz in der Geschichte hat.
Zum Ende der Geschichte hin geriet der besagte Wettbewerb nochmal etwas mehr in den Fokus und dadurch wurde sogar ein kleines Familiendrama heraufbeschworen. Tja, was soll ich sagen – ich fand die Darstellung des vermeintlichen Problems unrealistisch und die Verhaltensweisen der Involvierten absolut nicht angebracht. Es war für mich einfach zu viel und hat nicht wirklich zum Rest der Geschichte gepasst. Wenn ich die letzten Seiten mit der Message der restlichen Geschichte vergleiche, dann waren diese einfach komplett gegensätzlich und haben für mich inhaltlich nicht harmoniert. Ein anderes Ende ohne nochmal eine Runde zusätzliches Drama hätten mir besser gefallen, auch wenn ich grundsätzlich mit der Entwicklung der Geschichte und auch der Entwicklung zwischen den einzelnen Charakteren recht zufrieden gewesen bin. Diese Geschichte hat Mut gemacht. Man kann seine Ängste durchaus überwinden und nur weil man eine Behinderung hat, wird man noch lange nicht von der Welt verstoßen. Erwartet hatte ich ein wenig etwas anderes, aber ich verstehe durchaus die Intention hinter der Geschichte.

Fazit
„Auf sieben Beinen“ ist ein sehr interessantes Debüt der Autorin mit einigen schwierigen und überaus ernsten Themen. Die Umsetzung war nicht ganz meiner Vorstellung entsprechend, aber sie war allemal nicht schlecht. Ich würde definitiv in Erwägung ziehen, noch mehr von Fine Sturm zu lesen.

Bewertung: 3  von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 25.12.2020

Rezension: "Things we never said" von Samantha Young

Things We Never Said - Geheime Berührungen
0

Autor/in: Samantha Young
Titel: Things we never said – Geheime Berührungen
Reihe/Band: Hartwell Love Stories, Band 3
Genre: Liebesroman
Erscheinungsdatum: Oktober 2020
ISBN: 978-3-7457-0104-3 ...

Autor/in: Samantha Young
Titel: Things we never said – Geheime Berührungen
Reihe/Band: Hartwell Love Stories, Band 3
Genre: Liebesroman
Erscheinungsdatum: Oktober 2020
ISBN: 978-3-7457-0104-3
Preis: 12,99 € als Paperback

Klappentext
Eine Liebe, die nicht sein darf. Eine Liebe, die stärker ist als jede Vernunft.
Dahlia erkennt sich selbst nicht wieder. Bei keinem Mann hat sie je so empfunden wie bei Michael. Es ist Liebe auf den ersten Blick. Dabei ist er tabu für sie, denn sie ist in einer festen Beziehung. Als sie ihren Freund am Abend sieht, durchzuckt es sie wie ein Blitz: Er stellt ihr seinen besten Kumpel vor – ausgerechnet Michael. Dahlia kommt mit diesem überein, ihre tiefen Gefühle zu ignorieren, um niemandem wehzutun. Das Einzige, was ihnen bleibt, sind verborgene Blicke, in denen sie die Sehnsucht des anderen lesen. Kleine Berührungen, von denen sie wünschen, es könnte mehr daraus werden. Es bricht Dahlia das Herz, mitzuerleben, wie Michael andere Frauen kennenlernt. Aber nach einer schmerzhaften Ewigkeit bricht sich das Verlangen Bahn – mit fatalen Konsequenzen …

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
„Things we never said“ deutet als Titel auf eine Geschichte voller Geheimnisse und vielleicht auch der ein oder anderen Lüge hin. Es wirkt einerseits mysteriös, da es sich bei der Geschichte aber um einen Liebesroman handelt, ist emotional wohl die bessere Deutung. Das Cover ist recht modern und bunt gestaltet. Orangefarbene, rote und blaue Farbverläufe tummeln sich auf dem Cover, während in der Mitte zentriert die Angaben zum Titel samt Untertitel und Autor über die ganze Bildfläche ausgebreitet sind.
Bei „Things we never said“ handelt es sich um den dritten Band der „Hartwell Love Stories“ und da die Reihe zwischenzeitlich nach Band 1 und 2 den Verlag gewechselt hat, kann man nicht mal annähernd behaupten, dass sich dieser dritte Band nahtlos einfügt. Für mich als Perfektionistin ein Graus – allerdings kann man das nicht wirklich in die Bewertung einfließen lassen. Jedoch finde ich, dass die alte Coveraufmachung wesentlich besser zu den Geschichten gepasst hat als jetzt diese neue Variante.

Charaktere
Dahlia McGuire kommt aus einer großen Familie mit vier Geschwistern und lebt seit einiger Zeit in Hartwell, nachdem sie von Zuhause geflüchtet ist als ihre Schwester Dillon gestorben ist. Als wäre diese Trauer aber nicht schon genug, hat sie zusätzlich noch den Verlust ihrer großen Liebe zu verkraften. Damals war sie noch mit seinem besten Freund zusammen und so konnten sie nicht zusammenfinden. In Hartwell hat sie sich nun aber endlich ihr eigenes Leben aufgebaut, um nach vorne zu schauen. Sie arbeitet als Schmuckdesignerin und besitzt einen eigenen kleinen Laden, in dem sie ihre Stücke verkauft. Dahlia war immer eine sehr lebensfrohe junge Frau, aber nach all dem Erlebten hat sie sich mehr und mehr in sich zurückgezogen, regelrecht verschlossen und kämpft nun allein gegen ihre Probleme an, wenn sie nicht gerade von Schuldgefühlen zerfressen wird.
Michael Sullivan ist schon seit langer Zeit ein Freund der McGuires. Er arbeitet als Polizist mit Dahlias Bruder zusammen und lässt sich gerade von seiner Frau scheiden, da er zu ihr nie so richtig eine Verbindung aufbauen konnte, denn sein Herz trägt tiefe Wunden aus der Vergangenheit. Michael kann ein richtiger Charmeur sein. Er ist frech, witzig und trägt das Herz auf dem rechten Fleck, seinen Freunden gegenüber ist er unglaublich loyal – allerdings existiert von ihm auch eine andere, eiskalte, Seite, die man so zunächst gar nicht vermuten würde.

Schreibstil und Handlung
Ich bin eine bekennende Liebhaberin der Bücher von Samantha Young und doch hatte ich mit diesem leider ein paar Schwierigkeiten. Samantha schreibt wie immer sehr lebendig, auch wenn dieses Mal einige Szenen für meine Begriffe unnötig in die Länge gezogen worden sind und das schon mit der erste Grund für mich ist, dass dieser dritte Band nicht mit seinen Vorgängern mithalten kann. Die Geschichte wird zwar von aus den Sichtweisen von Dahlia und Michael erzählt, allerdings waren die Anteile so unausgeglichen, dass es sich manchmal negativ auf die Geschichte ausgewirkt hat. Die Autorin schaffte es mit ihrem Schreibstil die verschiedensten Gefühle, wie Z.B. Trauer, Lust oder Liebe, deutlich zu machen – es war ein bunter Mix – allerdings fehlte mir leider des Öfteren die emotionale Bindung zur Geschichte, aber darauf werde ich gleich noch etwas näher eingehen.
Insgesamt hatte ich inhaltlich einen eher holprigen und schweren Start mit der Geschichte, denn zunächst bewegte man sich in der Vergangenheit, was mich ziemlich verwirrte, denn es ist nicht direkt deutlich geworden, dass das noch nicht der richtige Start in einer aktuellen Zeit gewesen ist. Die Handlung entwickelte sich zusätzlich auch sehr langsam. Erst nach und nach kamen gewisse Wahrheiten ans Licht, die man so zunächst absolut nicht erwartet hätte. Für meine Begriffe geschah dies aber viel zu spät, denn dadurch wirkte die komplette vorangegangene Handlung zu abstrakt und geheimnisvoll und war deshalb nur schwer zu greifen. Generell waren für mich auch die Gründe für die langanhaltende Geheimniskrämerei nicht nachvollziehbar und haben meine Geduld sehr überstrapaziert. Dadurch bedingt war mir auch Dahlias Charakter nicht ganz so sympathisch, wie ich mir erhofft hatte und ebenfalls musste Michael Abstriche machen, denn sein Verhalten aufgrund dieser hingezogenen Zurückhaltungen war auch nicht erste Sahne, sondern hat ihn wie ein Ar*****ch wirken lassen. Auch wurden einige wichtige Themen, wie z.B. Liebe, Schuld, Loyalität, Familie und Krankheit, in der Geschichte behandelt, allerdings verloren diese Bereiche drastisch an notwendiger Intensität, um auch wirklich mitfühlen zu können, was wirklich schade gewesen ist.
Großartig fand ich es allerdings, wieder nach Hartwell zurückkehren zu dürfen. Man hat so einige altbekannte Charaktere wiedergetroffen – es fühlt sich einfach immer wieder schön an, wenn alte Geschichten auch Teil an etwas Neuem werden.

Fazit
Ein paar Schwierigkeiten hatte ich mit diesem Buch und deshalb kam es leider nicht an die Vorgänger der Reihe heran. Trotzdem hoffe ich, dass es bald wieder etwas Neues aus Hartwell zu lesen geben wird und freue mich auf ein Wiedersehen mit all den Charakteren.

Bewertung: 3  von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.11.2020

Rezension: "Wild like a river" von Kira Mohn

Wild like a River
0

Autor/in: Kira Mohn
Titel: Wild like a river
Reihe/Band: Kanada, Band 1
Genre: New Adult
Erscheinungsdatum: Oktober 2020
ISBN: 978-3-499-00399-8
Preis: 12,99 € als Paperback

Klappentext ...

Autor/in: Kira Mohn
Titel: Wild like a river
Reihe/Band: Kanada, Band 1
Genre: New Adult
Erscheinungsdatum: Oktober 2020
ISBN: 978-3-499-00399-8
Preis: 12,99 € als Paperback

Klappentext
In der Stille des Waldes hörst du dein Herz
Haven lebt als Tochter eines Rangers in einem von Kanadas Nationalparks. Nirgends fühlt sie sich so wohl wie in der wilden Natur. Menschen hingegen verunsichern sie. Sie weiß nie, was sie sagen, wie sie sich verhalten soll. Die meisten Leute finden sie seltsam. Doch dann begegnet sie Jackson, einem Studenten aus der Stadt. Er bittet sie, ihm ihre Welt zu zeigen. Und plötzlich ist da jemand, der all das, was sie bisher allein erlebt hat, mit ihr teilt. Ein verwirrend schönes, aber auch schmerzhaftes Gefühl. Denn Jackson muss bald wieder zurück in seine eigene Welt …

Buch-/Reihentitel und Coverdesign
Im Vordergrund des Covers fliegt ein wunderschönes lilafarbenes Blatt von links nach rechts über einen helllilafarbenen Himmel. Der Hintergrund ist leicht diesig/neblig gestaltet, einige kleinere Wasserfälle werden angedeutet und somit ist eine wundervolle Naturszenerie abgebildet. Die Farbkombination aus den verschiedensten Blau- und Lilatönen lässt auf einen Sonnenuntergang vermuten. „Wild like river“ passt als Titel unglaublich gut zur bildlichen Darstellung des Covers. Wenn man es so ansieht bekommt man direkt eine sehr ruhige und entspannte Stimmung vermittelt und ich war sehr gespannt, wie sich dieses Gefühl auf den Inhalt der Geschichte auswirken wird.

Charaktere
Haven lebt schon fast ihr ganzes Leben im Wald und will, genau wie ihr Vater auch, später einmal Rangerin im Nationalpark werden. Ihre Mutter ist bereits vor einigen Jahren gestorben und da sie keinerlei Geschwister hat, ist sie mit ihrem Vater vollkommen allein. Zwischen den täglichen Rundgängen durch den Park absolviert sie ein Fernstudium im Bereich Umwelt, um für ihren Berufswunsch gut gewappnet zu sein. Menschen gegenüber ist sie teilweise recht naiv, was allerdings auf den bisher fehlenden Kontakt zurückzuführen ist, und zusätzlich noch ziemlich zurückhaltend. Trotz der Tatsache, dass menschliches Verhalten sie teilweise verwirrt, strebt sie seit einiger Zeit danach, auch mal etwas anders als den Wald zu sehen. Sie möchte neue Erfahrungen machen und vielleicht auch noch das ein oder andere Geheimnis ihrer Familie lüften.
Jackson studiert Jura in Edmonton und wohnt zusammen mit seinem Kumpel Cayden in einem echt schicken Haus, welches dessen Eltern gehört. Als die beiden gemeinsam eine Wander-Erkundungs-Tour im Nationalpark machen, treffen sie durch einen kleinen Unfall auf Haven und ihren Vater und seitdem stehen Jacksons Gedanken und Gefühle Kopf. Zusätzlich zu seinem Gefühlschaos wird sein Leben sehr stark von seinen Eltern beeinflusst, deren Wahl auch das Studium für ihn gewesen ist. Seine Freunde sind alle recht oberflächlich und passen größtenteils so gar nicht zu ihm und dann ist da noch der tiefgehende Verrat seiner ehemals besten Freundin, der ihm schwer auf dem Herzen liegt und dafür sorgt, dass er sehr viele Zweifel an der neuen Freundschaft mit Haven hegt und auch einen sehr übertriebenen Beschützerinstinkt an den Tag legt.

Schreibstil und Handlung
Kira Mohns Schreibstil war wieder einmal ein Traum. Ich bin absolut begeistert. So flüssig, angenehm und bildhaft – einfach wundervoll. Die verschiedenen Szenenbeschreibungen des Waldes sind unglaublich schön und wirkten auf mich als Leserin sehr intensiv, als wäre ich wirklich vor Ort. Die gesamte Geschichte versprüht anhand der Wortwahl und Beschreibungen einen ruhige und überaus entspannte Atmosphäre, bei der man ziemlich gut abschalten kann.
Die Handlung ist, passend zu Cover und Schreibstil, auch sehr ruhig gehalten, denn zunächst passiert erstmal nicht sonderlich viel, bis zwei vollkommene Kontraste aufeinanderprallen – Haven, das Mädchen aus dem Wald und Jackson, der Student aus der Stadt. Zu sehen, wie die beiden ihre unterschiedlichen Welten gegenseitig kennenlernen, war äußerst interessant – für beide war es schließlich eine komplett neue Welt.
In Havens Familie wird schnell offensichtlich, dass es zwischen ihr und ihrem Dad einige unausgesprochene Dinge gibt, die viel zu lange unter der Oberfläche schlummerten und dringend aufgearbeitet werden müssten. Auch Jackson hat innerhalb seiner Familie mit einigen Problemen zu kämpfen, obwohl sein Part in dieser Richtung leider fast gänzlichen außen vorgelassen wird. Über ihn und seine Eltern hätte ich gerne noch etwas mehr erfahren. Grundsätzlich wurde auf jeden Fall aber deutlich, dass es bei den Charakteren einige Verarbeitungsprozesse gibt, die noch nicht vollständig gelaufen waren oder erstmal überhaupt angestoßen werden mussten.
Auch wenn der Schreibstil sehr flüssig und angenehm gewesen ist, muss ich leider sagen, dass ich für diese Geschichte verhältnismäßig unglaublich lange gebraucht habe. An einigen Stellen ist mir einfach zu wenig passiert und wenn die Charaktere mehr miteinander hätten kommunizieren müssen, haben sie es nicht getan. Das Ende kam mir, sowohl die Geschehnisse in Havens als auch in Jacksons Familie, viel zu schnell im Vergleich dazu, dass vorher nicht allzu viel passiert ist.

Fazit
Eine schöne neue Geschichte aus der Feder von Kira Mohn, die mir, im Vergleich zu ihren anderen bisher erschienen Büchern, leider etwas zu ruhig und zurückhaltend gewesen ist. Sie hat zwar eine äußerst entspannende Atmosphäre hervorgerufen, bewirkte bei mir aber leider auch manchmal eine gewisse Langeweile beim Lesen, die ich so eigentlich nicht haben wollte. Trotzdem werde ich definitiv auch noch den zweiten Band der „Kanada“-Reihe lesen.

Bewertung: 3  von 5 Sternen

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere